"Zapf Creations Wachstum im Kurs nicht repräsentiert"
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Thomas Eichhorn, Zapf Creation
6. Dez. 2001 Besonders auf den Märkten USA sowie Frankreich und Italien sieht der Puppenhersteller Zapf Creation, insbesondere bekannt durch Deutschlands meistverkaufte Funktionspuppe "Baby Born", in den kommenden Jahren weiteres Wachstumspotenzial.
Dieses Jahr strebt Zapf Creation rund 200 Millionen Euro Umsatz an, 2002 über 230 Millionen Euro. FAZ.NET sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Eichhorn über die Aktie und die weiteren Perspektiven.
Zapf Creation steuert auf ein neues Rekordergebnis zu. Dennoch ist die Aktie bis Anfang Oktober weiter deutlich gefallen. Wie erklären Sie sich diesen Kursverlauf?
Ein Hintergrund des kontinuierlichen Kursverfalls seit Mai 2000 war mit Sicherheit der sukzessive Verkauf der von unserer ehemaligen Muttergesellschaft TA Triumph Adler gehaltenen Anteile. Triumph Adler hat ursprünglich 36,1 Prozent an Zapf Creation gehalten und sich von diesem Anteil bis Ende Mai 2001 in drei großen Schritten getrennt.
Daneben hat das am 31. Juli bekannt gegebene kurzfristig negative operative Halbjahresergebnis, das deutlich unter den Erwartungen der Investoren lag, zu einem Kursrutsch geführt. Durch sehr intensive Kommunikation konnten wir den Investoren in der Folgezeit erläutern, dass bei dem Ergebnis mehrere einmalige Aufwendungen zusammentrafen, die wir zur Auslandsexpansion und der Wahrnehmung von Wachstumschancen kurzfristig auf uns nehmen mussten. Die Neunmonatszahlen Anfang Oktober waren dann ein deutlicher Indikator, dass der Geschäftsverlauf unserer eigenen Planung entsprach. Entsprechend hat sich der Kurs dann wieder nach oben entwickelt.
Sind Sie mit dem aktuellen Aktienkurs zufrieden? Wo sehen Sie ein faires Kursniveau?
Wenn man sich überlegt, dass im Januar/Februar 2000 dasselbe Kursniveau wie heute als angemessen betrachtet wurde, wir aber damals ein Jahr mit 144 Millionen Euro Umsatz hinter uns hatten und heute etwa 200 Millionen Euro anstreben, mit einer entsprechenden Steigerung im Ergebnis, dann kann man wohl sagen, dass der Aktienkurs den Wert und das enorme Wachstum des Unternehmens nicht repräsentiert. Da, wo wir heute stehen, wäre sicherlich ein Kurs um die 40 Euro eine wesentlich fairere Bewertung.
Am 27. Dezember rückt Zapf Creation in den MDax auf. Was unternehmen Sie, um die Aktie bekannter zu machen?
Durch unsere enorme Produktbekanntheit gerade hier in Deutschland haben wir natürlich eine günstige Ausgangsposition: Eine Marktstudie im Mai ergab, dass 92 Prozent der fünf bis sieben Jahre alten Mädchen unsere Funktionspuppe „Baby Born“ kennen. Entsprechend kennen die Eltern, die unsere Produkte kaufen, Zapf Creation, womit wir einen sehr schönen Link zu unserer Aktie haben. Das Thema Investor Relations nehmen wir sehr ernst, nicht umsonst sind wir dieses Jahr von „Capital“ mit dem IR-Preis für dem Smax ausgezeichnet worden, wo wir den dritten Rang belegten. Um uns bei Privatanlegern bekannter zu machen, setzen wir etwa auch auf lokale Präsentationen.
Das Novembergeschäft hat Sie ja dazu veranlasst, Ihre Umsatzprognosen leicht nach unten anzupassen. Können Sie bereits eine Tendenzaussage zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft machen?
Der Handel zeigt sich dieses Jahr deutlich verhaltener, und deswegen erwarten wir wie gerade angekündigt knapp 200 Millionen Euro Umsatz und ein operatives Ergebnis am unteren Ende der ursprünglich genannten Spanne von 28 bis 31 Millionen Euro. Eine genauere Aussage können wir derzeit aber nicht treffen, da noch zwei wichtige Wochen vor uns liegen.
Die Branchenexperten von Standard & Poor's erwarten, dass die Terroranschläge in den USA und die kriegerischen Folgen dazu führen, dass Eltern verstärkt zu friedlichem oder traditionellem Spielzeug greifen. Teilen Sie diese Einschätzung?
Nun, die Historie zeigt zumindest, dass der Spielwarenmarkt von Krisen - seien sie wirtschaftlich oder politisch - immer relativ wenig betroffen war. Was auch einleuchtet: Am allerletzten werden Sie bei Ihrem Kind und dann auch noch zu Weihnachten sparen. Traurige Kinderaugen unter dem Christbaum wünscht sich niemand.
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Das Gespräch führte Detlev Landmesser.
Der Chart zeigt den Kursverlauf der Zapf Creation-Aktie seit dem Börsengang.
