Die Zentaris AG ist ein integriertes, klinisch forschendes Biotechnologie-Unternehmen für Biopharmazeutika, Inhalative Technologien und Gentherapie. Die Gesellschaft ist eine Ausgründung der Degussa-Gruppe. Nach eigenen Angaben zählt die Projektpipeline des Unternehmens zu den aussichtsreichsten auf dem europäischen Biotechnologie-Markt. Degussa hat diese Pipeline voll finanziert und entsendet Zentaris schuldenfrei in die Eigenständigkeit. Somit kann das Unternehmen den gesamten Emissionserlös aus der Kapitalerhöhung zur Finanzierung des eigenen Wachstums verwenden.
Die Zentaris AG greift auf die über Jahrzehnte aufgebauten Kompetenzen in der Pharma-Sparte der Degussa-Gruppe, speziell in den Gebieten Endokrinologie (Hormonforschung) und Onkologie (Tumorforschung), zurück. Die Gesellschaft entwickelt innovative Produkte und Technologien für neuartige, patientenfreundliche Therapien. Wirkstoffentwicklung, klinische Forschung und Applikationstechnologien werden hierfür im Unternehmen integriert. Dabei liegt die klare Fokussierung auf der Behandlung gut- und bösartiger Tumore. Die Projekte sind in die drei Kompetenzfeldern Biopharmazeutika, Inhalative Technologien und Gentherapie gebündelt. Alle drei Kompetenzfelder arbeiten eng mit der Drug Discovery und dem Forschungsmanagement zusammen. Hieraus und aus der Verknüpfung von Plattformtechnologie und der Entwicklung von Wirkstoffen ergeben sich zahlreiche Synergien.
Zentaris verfügt über eine sehr gut gefüllte Pipeline, die Projekte in allen klinischen und präklinischen Phasen aufweist. Erste Produkte im Bereich der inhalativen Technologien sind bereits am Markt. Neben der Drug Discovery und der Wirkstoffentwicklung beherrscht Zentaris das Forschungsmanagement in sämtlichen klinischen Phasen, so dass dem Unternehmen alle Möglichkeiten der Eigenvermarktung bis hin zur Auslizenzierung offen stehen. Die weltweite Vernetzung eigener Forschungskapazitäten mit renommierten Universitäten und Forschungsinstituten sichern den fortlaufenden Nachschub an aussichtsreichen Kandidaten für die klinische Entwicklung. Zentaris verfügt derzeit über mehr als 400 Patente. Weitere rund 1300 Patente befinden sich in der Anmeldung.
Die Geschäftsstrategie und das Know-how im Forschungsmanagement geben Zentaris die Möglichkeit, jederzeit auf Grund von Kosten-Nutzen-Analysen und frei von Sachzwängen zu entscheiden, ob ein Wirkstoff vorzeitig auslizenziert oder bis zur Marktzulassung weiterentwickelt wird. So können die Lizenzerlöse bei Kooperationsabkommen maximiert werden.
Die Mittel aus dem Börsengang will Zentaris primär zum weiteren Ausbau der Technologieplattformen sowie zur Finanzierung von klinischen Studien in den drei Kompetenzfeldern Biopharmazeutika, Inhalative Technologien und Gentherapie verwenden. Ein kleinerer Teil des Kapitalzuflusses soll für den Ausbau der Marketing-Aktivitäten eingesetzt werden.
Das amerikanische Biopharma-Unternehmen Genzyme Corporation (NASDAQ: GENZ) hat mit der Degussa-Gruppe im April eine Vereinbarung über den Kauf von bis zu 900.000 Zentaris-Aktien zum Emissionspreis abgeschlossen. Der Erwerb der Aktien ist geknüpft an die erfolgreiche Umsetzung des IPO im ersten Halbjahr 2001. Das maximale Investment beläuft sich auf 16,2 Mio. Euro. Gleichzeitig haben Zentaris und Genzyme ein strategisches Abkommen über die Zusammenarbeit und mögliche Auslizenzierung von ausgewählten Zentaris- und Genzyme-Projekten geschlossen.