Sonntag 10. Februar 2002, 19:39 Uhr
Palästinenser schießen erstmals Raketen auf Israel
Zwei Soldatinnen bei Angriff erschossen - Beide Angreifer getötet - Israelische Luftwaffe greift Gaza an - Armee rückt in Nablus ein - Arafat kündigt Fortsetzung des Widerstandes an
Jerusalem (AP) Palästinenser haben am Sonntag zum ersten Mal seit Beginn ihres Aufstands vor 16 Monaten Raketen auf Israel gefeuert und den Konflikt damit weiter verschärft. Zuvor wurden bei einem Angriff zweier Palästinenser auf eine israelische Militäreinrichtung zwei Soldatinnen getötet und fünf Personen schwer verletzt. Die beiden Attentäter wurden erschossen. Als Vergeltung für die Angriffe bombardierten israelische Kampfflugzeuge am Sonntagabend ein Gebäude der palästinensischen Sicherheitskräfte in Gaza.
Bei dem palästinensischen Raketenangriff wurde offenbar niemand verletzt. Israel hatte zuvor aber davor gewarnt, ein Einsatz solcher Waffen werde als ernste Eskalation und als neues Niveau in dem Kampf betrachtet werden. Wie das israelische Fernsehen berichtete, beriet Ministerpräsident Ariel Scharon mit seinem Sicherheitskabinett über eine Reaktion auf die jüngsten palästinensischen Angriffe.
Nach dem Raketenangriff rückten israelische Panzer in den Gazastreifen ein. Die Soldaten fanden drei Abschussrampen. In einer steckte noch eine Rakete. Die beiden anderen Raketen waren offenbar per Fernsteuerung gestartet worden.
Der Angriff der beiden Palästinenser galt dem Südkommando der israelischen Streitkräfte in Beerscheba. Die Angreifer fuhren mit dem Auto vor dem Stützpunkt vor und eröffneten in der Nähe der Tore das Feuer. Viele israelische Soldaten verbrachten zu diesem Zeitpunkt gerade ihre Mittagspause auf der Straße. «Soldaten - Männer und Frauen - wurden getroffen. Beide Terroristen wurden getötet», sagte der Bürgermeister von Beerscheba, Jaakov Terner. Die Behörden ermittelten, ob ein dritter Attentäter beteiligt war. Unbestätigten Berichten zufolge soll diesem - getarnt als israelischem Soldat - die Flucht gelungen sein.
Vor dem Überfall in Beerscheba war die israelische Armee in Nablus im Westjordanland eingerückt. Die Militäraktion dauerte nach Angaben der Armee zwei Stunden. Ein israelischer Kampfhubschrauber kreiste über der Stadt. Es kam zu Feuergefechten, in deren Verlauf nach Krankenhausangaben vier Palästinenser verletzt wurden.
Wenige Stunden vor dem Einrücken der Armee in Nablus war eine israelische Frau im Westjordanland erschossen worden. Sie war mit ihrem Auto unterwegs, ihr Sohn wurde verletzt.
Arafat kündigt Fortsetzung des Widerstandes an
Der palästinensische Präsident Jassir Arafat erklärte in Ramallah, die Palästinenser würden in ihrem Kampf gegen die israelische Besatzung nicht nachlassen. «Die wiederholte israelische Eskalation gegen die Palästinenser wird nur den Willen zur Fortsetzung des Kampfes stärken», sagte Arafat, der seit Monaten in Ramallah faktisch unter Hausarrest steht.
Die EU-Außenminister einigten sich bei ihren Beratungen am Wochenende in Caceres auf eine neue politische Initiative, mit der die Konfliktparteien wieder an den Verhandlungstisch gebracht werden sollen. Dazu gibt es mehrere Ideen, über die in den kommenden Wochen weiter beraten werden soll. Die EU-Minister seien sich einig, «dass der Nahe Osten Teil der europäischen Sicherheit ist», sagte Bundesaußenminister Joschka Fischer.
