Wochenausblicke vom 11.03 - 15.03.2002

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Wochenausblicke vom 11.03 - 15.03.2002

 
10.03.02 09:31
Marktausblick: Gewinnmitnahmen nicht ausgeschlossen
Von Bernd Weber, Frankfurt

Das Umfeld für weitere Kursgewinne an den Aktienbörsen in dieser Woche könnte nicht besser sein. Für marktbewegende Nachrichten könnten Unternehmen wie Siemens, SAP und Nokia und sorgen. Die Skepsis gegenüber der Euro-Stärke bleibt.

Eine von der Lokomotive USA ausgehende globale Konjunkturerholung ist für die Analysten ausgemachte Sache. Die nächste Zinserhöhung sowohl in den USA als auch in der Euro-Zone ist ihrer Meinung nach noch einige Zeit entfernt und Liquidität ist reichlich vorhanden.

Gegen weitere Gewinne an den Aktienmärkten spricht nach Meinung der Experten nur, dass es nach dem deutlichen Plus in der Vorwoche zunächst zu Gewinnmitnahmen kommen könnte. "Die nächste Woche wird von Konsolidierung geprägt sein. Auf längere Sicht sind aber alle Dax-Kurse um 5200 und darunter klare Kaufkurse", sagte Christian Stocker, Aktienhändler bei der HypoVereinsbank .

Die Avancen der vergangenen Woche waren deutlich: Der Euro-Stoxx-50 legte um 1,03 Prozent zu, der Dax um 1,05 Prozent, der Dow-Jones um 1,01 Prozent und der Nikkei um 9,9 Prozent. Gleichzeitig schossen die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen um 27 Basispunkte auf 5,18 Prozent und zehnjähriger US-Staatsanleihen um 34 Basispunkte auf 6,38 Prozent nach oben.

Positive Charttechnik

Die charttechnische Verfassung vieler Börsenindizes habe sich deutlich verbessert, schreibt Helaba Trust. Dies werde zunehmend fundamental untermauert. So schlügen sich die vermehrten Hinweise auf eine Konjunkturwende mittlerweile auch im Verlauf der Gewinnrevisionsrate der Analysten nieder. Beim Dow Jones überwiege bereits die Anzahl der Gewinnheraufstufungen, aber auch beim Dax und dem Euro-Stoxx-50 scheine sich eine Umkehr des negativen Revisionstrends abzuzeichnen.

Für die Analysten von Salomon Smith Barney sind die makroökonomischen Bedingungen günstig für den Aktienmarkt. Die weltweit lockere Geldpolitik sollte eine Erholung der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne begünstigen. In früheren Konjunkturzyklen habe das für eine ziemlich deutliche Outperformance der Aktien gegenüber anderen Anlageklassen ausgereicht. Der wesentliche Unterschied zwischen der jetzigen Erholung und früheren Aufschwungphasen sei die Bewertung. "Wir schätzen, dass die Märkte bereits relativ nahe an ihren fairen Bewertungen sind. Obwohl wir Kursanstiege erwarten, sollten diese moderat ausfallen", so die Experten der Investmentbank.

Trendsetter Nokia

Marktbewegende Unternehmensnachrichten kommen im Laufe der Woche von einigen Trendsettern am Aktienmarkt. So wird Nokia am Dienstag auf der Computermesse Cebit einen Ausblick auf das Quartal geben. In den USA legt Oracle am Donnerstag sein Quartalsergebnis vor. Am selben Tag präsentiert sich SAP auf einer Analystenkonferenz. VW hat für Dienstag zur Jahres-Pressekonferenz eingeladen, Bayer für Mittwoch und BASF für Donnerstag zur Bilanzvorstellung.

Was gut ist für den Aktienmarkt, ist derzeit schlecht für die Zinsmärkte. Die ohnehin schon seit einiger Zeit steigenden Renditen dürften vor dem Hintergrund der unerwartet schnellen wirtschaftlichen Aufhellung besonders in den USA weiter klettern.

Pessimismus an Rentenmärkten

Unerwartet optimistisch zeigte sich auch US-Notenbankchef Alan Greenspan. Er änderte den Tenor seiner Aussagen in seiner Ansprache vor dem Bankenausschuss des Senats, verglichen mit der erst letzte Woche vor dem Repräsentantenhaus, und sagte, dass der Aufschwung bereits in vollem Gange sei. Für die Deutsche Bank Research öffnet diese Formulierung den Weg zu einer neutralen geldpolitischen Haltung bei der bevorstehenden Sitzung der Fed am 19. März. "Diese Aussichten dürften die pessimistische Stimmung an den Rentenmärkten nicht verbessern", erklärte die DB Research.

