In den 90er Jahren wurde Kupfer noch zu historischen Tiefstpreisen von 0,70
US-Dollar pro Pfund gehandelt, welche jedoch in den letzten Jahren
sprunghaft in die Höhe geschnellt sind und den Handelswert auf über 4,00
US-Dollar haben steigen lassen. Auf Tonnenbasis gesehen beträgt der Preis
etwa 10.000 US-Dollar pro Tonne.
Erneut spielt China bei diesem Preisanstieg eine wesentliche Rolle, da die
Wirtschaft dieses asiatischen Wachstumsriesen weiterhin stark expandiert.
Indien ist ein weiterer wichtiger Markt mit fortschreitendem Wachstum.
Durch die primäre Verwendung des Produkts in den Bereichen
Elektronik/Elektrotechnik und Bauwesen ist das Grundmetall in globaler
Hinsicht stark an die jeweilige Wirtschaftsleistung gebunden. Nachdem der
Preis für Kupfer im Jahr 2009 starke Einbußen hinnehmen musste, hat er sich
wieder kräftig erholt, und das Metall wird nun bei rund 4,50 $ pro Pfund
gehandelt.
Trotz der schwachen Wirtschaft in den westlichen Ländern treiben China und
andere Schwellenländer die Nachfrage nach oben und haben auf diese Weise
die mangelnde Nachfrage aus den Entwicklungsländern wettgemacht. Einfacher
gesagt: China ist ein enormer Markt, der mit halsbrecherischer
Geschwindigkeit anwächst.
Die kontinuierliche Urbanisierung der Bevölkerung lässt die Nachfrage nach
bauspezifischen Materialien stark ansteigen. In den vergangenen dreißig
Jahren war die Abwanderung der Menschen in die Städte so stark wie noch nie
zuvor. Die Zahl derjenigen, die in den Städten leben, hat sich mehr als
verdoppelt und macht nun rund 45 % der gesamten Bevölkerung aus. Im
Verhältnis gesehen: China hat über 170 Städte mit einer Einwohnerzahl von
mehr als einer Million Menschen. Ganz Europa hat ungefähr 35.
Langfristig gesehen suggerieren Analytiker, dass im Laufe der kommenden
zwanzig Jahre zusätzlich 300 bis 400 Millionen Menschen in die größeren
Städte ziehen werden. Das sind mehr Menschen als die Einwohnerzahl der
Vereinigten Staaten.
Man sollte sich zudem ins Gedächtnis rufen, dass Kupfer nicht einfach durch
ein kostengünstigeres Metall ersetzt werden kann. Ein Beispiel:
Elektroinstallationen aus Aluminium (weit verbreitet in den 60er Jahren)
bergen ein wesentliches Brandrisiko, und werden daher beim Bau neuer Häuser
und Wohnungen nicht mehr verwendet. Ebenso gibt es aufgrund ihrer großen
Leitfähigkeit keine anderen Grundmetalle, die als einfacher Ersatz beim
Einbau in elektronische Geräte gelten.
Nur wer an sich glaubt, kann anderen helfen, an sich zu glauben.