Die EU-Kommission gibt nun grünes Licht unter anderem dafür, dass der Staat dem Betreiber stabile Einnahmen für zehn Jahre gewährleistet und die Verantwortung für die radioaktiven Abfälle und abgebrannten Brennelemente übernimmt - gegen Zahlung eines Pauschalbetrages. Auch darf er sich an einem neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen zur Deckung der erforderlichen Investitionsausgaben zu 50 Prozent beteiligen.
Drei von sieben Meilern in Belgien laufen nicht mehr
Belgien verfügt in den zwei Kernkraftwerken über insgesamt sieben Reaktoren - drei wurden allerdings bereits vom Netz genommen. Ursprünglich sollten auch die zwei nun länger laufenden Reaktoren in den Kraftwerken Doel nahe der Stadt Antwerpen und Tihange 2025 abgeschaltet werden. Das Kraftwerk Tihange liegt etwa 60 Kilometer von Aachen in Nordrhein-Westfalen entfernt.
In Deutschland sorgen die belgischen Atommeiler aus den 1970er und 80er Jahren immer wieder für Diskussionen. So wurden bei Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile. Unter anderem die Stadt Aachen und die Bundesregierung forderten deswegen in der Vergangenheit wiederholt die Stilllegung.
Neue Regierung will weiter verlängern
Die neue belgische Regierung will laut Koalitionsvertrag auch weiter auf Atomkraft setzen. Das rechts-angeführte Bündnis aus fünf Parteien ist seit Anfang Februar im Amt. Die Regierung wolle ein ehrgeiziges Programm zur Wiederbelebung der Atomindustrie in Belgien auflegen und neue Kernreaktoren bauen, heißt es in dem Koalitionsvertrag. Kurzfristig sollen demnach bestehende Kapazitäten verlängert und langfristig in den Bau neuer Kapazitäten investiert werden./rdz/DP/mis
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