Börsenguru Byron Wien präsentierte seine berühmte "Liste der Überraschungen". Für 2003 erwartet er einen Asienboom und Schröders Rücktritt.
Seine eine Ansichten sind heftig umstritten. Doch wenn Byron Wien, Chefstratege der US-Investmentbank Morgan Stanley, wie immer zu Jahresbeginn seine Prophezeiungen für die nächsten zwölf Monate formuliert, horcht die gesamte Finanzbranche auf. Schließlich versteht es Wien wie kaum ein anderer, mit seinen prägnanten und teils kuriosen Thesen zu provozieren. So verblüffte er bereits vor Jahren mit der Ankündigung, Chinas Staatspräsident werde das folgende Jahr nicht überleben. Nur, der rüstige Deng Xiaoping starb trotz fortgeschrittenen Alters erst drei Jahre später.
Aber auch wenn einzelne Vorhersagen auf den ersten Blick unglaublich erscheinen, trifft der Nostradamus der Wall Street erstaunlich häufig ins Schwarze. Wien selbst nimmt für sich in Anspruch, daß mindestens die Hälfte seiner Prognosen eintreffen - und das war bisher auch tatsächlich der Fall. So hat er just in dem Jahr, als die Tech-Blase platzte, den Crash vorhergesagt. Auch für das abgelaufene Jahr hat er korrekt prophezeit, daß die Aktienmärkte das dritte Jahr in Folge sinken und der Ölpreis auf über 30 Dollar steigen werde. Richtig war auch seine Einschätzung, daß die Unterdeckung der Pensionskassen 2002 zu einem Problem werden würde. Bei politischen Prophezeiungen lag der Stratege hingegen immer wieder daneben. Weder wurde ein Basketballspieler US-Präsident noch nahm Notenbankchef Alan Greenspan seinen Hut. Für heuer ist der grundsätzlich eher pessimistische Anlagestratege erstaunlich positiv gestimmt. Das sind Byron Wiens zehn "ungewöhnliche Überraschungen" für 2003:
1. Wall Street legt um 25 Prozent zu. Ein unerwartet hohes Gewinnwachstum der US-Unternehmen führt an der Wall Street im ersten Halbjahr zu einem Kurssprung von 25 Prozent.
2. Neuerliche Kursverluste im 2. Halbjahr. In der zweiten Jahreshälfte zieht die Inflation an, und die US-Notenbank erhöht die Zinsen um 100 Basispunkte. Die Kurse geben wieder nach. Unterm Strich wird die Börse aber leicht zulegen.
3. Asien wird zur Wachstumslokomotive. Die japanische Regierung nimmt die Finanzreformen ernsthaft in Angriff. Der Nikkei schnellt auf 11.000 Punkte hoch, was einem Plus von 26 Prozent entspricht. Asien wird zum Wachstumsmotor und verweist die USA auf Platz zwei.
4. Europas Märkte geraten ins Hintertreffen. Einzelne Staaten wie Frankreich verlieren aufgrund der schwachen Konjunktur Deutschlands das Vertrauen in den Euro und drohen mit dem Austritt aus der Währungsunion. Kanzler Gerhard Schröder tritt zurück. Die Performance der europäischen Aktienmärkte hinkt weit hinter jener Japans und der USA hinterher.
5. Tech-Konzerne zahlen Dividenden. Die kürzliche Aufhebung der Doppelbesteuerung von Dividendengewinnen in den USA ermutigt Technologiekonzerne, erstmals Gewinne auszuschütten. Microsoft, Oracle und Dell machen den Anfang.
6. Die US-Immobilienblase platzt nicht. Sie wird sogar noch größer. Greenspan tritt zurück, weil er keine Lust mehr hat, sich schon wieder mit einer Spekulationsblase herumzuschlagen.
7. Saddam flüchtet. Saddam Hussein hat die Schnauze voll und flüchtet zu seinem Diktatorkollegen Gaddafi nach Libyen. Trotzdem pendelt Öl weiterhin um die 30 Dollar je Barrel. Ölservicefirmen wie Halliburton profitieren.
8. Biotech boomt. Wichtige Biotechprodukte werden 2003 zugelassen. Die Branche erhält neuen Auftrieb. Titel wie Amgen und Gilead erzielen besonders hohe Renditen.
9. Südamerika in Sambalaune. In Lateinamerika gehen die Aktienkurse angesichts der niedrigeren Staatsausgaben, der höheren Rohstoffpreise und der Kurserholung in den USA nach oben. Brasilien ist das Zugpferd.
10. Hillary Clinton hofft auf Präsidentenjob. Die US-Senatorin und ehemalige First Lady bewirbt sich vier Jahre früher als erwartet um das Amt von George W Bush.