Die Konjunkturdaten dieser Woche könnten das Szenario einer einsetzenden Erholung auch für die Euro-Zone bestätigen. Erwartet werden die französische und italienische Industrieproduktion für Januar, die Verbraucherpreise in Spanien und Frankreich für Februar, sowie die deutschen Einzelhandelsumsätze im Januar. Außerdem veröffentlicht die EZB am Donnerstag ihren neuen Monatsbericht. In den USA stehen die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion für Februar, sowie das vorläufige Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan für März zur Veröffentlichung auf der Agenda.

Am Devisenmarkt konnte der Dollar die überraschend guten US-Wirtschaftsdaten nicht mehr in nachhaltige Gewinne ummünzen. Der Euro legte ebenso wie der Yen gegenüber dem Dollar deutlich zu. Für die Analysten der Raiffeisen Zentralbank Österreich ist dies ein vorübergehendes Phänomen. "Wir bleiben für die nächsten Monate skeptisch für den Euro und sehen eine nachhaltigere Aufwertung zum Dollar erst im zweiten Halbjahr."



© 2002 Financial Times Deutschland
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Profis machen Hoffnung

 
10.03.02 09:34
Die Experten nennen der WirtschaftsWoche ab sofort monatlich ihre Favoriten und geben eine Einschätzung der Börsensituation ab.

Und dass Jens Ehrhardt und Albrecht von Witzleben dafür qualifiziert sind, bewiesen sie mit den Plätzen eins und zwei beim jüngsten Vermögensverwalter-Rating der Firma Firstfive. Das Unternehmen hat für die WirtschaftsWoche die tatsächlich erwirtschafteten Ergebnisse in der professionellen Vermögensverwaltung verglichen.

So beurteilt Jens Ehrhardt die Börsensituation:

Zwar erscheint mir die Börse aus fundamentaler Sicht noch immer zu teuer. Andererseits sprechen der Saisonrhythmus, die hohe Liquidität und eine stark verbesserte Markttechnik für ein günstigeres Chance-Risiko-Verhältnis an den Weltbörsen im März.

Auch konjunkturell sieht es schon wieder besser aus: Das Wiederauffüllen der Lager sollte sich - ausgehend von den USA - belebend auf die Kurse auswirken.

Zudem sprechen die niedrigeren Zinssätze und die extrem hohen Bestände in US-Geldmarktfonds - etwa 20 Prozent des Wertes aller Aktien - klar für US-Werte. Andererseits sind europäische Aktien deutlich billiger als die US-Standardwerte. Die Konjunkturerholung könnte sich zwar im ungünstigsten Fall als Strohfeuer erweisen; zumindest kurzfristig sollten sich die Börsen aber positiv entwickeln. Im März und April sollte es per saldo aufwärts gehen. Ich rate, jetzt den Aktienanteil im Depot zu erhöhen. Zum Beispiel mit preiswerten Nebenwerten, günstig bewerteten Ölaktien und - als Absicherung - noch relativ preiswerten Goldaktien wie Anglo Gold oder Gold Fields.

So beurteilt Albrecht von Witzleben die Börsensituation:

Die Zinssenkungen seit Anfang 2001 in den USA haben ihre Wirkung nicht verfehlt: Die Konjunktur hat die Wende geschafft.

Diese Erkenntnis hat die derzeitige Erholung an den Börsen ausgelöst. Der Zyklus der Zinssenkungen ist damit allerdings auch zu Ende. In den USA ist ab Herbst wieder mit Zinserhöhungen zu rechnen. In Europa dürfte es an der Zinsfront aber noch eine Weile ruhig bleiben.

Der momentane Aufwärtstrend hat aber noch einige Hürden zu überwinden: Themen wie die aktuelle Tarifrunde, die speziell von London aus sehr kritisch beäugte Haltung der deutschen Regierung zur EU-Übernahmerichtlinie sowie der Druck auf die Gewinnmargen können noch bremsen. Im High-Tech-Sektor ist die Gewinnsituation noch sehr unübersichtlich. Auffällig ist die starke Diskrepanz zwischen über- und unterbewerteten Unternehmen in Deutschland. Ich bevorzuge günstige Titel mit geringer Konjunkturabhängigkeit und solide prognostizierbarem Gewinnwachstum, dazu einige Werte mit aktuell attraktivem Chancen-Risiko-Profil

Quelle: wiwo.de
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Commerzbank: US-Börsen starten durch

 
10.03.02 09:42
Nach langer Skepsis über eine Konjunkturerholung und großen Vertrauensverlusten in Unternehmensaussagen setzte zuletzt eine verstärkte Nachfrage nach Aktien ein. Zu diesem Schluß kommen die Analysten der Commerzbank in ihrem Wochenausblick. Im Zuge steigender Kurse an den US-Märkten zogen auch in Europa die Notierungen spürbar an. Insbesondere die lange gemiedenen Technologiewerte sind wieder gesucht. Im Fokus der Anleger standen dabei besonders Chipwerte wie Intel, das mit der Vorstellung einer neuen Chipgeneration überraschte. Die Gewinnwarnung des amerikanischen Softwarekonzerns Oracle beeindruckte den Markt dagegen wenig.

