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Win-Win-Situationen, die "nach hinten losgehen"

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Win-Win-Situationen, die
Anti Lemming:

Win-Win-Situationen, die "nach hinten losgehen"

7
05.12.10 12:24
#1
Im Folgenden bringe ich drei Beispiele für "Win-Win-Situationen", in denen Anleger scheinbar narrensicher Geld verdienen können. Zwei davon gingen bereits böse in die Hose. Das dritte Großexperiment läuft gerade...



1. Beispiel: "Win-Win" bei Öl

Als Öl im Sommer 2008 bei 140 Dollar stand - zuvor hatte sich der Preis bereits binnen eines Jahres verdoppelt - , lieferten die Meinungsmacher zahlreiche Argumente, warum dies gerechtfertigt sei und warum die Ölpreisanstiege "noch längst nicht zu Ende" seien. Goldman-Sachs rief um diese Zeit für Öl ein Kursziel von 200 Dollar aus. Alle Luftfahrtgesellschaften verfielen in Panik und sicherten sich gegen weitere Ölpreis-Anstiege ab.

Wir wir heute wissen, stand Öl sechs Monate und 15 Großbankenpleiten später - im Dez. 2008 - bei nur noch 35 Dollar. Die "Prognosen" von 200 Dollar pro Fass erwiesen sich daher als völlig daneben.

Ich komme mit dem Thema jetzt, weil aktuell an der Börse dasselbe zu laufen scheint. Die Aktien-Indizes "gingen steil" und stehen 20 % höher als im August (bzw. fast doppelt so hoch wie im März 2009). Die Wirtschaft scheint zumindest in D. und China wieder ordentlich zu brummen. Analysten nennen für Ende 2011 DAX-Kursziele von 7000 bis 10.000. Man muss sich daher fragen: Haben die Analysten diesmal vielleicht doch Recht? Oder ist das Muster ähnlich wie damals bei den Ölpreis-Prognosen?

Wir wissen es nicht und werden es erst Ende 2011 wissen. Wohl aber wissen wir, wie es 2008 beim Öl weiter lief:

Beim Öl-Stand von 140 Dollar baten die Industrienationen die Saudis flehentlich, die Produktion zu erhöhen, um damit den Ölpreis zu senken. Goldman und Co. behaupteten nämlich, der Ölpreis wäre wegen der hohen Nachfrage aus Asien so stark gestiegen. Folglich müsste eine Produktions-Ausweitung den Nachfrageüberhang beseitigen und den Ölpreis wieder deutlich runter bringen.

Die Spinmeister lieferten jedoch scheinbar triftige Argumente, warum auch eine Ausweitung der Förderung nicht helfen würde, den Ölpreis zu senken:

SPIEGEL im Juni 2008:

Weltweit werden derzeit 81,5 Millionen Barrel am Tag gefördert. Auf der Konferenz in Dschiddah soll nun beschlossen werden, die Produktion um 200.000 bis 300.000 Barrel auszuweiten. Das ist zumindest der Wunsch der Saudis. Doch Fachleute sind skeptisch. "Die Menge ist eigentlich nichts", sagt Eugen Weinberg, Ölexperte bei der Commerzbank. "Es geht eher um den psychologischen Effekt."

An den Rohstoffmärkten ist denn auch keine große Reaktion zu erwarten. "Die höhere Förderung ist schon eingepreist", sagt Weinberg. Mit anderen Worten: Der aktuelle Ölpreis spiegelt die Ergebnisse der Konferenz bereits wider. Schlimmstenfalls könnte der Ölpreis am Montag nach der Konferenz sogar steigen, schätzt Weinberg. "Spekulanten werden dann Gewissheit haben: Das weltweite Ölangebot erhöht sich nur unwesentlich."

Dabei besteht noch eine weitere Gefahr. Denn wenn Saudi-Arabien seine Produktion um die besagten 200.000 bis 300.000 Barrel erhöht, dann hat das einen entscheidenden Nebeneffekt: Die Reserven des Landes werden schneller aufgebraucht als bisher. "Das könnte die Märkte nervös machen", sagt Manfred Horn vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). "Im Ergebnis würde der Ölpreis steigen."


www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,560759,00.html

Es gab damals also ein Win-Win-Situation beim Öl. Wenn die Saudis die Produktion so lassen wie bisher, steigt der Ölpreis weiter, weil die grenzenlose Nachfrage aus Asien dann nicht angemessen bedient werden kann (Knappheit). Wenn die Saudis die Produktion hingegen um 200.000 bis 300.000 Fass erhöhen, dann gehen ihre Vorräte viel schneller flöten (Knappheit) - und die Angst des Marktes davor würde den Ölpreis sogar noch schneller hochtreiben.

