der Kurs nur mehr zulegen.
Lies dir mal in Ruhe den Bericht von W:O durch:
Nach langen Jahren, in denen WorldCom andere Unternehmen aufgekauft hat, könnte der Telekommunikationskonzern nun innerhalb des nächsten Jahres selbst zum Verkauf stehen. Das vermuten zumindest Branchenkenner. Sie verweisen auf die aktuell äußerst geringe Börsenbewertung des Unternehmens und darauf, dass die Aufspaltungspläne des Unternehmens einem potenziellen Käufer sehr recht sein dürften. Dabei geht es um rund 100 Mrd.$. Es wird sogar spekuliert, dass Firmenchef Ebbers mit dieser Maßnahme sein Unternehmen für Kaufinteressenten attraktiv zu machen versucht.
WorldCom, einst Börsenliebling, bewegt sich derzeit im Bereich der Kurse, die bereits im Frühjahr 1997 erreicht wurden. Nach zahlreichen Übernahmen hat sich das Unternehmen hinter AT&T zum zweitgrößten Anbieter überregionaler Festnetzgespräche gemausert. Die Trendwende an der Börse wird unterstrichen durch die geplatzte Fusion mit dem drittgrößten Anbieter des Landes, Sprint, auf Grund wettbewerbsrechtlicher Hindernisse.
Nun sei Firmenchef Ebbers dabei, den Weg zu ebnen, sein Unternehmen selbst zum Verkauf anzubieten. Diskutiert wird ein Kaufpreis von 35$ je Aktie, das liegt weit über dem derzeitigen Aktienkurs, der zum Handelsschluss an der Nasdaq am Dienstag mit 16,69$ notiert. Insgesamt ergäbe sich damit ein Kaufpreis von rund 100 Mrd.$. Der Börsenwert liegt momentan bei 49 Mrd.$.
Es gibt Anzeichen, dass Ebbers Interesse hat, sein Unternehmen zum Verkauf anzubieten. Die geplante Aufspaltung des Konzerns in die Privatkundentelefonsparte und die Daten- und Internetsparte macht das Unternehmen attraktiv für eine Übernahme durch ein Unternehmen aus der Gruppe der regionalen Telefongesellschaften, der sogenannten "Baby Bells". Als Kandidaten werden gehandelt: BellSouth, Verizon und Qwest, wobei letzterer am Dienstag jegliche Übernahmeabsichten dementiert hat.
"Was die Bells wollen, sind fortschrittliche Internetkapazitäten und Zugang zu Geschäftskunden", so ein Analyst von Lehman Brothers. Die Übernahme von WorldCom, das als eine der wenigen Firmen große Unternehmen mit Telekommunikationsdiensten versorgt, könnte einem Käufer schnellen Zugang zu diesem Markt verschaffen. Als Bonus erhielte man UUNet als Internetbackbone gleich dazu.
Sollte die Privatkundensparte tatsächlich abgespalten werden, käme dies den lokalen Gesellschaften ebenfalls zu gute, da ein solch massiver Zugang zum überregionalen Telefonmarkt auf Widerstand der Wettbewerbshüter stoßen könnte. Doch auch eine Übernahme des gesamten Konzerns ist denkbar, seit die neue US-Regierung weniger Eingriffe in die Wirtschaft angekündigt hat.
Mittlerweile scheint die Übernahme eines überregionalen Anbieters durch eine der regionalen Telefongesellschaften wahrscheinlich. Diese haben durch geschickteres Management die Telekommunikationskrise weitaus besser überstanden als AT&T, WorldCom und Sprint. Der Börsenwert der Baby Bells übersteigt den der überregionalen Gesellschaften mittlerweile um ein Mehrfaches. Der Zeitpunkt einer Übernahme ist hingegen ungewiss. Erwartet wird dies in einer weiteren Konsolidierung des Telekommunikationsmarktes frühestens zum Jahresende.