Auch in Deutschland nutzten institutionelle Investoren Dax-Stände unter 5000 Punkten zu verstärkten Käufen von Blue Chips. In nächster Zeit ist zwar weiterhin mit volatilen Aktienkursen zu rechnen, nach unten sind sie aber relativ gut abgesichert. Die Commerzbank empfiehlt weiterhin, selektiv in Aktien zu investieren. Für mittelfristig orientierte Privatanleger bleiben DaimlerChrysler und Microsoft interessant.

Die wachsenden Hoffnungen auf eine Erholung der Konjunktur in Europa und Übersee haben die internationalen Rentenmärkte auf Talfahrt geschickt. Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Bundesanleihe durchbrach diese Woche nachhaltig die 5 Prozent-Marke und erreichte den höchsten Stand seit 11 Monaten.


Quelle: instock.de
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Zweistellige Zuwachsraten erwartet

 
10.03.02 09:44
In Japan verzeichnete der Nikkei 225 Index einen Schlusstand von 11886 Punkten, was einem Wochengewinn von 9,9 Prozent entspricht. Die japanischen Aktien konnten somit trotz der schwachen Konjunkturdaten kräftig zulegen. So fiel der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im letzten Quartal 2001 mit 1,2 Prozent schlechter als von vielen Analysten erwartet aus.

Für das laufende Quartal rechnen Volkswirte mit einem BIP-Rückgang von 1,0 Prozent. Das wäre dann das vierte Quartal mit einem negativen Wirtschaftswachstum. Auch die Investitionen der Unternehmen gingen im vergangenen Quartal mit 12 Prozent kräftig zurück. Positive Impulse kommen momentan lediglich vom Verbrauchersektor, dessen Ausgaben um 1,9 Prozent anstiegen.

Maßgeblich für die Kursanstiege der japanischen Aktien waren vielmehr die massiven Käufe staatlicher Pensionsfonds verantwortlich. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass dadurch bis zum Ende des Fiskaljahres am 31. März 2002 die Kurse in die Höhe getrieben werden sollen. Zu diesem Stichtag müssen die Kreditinstitute des Landes ihre Aktienbestände zu Marktkonditionen neu bewerten. Weitere Kursverluste wären für die maroden Banken nur schwer zu verkraften.

So konnten diese in der abgelaufenen Woche überdurchschnittlich von den Anstiegen der Aktienkurse profitieren. Mizuho Holdings konnten im Wochenverlauf stolze 39,6 Prozent Kurssteigerung verzeichnen, während Sumitomo Mitsui immerhin Kursgewinne von 18,9 Prozent im Vergleich zur Vorwoche aufweisen konnte.

Die verbesserten Konjunkturaussichten in den USA verhalfen den Technologiewerten des Landes zu kräftigen Kursanstiegen. Überdurchschnittliche Kursgewinne konnten TDK, die im Wochenverlauf 25,8 Prozent zulegen konnten, sowie die zuletzt arg gebeutelte Softbank mit einem kräftigen Anstieg von 29,3 Prozent verzeichnen. Sony profitiert zusätzlich von der Rückrufaktion der Microsoft-Spielkonsole Xbox. Dadurch dürfte der Marktanteil der Sony-PlayStation weiter steigen. Die Sony-Aktie gewann daraufhin 14,2 Prozent.

Gegen den Trend tendierten die Stahlwerte in der abgelaufenen Börsenwoche nach unten. Die Ankündigung der US-Regierung, den Import von Stahlprodukten mit Zöllen bis zu 30 Prozent zu belegen führt bei den japanischen Stahlriesen Kawasaki Steel und Nippon Steel zu Kursverlusten von 6 bzw. 2,9 Prozent.

Favoritenbörsen

In Hongkong beendete der Hang-Seng Index die Woche mit 11233 Punkten und verzeichnete somit einen Wochengewinn von 7,8 Prozent. Dabei waren die in dieser Woche erscheinenden Wirtschaftsdaten denkbar schlecht. So sind die Arbeitslosigkeit, Deflation und das Haushaltsdefizit in Hongkong auf Rekordniveau.