Das war wirklich genial zusammengesponnen. Tatsächlich stieg Öl dann noch 7 Dollar weiter bis 147 Dollar. Doch im Juli 2008 fiel der Boden raus, und den Spinmeistern die Kinnlade runter...



2. Beispiel: "Win-Win" bei Zins-Spreads (LTCM)

In einer ähnlichen Win-Win-Situation wie die Öl-Zocker wähnten sich 1998 die Akteure des Hedgefonds "Long Term Capital Management" (LTCM), darunter zwei Wirtschaftsnobelpreisträger. Sie setzten satte 120 Mrd. Dollar auf ein Zinsarbitrage-Geschäft in Europa. Die Wette war, dass sich die damals noch hohen Zins-Spreads zwischen Italien (bzw. der PIIGS) und Deutschland durch die Einführung des Euros mittelfristig deutlich verkleinern würden.

Tatsächlich ging diese klugen Überlegungen mittelfristig auf: Nach der Euroeinführung 2002 sanken die Zins-Spreads der PIIGS. Den PIIGS wurde dadurch ermöglicht, sich billig - und maßlos  - zu überschulden. Denn sie konnten auf dem Anleihemarkt nun - wegen der "Sicherheit der neuen Gemeinschaftswährung" - laufend neue Staatsanleihen mit nur rund 5 % Zins-Coupon anbieten. Das war ein gefundenes Fressen für die ehemaligen Weichwährungs- und Hochzins-Länder. Käufer der fleißig emittierten PIIGS-Anleihen waren u. a. deutsche Banken und Versicherungen, die sich über den 1 % Zinsaufschlag zu den deutschen Staatsanleihen freuten. Insbesondere bei Versicherungen herrschte eine Art Anlagenotstand, weil die (Leit-)Zinsen damals sehr niedrig waren (2003-Krise) und der Garantiezins der Lebensversicherungen hohe Kapitalrenditen erforderte.

Der Rückgang der Zinsspreads, den LTCM korrekt vorhergesehen hatte, legte damit den Grundstein für die heutige Euro-Krise. Letztere führte in den letzten Monaten bezeichnenderweise zu einer entgegengesetzten Entwicklung: Die Zins-Spread der PIIGS schossen in den letzten Monaten steil in die Höhe, was Irland bereits unter den Schirm des EFSF-Rettungsfonds trieb. Die nächsten Pleite-Kandidaten sind Portugal und Spanien...

Doch kehren wir zurück zu 1998. Die LTCM-Wette schien "Win-Win" zu sein - sie war gut durchdacht und ging ja auch mittelfristig auf. Mittelfristig ist allerdings nicht kurzfristig.

Das Problem von LTCM war der enorme Hebel von 120: LTCM hatte bei einer Eigenkapitaldecke von nur 1 Mrd. Dollar satte 120 Mrd. verwettet - und sich damit zum Sklaven des Marktes und dessen "Fluktuationen" (Vola) gemacht. Der Knalleffekt kam 1998 in Gestalt der Russlandkrise. Russland drohte zahlungsunfähig zu werden. Die daraus resultierende Risiko-Aversion führte dazu, dass auch die Zins-Spreads Italiens (das hochverschuldet war und ist) und anderer "Südstaaten" in die Höhe schossen (genau wie aktuell). LTCM hatte die 120 Mrd. jedoch auf einen RÜCKGANG dieser Spreads verwettet - und lag daher mit Hebel 120 auf der falschen Seite. Die Marktturbulenz von Herbst 1998, bei der auch Aktien-Indizes kurzfristig um 20 % einbrachen, brach den LTCM-Strategen - trotz ihrer wohlüberlegten Fundamental-Wette - das Genick.

LTCM drohte pleite zu gehen - und war eine der ersten Institutionen, die wegen "too big to fail" gerettet werden mussten. Die Fed musste dem Hedgefonds im Herbst 1998 mit einer größeren Milliardenspritze beispringen, weil sonst das Weltfinanzsystem zusammengebrochen wäre. Sie nahm den Vorfall überdies zum Anlass, auch noch die Zinsen zu senken, obwohl die Weltwirtschaft damals recht gut dastand. Die Folge ware die Super-Hausse von 1999/2000 samt Internet/Tech-Blase.

Der Kollaps der New-Economy-Bubble ab Mitte 2000 brachte den langen Aufschwung von 1982 bis 2000 schlagartig zum Erliegen. Die Fed musste die Märkte 2003 ein weiteres Mal mit Niedrigzinsen päppeln und nahm für die Pseudo-Erholung bis 2007 die Housing-Blase billigend in Kauf. Deren Platzen wiederum führte zu einem erneuten Fast-Zusammenbruch des Weltfinanzsystems in 2008, das abermals nur mit inzwischen bereits Billionen-schweren (statt zuvor Milliarden-schweren) Geldspritzen verhindert werden konnte.

