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Meldung des Tages: Nach Börsenschluss veröffentlicht – warum diese News erst Montag eingepreist werden kann

Wie bewertet ihr diese Ausage der FED:...


Beiträge: 31
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Speculator:

Wie bewertet ihr diese Ausage der FED:...

 
28.06.01 09:52
"Vor dem Hintergrund seiner langfristigen Ziele der Preisstabilität und nachhaltigem Wirtschaftswachstum glaubt der Offenmarktausschuss, dass die Risiken eher in Bedingungen bestehen, die auf wirtschaftliche Schwäche in absehbarer Zukunft hindeuten"


mfG: Speculator

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echekrates:

in etwa so:

 
28.06.01 09:58
Die FED hat folgende Funktionen:
a) Preisstabilität gewährleisten
b) nachhaltiges Wirtschaftswachstum ermöglichen

Risiko besteht momentan nicht bei Pkt a) sondern es gibt Gründe, vielleicht besser Ursachen die auf Schwäche bei b) hindeuten. Es ist in der Tat die Frage, wie nun das "in absehbarer Zukunft" zu deuten ist. Wenn ich richtig sehe, dann rechnet die FED erst noch mit Schwäche, die also über das hinaus geht, was bisher der Fall ist. Es wäre aber gut mal das englische Original anzusehen. Wo kann man das denn finden?
Gruss, echekrates
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boomer:

Nehmen wir lieber den Originaltext:

 
28.06.01 10:00
Release Date: June 27, 2001

For immediate release

The Federal Open Market Committee at its meeting today decided to lower its target for the federal funds rate by 25 basis points to 3-3/4 percent. In a related action, the Board of Governors approved a 25 basis point reduction in the discount rate to 3-1/4 percent. Today's action by the FOMC brings the decline in the target federal funds rate since the beginning of the year to 275 basis points.

The patterns evident in recent months--declining profitability and business capital spending, weak expansion of consumption, and slowing growth abroad--continue to weigh on the economy. The associated easing of pressures on labor and product markets are expected to keep inflation contained.

Although continuing favorable trends bolster long-term prospects for productivity growth and the economy, the Committee continues to believe that against the background of its long-run goals of price stability and sustainable economic growth and of the information currently available, the risks are weighted mainly toward conditions that may generate economic weakness in the foreseeable future.

In taking the discount rate action, the Federal Reserve Board approved requests submitted by the Boards of Directors of the Federal Reserve Banks of Boston, New York, Philadelphia, Atlanta, Chicago, Dallas and San Francisco.


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Last update: June 27, 2001

Quelle: www.federalreserve.gov/boarddocs/press/...20010627/default.htm
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echekrates:

das ist also schon eine zeimlich gute Übersetzung:

 
28.06.01 10:05
conditions that may generate economic weakness in the foreseeable future.
M.a.W.: Das Dicke Ende kommt erst noch!!!
Gruss, echekrates
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boomer:

Mein Kommentar dazu:

 
28.06.01 10:05
"Das Schwierigste an einer Prognose ist, das sie sich mit der Zukunft beschäftigt!"

Für Nicht-Ökonomen:
Prognosen sind bei der Vielzahl der Einflußfaktoren, Abhängigkeiten und Inponderabilien immer sehr ungenau (mit zunehmendem Zeithorizont).
Antworten
echekrates:

@boomer: Das leuchtet zwar ein, weil in einer

 
28.06.01 10:10
Kausalkette die Zahl der Ursachen einer Wirkung potentiell immer unendlich ist. Wissenschaften haben doch aber zum Ziel, die sogenannten signifkanten Ursachen zu benennen. Setzt man voraus, dass die FED was davon versteht, ist ein solcher Satz doch erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er sich eigentlich, wenn man ihn genau liest, kontraproduktiv auf ihre Arbeit auswirkt - die doch wohl auch darin besteht, nicht übermässig schlechte Stimmung auszulösen.
Gruss, echekrates
Antworten
ecki:

Positive Stimmung erzeugen, ja aber

 
28.06.01 10:14
doch nicht lügen, oder?
Wenn er gesertn gesagt hätte 0,25% und nun ist Schluß, weil der Boden da ist, ab jetzt dreht es, das wäre ein Signal gewesen. Nun kann weiter auf die nächste Senkung spekuliert werden und das in einem schwachen Umfeld.
Antworten
Reila:

Harte Zeiten.