Das konnte den Höhenflug der Börse in Hongkong jedoch nicht bremsen. Vielmehr nahm man die Nachricht, dass die chinesische Regierung keine weiteren Billiglizenzen im Mobilfunkbereich vergeben wird positiv auf und sorgte für kräftige Kursanstiege der beiden führenden chinesischen Mobilfunkanbieter China Mobile und China Unicom, die in der abgelaufenen Woche 10,5 bzw. 8,1 Prozent gewinnen konnten.

Die Immobilienwerte konnten sich nach den Kursverlusten der letzten Wochen im Zuge der verbesserten Stimmung wieder etwas erholen. Henderson Land steigerten sich um 10,7 Prozent, Cheung Kong legten um 10 Prozent zu. Verglichen dazu fiel der Wochengewinn der Cathay Pacific Fluglinie mit 3,1Prozent relativ bescheiden aus. Das Unternehmen musste einen deutlichen Einbruch des Gewinns um rund 90 Prozent melden.

In Taiwan ging der TAIEX Index mit 6012 Punkten aus dem Handel und konnte im Vergleich zur Vorwoche 5,8 Prozent zulegen. Hauptverantwortlich für den Anstieg waren dabei die beiden großen Chiphersteller des Landes, die von einem weiteren Anstieg der Speicherchippreise profitieren konnten. Die Aktien von Taiwan Semiconductor konnten im Wochenverlauf 13 Prozent zulegen, United Microelectronics verzeichneten einen Anstieg von 9,6 Prozent. Der größte Stahlproduzent Chinas, China Steel, musste im Zuge der US-Zollentscheidung 4,6 Prozent abgeben.

Der Fokus in Asien richtet sich verstärkt auf eine Erholung der Konjunktur in den USA. In Japan erwarten wir nach Ablauf des Fiskaljahres nur eine unterdurchschnittliche Performance des Aktienmarktes auf Jahressicht. Wir favorisieren derzeit die Aktienmärkte in Singapur, China und Thailand und erwarten dort zweistellige Zuwachsraten. Eine anhaltende Belastung dürften US-Zölle für die asiatische Stahlbranche werden, da ein Großteil der asiatischen Stahlproduktion in die USA exportiert wird.

Ihr Omar Negyal

Quelle: www.stock-world.de
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Dax-Ausblick: 5500 Punkte sind kurzfristig möglich

 
10.03.02 09:50
Von ROLAND SCHWEINS

Eine Trendwende steht offenbar kurz bevor. Der Deutsche Aktienindex konnte in der vergangenen Woche über 200 Punkte zulegen und notierte am Donnerstag sogar auf einem Sechsmonatshoch. Analysten sind optimistisch, dass sich die Aktienmärkte weiter freundlich entwickeln werden. Am Wochenbeginn könnte es jedoch einen kurzzeitigen Kursrückgang geben, erwarten die Experten.
 
DÜSSELDORF. "Zwei wichtige technische Widerstandsmarken sind in der vergangenen Woche durchbrochen worden. Wir haben die 5 100-Punkte-Marke (Stand zu Beginn des Abwärtstrends im März 2000) und auch die 200-Tage-Linie bei 5 180 Punkten hinter uns gelassen. Das sind zwei positive technische Signale", sagt Thomas Grüner, technischer Analyst der Bankgesellschaft Berlin.

Dass der Abwärtstrend sich nachhaltig umkehrt, müsse aus technischer Sicht allerdings noch bestätigt werden. Positiv wertet Grüner, dass der Dax in der vergangenen Woche kurzzeitig über 5 350 Punkten notiert hat und damit ein neues  Sechsmonatshoch markiert hat.

In der kommenden Woche erwartet der Experte, dass der Dax diese Hürde überwinden, und bis auf 5 500 Punkte steigen kann. Zu Wochenanfang sei aber auch ein kurzzeitiger Rückfall bis auf 5 100 Punkte nicht auszuschließen. Hier befände sich eine "signifikante Unterstützung, die den Index stabilisieren sollte".

Grüner empfiehlt Privatanlegern abzuwarten, ob sich die Trendwende wirklich bestätigt. Die Analysten der Bankgesellschaft haben jüngst ihre Anlagestrategie geändert und gewichten defensivere Branchen (Versorger) jetzt schwächer. Sie empfehlen den Einstieg in aggressivere Sektoren (Zykliker/Wachstumswerte). Zu den Favoriten gehören beispielsweise die Aktien der  France Telekom. Hier habe es in der vergangenen Woche ein technisches Kaufsignal gegeben. Kurzfristig habe die Aktie Potenzial bis auf 38,30 €. Bei den Dax-Werten sei die  Deutsche Bank interessant. Die Analysten erwarten, dass sich die Aktie im Vergleich zu anderen Bankaktien besser entwickeln wird, weil das Unternehmen sehr gut aufgestellt sei. Bei den Nebenwerten empfehlen die Experten  Celanese. Sie schätzen den Wert als stark unterbewertet ein und sehen kurzfristig Potenzial bis auf 27 €.