Geheilt wurde die US-Wirtschaft dadurch nicht, sie wächst immer noch nicht organisch. Bernanke musste kürzlich erneut zu seiner neuen Wunderwaffe "Quantitative Easing" (QE) greifen. QE scheint in USA nun sogar zu einer Art Dauereinrichtung zu werden - da die Wirtschaft am Tropf der frisch gedruckten Fed-Dollars hängt, um die fortlaufende BIP-Lücke zu schließen. Ungeachtet dessen dessen sackt der US-Arbeitsmarkt auf Depressionsniveau: Die AL-Quote stieg Freitag auf 9,8 %, in der weitesten Form (U6) sogar auf 17 %.



3. "Win-Win" bei US-Aktien

Ungeachtet dieser betrüblichen Ausgangslage und horrender Überschuldung auf allen Ebenen - die Irland und Griechenland bereits in den Abgrund gerissen hat - glauben Marktauguren in USA, der Aktienmarkt befinde sich zurzeit ebenfalls in einer "Win-Win"-Situation.

Hauptstütze der aktuellen Spinstory, wonach Wetten auf steigende US-Aktienkurse angeblich todsicher seien, ist QE2 - die neuerlichen Gelddruck-Eskapaden der US-Notenbank Fed.

Die Spinstory lautet: Erholt sich die US-Wirtschaft, steigen US-Aktien sowieso. Erholt sie sich nicht, wird die Fed mit QE2 so lange Geld in die Märkte pumpen, bis Aktien infolge der immensen Liquidität trotzdem steigen. "Denn irgendwo muss das viele Geld ja hin." Also: Win-Win.

Doch wie nachhaltig ist ein Aufschwung, bei dem die US-Wirtschaft buchstäblich am Dollar-Tropf der Fed hängt? Deren Dollars schließen zurzeit notdürftig die durch Dauerkrise im Housingmarkt und Massenarbeitslosigkeit gerissene BIP-Lücke. D.h. ohne Fed-Gepumpe würde das US-BIP immer noch schrumpfen.

Kann die Fed, wie offensichtlich geplant, nun ewig weiterpumpen? Die Antwort ist ein klares Nein. Denn USA droht dann ein ähnliches Schicksal wie Irland und Griechenland, die an ihrer Überschuldung buchstäblich erstickten. Der US-Poker mit dem Dollar als Leitwährung endet, wenn Ausländer das Schneeballsystem des Fed-Gelddruckens nicht mehr akzeptieren, weil Sorgen um die Fähigkeit - und den Willen - zur Rückzahlung Überhand nehmen.

Im Zuge der laufenden QE2-Aufkäufe ist die Fed bereits zum weltgrößten Halter von US-Staatsanleihen geworden - noch vor China und Japan! (Grafik unten). Die US-Schulden/BIP-Quote nähert sich bereits der kritischen 100 % Marke.

Dass Gigantomanie nicht vor Kollaps schützt, sondern ihn geradezu heraufbeschwört, hatte bereits LTCM eindrücklich gezeigt. Inzwischen scheint das gesamte US-Finanzsystem zu einem einzigen großen Hedgefonds verkommen zu sein...

FAZIT:  Der Zusammenbruch von LTCM in 1998, der "New Economy" in 2000 und der Rohstoff-/Kreditblase von 2008 lassen große Zweifel aufkommen, dass die von den Marktauguren prophezeite "Win-Win"-Situation bei Aktien nicht abermals als Schuss nach hinten losgeht.  Immer wenn "Analysten" scheinbar unumstößliche Argumente liefern, dass irgendeine Entwicklung sicher, unaufhaltsam, alternativlos sei, erteilt ihnen Mr. Market typischerweise "Anschauungs-Unterricht", dass es auch völlig anders kommen kann.
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363505

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Win-Win-Situationen, die
biomuell:

witziger Thread

 
05.12.10 13:45
#2
der uns darüber aufklären will, dass es keine "Win-Win-Situationen" (sichere Gewinne ohne Risiko) an der Börse gibt.

Sorry, AL - was für eine Analyse gr***
Nicht einmal jene, die ihren Nutzen von einem Denunzianten ziehen, schätzen diesen.
Win-Win-Situationen, die
Anti Lemming:

Biomüll

 
05.12.10 13:51
#3
Dein Statement ist in sich witzig genug, dass ich auf weitere Kommentare dazu verzichten kann. Ganz Ariva ist ja voll von so genannten Win-Win-Trades. Wieso liegen die vielen Glücksritter nicht alle auf Yachten vor der Küste Monacos?