 
28.06.01 10:18
Was uns nicht umbringt, macht uns stark.

R.
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echekrates:

@ecki: Ich bin ganz einig mit Dir!

 
28.06.01 10:18
Die Aussage kommt ja auch schön versteckt in einem Nebensatz daher. Ich will nur darauf aufmerksam machen, dass es dennoch da steht. Es wird also in absehbarer Zukunft, wie es so schön heisst, keine wirtschaftliche Verbesserung, sondern eine Verschlechterung geben (wenn man der FED glauben schenken darf). Und das trotz der massiven bisherigen Zinssenkungen! Also Leute, wacht mal auf!
Gruss, echekrates
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Seth Gecko:

Bin der selben Meinung, ecki. Und ein "gutes" hat

 
28.06.01 10:23
die Nachricht ja: Die FED sieht das größere Risiko offenbar auf der Seite der schwachen Konjunktur als auf der Seite der Inflation. -> Stagflationsgefahr in den Staaten viel geringer als in Euro-Land -> Weitere Zinssenkungsschritte sind möglich

Die Aussicht auf weitere Zinssenkungen kann den Börsen momentan zwar wohl nicht nach oben helfen, aber irgendwann wirkt sich die durch Zinssenkungen steigende Liquidität sicherlich auch positiv auf die Börse aus.

cu, seth
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boomer:

@echekrates, die US-Volkswirtschaft wird

 
28.06.01 10:25
aufgrund ihrer Größe und Vielschichtigkeit (und der US-Mentalität)
statistisch nicht so exakt erfaßt, wie es die deutsche Beamtenseele handhabt.
Und trotzdem irren sich hier bei uns immer wieder alle Forschungsinstitute.

Bush und FED haben die gleichen Ziele, allerdings stochern sie angesichts ihrer
Prognose-Instrumente im Nebel.
Deshalb hält sich die FED argumentativ ein Hintertürchen offen..
für mögliche weitere Zinssenkungen.
MfG
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echekrates:

@boomer: Das mit der Wunschwelt der

 
28.06.01 10:33
deutschen Beamtenseele ist wirklich gut :-)
Verstehe ich Dich richtig, darin, dass Du bei Deinem Posting davon ausgehst, dass die FED momentan kaum ausmachen kann, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird, und diese Aussagen folglich bloss taktischer Natur sind?
Ich kann das ehrlich gesagt kaum glauben.
Gruss, echekrates
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Roland:

Minima de malis

 
28.06.01 10:35
Im Prinzip wird mit der Aussage der FED nichts neues ausgesagt. Schon vorher hat Greenspan des öfteren erwähnt, daß er durchaus Inflationsrisiken sehe. Größere Sorgen bereite ihm aber die - bis jetzt - ausbleibende Wirkung der ersten Zinssenkungen.

Insofern handelt es sich nur um eine Wiederholung bereits bekannter Sachverhalte.

Um es kurz auf den Punkt zu bringen:

Die FED sieht die Gefahr, das mit der jetzigen - und vielleicht noch einer weiteren - Zinssenkung Inflationsrisiken entstehen.

Allerdings wird die wirtschaftliche Flaute in den USA zur Zeit als das wesentlich größere Problem gesehen. Daher muß, aus Sicht der FED, zuerst alles getan werden um Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine wirtschaftliche Erholung begünstigen. Also wird die Inflationsgefahr zur Zeit nur am Rande betrachtet. Die FED befindet sich also in einer Zwickmühle, frei nach der Devise "Das kleiner Übel (wählen)".

So langsam finde ich gefallen an den Sprüchen :-)))
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boomer:

@echekrates,

 
28.06.01 10:41
überlege bitte einmal, welche Qualität in der Vergangenheit mikro- und makroökonomische Prognosen hatten.
Du hast in Deinem Posting die Situation klar umrissen.
MfG

PS.: Deshalb nehme ich hier auch nie Stellung, wenn eine AG mit ihren tollen Zukunftsaussichten gelobt wird.
"may be, may not be!"

Oder:
"Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!"

