Wenn es so weiter geht, ist der Osten Deutschlands im nächsten Jahrhundert menschenleer. Im vergangenen Jahr zogen 61.000 Personen aus Ost nach West. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um fast 40 Prozent. Und ein Problem für die Wirtschaft.
Im Jahr 1997 war die Wanderungsbewegung nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fast ausgeglichen. Nahezu gleich viele Ossis wie Wessis liessen sich im jeweils anderen Teil Deutschlands nieder. Seit dem wächst die Zahl der Umzügler aus dem Osten Jahr für Jahr um rund 20.000 Menschen.
Hält der Trend an, würden schon im Jahr 2011 eine viertel Million Menschen aus dem Osten gen Westen ziehen. Doch nicht nur die bloße Zahl ist erschreckend. Viel gravierender ist, dass vor allem die jungen und gut ausgebildeten Ostbürger ihre Heimat verlassen. Das macht eine Ansiedlung von Unternehmen schwieriger. Denn diese suchen vor allem tatkräftige und qualifizierte Mitarbeiter.
Die Politiker sollten den Tag der Deutschen Einheit nutzen, um mal innezuhalten, ob ihre Subventionspolitik nicht diese Wanderungspolitik fördert. Denn jenseits der Grenze in Polen floriert die Wirtschaft prächtig.