P.S. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du nicht auch noch diesen Thread vollmüllst, sonst müsste ich Dich auf Ignore setzen.
Win-Win-Situationen, die
rogers:

Macht doch keinen komplizierten

 
05.12.10 14:16
#4
Hokuspokus: Bei einer Rezession fällt der Dax auf 5000-6000 runter, bei einer wachsenden Weltwirtschaft geht es auf 8000 hoch, vielleicht auch mehr. Nun die Preisfrage: Wann kommt die Rezession wieder? Wodurch wird sie ausgelöst (Sparprogramme, Staatsverschuldung, Krieg, trouble in China oder.....)?
Keine Chance für Benziner und Dieselstinker!
Macht den Weg frei für Elektromotoren!
Benzinpreis: 3 Euro pro Liter!
Win-Win-Situationen, die
Aktienhunter:

Um so höher man klettert um so tiefer fällt man

 
05.12.10 14:22
#5
Win-Win-Situationen, die
biomuell:

AL,

2
05.12.10 14:28
#6

ich bin deiner Meinung, dass die Aktienmärkte auch wieder einmal einbrechen werdenn und zwar ganz massiv, auch Gold, Öl und andere Rohstoffe werden eines Tages mal wieder einbrechen bzw. in den Bärenmodus schalten.

Du scheinst schwer irritiert, dass die Aktienmärkte seit Monaten nur eine Richtung kennen. Das passt dir nicht ins Konzept, genau wie du dir selbst nicht erklären kannst, dass Gold wieder ein Jahr mehr eine ganz ausserordentliche Performance einfuhr, obwohl du schon ende 2004 (!) hier auf Ariva vor Gold eindringlich gewarnt hast. Börse ist kein Wunschkonzert, und du kannst dir nicht ausssuchen, wann es wieder runtergeht. Mit DEINER "Logik" kommst du hier nicht weiter. Die Börsen würden nur dann genau das tun, was, was du erwartest, wenn alle zumindest ähnlich wie du denken würden. Das ist nicht der Fall. Daher liegst du zeitlich so oft daneben - wie eigentlich fast alle - weil es praktisch unmöglich ist, dass jemandes Ansicht über kurz- bis mittelfristige Bewegungen mehr als nur 1-2 mal (zufällig) representativ für den Gesamtmarkt (Summe aller Marktteilnehmer) ist. Zum Trost: langfristig hat dafür jeder "recht", denn jeder Bullenmarkt hat einmal ein Ende.

PS: Öl, nimmt man die Übertreibungen nach oben (> 120 USD) und nach unten (<50 USD weg), dann befindet sich Öl weiterhin seit 2000 im Bullemarkt.

Nimms mir nicht übel - vielleicht habe ich dein erstes Posting (Thread-THEMA) missverstanden. Wolltest du irgendetwas anderes sagen,  als dass es an der Börse keine win-win-Situationen (Chance ohne Risiko gibt) ?

Falls JA - lass es uns bitte wissen, ansonsten hält sich das Risiko, dass ich hier weiter mitlese oder gar oste in überschaubaren, sehr engen Grenzen.

Nicht einmal jene, die ihren Nutzen von einem Denunzianten ziehen, schätzen diesen.
Win-Win-Situationen, die
Keno77:

Anmerkungen

 
05.12.10 15:08
#7
1) Der „thread“ hat die Schwäche, dass nicht definiert wird, was der Verfasser eigentlich unter einer „Win – Win  Situation“ verstanden haben möchte.

Ich habe beispielsweise ein ganz anderes Verständnis von diesem Begriff und finde diesen auch durch „wikipedia“ bestätigt.

de.wikipedia.org/wiki/Win-win


Der Grundtatbestand einer „Win – Win  Situation“ ist danach, dass es mindestens 2 Parteien gibt, die zunächst einmal entgegen gesetzte Interessen haben. Die „Win – Win“ ist nun eine Lösung des Konflikts dahingehen, dass beide Parteien einen Nutzen haben. Oder wie es wikipedia charakterisiert:  eine Konfliktlösung ohne Verlierer.

Mit dieser Begriffsbestimmung haben die vom Verfasser des „threads“ aufgeführten Beispiele nichts zu tun.  Bei diesen Beispielen geht es darum, Situationen aufzuzeigen, bei denen eine handelnde Person  - egal wie sich entscheidet - immer nur gewinnen kann.

2) Das Beispiel „Win – Win“ beim Öl ist schlecht gewählt.  Es wird nicht hinreichend zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Vgl. etwa das Zitat von Manfred Horn (DIW):  „Die Reserven des Landes werden schneller aufgebraucht als bisher. Das könnte(!) die Märkte nervös machen. Im Ergebnis würde(!) der Ölpreis steigen“.  Manfred Horn spricht ausschließlich im Konjunktiv. Das ist aus meiner Sicht als reine Gedankenspielerei zu verstehen, aber nicht als Fakt.

