Western GeoPower wird ...

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Western GeoPower wird ...

 
13.10.06 09:43
Das kanadische Unternehmen Western GeoPower Corp. aus Vancouver hat am 12. Oktober 2006 bekannt gegeben, dass es auf seinem Unit-15-Pachtgebiet auf dem Geysers Geothermalfeld in Kalifornien ein Geothermie-Kraftwerk mit einer Leistung von 25,5 MW bauen wird. Das geplante Kraftwerk mit dem Namen Western GeoPower Unit 1 wird nach Projektionen ab Ende 2009 pro Jahr ungefähr 200.000 Megawatt-Stunden an sauberer Grundlast-Elektrizität in das kalifornische Stromnetz liefern.
 
Das Geysers Feld, 120 km nördlich von San Francisco, Kalifornien, gilt mit aktuell 900 MW Produktion als der größte zusammenhängende Standort für die Erzeugung geothermischer Energie. In Geysers wird Erdwärme bereits seit 1960 zur Stromgewinnung genutzt. Nach einem steilen Anstieg der Produktion durch eine Vielzahl von Kraftwerken wurde Mitte der 80er Jahre eine fortschreitende Ermüdung des geothermischen Reservoirs festgestellt. Es stellte sich heraus, dass die Kapazität nicht nachhaltig kalkuliert worden war. Deshalb wurde rund die Hälfte der Stromerzeugung eingestellt. Seit den 90er Jahren ist der Rückgang der Produktivität stark verringert worden und der Druck im geothermischen Reservoir hat sich auf einem konstanten Niveau eingepegelt. Dies ist in den vergangenen Jahren vor allem deshalb gelungen, weil die Gemeinde Santa Rosa ihr gereinigtes Klärwasser in das Reservoir pumpt.
 
Eine von der renommierten kalifornischen Beratungsgesellschaft GeothermEx Inc. angefertigte Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeits-Studie zeigt, dass das Unit-15-Pachtgebiet für mindestens 20 Jahre ein kommerzielles Kraftwerk mit einer Leistung von 25,5 MW ermöglicht, wonach 30 Jahre lang auf etwas geringerem Niveau Elektrizität erzeugt werden kann.
 
"Die Voraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb eines 25,5-MW-Kraftwerks sind auf Unit 15 vorhanden. Es existieren ausreichende Heißdampfvorräte, die Produktion der Quellen ist ausreichend, es liegen ausreichend große produktive Landflächen vor, um die notwendigen Heißdampfquellen zu bohren, und die chemische Zusammensetzung des Heißdampfes ist einwandfrei," erklärte Dr. Subir Sanyal, Präsident der GeothermEx.
 
Es wird erwartet, dass das geplante 25,5-MW-Kraftwerk einen Verfügbarkeitsfaktor von 95% haben wird. Die gesamten Entwicklungskosten, einschließlich Kraftwerk, Sammelsysteme für den Heißdampf, Hochspannungsleitungen, Verwaltungs- und Finanzierungsaufwendungen, wurden mit 90 Mio. USD veranschlagt. Western GeoPower hat damit begonnen, die Finanzierung für die Entwicklung des gesamten Feldes und des Kraftwerks zu sichern.
 
Der Zeitpunkt für dieses Projekt ist gerade richtig, da am 26. September 2006 die Regierung von Kalifornien den Renewables Portfolio Standard (RPS) beschlossen hat, wonach die Elektrizitätsversorger bis 2010 mindestens 20% der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen erzeugen müssen. Dieses Ziel sollte ursprünglich erst 2017 erreicht werden. Western GeoPower hat auf Verlangen von mehreren kalifornischen Elektrizitätsversorgern Elektrizitätsversorgungsangebote abgegeben. Diese Versorger werden voraussichtlich Anfang 2007 entsprechende Verträge abschließen.
 
Eine weitere gute Nachricht ist, dass die Bush-Regierung die Finanzierung von geothermischen Projekten in Form von so genannten "Tax Credits" massiv unterstützt. Unternehmen können Investitionen in Geothermie steuerlich geltend machen. Da jetzt GeothermEx für das 25,5-MW-Kraftwerk auf der Unit-15-Pachtgebiet eine positive Machbarkeitsstudie vorgelegt hat, sollte die Finanzierung jetzt kein größeres Hindernis darstellen. Der erzeugte Strom kann später statt für 0,07 USD pro Kilowattstunde im Durchschnitt für 0,09 USD verkauft werden. Das allein ist ein großes Sicherheitspolster für die Internal Rate of Return. Zum Vergleich: In Kanada würde Western GeoPower für die Kilowattstunde gerade einmal 0,07 CAD erhalten - ein riesiger Unterschied.
 
Die Chancen, dass Western GeoPower in den kommenden drei Jahren zu einem Unternehmen mit eigener Stromproduktion heranwächst, stehen jetzt besser denn je. Deshalb sollte die Talfahrt an der Börse beendet sein. Mit 0,16 CAD notierte Western GeoPower am 11. Oktober 2006 noch nahe den Tiefstkursen vom Ende vergangenen Jahres. Das Unternehmen war damals von 1,80 CAD bis auf 0,15 CAD gefallen. Bei zügiger Entwicklung des Unit-15-Pachtgebietes und Bau des Kraftwerks sollte die Aktie den Turnaround des Unternehmens mit vollziehen. Ein wichtiger Faktor dürfte sein, dass Western GeoPower durch seine Präsenz auf dem amerikanischen Markt für viele amerikanische Privatinvestoren wesentlich interessanter geworden ist.
 
Sollten obendrein die anstehenden Tests der Bohrungen auf Western GeoPowers zweitem Geothermie-Projekt, dem South-Meager-Creek-Projekt, ungefähr 170 Kilometer nördlich von Vancouver in der Nähe des Wintersportortes Whistler, British Columbia, noch gute Ergebnisse bringen, könnte das der Aktie einen zusätzlichen Auftrieb geben.

Sven Olsson  - GOLDINVEST.de Daily
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