Kleinanleger sollten jetzt Bares abbauen

Finanzanalyst Martin Haug von der SEB Bank erwartet ebenfalls in der kommenden Woche freundliche Aktienkurse. "Die Märkte setzen jetzt auf eine Konjunkturerholung. Das hat die Rally der vergangenen Woche gezeigt", sagt Haug. Die Erholung baue bislang allerdings ausschließlich auf Frühindikatoren. Mittelfristig sehe es auf den Aktienmärkten gut aus. "Die USA als Weltwirtschaftslokomotive sollten uns mitziehen", sagt Haug.

Kleinanlegern empfiehlt er, Bares jetzt abzubauen und vermehrt Aktien zu kaufen. Für aussichtsreich hält er die Aktie der  Deutschen Bank. Sofern sich die Finanzmärkte erholen sollten, soll sich besonders das Geschäft beim Investmentbanking wieder beleben. Aus dem Pharmasektor bevorzugt er die  Schering-Aktie, die er auf dem aktuellen Kursniveau noch als günstig einstuft. Schering solle auch im kommenden Jahr sehr gute Zahlen schreiben. Im MDax hält der Experte  Bilfinger und Berger,  Fresenius,  Buderus,  K+S und  Stada für kaufenswert.

SEB-Technologieexperte Thomas Köbel stuft die  T-Aktie als klaren Kauf ein. Auf zwölf Monate sieht er die Aktie bei 22 €. Köbel ist vom Geschäftsmodell der Telekom überzeugt. Zwar sei weiter die hohe Verschuldung das größte Problem für das Unternehmen, operativ mache die Telekom aber Fortschritte - insbesondere bei den Konzerntöchtern T-Mobile und T-Online.

DG Bank ist noch skeptisch

Die Analysten der DG Bank rechnen in der kommenden Woche eher mit einer Konsolidierung der jüngsten Kursgewinne als mit einem anhaltenden Aufwärtstrend. In ihrer Wochenstrategie schreibt Experte Heinz Weyershäuser: "Charttechnisch sind die Börsenampeln zwar auf Grün gesprungen. Das kurzfristige Potenzial erscheine mit dem schnellen Anstieg der vergangenen Tage aber ausgeschöpft, so dass eine Gegenbewegung in Richtung 5 150 Zähler wahrscheinlich sei. Auch aus fundamentaler Sicht drohten Rückschläge, da die positiven US-Konjunkturdaten für das vierte Quartal teilweise auf Einmaleffekte zurückzuführen seien.

Anhaltspunkte für den Konjunkturverlauf seien in der kommenden Woche von deiner ganzen Reihe neuer Konjunkturdaten in den USA zu erwarten. Daneben dürften am deutschen Markt vor allem die Berichte der beiden zyklischen Chemietitel Bayer (am Mittwoch) und BASF (am Donnerstag) auf Hinweise für eine Konjunkturbelebung abgeklopft werden.

Die Hamburgische Landesbank schließlich bezweifelt sogar, ob die jüngsten Kursgewinne Bestand haben können: "Obgleich auch wir Anzeichen einer konjunkturellen Erholung sehen, halten wir dennoch die darauf aufbauenden Gewinnprognosen der Unternehmen für zu optimistisch und demzufolge die aktuellen Kursgewinne für übertrieben", heißt es im Wochenausblick der Analysten. Sie erwarten daher, dass es in der kommenden Woche zu Gewinnmitnahmen kommen wird und sehen den Dow Jones-Index bei 10 300 Punkten. Auch die Gewinnsteigerungen an den europäischen Börsen von teilweise 20 % seien nicht in diesem Ausmaß zu rechtfertigen. Den Dax sehen die Analysten auf Wochensicht bei 5 150 Punkten, den Stoxx 50 bei 3 550 Punkten.

Quelle: Handelsblatt.com
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Pillen fürs Depot

 
10.03.02 09:52
Kommt er oder kommt er nicht – der wirtschaftliche Aufschwung? Wer Aktien sucht, die von dieser Frage relativ unberührt bleiben und eher eine langfristige Perspektive versprechen, der sollte sich Pharmatitel näher anschauen.

Favorit des Kölner Privatbankhauses Sal. Oppenheim ist Aventis, vor einigen Jahren aus der Pharmasparte von Hoechst und der französischen Rhône-Poulenc hervorgegangen. „Wir haben den Titel schon seit längerem als Outperformer eingestuft“, sagt Analyst Peter Düllmann. Ein „deutlich überdurchschnittliches Ertragswachstum“ – Düllmann rechnet mit mehr als 20 Prozent jährlich bis 2005 – mache die im Euro Stoxx 50 notierte Aktie besonders attraktiv.

