Der deutsche Softwarekonzern SAP (SAP Aktie) sieht sich aktuell mit einer massiven Resonanz auf seine Abfindungs- und Vorruhestandsprogramme konfrontiert. Laut einem Bericht des "Handelsblatts" haben sich mehr als 5.300 Mitarbeiter für diese Programme registriert, obwohl ursprünglich geplant war, in Deutschland 2.600 Stellen abzubauen. Ein Unternehmenssprecher äußerte sich nicht zu den genauen Zahlen, bestätigte jedoch ein hohes Interesse aufgrund der Attraktivität der Angebote. Allerdings wird nicht jeder Interessent das Unternehmen verlassen können, da SAP den Verlust kritischen Know-hows vermeiden möchte.
Zu Jahresbeginn hatte SAP eine umfassende Restrukturierung angekündigt, um sich besser auf die Zukunft der Künstlichen Intelligenz (KI) vorzubereiten. Weltweit sollen rund 8.000 der über 105.000 Stellen betroffen sein. Trotz der Abbaupläne wird in zukunftsträchtigen Bereichen eingestellt, was die Gesamtzahl der Beschäftigten stabil halten dürfte.
Quartalsergebnisse und wirtschaftliche Aussichten
Im April betonte SAP-Finanzchef Dominik Assam bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse, dass die Rückstellungen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro möglicherweise nicht ausreichen, um die Kosten der Restrukturierung zu decken. Dies hänge maßgeblich davon ab, wie viele Mitarbeiter die Abfindungsangebote tatsächlich annehmen.
Auf der jährlichen Kundenmesse Sapphire in Orlando äußerte sich Vertriebschef Scott Russell zu den aktuellen Herausforderungen in der Branche. Trotz einer leicht schwächeren Marktumgebung steigen die IT-Budgets der Kunden weiter an, und das Geschäft mit den Kernprodukten läuft stabil. Finanzchef Assam ergänzte, dass SAP mit der geplanten Wachstumsbeschleunigung und Margenausweitung bis 2027 wie ein "sicherer Hafen" in unsicheren Zeiten wirke. Analyst Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies sieht SAP in einer guten Position, um verlorenes Terrain wieder gutzumachen.
Aktienentwicklung und Börsenwert
Die Aktie von SAP hat seit Jahresbeginn fast 30 Prozent an Wert gewonnen und nähert sich wieder einem Rekordhoch. Nach der Kundenmesse zeigte sich die Börse nahezu euphorisch. Die Höchstmarke von 184,48 Euro aus Ende März wurde fast erreicht. Trotz einiger Marktunsicherheiten bleibt SAP das wertvollste Dax-Unternehmen mit einem Börsenwert von rund 220 Milliarden Euro.
Analyst Nay Soe Naing von der Berenberg Bank sieht die langfristigen Wachstumschancen von SAP vor allem im Cloud-Geschäft und in Angeboten im Bereich Künstliche Intelligenz. Diese positive Prognose übertraf die mittelfristigen Markterwartungen.
Quellen: dpa AFX, handelsblatt.de
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