Palästinenser schießen erstmals Raketen auf Israel
Zwei Soldatinnen bei Angriff erschossen - Beide Angreifer getötet - Israelische Luftwaffe greift Gaza an - Armee rückt in Nablus ein - Arafat kündigt Fortsetzung des Widerstandes an
Jerusalem (AP) Palästinenser haben am Sonntag zum ersten Mal seit Beginn ihres Aufstands vor 16 Monaten Raketen auf Israel gefeuert und den Konflikt damit weiter verschärft. Zuvor wurden bei einem Angriff zweier Palästinenser auf eine israelische Militäreinrichtung zwei Soldatinnen getötet und fünf Personen schwer verletzt. Die beiden Attentäter wurden erschossen. Als Vergeltung für die Angriffe bombardierten israelische Kampfflugzeuge am Sonntagabend ein Gebäude der palästinensischen Sicherheitskräfte in Gaza.
Bei dem palästinensischen Raketenangriff wurde offenbar niemand verletzt. Israel hatte zuvor aber davor gewarnt, ein Einsatz solcher Waffen werde als ernste Eskalation und als neues Niveau in dem Kampf betrachtet werden. Wie das israelische Fernsehen berichtete, beriet Ministerpräsident Ariel Scharon mit seinem Sicherheitskabinett über eine Reaktion auf die jüngsten palästinensischen Angriffe.
Nach dem Raketenangriff rückten israelische Panzer in den Gazastreifen ein. Die Soldaten fanden drei Abschussrampen. In einer steckte noch eine Rakete. Die beiden anderen Raketen waren offenbar per Fernsteuerung gestartet worden.
Der Angriff der beiden Palästinenser galt dem Südkommando der israelischen Streitkräfte in Beerscheba. Die Angreifer fuhren mit dem Auto vor dem Stützpunkt vor und eröffneten in der Nähe der Tore das Feuer. Viele israelische Soldaten verbrachten zu diesem Zeitpunkt gerade ihre Mittagspause auf der Straße. «Soldaten - Männer und Frauen - wurden getroffen. Beide Terroristen wurden getötet», sagte der Bürgermeister von Beerscheba, Jaakov Terner. Die Behörden ermittelten, ob ein dritter Attentäter beteiligt war. Unbestätigten Berichten zufolge soll diesem - getarnt als israelischem Soldat - die Flucht gelungen sein.
Vor dem Überfall in Beerscheba war die israelische Armee in Nablus im Westjordanland eingerückt. Die Militäraktion dauerte nach Angaben der Armee zwei Stunden. Ein israelischer Kampfhubschrauber kreiste über der Stadt. Es kam zu Feuergefechten, in deren Verlauf nach Krankenhausangaben vier Palästinenser verletzt wurden.
Wenige Stunden vor dem Einrücken der Armee in Nablus war eine israelische Frau im Westjordanland erschossen worden. Sie war mit ihrem Auto unterwegs, ihr Sohn wurde verletzt.
Arafat kündigt Fortsetzung des Widerstandes an
Der palästinensische Präsident Jassir Arafat erklärte in Ramallah, die Palästinenser würden in ihrem Kampf gegen die israelische Besatzung nicht nachlassen. «Die wiederholte israelische Eskalation gegen die Palästinenser wird nur den Willen zur Fortsetzung des Kampfes stärken», sagte Arafat, der seit Monaten in Ramallah faktisch unter Hausarrest steht.
Die EU-Außenminister einigten sich bei ihren Beratungen am Wochenende in Caceres auf eine neue politische Initiative, mit der die Konfliktparteien wieder an den Verhandlungstisch gebracht werden sollen. Dazu gibt es mehrere Ideen, über die in den kommenden Wochen weiter beraten werden soll. Die EU-Minister seien sich einig, «dass der Nahe Osten Teil der europäischen Sicherheit ist», sagte Bundesaußenminister Joschka Fischer.