Wirtschaftswachstum in Deutschland sehr schwach

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007Bond:

Wirtschaftswachstum in Deutschland sehr schwach

 
23.08.01 09:48
Wirtschaftswachstum in Deutschland so schwach wie seit vier Jahren nicht mehr

23. Aug 08:03, ergänzt 08:53

Die deutsche Wirtschaft nähert sich einem Null-Wachstum. Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt nur noch um 0,6 Prozent.

Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden bekannt gab, nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maß
der erwirtschafteten Leistung von April bis Juni verglichen mit dem zweiten Quartal 2000 voraussichtlich nur noch um real 0,6 Prozent zu. Dies war der schwächste
Anstieg seit Anfang 1997.

Für das 1. Halbjahr ergab sich somit ein BIP-Wachstum von 1,0 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal legte die Wirtschaftsleistung in Deutschland überhaupt nicht
zu, wenn saison- und kalenderbedingte Schwankungen herausgerechnet werden.

Zinssenkung erwartet

«Die Zahlen sind wie erwartet ausgefallen. Ich denke, dass es im zweiten Halbjahr aufwärts geht», sagte Stefan Bielmeier von der Deutschen Bank gegenüber der
Nachrichtenagentur Reuters. Von der EZB erwarte die Bank nach wie vor einen Zinsschritt um 25 Basispunkte bei der nächsten oder übernächsten Sitzung, wobei die
Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung für die kommende Woche etwas gesunken sei.

Die Deutsche Bundesbank hatte ein Nullwachstum gegenüber dem Vorquartal und einem Plus von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert. Das Deutsche
Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnete dagegen mit einem Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. (nz)

Quelle: Netzzeitung.de
sir charles:

Gegendarstellung

 
23.08.01 09:57
Deutsche Wirtschaft hofft auf eine konjunkturelle Wende
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Stimmung der Wirtschaft hat sich im Juli überraschend verbessert
München - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich entgegen den Erwartungen von Analysten im Juli erstmals seit Jänner verbessert. Der an den Finanzmärkten viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sei von 89,5 Punkten im Juni auf 89,8 Punkte gestiegen, teilte das Münchener Wirtschaftsforschungsinstitut am Mittwoch mit.

Im Juni war das Konjunkturbarometer noch im sechsten Monat in Folge auf den niedrigsten Stand seit August 1996 gefallen. Analysten hatten im Schnitt auch für Juli mit einem Rückgang, und zwar auf 88,6 Punkte, gerechnet. Der Euro stieg in wenigen Minuten um mehr als einen halben US-Cent auf über 0,92 Dollar, und auch der Deutsche Aktienindex (DAX) reagierte mit Kursgewinnen.

"Der Anstieg des Ifo-Erwartungsindexes ist ein positives Signal, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, dass es sich um eine Wende handelt", sagte Ifo-Volkswirt Gernot Nerb. Erst ein Anstieg über drei bis vier Monate wäre ein deutlicher Beleg für eine konjunkturelle Wende. Die Wirtschaftslage sei derzeit noch von Unsicherheit geprägt und erfordere Unterstützung durch die Wirtschafts- und Geldpolitik, meinte Nerb.

Der Index der Geschäftsbeurteilungen in Westdeutschland sank den Ifo-Angaben zufolge von 85,4 Punkten im Juni auf 84,8 Punkte im Juli. Der Index Geschäftserwartungen für die alten Bundesländer stieg von 93,5 Punkten auf 95,0 Punkte. Für Ostdeutschland blieb der Geschäftsklimaindex unverändert auf 102,1 Punkten.

Jüngste Preisdaten aus Deutschland signalisierten unterdessen ein Nachlassen der Inflation. Die Verbraucherpreise sanken im August im Vergleich zum Vormonat in Hessen um 0,1 Prozent und in Baden-Württemberg um 0,2 Prozent.

Die Jahresteuerung lag in Hessen wie auch im Juli bei 2,3 Prozent, in Baden-Württemberg ging sie auf 2,8 von 2,9 Prozent zurück. (Reuters)



007Bond:

Was das Finanzministerium hierzu meint ....

