Neben Absprachen zu sensiblen Informationen wie Preisen haben Delivery Hero und Glovo den Angaben zufolge vereinbart, keine Arbeitnehmer voneinander abzuwerben und Märkte örtlich untereinander aufzuteilen, so die EU-Kommission. Die Absprachen haben laut Kommission unter anderem per Mail und Whatsapp stattgefunden.
Zu den konkreten Auswirkungen auf Verbraucher oder Wettbewerber in Deutschland äußerte sich die Kommission nicht. Ein Beamter der Behörde betonte aber, es sei Fakt, dass Delivery Hero zwischenzeitlich im deutschen Markt aktiv gewesen sei, während Glovo es nicht war.
Absprachen liegen schon länger zurück
Das Verfahren läuft bereits länger. Bereits im November 2023 hatte die Kommission unangekündigte Inspektionen bei Delivery Hero in Berlin und bei Glovo in Barcelona durchgeführt.
Ab Juli 2018 habe Delivery Hero eine Minderheitsbeteiligung an Glovo gehalten und im Juli 2022 die alleinige Kontrolle über das Unternehmen übernommen. Nach Angaben der EU-Kommission fanden die Absprachen vor der Übernahme statt, die beiden Unternehmen bestreiten ihre Beteiligung an dem Kartell demnach nicht.
Delivery Hero rechnete mit noch höherer Strafe
Vergangenes Jahr hatte Delivery Hero bekanntgegeben, dass wegen des Kartells eine Strafe von möglicherweise mehr als 400 Millionen Euro verhängt werden könnte. Vom Konzern hieß es, die nun verhängte Strafe falle fast 20 Prozent niedriger aus als die Rückstellung in Höhe von 400 Millionen Euro.
Delivery Hero und Glovo zählen zu den größten Lebensmittel-Lieferdiensten in Europa. Zudem können dort auch andere Produkte bestellt werden./mjm/DP/men
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