US Arbeitsmarkt als nachhaltiger Inflations- und Dollar-Treiber?

Freitag, 02.06.2023 12:30 von Société Générale - Aufrufe: 233

Pausiert die Fed oder pausiert sie nicht? Und damit verbunden die Frage: Wie weit kann der Dollar noch steigen? Wie fragil die Erwartungen sind, hat sich gestern gezeigt. Der Dollar wertete deutlich ab, nachdem der ISM Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, und hier besonders die Unterkomponente für Preise, enttäuschte.

Dennoch sieht der Markt gute Chancen für eine weitere Zinserhöhung, vielleicht schon im Juni, eher aber im Juli. Grund dafür sind einerseits diverse Reden von Fed-Offiziellen, die die Tür für eine weitere Zinserhöhung offen halten, andererseits aber auch die anhaltend hohe Inflation und vor allem der nach wie vor solide Arbeitsmarkt.

Dementsprechend liegt der Fokus am Devisenmarkt heute auf dem Mai-Arbeitsmarktbericht, nachdem die gestrige ADP-Beschäftigungsumfrage (zugegeben, ein umstrittener Indikator) erneut einen anhaltend starken Arbeitsmarkt signalisierte.

Warum dies für die Fed ein Grund zur Sorge sein dürfte, haben die beiden renommierten Volkswirte Ben Bernanke und Olivier Blanchard gerade klargemacht. Sie haben die Inflationsdynamik in und nach der Pandemie genauer analysiert und kommen zu dem Ergebnis, dass zwar zunächst vor allem pandemiebedingte Angebots- und Nachfrageeffekte am Gütermarkt den Inflationsschock ausgelöst haben, dass aber zunehmend der enge Arbeitsmarkt zu einem relevanten Treiber wird, der durchaus zu nachhaltig höheren Inflationsniveaus in den USA führen könnte. Entsprechend kommen Bernanke und Blanchard zu dem Schluss, dass es der Fed nicht gelingen wird, die Inflation ohne einen deutlicheren konjunkturellen Abschwung wieder auf ihr Zielniveau zurückzuführen.

Der Fed werden derartige Analysen bekannt sein, was die Bedeutung der Arbeitsmarktdaten für den geldpolitischen Ausblick unterstreicht. Denn für eine Entwarnung an der Inflationsfront reicht vermutlich nicht, dass die Güterpreisinflation (oder die Preis-Komponente in der ISM-Umfrage) fällt. Die Fed möchte mutmaßlich erst eine Entspannung am Arbeitsmarkt sehen, bevor sie eine weniger straffe Geldpolitik in betracht zieht.

Das dürfte erklären, warum sich die Fed noch nicht auf eine anhaltende Zinspause festlegen will. Entsprechend könnte der Dollar seine gestrigen Verluste heute rasch wieder wettmachen, sollte der Arbeitsmarktbericht auf der starken Seite überraschen. Andererseits unterstreicht das aber eben auch, dass sowohl der Inflationsausblick als auch der zukünftige Kurs der Fed und die weitere Entwicklung des US-Dollars mit großen Unsicherheiten behaftet sind und es einfach zu früh ist, absehen zu können, wohin die Reise geht. Eine Fortsetzung der USD-Rallye sehe ich daher zum jetzigen Zeitpunkt kritisch.

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Euroraum-Inflation bestätigt nur begrenztes EUR-Aufwertungspotenzial

Wie nach den schwachen Inflationsdaten aus Deutschland und Frankreich schon zu erwarten war, enttäuschten gestern die Euroraum-Inflationsdaten für Mai. Die Inflationsrate fiel auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahr und auch die Kernrate verzeichnete einen doch recht deutlichen Rückgang auf 5,3%. Das hätte den Euro möglicherweise deutlicher geschwächt, hätte nicht EZB-Präsidentin Christine Lagarde unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten in einer Rede keine Zweifel daran gelassen, dass die EZB weiteren Straffungsbedarf sieht.

Damit dürfte eine weitere Zinserhöhung auf der kommenden Juni-Sitzung gesetzt sein. Äußerungen von Direktoriumsmitglied Francois Villeroys, dass die noch vorzunehmenden Zinserhöhungen marginal sein werden, bestätigen aber die Sicht unseres EZB-Experten, dass danach der Gegenwind für weitere Zinserhöhungen deutlich zunehmen dürfte.

Seitens der EZB-Geldpolitik ist in unseren Augen daher vorerst kein weiteres Aufwärtspotenzial für den Euro zu erwarten. Eine Rückkehr zu höheren EUR-USD-Niveaus müsste daher von einem wieder vorsichtigeren Ausblick für die Zinspolitik der Fed getrieben werden.

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