Tatsache ist, dass sich die OPEC heute kaum einer „Win – Win – Situation (Begriff i S. d. Verfassers) befinden dürfte. Man scheut derzeit einen Ölpreis über 100 $, da man die Entwicklung alternativer Energien nicht zusätzlich befördern möchte.
Es ist die Aufgabe des Marktes, so viele Marktteilnehmer wie möglich in die Irre zu führen.
Win-Win-Situationen, die
Anti Lemming:

Keno - Win-Win-Verständnis des Marktes

3
05.12.10 15:27
#8
Der Ausdruck "Win-Win" wird im US-Börsenjargon seit geraumer Zeit dafür verwendet (womöglich gegen die ursprüngliche Definition), um Trades zu beschreiben, die immer im Plus enden, egal was kommt. Zuletzt verwendete ein Analyst namens Tepper den Win-Win-Begriff in diesem Sinne:

seekingalpha.com/article/...ds-stocks-win-tails-stocks-win-too

www.cnbc.com/id/39403593/...id_Tepper_s_Win_Win_Scenario_Day_2

D.h. Wer kauft, der KANN nichts verkehrt machen. Es steigt so oder so.

Im Fall von Aktien und QE2 lautet die Begründung:


1. Entweder steigen Aktien, weil die US-Wirtschaft anzieht; oder

2. Aktien steigen, weil die Fed die Wirtschaft mit QEx anzukurbeln versucht und Assets bei QE-Maßnahmen grundsätzlich steigen, weil die Liquidität "alle Boote hebt".


Ich war im Eingangsposting davon ausgegangen, dass diese Def. von Win-Win bekannt ist.

Als Antizykliker kommen mir grundsätzlich Zweifel, wenn jemand von todsicheren Trades spricht. Wären die Trades wirklich todsicher wären, würde ja jeder Geld damit verdienen. Reichtum für alle gibt es aber nicht - und schon gar nicht an der Börse.
Win-Win-Situationen, die
biomuell:

"todsichere Trades"

 
05.12.10 15:30
#9
gibt es nicht. Darüber sind wir uns alle hier einig. Das ist wahrlich keine neue Erkenntnis.

Damit kann man diesen Thread dann auch beerdigen.
Nicht einmal jene, die ihren Nutzen von einem Denunzianten ziehen, schätzen diesen.
Win-Win-Situationen, die
Anti Lemming:

Genau dies behauptet Tepper

 
05.12.10 15:33
#10
aber bezüglich QE2, siehe Links in # 8.

Da seine Aussage mit Sicherheit falsch ist, aber von allen US-Medien laufend wiedergekäut wird, könnte sie durchaus kontraindikatorischen Wert haben.

D.h.: Wenn sich alle SICHER sind, dass es nur steigen kann, dann wird es ziemlich sicher NICHT steigen.
Win-Win-Situationen, die
Singlehandica.:

Der Dax wird steigen

 
05.12.10 15:41
#11
weil die institutionellen Anleger aus Anleihen aussteigen werden. Die Anleihenblase ist schon geplatzt, es wird eine Aktienblase geben, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Hausse wird liquiditätsgetrieben sein, Wirtschaftdaten, Gewinnerwartungen der Unternehmen usw. werden zweitrangig sein. Raus aus Anleihen, von den keiner weiß, ob sie jemals zurück gezahlt werden. Jeder Privatanleger wird ab 2013 bei Anleihen mithaften. Das sind albtraumartige Aussichten. Rein in Assets = Immobilien, Aktien, Gold. Nach QE2 ist auch die EZB auf dem Trip Anleihen aufzukaufen, auch wenn man sich im Moment dazu nicht gerne äußert. Es wird Geld ohne Ende unterwegs sein, und kein Exit geben. Somit steht der Dax im Frühjahr 2011 auf über 8000 Punkte und Ende des Jahres 2011 wird der Index Zahl erstmals fünfstellig sein.
Win-Win-Situationen, die
Anti Lemming:

"Inflationierung" scheint auch als "sichere Sache"

3
05.12.10 15:54
#12
Jeder Rohstoff- und Gold-Apostel ist sich sicher, dass die Welt in Inflation oder Hyperinflation versinken wird.

In der Realwirtschaft sieht man jedoch - vor allem im US-Hausmarkt - klare deflationäre Tendenzen. Die Fed versucht mit QE, das nach Vorstellung Bernankes Inflation erzeugen soll, gegenzusteuern. Damit dies klappt, propagieren auch alle US-Medien die Inflation.

Unter diesem Aspekt erscheint auch der "Inflations-Trade" (long in Allem außer Anleihen) als eine Form des Win-Win-Trades. Meine antizyklischen Bedenken gegen solche angeblich "immer Gewin bringenden" Mehrheitsauffassungen habe ich bereits in den vorherigen Postings hier dargelegt.