Trivial, aber richtig.
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Speculator:

Zinssenkung in Theorie und Realität

 
28.06.01 10:57
Die Theorie lehrt, dass Zinssenkungen sich erst nach drei bis sechs Monaten auswirken, doch wäre es dafür dann langsam an der Zeit. Aus dem ganzen Land sammelt die Notenbank jedoch Daten über dünne Einzelhandelsumsätze, einen schwachen Gewerbesektor, sinkende Industrieproduktion und steigenden Arbeitsplatzabbau.


Bislang ist die Rechnung der Fed nicht aufgegangen. Zum einen soll billigeres Tagegeld, mit dem die Geschäftsbanken ihre Reserven auffüllen können, ein Anreiz für größere Kreditvergabe sein. Doch anstatt die Gelegenheit zu nutzen, günstig Investitionen zu finanzieren, bauen die Unternehmen ihre Lagerbestände ab. Effekt auf die Wirtschaftstätigkeit: Null.


Zum anderen sollte die Zinssenkung die Aktienkurse in die Höhe treiben. Wenn längerfristige Anlagen durch niedrige Zinsen unattraktiv werden, setzen Investoren eigentlich auf Aktien. Höhere Kurse würden im Land der Aktienbesitzer das Wohlstandsgefühl der Verbraucher heben und sie zu Ausgaben ermuntern. Doch die Kurse kommen nicht aus dem Tief.


Drittes Problem ist die Dollar-Entwicklung. Bei einer Zinssenkung sollte die Währung nachgeben, weil längerfristige Anlagen weniger attraktiv sind. Exportfirmen profitieren und expandieren, weil ihre Angebote auf dem Weltmarkt billiger werden - so die Theorie. Doch der Vertrauensmangel in den Euro und die düsteren Aussichten in Japan lassen Investoren hartnäckig am US-Dollar festhalten.


Hier meine nächste Frage: Wie lange kann das Verbrauchervertrauen aufrecht erhalten werden und wie lange kann die Inflationsgefahr ignoriert werden?

mfG: Speculator
Antworten
Seth Gecko:

@speculator

 
28.06.01 11:05
ich denke nicht, daß die fed die inflationsgefahr unterschätzt. Und sie ist gut beraten, mit Aussagen, wie oben zitiert, die Inflationsangst/Inflationspsychose nicht noch weiter zu schüren. Denn neben Faktoren wie der Lohn-/Preis-Spirale dürfte die Inflationspsychose (=die Leute gehen automatisch von steigenden Preisen aus) die größte Gefahr darstellen.

cu, seth
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karo:

traue keiner statistik,die du nicht selbst...etc.

 
28.06.01 11:17
fakt ist doch,dass die wirtschaft schwach ist;egal wo.fakt ist doch auch,dass die fed über die futuers u. durch aufkauf von staatsanleihen massiv in die wirtschaft eingegriffen hat(ca.22 millarden $).die frage müsste doch lauten:was passiert,wenn die fed dieses geld wieder aus dem kreislauf abzieht????
statistiken kann man beliebig formen,wie eine bilanz(siehe bip-zahlen,u. änderung der zählweise von arbeitslosen in usa-kennen wir doch aus D :-)).
heute frage ich leute mit einem festen job,morgen frage ich leute in einer aufstrebenden branche nach ihrem vertrauen in die wirtschaft.was glaubt ihr wohl,wie sich dies auf das verbrauchervertrauen auswirkt?
das beste wäre,meiner meinung nach,dass die wirtschaft dieses desaster selbst ausbadet;mit allen hässlichen nebeneffekten,wie rezession,armut,etc.
ein klarer schnitt,wie man ihn bei atemnot an der luftröhre macht,u. anschliessend auf trümmern wieder aufbauen.
gruss karo

was macht die fed bei der nächsten schwäche,wenn der zins bei 2,5-3,0 steht???
japan lässt grüssen!!!!
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Speculator:

@seth Gecko, Inflationspsychose?

 
28.06.01 11:34
Glaubst Du wirklich, daß man eine Inflation herbei reden kann?

Bis jetzt hat sich der wirtschaftliche Abschwung allein auf die Margen ausgewirkt, was wir ja an den ganzen Gewinnwarnungen erkennen können.