Text: @la
Bildmaterial: Zapf Creation
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Thomas Eichhorn, Zapf Creation
6. Dez. 2001 Besonders auf den Märkten USA sowie Frankreich und Italien sieht der Puppenhersteller Zapf Creation, insbesondere bekannt durch Deutschlands meistverkaufte Funktionspuppe "Baby Born", in den kommenden Jahren weiteres Wachstumspotenzial.
Dieses Jahr strebt Zapf Creation rund 200 Millionen Euro Umsatz an, 2002 über 230 Millionen Euro. FAZ.NET sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Eichhorn über die Aktie und die weiteren Perspektiven.
Zapf Creation steuert auf ein neues Rekordergebnis zu. Dennoch ist die Aktie bis Anfang Oktober weiter deutlich gefallen. Wie erklären Sie sich diesen Kursverlauf?
Ein Hintergrund des kontinuierlichen Kursverfalls seit Mai 2000 war mit Sicherheit der sukzessive Verkauf der von unserer ehemaligen Muttergesellschaft TA Triumph Adler gehaltenen Anteile. Triumph Adler hat ursprünglich 36,1 Prozent an Zapf Creation gehalten und sich von diesem Anteil bis Ende Mai 2001 in drei großen Schritten getrennt.
Daneben hat das am 31. Juli bekannt gegebene kurzfristig negative operative Halbjahresergebnis, das deutlich unter den Erwartungen der Investoren lag, zu einem Kursrutsch geführt. Durch sehr intensive Kommunikation konnten wir den Investoren in der Folgezeit erläutern, dass bei dem Ergebnis mehrere einmalige Aufwendungen zusammentrafen, die wir zur Auslandsexpansion und der Wahrnehmung von Wachstumschancen kurzfristig auf uns nehmen mussten. Die Neunmonatszahlen Anfang Oktober waren dann ein deutlicher Indikator, dass der Geschäftsverlauf unserer eigenen Planung entsprach. Entsprechend hat sich der Kurs dann wieder nach oben entwickelt.
Sind Sie mit dem aktuellen Aktienkurs zufrieden? Wo sehen Sie ein faires Kursniveau?
Wenn man sich überlegt, dass im Januar/Februar 2000 dasselbe Kursniveau wie heute als angemessen betrachtet wurde, wir aber damals ein Jahr mit 144 Millionen Euro Umsatz hinter uns hatten und heute etwa 200 Millionen Euro anstreben, mit einer entsprechenden Steigerung im Ergebnis, dann kann man wohl sagen, dass der Aktienkurs den Wert und das enorme Wachstum des Unternehmens nicht repräsentiert. Da, wo wir heute stehen, wäre sicherlich ein Kurs um die 40 Euro eine wesentlich fairere Bewertung.
Am 27. Dezember rückt Zapf Creation in den MDax auf. Was unternehmen Sie, um die Aktie bekannter zu machen?
Durch unsere enorme Produktbekanntheit gerade hier in Deutschland haben wir natürlich eine günstige Ausgangsposition: Eine Marktstudie im Mai ergab, dass 92 Prozent der fünf bis sieben Jahre alten Mädchen unsere Funktionspuppe „Baby Born“ kennen. Entsprechend kennen die Eltern, die unsere Produkte kaufen, Zapf Creation, womit wir einen sehr schönen Link zu unserer Aktie haben. Das Thema Investor Relations nehmen wir sehr ernst, nicht umsonst sind wir dieses Jahr von „Capital“ mit dem IR-Preis für dem Smax ausgezeichnet worden, wo wir den dritten Rang belegten. Um uns bei Privatanlegern bekannter zu machen, setzen wir etwa auch auf lokale Präsentationen.
Das Novembergeschäft hat Sie ja dazu veranlasst, Ihre Umsatzprognosen leicht nach unten anzupassen. Können Sie bereits eine Tendenzaussage zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft machen?
Der Handel zeigt sich dieses Jahr deutlich verhaltener, und deswegen erwarten wir wie gerade angekündigt knapp 200 Millionen Euro Umsatz und ein operatives Ergebnis am unteren Ende der ursprünglich genannten Spanne von 28 bis 31 Millionen Euro. Eine genauere Aussage können wir derzeit aber nicht treffen, da noch zwei wichtige Wochen vor uns liegen.
Die Branchenexperten von Standard & Poor's erwarten, dass die Terroranschläge in den USA und die kriegerischen Folgen dazu führen, dass Eltern verstärkt zu friedlichem oder traditionellem Spielzeug greifen. Teilen Sie diese Einschätzung?
Nun, die Historie zeigt zumindest, dass der Spielwarenmarkt von Krisen - seien sie wirtschaftlich oder politisch - immer relativ wenig betroffen war. Was auch einleuchtet: Am allerletzten werden Sie bei Ihrem Kind und dann auch noch zu Weihnachten sparen. Traurige Kinderaugen unter dem Christbaum wünscht sich niemand.
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Das Gespräch führte Detlev Landmesser.
Der Chart zeigt den Kursverlauf der Zapf Creation-Aktie seit dem Börsengang.
Text: @la
Bildmaterial: Zapf Creation