Die Prognose berge wenig Risiken, denn mit Taxotere (gegen Krebs), Lovenox (Thrombosen), Lantus (Diabetes) und Alegra (Allergie) habe Aventis mehrere sehr gut laufende Ergebnisträger. Aventis selbst hatte jüngst ein gutes 2001er-Ergebnis (1,5 Mrd. Euro) vorgelegt und für die Jahre 2002 bis 2004 ein Ertragswachstum von 25 bis 30 Prozent jährlich in Aussicht gestellt. Düllmann sieht auch die Produkt-Pipeline mit bald zulassungsreifen Mitteln – unter anderem gegen Asthma und gegen Krebs – als gut gefüllt an. Er erwartet für 2002 ein Ergebnisplus von 30 Prozent, gegenüber 17 Prozent im Gesamtmarkt.

Für den Pharmasektor insgesamt ist Sal. Oppenheim nicht so optimistisch. Er wird „neutral“ gewichtet – wegen der Einsparungen im Gesundheitssektor und der Hoffnung, dass die Konjunktur sich erholt und dann zyklische Aktien besser abschneiden. Die Schweizer Bank Julius Bär hat den Pharmabereich sogar untergewichtet. Der US-Markt stehe unter Druck, nachdem die Ausgaben in den letzten Jahren um knapp zehn Prozent pro anno in die Höhe gegangen seien, werde jetzt kräftig gespart. Zudem stünden etliche Patente vor dem Ablauf.

Allerdings sieht auch Oliver Kämmerer, Pharmaanalyst der Schweizer, Aktien mit guten Kurschancen. Die Berliner Schering, deren 2001er- Rekordergebnis und Ausblick vor einer Woche von den meisten Experten positiv aufgenommen wurden, zählt dazu. Die 2001 mit 13,8 Prozent noch relativ niedrige Marge beim operativen Gewinn werde sich in den nächsten Jahren auf rund 18 Prozent verbessern, schätzt Kämmerer. Zudem beschert der Verkauf des Unternehmens Aventis Crop Science den Berlinern im laufenden Jahr einen außerordentlichen Erlös von rund 1,5 Mrd. Euro, den sie auch für einen Firmenzukauf oder eine Beteiligung verwenden können. Umsatzstärkstes Medikament von Schering ist Betaferon (gegen Multiple Sklerose), das auch auf dem US-Markt inzwischen gut läuft. Zur Produktpalette zählt auch die Antibabypille Yasmin.

Andreas Schmidt von Merrill Lynch, der die Aktie als „starken Kauf“ einstuft, lobt die konservative Bilanzierung. Die Kosten seien unter Kontrolle, die Erwartung des Vorstands auf ein zweistelliges Gewinnwachstum 2002 „absolut glaubwürdig“. Eine „hervorragende Bilanz- und Finanzstruktur“ und geringe Risiken bei Patentabläufen stellt Peter Spengler von der DZ Bank heraus.

Von den großen Schweizer Pharma-Konzernen erscheint Novartis als aussichtsreich. Der Konzern gilt als besonders gut in den USA aufgestellt. Benedikt von Braunmühl vom Frankfurter Bankhaus Metzler sieht zudem in der prall gefüllten Pipeline mit 28 Produkten in der Testspätphase ein großes Plus. Mit der Vorlage eines Rekordgewinns von gut 7,0 Mrd. sfr für 2001 hatte Novartis kürzlich die Analystenprognosen übertroffen.

Die britischen Werte AstraZeneca und GlaxoSmithkline werden eher skeptisch gesehen. AstraZeneca gilt als teuer, zudem läuft bald ein wichtiges Patent (für das Mittel Lusec gegen Magengeschwüre) ab. Bei GlaxoSmithkline gilt die Pipeline als wenig aussichtsreich. Allerdings, meint Claudia Schmidt von Commerzbank Securities, bietet Glaxo ein zweistelliges Gewinnwachstum und gut eingeführte Produkte, wobei die Patentrisiken begrenzt seien. Für sie ist Glaxo ein „Kauf“.

Wer in Deutschland investieren will, wird auch im MDax fündig. Altana glänzt mit starkem Gewinnwachstum. DZ-Bank-Analyst Spengler sieht nach dem bereits gut eingeführten Magenmittel Pantoprazol zwei aussichtsreiche Produkte gegen Asthma und Raucherhusten in den Jahren 2003/2004 vor der möglichen Zulassung. Aus diesem Grund ist Altana auch für Merrill Lynch trotz der hohen Bewertung ein „starker Kauf“. Ein weiterer Favorit ist Stada. Der Hersteller von Generika (Nachahmerprodukten) profitiert von den Patentabläufen. Die Aktie stellt deshalb eine Art Risikopuffer für ein Pharmaportfolio dar.