Die Frage ist, wie lange die Unternehmen sich rote Zahlen erlauben können?
Wenn die bisher eingeleitete Einsparmaßnahmen (Personalabbau, etc.) nicht ausreichen, dann bleibt nur noch der Weg über den Preis. Die Autobauer machen hier den ersten Schritt, nach Opel werden nun auch Ford- und VW-Neuwagen teurer. Wenn sich erst einmal die Preisspirale im Gang setzt, dann kann dies ähnliche Auswirkungen haben wie der seit 14 Monate andauernde Baissemarkt.
Einer macht den Anfang (damals bei den Gewinnwarnungen) und alle andern folgen!



mfG: Speculator
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Seth Gecko:

@speculator

 
28.06.01 11:48
die Inflation wird sicherlich nicht von heute auf morgen mal so herbeigeredet. Fakt ist aber: Fast jeder Mensch geht tatsächlich automatisch von immer steigenden Preisen aus. Das erlaubt z.B. den Verkäufern, die Preise "grundlos" zu erhöhen.
Ein Beispiel für die I-Psychose: Die physische Einführung des Euro. Jeder geht davon aus, daß bei der Umstellung von DM auf Euro jeder Händler, Verkäufer, Restaurantgeschäftsführer die Situation schamlos ausnützt und die Preise  erhöht. Und diese Gelegenheit wird sicher kaum jemand verstreichen lassen, falls doch, werden ihn alle für dumm erklären.
Unterstützt wird die Psychose von den Medien, welche schon seit vielen Monaten titulieren: "Oh Gott, der Euro kommt, jetzt wird alles superteuer!!!"

cu, seth
Antworten
Speculator:

@Seth Gecko, zum Euro

 
28.06.01 11:59
Auch ich gehe davon aus, daß die Euroumstellung zu versteckten Preisanhebungen ausgenutzt werden wird. Was hat die mit Psychose zu tun?

Wenn es so kommen sollte, wäre dies nicht eher: "Gut Analysiert".
Ich glaube aber auch, daß die einführung des Euro langfristig zu mehr Vertrauen in diese Währung führen wird.

mfG: Speculator
Antworten
Makelo:

Roland hat es m.E. genau getroffen...

 
28.06.01 12:34
Die FED sieht Gefahren aus beiden Richtungen.
Allerdings sehen sie in einem starker Wirtschaftsabschwung grössere Gefahren und halten sich somit weitere Zinssenkungen offen. Wäre nicht die Inflationsgefahr, die auch erhebliche Risiken birgt, wären sie auch sofort den Rufen nach 0,50 Punkte gefolgt.

Somit ist die Aussage eigentlich:
Die Wirtschaft hat nicht entsprechend auf unsere bisherige Geldpolitik reagiert und das sehen wir sehr kritisch. Aber im Moment ist es zu gefährlich (Inflationsgefahren ja nicht unter den Tisch kehren) weiter zu senken und neue Impulse zu geben. Aber... wir werden, wenn sich das Umfeld nicht ändert, weiter versuchen billiges Geld in die Wirtschaft zu pumpen und somit weitere impulse geben.

Problem: Die Wirkungshemmnisse einer solchen Geldpolitik sind im Moment einfach stärker ausgeprägt.
Das gefällt mir alles nicht. Einfach zu negativ, da nützen auch keine Schönfärberein für das 3. Quartal. Das dritte Quartal wird nicht besser.

MfG Make  
Antworten
Roland:

@Speculator

 
28.06.01 12:38
Und warum sollte die Einführung des Euro zu mehr Vertrauen in die Währung führen???

Damit ich nicht falsch verstanden werde:

Die Idee einer einheitlichen Währung für Europa ist ja durchaus richtig und sinnvoll. Aber trotzdem halte ich die Einführung für verfrüht.

Zuerst muß eine weitestgehend politische Einigung erfolgen, erst dann kann man über eine gemeinsame Währung sprechen.

Jedes Land in der Euro-Zone ist doch für seine Politik selbst verantwortlich. In den Kommissionen etc. werden doch nur Rahmenbedingungen gesetzt. Niemand kann z.B. Italien (Achtung: willkürliches Beispiel!) daran hindern, Sozialgeschenke an die Bürger zu verteilen, Staatsanleihen en masse herauszugeben und vieles mehr. Dadurch kommt Inflation zustande die, mit der Einführung des Euro, nicht nur Italien sondern die GESAMTE Euro-Zone betrifft, frei nach dem Motto "Mit gefangen, mit gehangen". DIES ist meiner Ansicht nach die große Gefahr für die Stabilität des Euro. Und ich bin mir sicher, daß es viele im Markt genauso sehen und DESHALB der Euro so schwach bewertet wird. Nur leider sind solche Aussagen zur Zeit nicht "political correct".

