- Wasserstoffaktien erhalten Rückenwind durch Zinssenkung.
- Nel ASA steht unter Druck, Kursziel wurde auf 2,20 gesenkt.
- US-Tochter liefert Elektrolyseur für einen neuen Auftrag.
- Turnaround-Chancen - 5 brandheiße Kandidaten für 2026! (hier klicken)
Seit der Zinssenkung der amerikanischen Notenbank erleben die Aktien der bekannten Wasserstoffspezialisten wieder spürbaren Rückenwind. Die Hoffnung auf günstigere Finanzierungsbedingungen für die kapitalintensive Branche beflügelt die Kurse. Doch innerhalb dieses Aufschwungs zeigen sich deutliche Unterschiede.
Während viele Werte moderate Gewinne verbuchen, ist die Aktie von Plug Power förmlich durch die Decke gegangen. Sie hat sich innerhalb kurzer Zeit mehr als verdoppelt. Dieser massive Anstieg wurde maßgeblich durch eine äußerst bullische Analysteneinschätzung des Hauses Craig-Hallum befeuert. Die Analysten hoben nicht nur das Kursziel von 2,00 auf 4,00 US-Dollar an, sondern betonten auch die starken Wachstumsaussichten des Unternehmens. Sie sehen Plug Power an einem Wendepunkt, an dem das Unternehmen von der Phase des Hyperwachstums und hoher Investitionen in ein profitables Geschäft mit Fokus auf wichtige Endmärkte übergeht.
Gegenwind für den norwegischen Pionier Nel ASA
Ganz anders verlief die Entwicklung beim norwegischen Wasserstoffspezialisten Nel ASA. Statt einer euphorischen Hochstufung gab es hier zuletzt eine ernüchternde Nachricht von des Analysehauses Jefferies. Dieses senkte das Kursziel von 3,00 auf 2,20 Norwegische Kronen und beließ die Einstufung auf "Hold". Als Begründung nannte Analyst Constantin Hesse anhaltende kurzfristige Herausforderungen für die gesamte Wasserstoffbranche. Projekte würden immer wieder verzögert und es würden nach wie vor nur sehr wenige endgültige Investitionsentscheidungen getroffen.
Ein kleiner Lichtblick war diese Woche die Meldung über einen neuen Auftrag für Nel. Die US-Tochtergesellschaft liefert einen 2,5-Megawatt-Elektrolyseur in die Schweiz, wo Wasserstoff für Müllsammelfahrzeuge und industrielle Zwecke produziert werden soll. Diese positive Nachricht reichte jedoch nicht aus, um den durch die Analystenmeinung ausgelösten Zweifeln entscheidend entgegenzuwirken.
Fazit: Verdopplung unwahrscheinlich – Anleger sollten Geduld beweisen
Kann sich die Nel-Aktie also ebenfalls verdoppeln? Die aktuelle Lage spricht dagegen. Während bei Plug Power ein Analyst mit einer optimistischen Stimme für Kauflaune sorgt, steht die Analystengemeinde Nel deutlich skeptischer gegenüber. Von 14 Experten, die die Aktie beobachten, raten sieben zum "Halten" und sieben sogar zum "Verkaufen". Zudem liegt der aktuelle Kurs bereits etwa 10 Prozent über dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten – ein klares Warnsignal.
Für Anleger bedeutet dies: Auf einen ähnlichen Höhenflug wie bei Plug Power sollte man bei Nel derzeit nicht hoffen. Stattdessen ist Geduld angesagt. Es wäre ratsam, abzuwarten, bis Nel mit den Zahlen für das dritte Quartal am 29. Oktober 2025 handfeste Fortschritte in Bezug auf Auftragseingänge und die operative Entwicklung vorlegen kann. Erst dann wird sich zeigen, ob das Unternehmen die Erwartungen der Märkte doch noch übertreffen und eine nachhaltig positive Dynamik entwickeln kann. Bis dahin überwiegen die Zweifel.
Redaktion Ariva/MW
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.