Der Generika-Markt birgt ein höheres Wachstumspotenzial als die Branche insgesamt, zumal in einigen Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien die Nachahmerprodukte noch längst nicht so verbreitet sind wie in Deutschland. Experten sehen zudem durch die erwarteten Ausgabenbegrenzungen im Gesundheitswesen einen Verdrängungswettbewerb kommen – größere Generika-Anbieter wie Stada würden auch davon letztlich profitieren.

Bernd Frank, Handelsblatt  
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Kursraketen am Neuen Markt

 
10.03.02 09:54
Von Mark Ehren  
   
Na, wir wollen es mal nicht übertreiben. Ungefähr 90 Prozent Kursverlust stehen seit dem Höchststand vom März 2000 zu Buche. Immer mehr Anleger und Unternehmen verabschieden sich vom ehemaligen Wachstumssegment. Sogar über eine Umbenennung wurde nachgedacht. Ist der Neue Markt reif für seine Beerdigung? Nein, denn es gibt eine ganze Reihe von viel versprechenden Aktien, die durchaus noch im laufenden Jahr ihr bisheriges Allzeithoch erreichen oder übertreffen können.
 
Dazu gehören zwei Aktien aus dem Gesundheitssektor. Während viele Aktien des Neuen Marktes in der Vergangenheit Opfer der einbrechenden Konjunktur wurden, haben sich die meisten Aktien aus diesem Bereich im Vergleich zum Gesamtmarkt überdurchschnittlich entwickelt. Denn die Umsatz- und Ertragsentwicklung dieser Unternehmen ist von der konjunkturellen Entwicklung größtenteils unabhängig.

Gute Hoffnungen auf weitere Kurssteigerungen kann sich das dänische Biotechnologieunternehmen Genmab machen. Am Neuen Markt werden nicht die Originalaktien des Unternehmens sondern die so genannten Deutschen Zertifikate mit der Wertpapierkennnummer 565132 gehandelt. Diese entsprechen dem Wert einer Originalaktie.

Erst vor kurzem hat der in der Entwicklung am weitesten fortgeschrittene Wirkstoff HuMax-CD4 zur Behandlung von rheumatoider Arthritis von sich Reden gemacht. Die amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA hat für HuMax-CD4 ein beschleunigtes Zulassungsverfahren zugesagt. Zwar erwirtschaftet Genmab im Moment noch keine Umsätze und erst Recht keine Gewinne. Doch mit der Entscheidung der FDA sind die Chancen gestiegen, dass die Dänen bereits früher als erwartet schwarze Zahlen schreiben werden. Während Genmab auf Grund seiner risikoreichen Wirkstoffforschung ein sicherlich sehr spekulatives Investment ist, sollten die Kursschwankungen der United Medical Systems AG deutlich geringer ausfallen.

Das Unternehmen verleiht medizintechnische Geräte an Krankenhäuser und Ärzte, für die sich die Anschaffung der meist sehr teuren Geräte nicht lohnt. Dadurch können diese ihren Patienten trotzdem je nach Bedarf die neueste Diagnosetechnik zur Verfügung stellen. Die Geräte wiederum werden durch die Dienstleistungen von UMS optimal ausgelastet. Lohn des überzeugenden Geschäftskonzepts waren im vergangenen Geschäftsjahr dreistellige Wachstumsraten bei Umsatz und operativen Ergebnis. Auch in laufenden Geschäftsjahr ist wieder ein deutliches Wachstum zu erwarten. Angesichts einer überschaubaren Konkurrenzsituation und einen konjunkturunabhängigen Dienstleistung hat der Aktienkurs fundamental Luft nach oben.

IT-Sektor bietet Kurschancen

Auch bei Unternehmen aus der arg unter die Räder gekommenen Informationstechnologiebranche sind wahre Perlen auf dem Kurszettel zu finden. Dazu gehören die Papiere von GrenkeLeasing. Die Leasingverträge des Unternehmens laufen über mehrere Jahre. Daher sind die Umsätze und Erträge des Unternehmens relativ gut prognostizierbar. Das hat sich bisher noch nicht in der Bewertung der Aktie niedergeschlagen. Denn die Anteilsscheine von GrenkeLeasing sind mit einem KGV von 13 relativ günstig bewertet. Angesichts des Kurspotentials und des andauernden Exodus von Unternehmen aus dem Nemax 50 darf sich Grenke mittelfristig berechtigte Hoffnungen auf eine Aufnahmen in den Kreis der angeblichen Blue Chips des Neuen Marktes machen. Das hat die Aktie des Softwareunternehmens FJA bereits geschafft.

