BILL Holdings: Küsst Paul Singer diese interessante Aktie jetzt endlich wach?

BILL Holdings: Zwischen Wachstum und Gegenwind

BILL Holdings aus San Jose gehört zu den führenden Anbietern von Software zur Automatisierung von Zahlungsprozessen für kleine und mittlere Unternehmen. Über die Plattform des Unternehmens fließt inzwischen mehr als ein Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts. Seit dem Börsengang 2019 hat die Firma ihren Umsatz kontinuierlich gesteigert – und gehört in ihrer Nische zu den Marktführern.

Für das Geschäftsjahr bis Ende Juni 2025 meldete BILL einen Umsatz von 1,46 Milliarden Dollar, ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig gelang die Rückkehr in die Gewinnzone: Der Nettogewinn lag bei 23,8 Millionen Dollar (Dollarkurs) nach einem Verlust von 28,9 Millionen Dollar im Vorjahr. Im jüngsten Quartal stiegen die Erlöse auf 383 Millionen Dollar, doch unterm Strich stand ein kleiner Verlust von 7 Millionen Dollar.

Trostlose Entwicklung der Aktie

Seit dem Börsengang 2019 konnte BILL Holdings seinen Wert lediglich um 17 Prozent steigern. Von den einstigen Höchstständen ist wenig geblieben: Seit dem Rekord im November 2021, als der Kurs an der Marke von 350 US-Dollar krazte hat die Aktie 86 Prozent eingebüßt und notierte zuletzt bei 46,88 Dollar. Das Management selbst sprach von einer Unterbewertung und versucht mit einem Aktienrückkaufprogramm über 300 Millionen Dollar gegenzusteuern.

Einstieg von Paul Singer

Nun mischt sich Elliott Management ein. Der von Paul Singer geführte Hedgefonds hat rund 5 Prozent an BILL erworben und zählt damit zu den größten Aktionären. Insidern zufolge könnte Elliott auf strategische Änderungen oder sogar auf einen Verkauf des Unternehmens drängen. BILL selbst wollte sich zu den Vorgängen nicht äußern.

Starboard Value bereits an Bord

Elliott ist bereits der zweite aktivistische Investor im Aktionärskreis. Schon vergangene Woche hatte Starboard Value seinen Anteil auf 8,5 Prozent erhöht und vier Kandidaten für den Verwaltungsrat nominiert. Damit steht BILL vor einem möglichen Machtkampf um die strategische Ausrichtung.

Fazit: Aktie mit Potenzial und Risiko

Die Ausgangslage ist ambivalent: Operativ wächst BILL solide, die Bewertung ist niedrig – doch der Aktienkurs hat Anlegern zuletzt viel Geduld abverlangt. Der Einstieg von Elliott und Starboard könnte kurzfristig für Bewegung sorgen und den Druck auf das Management erhöhen. Gelingt es, die Profitabilität weiter zu steigern oder einen strategischen Deal einzuleiten, dürfte die Aktie erhebliches Aufholpotenzial haben. Andernfalls droht der anhaltende Abwärtstrend.