Deflation kann auch bei QE resultieren, wenn die durch Abschreibungen und Schuldenrückzahlungen verursachten Verringerungen der Geldmenge stärker wirken als das, was die Notenbanken zwischenzeitlich nachdrucken können. Außerdem sinkt bei Deflaton die Umlaufgeschwindigkeit, die die Fed mit QE überhaupt nicht beeinflussen kann.

Weiterhin sollte man die Finanzstärke der Notenbanken nicht überschätzen. Der Schweizer bzw. der Japanischen Notenbank ist es trotz wiederholter Interventionen im Devisenmarkt NICHT gelungen, den Anstieg der Franken bzw. Yen zu stoppen. Die Schweizer Notenbank machte dabei ein Verlust von 14 Mrd. Franken. Das tut schon weh in einem Land, das gerade mal 7 Mio. Einwohner hat. Das sind nämlich 2000 Franken pro Einwohner.
Win-Win-Situationen, die
rogers:

Da unterschätzt du jetzt aber die Notenbanken:

2
05.12.10 16:21
#13
"Weiterhin sollte man die Finanzstärke der Notenbanken nicht überschätzen.....aus #12"

Wenn die Schweizer Notenbank wollte (!!!), könnte sie mit Gelddrucken den Schweizer Franken ins Nirwana befördern, aber zu welchem wirtschaftlichen "Preis"? Die Schweiz würde bei der massiven Ausweitung der Geldmenge in Inflation versinken, das hätte auch wirtschaftliche Turbulenzen zur Folge: Wirtschaftskollaps und Abzug ausländischen Kapitals.
Ähnliches droht natürlich auch den USA, wenn Heli-Ben zu viel Geld druckt oder nicht rechtzeitig wieder abzieht.
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Win-Win-Situationen, die
Anti Lemming:

Warum sollte sich die Schweizer Notenbank

 
05.12.10 16:39
#14
ihr eigenes Grab schaufeln? Theoretisch haben alle Notenbanken "unendlich" viel Geld. Praktisch können sie nur relativ geringe Summen einsetzen, die bei Interventionen schnell verpuffen.

Bei QE ist die Fed schon recht weit gegangen. Sie hält jetzt in ihrem SOMA-Account mehr US-Staatsanleihen als China (Chart im Eingangsposting). Doch wie Du, Rogers, richtig schreibst, sind ihr insofern die Hände gebunden, als USA - der weltgrößter Schuldner - bei ungezügeltem Geldgedrucke schnell in den Verdacht gerät, sich auf Kosten der Auslandsgläubiger sanieren zu wollen. Ist das Vertrauen erst mal im Eimer, ist es sehr schwer zu reparieren.

D.h. Würde QE in Dimensionen durchgeführt , die wirklich nennenswerte Inflation erzeugen könnten (d.h. Fed-Account steigt auf ca. 20 Billionen Dollar), kämen USA mit ziemlicher Sicherheit die ausländischen Gläubiger abhanden - Leitwährung Dollar hin oder her.
Win-Win-Situationen, die
pfeifenlümmel:

Greenspan Vorhersage

 
05.12.10 18:53
#15
Zerti-Fan26.05.2007, 02:01
@Volker

Hast Du vielleicht das im neuen ABN Newsletter "Märkte und Zertifikate" gelesen ?

"Alan Greenspan sagte in der vergangenen Woche für den chinesischen Aktienmarkt einen dramatischen Einbruch voraus. Die Kurssteigerungen der vergangenen Monate an den Börsen in Shanghai und Shenzhen seien fundamental nicht gerechtfertigt." Nur ein Auszug aus dem Artikel.

So eindeutige Aussagen bin ich von Herrn Greenspan nicht gewohnt ! :)
Win-Win-Situationen, die
pfeifenlümmel:

Nun mal zum Chart:

 
05.12.10 18:55
#16
Shenzhen läuft dem Hang Seng weit voraus! Zu weit!
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363547
Win-Win-Situationen, die
wawidu:

Die Mär von gegenläufigen Bonds- und Aktienmärkten

 
05.12.10 21:23
#17
@singlehandicap # 11

Diese Annahme ist weit verbreitet, aber schlicht und einfach falsch, genau so wie die, in der langfristigen Performance seien Aktien Bonds weit überlegen. Hier und in weiteren Postings werde ich beide "Märchen" anschaulich widerlegen.