Bei FJA hat die Riester-Rente Musik in den Aktienkurs gebracht. Das Unternehmen ist einer der Hauptgewinner dieses Trends. Denn für viele Versicherungsunternehmen ist es zu aufwendig, eigene Software für die komplexe Verwaltung der Policen zu erstellen. Auch die Expansion in den Bereich der privaten Krankenversicherung bietet längerfristig ein erhebliches Wachstumspotential. Doch neben FJA hat auch ein anderes IT-Unternehmen gute Kurschancen.

Syskoplan AG – Kaum einer kennt den IT-Dienstleister aus Paderborn. Das Unternehmen ist so solide, dass es schon fast langweilig ist. Das Unternehmen erwirtschaftet schon seit vielen Jahren schwarze Zahlen und plant auch in diesem Jahr Gewinn und Umsatz um mehr als 30 Prozent zu steigern. Zu den Kunden gehören beispielsweise Bertelsmann, Audi und Volkswagen. Trotzdem ist die Aktie nur mit dem elffachen des Gewinns für das kommende Geschäftsjahr bewertet.

Wesentlich bekannter sind die PCs der Discountkette Aldi. Der Mühlheimer Dienstleister Medion organisiert für Aldi und weitere Einzelhandelsketten mit großem Erfolg Verkaufsaktionen, bei denen innerhalb weniger Stunden schon mal drei Prozent aller innerhalb eines Jahres in Deutschland verkauften PCs abgesetzt werden. Für die Zukunft bringt die Ausweitung des Geschäftsmodells auf das europäische Ausland und die USA Fantasie in die Medion-Aktie. Denn bisher werden weniger als ein Viertel des Umsatzes außerhalb Deutschlands erwirtschaftet. Doch nicht nur alt eingesessene Unternehmen sondern auch Börsenneulinge des vergangenen Katastrophenjahres könnten sich schon in absehbarer Zeit wieder in alten Kurshöhen wiederfinden. Diese profitieren im Vergleich zum den Hochzeiten des Neuen Marktes faireren Ausgabekursen und bisher eingehaltenen Prognosen des Börsengangs.

Die Gnade des späten Börsengangs

Gute Kurschancen hat die Aktie der Karlsruher Init AG. Der Anbieter von Verkehrstelematiksystemen ist trotz einer dynamischen Entwicklung in einer absoluten Wachstumsbranche nur mit dem 14-fachen Gewinn für das kommende Geschäftsjahr bewertet. Besonders die Aufsehen erregenden Vertriebserfolge in den USA sprechen für die Qualität der Produkte. Die aktuellen Kurse sind vermutlich noch nicht das Ende der Fahnenstange. Genauso wenig wie beim Unternehmen mit dem wohl kuriosesten Unternehmensnamen am Neuen Markt. Müller – die lila Logistik AG konnte bisher die Anleger überzeugen und die Prognosen einhalten. Das Unternehmen schaffte es erst im zweiten Anlauf nach einer deutlichen Senkung des Emissionspreises an den Neuen Markt. Das verdeutlicht, wie wichtig eine faire Preisfindung beim Börsengang für den weiteren Kursverlauf ist. Mehr als fair bewertet ist auch die W.E.T. AG.

Günstig bewerteter Weltmarktführer

Glaubte man den Aussagen vieler Unternehmen am Neuen Markt in der Vergangenheit war so ziemlich jedes Unternehmen Weltmarktführer. Einige dieser Unternehmen sind mittlerweile bei Insolvenzverwaltern gelandet. Die W.E.T. AG ist eine Ausnahme. Der Herrsteller von Autositzheizungen kommt auf einen Weltmarktanteil von über 50 Prozent. Die Bayern heben sich mit einer Nachsteuerrendite von rund zehn Prozent innerhalb der Autozuliefererbranchn deutlich ab. Damit ist die Rendite der Bayern mittlerweile sogar höher als die von Deutschland Vorzeigeunternehmen Nummer eins, SAP, oder vom Sportwagenhersteller Porsche. Trotzdem ist die W.E.T.-Aktie nur mit einem einstelligen KGV bewertet. Das ist angesichts der Qualität des Unternehmens und eines weiter zu erwartenden Umsatz- und Gewinnwachstums wenig.

Entgegen der mittlerweile weit verbreiteten Meinung ist die Lage am Neuen Markt nicht hoffnungslos. Trotz immer noch erheblicher Unsicherheiten wird deutlich. Mit ausgewählten Aktien sollten stattliche Kursgewinne drin sein.

© 2002 sharper.de


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