Nach den enttäuschenden Earnings liegt die Latte für die Jahresziele für Formycon hoch. Dafür ist die Bewertung im Branchenvergleich mittlerweile äußerst attraktiv.
Die Aktie des Biotech-Konzerns Formycon zeigt seit Monaten schwache Leistungen, insbesondere mit einem Umsatz von 3,7 Millionen Euro im zweiten Quartal 2025, was 60 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt.
Berenberg-Analyst Benjamin Thielmann schätzt für das Gesamtjahr 2025 einen Umsatz von rund 52 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA von -22 Millionen Euro, was unter dem Mittelwert der eigenen Zielspanne liegt.
Formycon konnte im ersten Halbjahr mehrere Biosimilars auf den Markt bringen und hat mit Teva einen Vertriebspartner für sein Eylea-Biosimilar gewonnen.
Die Aktie des Biotech-Konzerns kommt seit Monaten nicht aus dem Tiefschlaf. Auch die Zahlen für das zweite Quartal 2025 konnten daran nichts ändern. Im Gegenteil: Sie fielen deutlich schwächer aus als erwartet. Der Umsatz von 3,7 Millionen Euro lag 60 Prozent unter dem Vorjahreswert und rund 18 Prozent unter den Prognosen der Analysten von Berenberg.
Auch das operative Ergebnis enttäuschte: Das EBITDA sank auf -4,7 Millionen Euro, das bereinigte EBITDA auf -7,4 Millionen Euro. Damit steht für das erste Halbjahr ein Gruppenumsatz von 9 Millionen Euro sowie ein EBITDA von -17,9 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA von -19,2 Millionen Euro zu Buche – die Latte für das Erreichen der Jahresziele liegt damit hoch.
Berenberg-Analyst Benjamin Thielmann rechnet nun für das Gesamtjahr 2025 mit einem Umsatz von rund 52 Millionen Euro (minus 25 Prozent im Jahresvergleich) und einem (bereinigten) EBITDA von -22 Millionen Euro. Damit läge das Unternehmen deutlich unter dem Mittelwert der eigenen Zielspanne. "Wir geben dem Management jedoch noch den Vertrauensvorschuss, dass im zweiten Halbjahr eine spürbare Erholung möglich ist“, so Thielmann. Ein überzeugendes drittes Quartal dürfte dafür entscheidend sein.
Trotz der Schwäche im zweiten Quartal gibt es positive Nachrichten: Formycon konnte im ersten Halbjahr mehrere Biosimilars auf den Markt bringen und Zulassungen erhalten – darunter in Brasilien, Kanada, Großbritannien und der EU. Für den Vertrieb seines Eylea-Biosimilars hat das Unternehmen mit Teva einen starken Partner gewonnen. Auch die Pipeline verspricht langfristig Wachstum: Insbesondere das Stelara-Biosimilar und mögliche Erfolgszahlungen für Keytruda könnten zu einem zweistelligen Umsatzwachstum führen.
Finanziell bleibt Formycon zwar verlustreich, doch das Bewertungsniveau erscheint günstig. Auf Basis des Umsatzes 2025 liegt das Unternehmen bei einem EV/Sales-Multiplikator von 2,5 und damit etwa 37 Prozent unter dem Durchschnitt der Biosimilar-Entwickler. Mit verbesserten Investitionsausgaben und einem erwarteten Anstieg der Profitabilität könnte Formycon ab 2027 positiven Free Cashflow und ab 2028 eine Rendite auf Forschungsinvestitionen über den Kapitalkosten erzielen.
Berenberg bestätigt daher die Kaufempfehlung, senkt jedoch das Kursziel leicht von 32 auf 30 Euro. Formycon bleibt für Investoren ein chancenreiches, wenn auch kurzfristig risikobehaftetes Biotech-Papier.
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