Alles Klar? Gruß - deepgreen
Seine eine Ansichten sind heftig umstritten. Doch wenn Byron Wien, Chefstratege der US-Investmentbank Morgan Stanley, wie immer zu Jahresbeginn seine Prophezeiungen für die nächsten zwölf Monate formuliert, horcht die gesamte Finanzbranche auf. Schließlich versteht es Wien wie kaum ein anderer, mit seinen prägnanten und teils kuriosen Thesen zu provozieren. So verblüffte er bereits vor Jahren mit der Ankündigung, Chinas Staatspräsident werde das folgende Jahr nicht überleben. Nur, der rüstige Deng Xiaoping starb trotz fortgeschrittenen Alters erst drei Jahre später.
Aber auch wenn einzelne Vorhersagen auf den ersten Blick unglaublich erscheinen, trifft der Nostradamus der Wall Street erstaunlich häufig ins Schwarze. Wien selbst nimmt für sich in Anspruch, daß mindestens die Hälfte seiner Prognosen eintreffen - und das war bisher auch tatsächlich der Fall. So hat er just in dem Jahr, als die Tech-Blase platzte, den Crash vorhergesagt. Auch für das abgelaufene Jahr hat er korrekt prophezeit, daß die Aktienmärkte das dritte Jahr in Folge sinken und der Ölpreis auf über 30 Dollar steigen werde. Richtig war auch seine Einschätzung, daß die Unterdeckung der Pensionskassen 2002 zu einem Problem werden würde. Bei politischen Prophezeiungen lag der Stratege hingegen immer wieder daneben. Weder wurde ein Basketballspieler US-Präsident noch nahm Notenbankchef Alan Greenspan seinen Hut. Für heuer ist der grundsätzlich eher pessimistische Anlagestratege erstaunlich positiv gestimmt. Das sind Byron Wiens zehn "ungewöhnliche Überraschungen" für 2003:
1. Wall Street legt um 25 Prozent zu. Ein unerwartet hohes Gewinnwachstum der US-Unternehmen führt an der Wall Street im ersten Halbjahr zu einem Kurssprung von 25 Prozent.
2. Neuerliche Kursverluste im 2. Halbjahr. In der zweiten Jahreshälfte zieht die Inflation an, und die US-Notenbank erhöht die Zinsen um 100 Basispunkte. Die Kurse geben wieder nach. Unterm Strich wird die Börse aber leicht zulegen.
3. Asien wird zur Wachstumslokomotive. Die japanische Regierung nimmt die Finanzreformen ernsthaft in Angriff. Der Nikkei schnellt auf 11.000 Punkte hoch, was einem Plus von 26 Prozent entspricht. Asien wird zum Wachstumsmotor und verweist die USA auf Platz zwei.
4. Europas Märkte geraten ins Hintertreffen. Einzelne Staaten wie Frankreich verlieren aufgrund der schwachen Konjunktur Deutschlands das Vertrauen in den Euro und drohen mit dem Austritt aus der Währungsunion. Kanzler Gerhard Schröder tritt zurück. Die Performance der europäischen Aktienmärkte hinkt weit hinter jener Japans und der USA hinterher.
5. Tech-Konzerne zahlen Dividenden. Die kürzliche Aufhebung der Doppelbesteuerung von Dividendengewinnen in den USA ermutigt Technologiekonzerne, erstmals Gewinne auszuschütten. Microsoft, Oracle und Dell machen den Anfang.
6. Die US-Immobilienblase platzt nicht. Sie wird sogar noch größer. Greenspan tritt zurück, weil er keine Lust mehr hat, sich schon wieder mit einer Spekulationsblase herumzuschlagen.
7. Saddam flüchtet. Saddam Hussein hat die Schnauze voll und flüchtet zu seinem Diktatorkollegen Gaddafi nach Libyen. Trotzdem pendelt Öl weiterhin um die 30 Dollar je Barrel. Ölservicefirmen wie Halliburton profitieren.
8. Biotech boomt. Wichtige Biotechprodukte werden 2003 zugelassen. Die Branche erhält neuen Auftrieb. Titel wie Amgen und Gilead erzielen besonders hohe Renditen.
9. Südamerika in Sambalaune. In Lateinamerika gehen die Aktienkurse angesichts der niedrigeren Staatsausgaben, der höheren Rohstoffpreise und der Kurserholung in den USA nach oben. Brasilien ist das Zugpferd.
10. Hillary Clinton hofft auf Präsidentenjob. Die US-Senatorin und ehemalige First Lady bewirbt sich vier Jahre früher als erwartet um das Amt von George W Bush.
Alles Klar? Gruß - deepgreen