 
23.08.01 10:07
Finanzministerium: Risiken für Konjunkturentwicklung bleiben

BERLIN (dpa-AFX) - Die Zahlen über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts belegen nach Ansicht des Bundesfinanzministeriums die weiter bestehenden Gefahren für die Konjunktur. Der Sprecher des Ministeriums Jörg Müller sagte am Donnerstag in Berlin, die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes "zeigen ohne Zweifel, dass die Risiken für die Konjunkturentwicklung nicht kleiner geworden sind. Gleichwohl bestehen durchaus Chancen, dass die wirtschaftlichen Auftriebskräfte im weiteren Verlaufe dieses
Jahres die Oberhand gewinnen."

Das Ministerium erwarte, dass die Wirtschaftsentwicklung bei weiter nachlassendem Inflationsdruck wieder allmählich an Fahrt gewinne.

Dazu dürften auch die "massiven Steuerentlastungen" beitragen, die ihre "volle Wirkung auf Wachstum und Beschäftigung gewöhnlich erst mit zeitlicher Verzögerung entfalten"./DP/aka/

Quelle: dpa-AFX  
007Bond:

Statement der Bundesbank:

 
23.08.01 10:16
BUNDESBANK: NEUE WACHSTUMSIMPULSE ANFANG 2002 AUS ÜBERSEE

Banken und Wirtschaftsforscher rechnen für das Gesamtjahr nur noch mit einem Wachstum zwischen 1,0 und 1,5 Prozent. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt optimistischer gezeigt und 1,5 bis 2,0 Prozent prognostiziert. Aus dem Haus von Bundesfinanzminister Hans Eichel hieß es in einer ersten Reaktion, "dass die Risiken für die Konjunkturentwicklung nicht kleiner geworden sind. Gleichwohl bestehen durchaus Chancen, dass die wirtschaftlichen Auftriebskräfte im weiteren Verlaufe dieses Jahres die Oberhand gewinnen." Trotz der schwachen Entwicklung gilt ein Abgleiten in eine Rezession als eher unwahrscheinlich. Die Deutsche Bundesbank erwartet Anfang 2002 neue Wachstumsimpulse aus Übersee. Von einem Anspringen der Konjunktur in den USA werde auch Europa profitieren, glauben ihre Experten.

GRUND FÜR BIP-ENTWICKLUNG: KRISE IN BAUWIRTSCHAFT; INVESTITIONSZURÜCKHALTUNG

Grund für die schwache Entwicklung im 2. Quartal waren vor allem die anhaltende Krise in der deutschen Bauwirtschaft sowie die Investitionszurückhaltung der Unternehmen. So schrumpften die Bauinvestitionen im 2. Quartal zum gleichen Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent. Schon in den vier vorangegangenen Quartalen hatte es deutliche Einbußen gegeben. Die Ausrüstungsinvestitionen legten zudem nur noch um 0,5 Prozent zu. Dies war der niedrigste Zuwachs seit Anfang 1996.

Unter dem Strich stand bei den Bruttoanlageinvestitionen damit ein Minus von 2,7 Prozent zum Zeitraum April bis Juni 2000.

IMPULSE AUS EXPORTWIRTSCHAFT: EXPORTE UM 7,3% GESTIEGEN

Die entscheidenden Impulse kamen dagegen einmal mehr von der deutschen Exportwirtschaft. Der reale Außenbeitrag, der sich aus dem Saldo der Ausfuhren und Einfuhren ergibt, trug im 2. Quartal mit 1,0 Prozentpunkten "wesentlich" zum Wachstum bei, urteilten die Statistiker.

Dabei erhöhten sich die Exporte von Waren und Dienstleistungen im Jahresvergleich um 7,3 Prozent. Im Vorquartal hatte dieser Zuwachs aber noch 8,4 Prozent betragen, Ende 2000 waren es sogar 12,2 Prozent. Die Importe stiegen zugleich 4,7 Prozent.

Auch der private Verbrauch sowie die Konsumausgaben des Staatesstabilisierten mit einem realen Zuwachs von jeweils 1,2 Prozent die Konjunktur hier zu Lande.

Der Konsum der Privathaushalte hat sich trotz der Erleichterungen durch die Steuerreform der Bundesregierung damit aber deutlich schlechter entwickelt als von vielen Ökonomen noch zu Jahresbeginn erwartet.

Als Grund nennen Volkswirte vor allem drastisch gestiegene Kraftstoffpreise, die einen Großteil der zusätzlichen Kaufkraft zu Jahresbeginn wieder abschöpften./za/DP/aka/
                                                          Quelle: dpa-AFX
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