Erst eine einheitliche Wirtschafts- UND Sozialpolitik könnte dies verhindern. Die Euro-Länder müßten sich zuerst mal klar werden, was sie ZUSAMMEN wollen und das die Eigeninteressen der Länder zwar nett, aber politisch und wirtschaftlich zu kurz gedacht sind.

Wenn das Verständnis gereift ist, daß Euro-Land eine GEMEINSAME Politik braucht, um überhaupt die Ziele, die Euro-Land schon heute gerne erreichen will, überhaupt zu erreichen, DANN kann über eine gemeinsame Währung verhandelt werden, aber doch nicht jetzt!

Nun, es ist zu spät über den Euro zu jammern, also sollten die Regierungen der Euro-Länder sich mal gefälligst auf ihre Hammelbeine stellen und zusammen eine Politik in Gang bringen, die im inneren wie im äußeren als GEMEINSAME Euro-Land Politik angesehen werden kann.

Was dem aber entgegen steht, ist die mangelnde Demokratie der EU-Gremien. Entscheidungen, die Einstimmig erfolgen sollen, fördern nur das Produzieren von möglichst unverbindlichen "Entscheidungen". Und mit der Aufnahme von neuen Staaten wird dieses Problem sicherlich nicht behoben. Wenn sich 15 Staaten schon nur schwer, wenn überhaupt, einigen können, wie, Bitte schön, sollen es dann 17, 19 oder 21 Staaten können? Und jedes der neuen Mitglieder hat seine speziellen Bedürfnisse und erwartet heftigste finanzielle Unterstützung. Und das die bisherigen Armenländer der EU (i.W. Spanien, Griechenland und Portugal) dann nach "Kompensation" schreien - was von Spanien ja schon praktiziert wird - dann kommt mir das kalte Grausen.

Und Du glaubst immer noch an einen langfristig stabilen Euro?

Ich erlaube mir, Zweifel zu haben!

Gruß

Roland
Antworten
boomer:

Roland trifft wieder einmal den Kern! o.T.

 
28.06.01 12:41
Antworten
zit1:

Zur FED Aussage

 
28.06.01 13:02
die interpretation der fed-, der bush administration-, der analysten- aussagen der vergangenen und kommenden monate scheint mir recht einfach:
die wirtschaftliche lage ist viel schlechter als sie schön geredet wird.
amerika muß nun die rechnung zahlen für mehr als 10 jahre irrationalen überschwang. je länger diese rechnung aufgeschoben wird, desto teurer wird ihr preis.
@karo: du hast wieder mal den nagel auf den kopf getroffen mit deinen letzten 3 sätzen. hoffe dein skat-turnier war von mehr erfolg gekrönt als das vergebliche bemühen der fed. ;-)

gruß, zit
Antworten
Speculator:

@Roland

 
28.06.01 13:07
Im Gegenzug zu den wahrscheinlichen versteckten Preiserhöhungen, hat die Einführung des Euro auch viel mit Psychologie zu tun.

Es ist wie mit dem Jahr 2000!
Vor dem Jahrtausendwechsel (eigentlich war dieser ja 2001) gab es große Verunsicherungen(Computerchaos, Weltuntergang, etc.), doch je näher dieser Tag rückte desto zuversichtlicher wurden die Menschen, zum schluß sogar Euphorisch (neues Jahrtausend = unbegrenzte Möglichkeiten). Abschließend kann festgehalten werden, daß der Jahrtausendwechsel ein Jahreswechsel wie jedes andere war, es hat sich nichts geändert!

Der Mensch ist immer gegenüber das Neue und Unbekannte erst einmal skeptisch. Wenn wir anstatt mit DM in € bezahlen werden wir merken, daß sich im wesentlichen (für den Otto Normalverbraucher) nichts geändert hat. Das Mißtrauen wird über Bord geworfen.

Über Politische Entscheidungen kann man spekulieren, mehr auch nicht. Und das Du Spanien zu den Armenländer der EU zählst ist mir schleierhaft, immerhin konnte Spanien in den letzten Jahren das stärkste Wirtschaftswachstum in der EU aufweisen.

mfG: Speculator
 
Antworten
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