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Michael Schumacher will deutschsprachige Nachbarn
Die Familie Schumacher sitzt auf gepackten Koffern: Der Formel-1-Weltmeister plant den Umzug in den Schweizer Kanton Luzern - und versetzt bereits jetzt ein kleines Bauerndorf in große Euphorie.
"Es ist richtig, dass sich Michael Grundstücke angesehen hat", bestätigte sein Manager Willi Weber in der "Bild am Sonntag": "Michael möchte mit seiner Familie in die deutschsprachige Schweiz umziehen, damit seine Kinder in eine deutschsprachige Schule gehen können. Schließlich möchten die Eltern ihren Kindern auch mal bei den Hausaufgaben helfen."
DPA
Wollen gemeinsam Pferde züchten: Michael Schumacher und Gattin Corinna
Seit 1996 wohnt der Kerpener mit Ehefrau Corinna sowie den beiden Kindern Gina Maria, 4, und Mick, 2, in einer 15-Zimmer-Villa in Vufflens-le-Chateau nahe Genf. Gemeinsam mit Corinna war Schumacher Anfang des Jahres bereits in Nottwil, um sich mehrere Grundstücke anzusehen.
Das Interesse der Schumachers bestätigte auch der Gemeindepräsident des 2700-Seelen-Dorfes am Sempacher See, Robert Arnold. "Das Ehepaar Schumacher hat unseren Ort im Februar zusammen mit dem Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderung besucht. Sie haben den Auftrag erteilt, ein Konzept für eine Ansiedlung auszuarbeiten", sagte Arnold: "Das wäre eine große Sache für unsere Region."
Im Mittelpunkt der Pläne von Tierfreund Schumacher steht neben der Errichtung einer großzügigen Villa offenbar auch der Bau von mehreren Ställen zur Unterbringung von Pferden. Ehefrau Corinna besitzt bereits einige Vierbeiner, die perfekt in die ländliche Atmosphäre passen würden. Rund 75 Bauernhöfe gibt es in der 14 Quadratkilometer großen Gemeinde Nottwil.
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Zudem soll der Ferrari-Pilot mit seinem Privatjet den Militärflughafen im Nachbarort Emmen nutzen dürfen. Die Unterstützung seiner künftigen Nachbarn ist dem 32-Jährigen dabei gewiss. "Wir haben bereits eine Landeerlaubnis für den Jet der Familie Schumacher beantragt", betonte Arnold.
Nach Informationen der "Bild am Sonntag" hat sich bereits eine "Schumi-Task-Force" gebildet, der neben Arnold der Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderung, Emil Scherer, sowie der Jurist Robert Walden und der Leiter der Fachstelle für Wirtschaftsfragen des Kantons Luzern, Alois Amstadt, angehören sollen.
Für Großverdiener wie Schumacher (Gesamteinnahmen von rund 120 Millionen Mark pro Jahr) ist die Schweiz ein Paradies, in dem die Steuergelder frei ausgehandelt werden können.
Eine Entscheidung über die Lage des Grundstücks wird demnächst erwartet. "Zwei bis drei Projekte stehen noch zur Auswahl", betont Weber: "Auf dem neuen Grundstück können Michael und seine Frau alles nach den eigenen Vorstellungen planen und bauen. An ihrem jetzigen Wohnort haben sie 1996 ein bereits bestehendes Gebäude gekauft."
Steuern frei aushandelbar !
Gehälter der Formel-1-Fahrer veröffentlicht
Monza - Im Fahrerlager hat jedes Team einen Kasten im Motorhome, in dem das "EuroBusiness"-Magazin ausliegt - als kostenloses Leseexemplar. Titelgeschichten handeln entweder von Daimler-Chef Jürgen E. Schrempp oder Ford-Boss Jac Nasser - auf jeden Fall von einer Wirtschaftsgröße, die mit der Formel 1 zu tun hat. Wer weiß, dass das Blatt von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone finanziert wird, wundert sich weder über Inhalt noch übers freundliche Service. Teamchefs und Fahrer stehen dem Treiben jedenfalls machtlos gegenüber, Gefallen finden sie nur offiziell daran.
In der Ausgabe zum Saisonstart in Melbourne deckte das Magazin, das sozusagen an der Quelle jedes Geldgeschäftes in der Formel 1 beheimatet ist, alle Team-Budgets auf und gab auch über Summen Aufschluss, die Sponsoren beisteuern. In der neuesten Ausgabe gehen die Engländer nun noch einen Schritt weiter: Sie stellen eine Rangliste auf über die 100 am besten verdienenden Sportler Europas. Michael Schumacher führt da mit großem Abstand vor den beiden englischen Boxern Lennox Lewis und Naseem Hamed.
Laut "EuroBusiness" hat Schumacher in seiner bisherigen Laufbahn 960 Millionen Mark verdient. Allein in diesem Jahr komme er mit Fahrergehalt, Sponsorenverträgen und Merchandising-Umsätzen auf 62,9 Millionen Euro. Wer den zweimaligen Weltmeister für eine Stunde buchen will, müsse mindestens 50.000 Mark hinblättern, wird da vorgerechnet, An- und Abreise jedoch würden gesondert verrechnet.
An siebter Stelle folgt direkt hinter dem bestplatzierten Fußballspieler Dennis Bergkamp (26 Millionen Mark Jahresverdienst) schon Ralf Schumacher. 25 Millionen Mark soll der 25-jährige in diesem Jahr einstreifen, davon 13 Millionen von seinem Team Williams-BMW. Im nächsten Jahr steigert sich sein Gehalt laut "EuroBusiness" auf 16 Millionen Mark.
Weltmeister Mika Häkkinen belegt hinter den Schumacher-Brüdern und Jaguar-Pilot Eddie Irvine nur die 19. Stelle. Mit knapp über 20 Millionen Mark wird sein Verdienst angegeben. Heinz-Harald Frentzen rangiert auf Platz 55. Sein Verdienst: 10 Millionen Mark. Weit abgeschlagen ist Häkkinens Teamkollege David Coulthard. "Er war nie ein Großverdiener und verdient nur die Hälfte von dem, was sein Teamkollege bekommt," ist da nachzulesen. Coulthard soll nur 7,6 Millionen Mark verdienen. Insgesamt sind zehn Formel-1-Fahrer in der Geldhitliste vertreten, darunter drei der vier Deutschen. Nur Heidfeld fehlt noch.
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Während Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug die publizierten Zahlen anzweifelt, werden sie von Fahrern wie Jean Alesi bestätigt. "Das ist nicht ganz falsch," meint der Franzose in Bezug auf seinen Jahresverdienst, der mit sechs Millionen Mark angegeben wird, und die 98 Millionen, die im Laufe seiner elfjährigen Formel-1-Karriere zusammengekommen seien. Bernie Ecclestone selbst zeigt sich amüsiert, spricht man ihn auf das Magazin an. "Sie bringen doch nicht nur Stories über Formel-1-Leute," grinst er. "Es gab doch auch schon einmal einen Titel über Stella McCartney, die Modedesignerin und Tochter von Ex-Beatle Paul."rb
Ich glaub ich tue mir wirklich leid, wenn ich sehe, was "Großverdiener" alles dürfen.
Gruß
Nobody II