Im Anhang steht ein Prozent-Vergleichschart des Allianz PIMCO Euro Bond Total Return Fonds zum MSCI World (globaler Aktienindex ohne USA):
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363586
Win-Win-Situationen, die
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Eine charakteristische "Win-win"-Situation

 
05.12.10 21:34
#18
hatte sich nach dem Ende des 2. Weltkrieges bis 1980/81 bei den Renditen für US T-Bonds entwickelt. Im Dezember 2008 hat die 10yr T-Note mit 2,05 % die niedrigste Rendite in Friedenszeiten gebracht. Aktuell liegt diese wieder bei knapp über 3 %.
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Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363587
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Corporate Bonds - eine weitere "Win-win"-Situation

2
05.12.10 21:47
#19
seit November 2008 - in dieser Steilheit einfach unhaltbar!

Wenn ich AL richtig verstanden habe, meint er mit "win-win-Situationen" rein Momentum-getriebene spekulative Entwicklungen ohne realen fundamentalen Hintergrund.
(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363588
Win-Win-Situationen, die
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90 day US T-Bills

3
05.12.10 22:09
#20
Welche renditegierige Privatpersonen oder Institutionelle kaufen denn wohl noch Treasuries mit dieser extrem mickrigen Rendite (und zu einem extrem hohen Preis)? Ich vermute, dass die Fed der Hauptaufkäufer ist, denn für diese Papiere muss das US-Schatzamt halt nur extrem niedrige Zinsen zahlen. Allerdings stehen in der Fed-Bilanz (SOMA) nur T-Bonds (langfristige Anleihen) und T-Notes (mittelfristige Anleihen), jedoch keine T-Bills (kurzfristige Anleihen)! Wo werden diese Papiere wohl versteckt?
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Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363591
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Vermeintliche Win-Win-Situationen

2
05.12.10 22:38
#21
negieren dass jeder Spekulation innewohnende Risiko. Es wird behauptet, man gewinne "in jedem Fall". Wann immer jemand so etwas als Anlagestrategie verkauft, ist gehörige Skepsis angebracht.

Warum hat Tepper die angebliche Win-Win-Situation bei US-Aktien (# 8) erst beim SP-500-Stand von 1150 entdeckt - und nicht bei 666 im März 2009, als man noch am ehesten davon sprechen konnte?

Die Antwort lautet: Versteckte Distribution an Kleinanleger-Idioten, denen mit Win-Win-Sprüchen das Fell über die Ohren gezogen wird.
Win-Win-Situationen, die
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Goldpreisentwicklung seit 2002

 
06.12.10 12:20
#22
Im Gegensatz zu AL sehe ich diese nicht unter dem Aspekt von Inflationserwartungen, sondern unter dem von realer Inflationierung (= innere Entwertung), und zwar aller Leitwährungen durch Geldmengen- und Schuldenwachstum, dessen Zuwachsraten die des globalen BIP weit übertreffen. Solange sich diese Entwicklung nicht grundlegend ändert, sehe ich in der Goldpreisentwicklung eine absolut "fundamental" begründete "Win-Win-Situation". Der rasante Goldpreisanstieg der 1970er hatte allerdings einen anderen Hintergrund: Damals korrelierte er mit einer Hyperinflation bei PPI und CPI.
(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363682
Win-Win-Situationen, die
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SPX versus Gold

 
06.12.10 12:36
#23
Ein Chart zum Nachdenken:
(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363684
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30yr US T-Bonds (1)

 
06.12.10 13:39
#24
Seit 1984 sind die Bondsanleger auf in Schüben steigende Preise "konditioniert", allerdings mit der Kehrseite tendenziell sinkender Renditen. Ich möchte diese Entwicklung als "schizophrene Win-Win-Situation" bezeichnen. In Anbetracht der immer noch relativ hohen Preise dürften langfristige Bondshalter sich aktuell noch als "reich" dünken.
(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363699
Win-Win-Situationen, die
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30yr US T-Bonds (2)

 
06.12.10 13:52
#25
Vor dem Hintergrund der Goldpreisentwicklung sieht die Preisentwicklung dieser Bonds allerdings seit 2001 hundsmiserabel aus! Selbst, wenn man berücksichtigt, dass Bonds eine Rendite bringen und Gold keine, würde auch ein Total Return Ratiochart die Bonds  schlecht aussehen lassen.
(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363701
Win-Win-Situationen, die
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US Municipal Bonds Total Return

 
06.12.10 14:23
#26
Der Chart dieser Bonds, die von US-Staaten und - Kommunen emittiert wurden, lässt seit 1995 gleich drei sog. Win-Win-Phasen erkennen. Die letzte Phase weist allerdings eine solch extreme Steilheit auf, dass ich hier einen massiven Crash befürchte.
(Verkleinert auf 65%) vergrößern
Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363713
Win-Win-Situationen, die
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"Total Return" Fonds

 
06.12.10 16:23
#27
Dieser Begriff gaukelt potenziellen Anlegern vor, solche Fonds könnten einen permanenten Wertzuwachs ("Win-Win") garantieren:

www.biallo.de/finanzen/Altersvorsorge/...-nicht-garantiert.php

Hierzulande weisen Total Return Fonds noch eine steuerliche Besonderheit auf:

www.finanztip.de/recht/bank/absolute-return-fonds.htm
Win-Win-Situationen, die
biomuell:

Gold 2005ff Win Win Situation, die NICHT nach hin

 
06.12.10 20:31
#28
los gehen konnte und auch nicht ging.

