Kippt Regulierer den DSL-Tarif?
Montag, den
19.11.01 20:05
www.onlinekosten.de
Ein Kommentar von Roland Silberschmidt
Das ganze liest sich erst einmal recht nett, die Regulierungsbehörde (RegTP) prüft den DSL-Tarif der Deutschen Telekom. Der Internet-User freut sich zunächst, aber nur solange bis er feststellt, was die RegTP hier eigentlich prüft. Denn es geht keineswegs um die Konditionen beim Linesharing zur Schaffung von mehr Wettbewerb wie es in den europäischen Nachbarstaaten erfolgreich praktiziert worden ist, nein die RegTP droht die DSL-Endkundenpreise der Telekom überprüfen!
Von Wettbewerb und Kosten
Der Internet-User schüttelt verwundert den Kopf und faßt sich letztlich an denselben, denn zu Recht fragt er sich, warum seine DSL-Grundgebühr und sein Flatrate-Tarif einer Überprüfung bedarf? In der Tat kann man dem rosa Riesen hier allenfalls eine Verzögerung und Verhinderung des Wettbewerbs vorwerfen. Ob der DSL-Tarif kostendeckend für die Telekom ist oder nicht, hat die RegTP eigentlich nicht zu entscheiden. Benutzt die Telekom diesen Preis jedoch um Wettbewerber vom Markt fernzuhalten, dann sieht es schon wieder ein wenig anders aus.
Es kann nicht sein, was nicht sein darf
Trotzdem ist die Behörde hier auf einem völlig falschen Weg. Das europäische Ausland macht es uns seit Monaten erfolgreich vor, wie man eine Regulierung richtig betreibt und wie man eine Großhandelsflatrate politisch durchsetzt. Doch auf dem Auge Europa sind die Beamten bei der RegTP offensichtlich blind, denn egal was man in Frankreich, Spanien, England oder Italien auch anbietet, Deutschland muß natürlich wieder einmal seinen eigenen Weg gehen. Denn es kann ja nicht sein, daß jemand in Sachen Bürokratie besser ist, als die Deutschen Beamten.
Wer Wind sät, wird Sturm ernten!
Auf der anderen Seite täte nun auch die Telekom gut daran, den Wettbewerb in Sachen Linesharing nicht länger mir formaljuristischen Tricks und halbherzigen Angeboten zu behindern. Dazu bedarf es aber auch klarer Signale aus Berlin, die momentan aufgrund der noch immer hohen Beteiligung des Bundes an der Telekom, jedoch noch fehlen. Eins steht jedoch fest und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Sollte die Regulierungsbehörde am DSL-Tarif der Telekom rütteln, oder gar die T-Online DSL-Flatrate in Frage stellen, dann wird sich ein Sturm erheben wie es ihn noch nie in Deutschland gegeben hat. Und er wird diesemal nicht nur ein laues Lüftchen sein, sondern ein Orkan der RegTP, Telekom und Regierung in ihren Grundfesten erschüttern wird oder sogar hinwegfegt. Daher sollte man sich von allen Seiten gut überlegen, ob man hier nicht mit sehr viel Fingerspitzengefühl an die Sache herangeht, sonst wird aus dem kühlen Herbst vielleicht doch noch ein brennend heißer Winter.
(rsi)
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Ein Kommentar von Roland Silberschmidt
Das ganze liest sich erst einmal recht nett, die Regulierungsbehörde (RegTP) prüft den DSL-Tarif der Deutschen Telekom. Der Internet-User freut sich zunächst, aber nur solange bis er feststellt, was die RegTP hier eigentlich prüft. Denn es geht keineswegs um die Konditionen beim Linesharing zur Schaffung von mehr Wettbewerb wie es in den europäischen Nachbarstaaten erfolgreich praktiziert worden ist, nein die RegTP droht die DSL-Endkundenpreise der Telekom überprüfen!
Von Wettbewerb und Kosten
Der Internet-User schüttelt verwundert den Kopf und faßt sich letztlich an denselben, denn zu Recht fragt er sich, warum seine DSL-Grundgebühr und sein Flatrate-Tarif einer Überprüfung bedarf? In der Tat kann man dem rosa Riesen hier allenfalls eine Verzögerung und Verhinderung des Wettbewerbs vorwerfen. Ob der DSL-Tarif kostendeckend für die Telekom ist oder nicht, hat die RegTP eigentlich nicht zu entscheiden. Benutzt die Telekom diesen Preis jedoch um Wettbewerber vom Markt fernzuhalten, dann sieht es schon wieder ein wenig anders aus.
Es kann nicht sein, was nicht sein darf
Trotzdem ist die Behörde hier auf einem völlig falschen Weg. Das europäische Ausland macht es uns seit Monaten erfolgreich vor, wie man eine Regulierung richtig betreibt und wie man eine Großhandelsflatrate politisch durchsetzt. Doch auf dem Auge Europa sind die Beamten bei der RegTP offensichtlich blind, denn egal was man in Frankreich, Spanien, England oder Italien auch anbietet, Deutschland muß natürlich wieder einmal seinen eigenen Weg gehen. Denn es kann ja nicht sein, daß jemand in Sachen Bürokratie besser ist, als die Deutschen Beamten.
Wer Wind sät, wird Sturm ernten!
Auf der anderen Seite täte nun auch die Telekom gut daran, den Wettbewerb in Sachen Linesharing nicht länger mir formaljuristischen Tricks und halbherzigen Angeboten zu behindern. Dazu bedarf es aber auch klarer Signale aus Berlin, die momentan aufgrund der noch immer hohen Beteiligung des Bundes an der Telekom, jedoch noch fehlen. Eins steht jedoch fest und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Sollte die Regulierungsbehörde am DSL-Tarif der Telekom rütteln, oder gar die T-Online DSL-Flatrate in Frage stellen, dann wird sich ein Sturm erheben wie es ihn noch nie in Deutschland gegeben hat. Und er wird diesemal nicht nur ein laues Lüftchen sein, sondern ein Orkan der RegTP, Telekom und Regierung in ihren Grundfesten erschüttern wird oder sogar hinwegfegt. Daher sollte man sich von allen Seiten gut überlegen, ob man hier nicht mit sehr viel Fingerspitzengefühl an die Sache herangeht, sonst wird aus dem kühlen Herbst vielleicht doch noch ein brennend heißer Winter.
(rsi)