Wirtschaftsaufschwung kommt erst 2003

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Pichel:

Wirtschaftsaufschwung kommt erst 2003

 
02.05.02 19:34


Die Europäische Zentralbank (EZB) geht davon aus, dass die Jahresteuerungsrate in der Euro-Zone in den kommenden Monaten nicht oder nur leicht unter ihre Toleranzgrenze von zwei Prozent sinken wird.

Eine hohe Inflation in der Eurozone mache Investitionen in den zwölf Staaten der Währungsgemeinschaft unattraktiv, weil Gewinne durch höhere Preise beeinträchtigt würden. Zudem erhöhe eine steigende Inflationsrate die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Zinsanhebung durch die EZB. Dadurch würden sich die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und private Verbraucher verschlechtern.

Duisenberg warnt vor Tariferhöhungen
Angesichts des drohenden Arbeitskampfes in der deutschen Metallindustrie hat die Europäische Zentralbank ihre Sorge über die derzeitige Lohnentwicklung im Euroraum ausgedrückt. EZB-Präsident Wim Duisenberg warnte davor, dass "übertriebene Tariferhöhungen" nicht nur negative Folgen für die Inflationsrate, sondern auch für den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum haben könnten. Zuvor hatte der Zentralbankrat die Zinsen wie erwartet unverändert gelassen.

Ölpreis ist Risikofaktor
Die Stärke des Aufschwungs sei aber nach wie vor ungewiss. Als größten Risikofaktor bezeichnete der EZB-Präsident das Leistungsbilanzdefizit der USA. Dies sei eine Gefahr für die gesamte Weltwirtschaft. Auch wegen des Ölpreisanstiegs sei die Inflation in den vergangenen Monaten aber höher ausgefallen als ursprünglich angenommen, sagte Duisenberg vor der Presse in Frankfurt.

Konjunktur gewinnt an Fahrt

Der Bundesbankenverband gab eine etwas optimistischere Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft von rund einem Prozent in diesem Jahr ab. Bisher hatten die Bankvolkswirte einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von weniger als einem Prozent erwartet nach nur 0,6 Prozent Wachstum 2001. Insgesamt habe das Jahr 2002 für die Weltwirtschaft konjunkturell besser begonnen, als dies gegenwärtig in der öffentlichen Stimmung zum Ausdruck komme, so der Bankenverband.

Exporte stark - Konsum schwach
Impulse seien von den Exporten zu erwarten, während der Konsum schwach bleiben werde. Für die Euro-Zone sagte der Verband 1,4 Prozent Wachstum 2002 voraus und damit etwa so viel wie 2001. Die EZB geht von einer Wachstumsbeschleunigung auf rund 2,5 Prozent am Jahresende aus. Der Verband erwartet, dass die Notenbank den Schlüsselzins bis dann um bis zu 50 Basispunkte auf 3,75 Prozent und bis Mitte 2003 auf 4,25 Prozent anheben wird. Für die Verbraucherpreise in der Euro-Zone sagte der Bankenverband für 2002 eine Jahresrate von 2,0 Prozent voraus.

Entscheidend für die Inflationsentwicklung ist Volkswirten zufolge der weitere Trend des Ölpreises, der in den vergangenen zwei Monaten stark gestiegen war, und die Höhe der Lohnabschlüsse.


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