2005ff - Gold war in einer Win-Win Situation (im Sinne von Antilemming. Von AL nur leider nicht erkannt).  In den "Boom"jahren 2005 ff würde Gold von Nedrigzinsen, Realzinsen um null oder gar negativ, von der weltwirtschaftlichen Prosperität (inkl. Nachfrageplus von Indien, China, Russland) profitieren. Manche Notenbanken hatten ihr Pulver verschossen (zB GB). Gold war also in einer Situation, in der mit den allgemeinen Assetpreisen mitstieg. Schon alleine im Schepptau mit anderen Rohstoffen, Energie und vorallem mit Öl. Sollte die Bubbles dann eines Tages platzen (USA, Irland, Spanien etc),  würde das Schuldenschreckgespenst zuschlagen.

Die westichen Wirtschaften, längst an billiges Geld wie ein Junkie nach dem nächsten Schuss süchig, würden jeden Einbruch versuchen zu re-flationieren. Gelingt er > steigt Gold. Gelingt er nicht > haben wir Banken-, System- Währungs- und Staats(schulden)krisen > Gold würde auch dann steigen.

Herzliche Glückwünsche an alle, die diese Win-Win Situation beim Gold in den Jahren 2005, 2006, 2007 gesehen haben. Antilemming gehörte jedenfalls nicht dazu.
Nicht einmal jene, die ihren Nutzen von einem Denunzianten ziehen, schätzen diesen.
Win-Win-Situationen, die
wawidu:

Green Mountain Coffee Roasters Inc.

 
06.12.10 23:59
#29
Dieses Unternehmen mit rund 1500 Vollzeitbeschäftigten ist weder US-Marktführer in der Produktion und im Vertrieb von Kaffee, Kakao und Tee und damit zusammenhängenden "Accessoires", z.B. Maschinen zum Brauen solcher Getränke, noch - im Gegensatz zu Starbucks - global aufgestellt. Doch seine Kursententwicklung (GMCR) gehört zu den verblüffendsten seit Ende 2008 - eine "veritable WIN-WIN-Situation". Hierzu ein paar Hintergrundinformationen:

Ein gewisser Robert Stiller ist Gründer, Vorstandsvorsitzender und mit rund 15 Millionen Aktien bei weitem der größte Eigner der Gesellschaft. Dem Anschein nach ist er auch sehr sozial eingestellt, denn in 2009 begnügte er sich mit einem Gehalt von lediglich 92000 $ und ist auch Mitglied des "Social Responsibility Committee" des Unternehmen - augenscheinlich ein "Bilderbuch-Chef".

Im Mai 2009 gab es bei GMCR einen ersten Reverse Stock Split mit 3:2 und im April 2010 einen zweiten mit 3:1. Der "gute Chef" hatte allerdings bereits am 12. März 2010 eine "Non Open Market Disposition" über 838000 Aktien mit einem steuerbegünstigten
Erlös von 77,6 Mio. getätigt.

finance.yahoo.com/q/it?s=GMCR+Insider+Transactions

www.allbusiness.com/personal-finance/...al-taxes/640526-1.html

Ein paar Fundamentals zum Unternehmen:

Trailing P/E: 69
Forward P/E: 30
Price/Book: 7,2

Und nun wird es happig:

finance.yahoo.com/q/bs?s=GMCR

Schaut hier mal unter den Daten vom 26. Juni 2010 insbesondere folgende Positionen an:

- Cash and Cash Equivalents
- Total Liabilities
- Net Tangible Assets

Und auch hier sieht es alles Andere als rosig aus:

finance.yahoo.com/q/cf?s=GMCR

In Anbetracht der Position "Total Cash Flows From Investing Activities" von Juni 2010 (Q2) gehe ich davon aus, dass die Unternehmensführung möglicherweise/wahrscheinlich an den Finanzmärkten massiv spekuliert hatte und in eine erhebliche Schieflage geraten war.

Zum Abschluss noch folgender Link:

www.fool.com/investing/high-growth/2010/09/...en-mountain.aspx

Mein Fazit: Das "organische" Wachstum dieses Unternehmens steht auf sehr tönernen Füßen. Die Preisentwicklung seit November 2008 halte ich für massive Anlegertäuschung!
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Win-Win-Situationen, die nach hinten losgehen 363902
Win-Win-Situationen, die

Die GMCR-Warnung war auf den Punkt, Wawidu

 
#30
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