Windkraftbranche erwartet kräftigen Rückenwind

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Windkraftbranche erwartet kräftigen Rückenwind

 
15.03.04 12:57

Windkraftbranche erwartet weltweit kräftigen Rückenwind

Energie: Unternehmen schätzen die weltweite Entwicklung positiv ein - in Deutschland werden die Zuwachsraten geringer

VDI nachrichten, Düsseldorf, 12. 3. 04 - Die Nutzung der Windenergie für die umweltfreundliche Stromerzeugung hat weiterhin gute Marktchancen. Dies gilt für Deutschland, aber künftig mehr noch in Europa und weltweit, wie eine neue Studie zeigt. Da hierzulande die Neuinstallationen zurückgehen, müssen die Firmen ihre Chancen im Export suchen.

Die deutsche Windbranche schätzt die Entwicklung des internationalen Windenergiemarktes weiterhin einheitlich positiv ein. Demzufolge wird im Jahr 2012 mit weltweit insgesamt 150 000 MW installierter Leistung gegenüber derzeit 40 000 MW gerechnet. Bei den einzelnen Märkten gewinnen Länder wie Frankreich und Großbritannien weiter an Bedeutung. Daher engagieren sich viele Hersteller von Windenergieanlagen in neuen Märkten in Europa und der Welt. Dies ist eines der Ergebnisse der WindEnergy-Studie 2004 des Deutschen Windenergie-Institutes in Wilhelmshaven, das im Auftrag der Hamburger Messegesellschaft in der Windbranche tätige Firmen zu deren Markteinschätzung befragte.
"Der politische Wille zum Ausbau der Windenergie macht es erforderlich, der Industrie und den Behörden eine Informationsbasis für ihre künftigen Planungen an die Hand zu geben", sagte Dietmar Aulich, Geschäftsführer der Hamburg Messe. "Solche Daten sind von Interesse, wenn es beispielsweise um den Ausbau der Hafeninfrastruktur für die Offshore-Windenergie geht oder Hersteller ihre künftigen Produktionskapazitäten und -standorte festlegen müssen." Die Ergebnisse der neuen Studie wurden jetzt im Vorfeld einer Hamburger Windenergiemesse vorgestellt und mit denen einer Befragung von vor zwei Jahren verglichen.
Nach der neuen Studie wird sich für Deutschland bis zum Jahr 2008 rund 21 600 MW an installierter Leistung am Land und rund 1500 MW auf See ergeben - gegenüber derzeit 14 609 MW Onshore und noch keiner Offshore- Windkraft. Dies gilt unter der Annahme, dass die für die Branche heutigen guten politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hierzulande nicht wesentlich geändert werden.
Die Autoren der WindEnergy-Studie stellen auch fest, dass sich der Beginn der Offshore-Anwendung gegenüber früheren Erwartungen zeitlich verschiebt. Es wird aber dann eine schnellere Entwicklung vermutet, die im Jahr 2012 zu einer fast 30 % höheren Offshore-Leistung (6800 MW) führen könnte, als die Analyse vor zwei Jahren zeigte. Gründe für die Verzögerungen seien die Hürden bei den Genehmigungen, aber auch eine realistische Einschätzung der technischen Probleme, die noch zu lösen sind. Die Branche sei aber optimistisch, die Projekte schnell umsetzen zu können, sobald die Anlaufschwierigkeiten erst einmal behoben sind. Allerdings müsse die Netzinfrastruktur an Land rechtzeitig ausgebaut sein, damit der von den Offshore-Windparks erzeugte Strom in die Verbrauchszentren geleitet werden könne.
Die Autoren der Studie fragten auch die Firmenchefs, wie sich die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und damit die veränderte Vergütung und sonstige Randbedingungen nach ihre Einschätzung auf den Markt auswirken werden. Rund 30 % der Befragten antworteten, dass sie einen starken Impuls besonders für den Offshore-Bereich erwarten. Dem gegenüber rechnen 50 % bis 60 % mit einer Verschlechterung der Onshore-Konditionen durch die Novellierung des Gesetzes.

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16.03.04 12:11

Windkraftbranche erwartet weltweit kräftigen Rückenwind

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Nachdem sich auf dem deutschen Markt allmählich ein Rückgang bei den Neuinstallationen von Windkraftanlagen abzeichnet, wenden sich die Firmen verstärkt den europäischen und weltweiten Märkten zu. Beide bieten zusammen die Chance eines weiteren Industriewachstums in den nächsten Jahren. Dabei beurteilten die befragten Firmen die einzelnen Länder recht unterschiedlich.
Demnach gibt es enttäuschte Erwartungen wie bei den einstigen Hoffnungsträgern Polen und Türkei. Es tauchen aber auch neue Länder auf wie Österreich und Großbritannien; auch Frankreich gewinnt weiter an Bedeutung. Spanien und Italien werden künftig offenbar weniger wichtig sein, wobei in Spanien nicht der Ausbau der Windkraft eingeschränkt wird, sondern geringere Chancen für deutsche Firmen gesehen werden. Brasilien ist in der Einschätzung konstant geblieben, weil sich das lang erwartete Förderprogramm verzögert hat.
Generell wird die Entwicklung des Weltmarktes während der kommenden fünf Jahre von den Befragten positiv gesehen. Sie erwarten eine Steigerung der pro Jahr neu installierten Leistung von 7700 MW in 2004 auf rund 11 000 MW in Jahr 2008. Wenn sich die Erwartungen realisieren lassen, wird es weltweit im Jahr 2012 eine in Windturbinen installierte Gesamtleistung von beinahe 150 000 MW (jetzt 40 000 MW) geben.
Auffällig ist, dass bis einschließlich 2003 die jährlich installierte Leistung in Deutschland durchschnittlich so groß war wie die gesamte im übrigen Europa. Erst danach wird Deutschland, wegen der Sättigung Onshore, vom jährlichen Ausbau im übrigen Europa überholt, während der außereuropäische Markt wahrscheinlich erst ab 2011 dominant werden wird.mg

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