Weltwirtschaft erholt sich ab Mitte 2002
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt eine Erholung der lahmenden Weltkonjunktur für die zweite Jahreshälfte 2002 voraus. Gleichzeitig wurden die Wachstumsprognosen für heuer und kommendes Jahr aber noch einmal deutlich nach unten revidiert.
Ottawa - Die weltweit eingetrübte Wirtschaftslage, die sich nach den Terroranschlägen vom 11. September weiter verschlechtert hat, wird sich ab Mitte 2002 wieder aufhellen. Infolge der Anschläge auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium in Washington sieht der Internationale Währungsfonds (IWF) in den USA derzeit eine "milde Rezession". Es folge aber eine wirtschaftliche Erholung, die sich im Verlauf des kommenden Jahres verstärken werde.
Davon geht der IWF in seiner aktuellen Wachstumsprognose aus, die am Wochenende beim Jahrestreffen von IWF und Weltbank in der Hauptstadt Kanadas präsentiert wurde. Die nun nachgeholte Jahrestagung, die Ende September kurz nach den Anschlägen abgesagt werden musste, wurde von heftigen Protesten etwa 4000 Globalisierungsgegner begleitet.
Weitere Zinssenkungen
"Die Stimmung ist derzeit schlechter als die aktuelle Situation", sagte der Präsident der deutschen Bundesbank, Ernst Welteke, in Ottawa. Nötigenfalls seien die führenden Wirtschaftsnationen aber auch bereit, weitere Zinssenkungen vorzunehmen, um die Konjunkturerholung zu unterstützen, sagte der britische Finanzminister und derzeitige Vorsitzende des geld- und finanzpolitischen IWF-Komitees, Gordon Brown. "Die jüngsten Zinssenkungen in den USA, der Eurozone und in anderen Industrienationen begrüßen wir, und wir rechnen damit, dass es Raum für weitere Zinsschritte in den meisten Ländern gibt, wenn es notwendig ist."
Aus den vorgelegten IWF-Zahlen ist die vorhergesagte Wirtschaftserholung jedoch noch nicht abzulesen. Der IWF musste vielmehr seine Wachstumsprognosen für heuer und kommendes Jahr noch einmal deutlich nach unten revidieren.
Nach Einschätzung des IWF wird die Weltwirtschaft insgesamt in beiden Jahren nur um jeweils 2,4 Prozent wachsen, nachdem im vergangenen Jahr noch ein Wachstum von 4,7 Prozent erreicht worden war. Gegenüber der Oktober-Prognose wurde die Wachstumserwartung damit um 1,1 Prozentpunkte zurückgenommen (siehe nebenstehende Grafik).
Prognosen revidiert
Auch für Deutschland, den wichtigsten Handelspartner Österreichs, wurde die Wachstumserwartung um einen ganzen Prozentpunkt gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt der USA werde 2002 nur um 0,7 Prozent zulegen. Im Oktober, als die Folge der Terroranschläge noch nicht voll- ständig eingerechnet werden konnten, prognostizierte der IWF noch ein US-Wirtschaftswachstum für 2002 von 2,2 Prozent.
US-Finanzminister Paul O'Neill äußerte sich jedoch deutlich optimistischer als der IWF. Die US-Wirtschaft sei solide, und der erwartete Aufschwung werde bereits im Frühjahr 2002 einsetzen. Die US-Notenbank Fed unter Alan Greenspan habe rechtzeitig gehandelt, und der Kongress und die Regierung arbeiteten zusammen an einem Paket zur Konjunkturbelebung. Alle IWF-Länder sollten Maßnahmen ergreifen, das globale Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Die US-Regierung unter Präsident George W. Bush erfülle hierbei ihren Teil. (red)
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt eine Erholung der lahmenden Weltkonjunktur für die zweite Jahreshälfte 2002 voraus. Gleichzeitig wurden die Wachstumsprognosen für heuer und kommendes Jahr aber noch einmal deutlich nach unten revidiert.
Ottawa - Die weltweit eingetrübte Wirtschaftslage, die sich nach den Terroranschlägen vom 11. September weiter verschlechtert hat, wird sich ab Mitte 2002 wieder aufhellen. Infolge der Anschläge auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium in Washington sieht der Internationale Währungsfonds (IWF) in den USA derzeit eine "milde Rezession". Es folge aber eine wirtschaftliche Erholung, die sich im Verlauf des kommenden Jahres verstärken werde.
Davon geht der IWF in seiner aktuellen Wachstumsprognose aus, die am Wochenende beim Jahrestreffen von IWF und Weltbank in der Hauptstadt Kanadas präsentiert wurde. Die nun nachgeholte Jahrestagung, die Ende September kurz nach den Anschlägen abgesagt werden musste, wurde von heftigen Protesten etwa 4000 Globalisierungsgegner begleitet.
Weitere Zinssenkungen
"Die Stimmung ist derzeit schlechter als die aktuelle Situation", sagte der Präsident der deutschen Bundesbank, Ernst Welteke, in Ottawa. Nötigenfalls seien die führenden Wirtschaftsnationen aber auch bereit, weitere Zinssenkungen vorzunehmen, um die Konjunkturerholung zu unterstützen, sagte der britische Finanzminister und derzeitige Vorsitzende des geld- und finanzpolitischen IWF-Komitees, Gordon Brown. "Die jüngsten Zinssenkungen in den USA, der Eurozone und in anderen Industrienationen begrüßen wir, und wir rechnen damit, dass es Raum für weitere Zinsschritte in den meisten Ländern gibt, wenn es notwendig ist."
Aus den vorgelegten IWF-Zahlen ist die vorhergesagte Wirtschaftserholung jedoch noch nicht abzulesen. Der IWF musste vielmehr seine Wachstumsprognosen für heuer und kommendes Jahr noch einmal deutlich nach unten revidieren.
Nach Einschätzung des IWF wird die Weltwirtschaft insgesamt in beiden Jahren nur um jeweils 2,4 Prozent wachsen, nachdem im vergangenen Jahr noch ein Wachstum von 4,7 Prozent erreicht worden war. Gegenüber der Oktober-Prognose wurde die Wachstumserwartung damit um 1,1 Prozentpunkte zurückgenommen (siehe nebenstehende Grafik).
Prognosen revidiert
Auch für Deutschland, den wichtigsten Handelspartner Österreichs, wurde die Wachstumserwartung um einen ganzen Prozentpunkt gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt der USA werde 2002 nur um 0,7 Prozent zulegen. Im Oktober, als die Folge der Terroranschläge noch nicht voll- ständig eingerechnet werden konnten, prognostizierte der IWF noch ein US-Wirtschaftswachstum für 2002 von 2,2 Prozent.
US-Finanzminister Paul O'Neill äußerte sich jedoch deutlich optimistischer als der IWF. Die US-Wirtschaft sei solide, und der erwartete Aufschwung werde bereits im Frühjahr 2002 einsetzen. Die US-Notenbank Fed unter Alan Greenspan habe rechtzeitig gehandelt, und der Kongress und die Regierung arbeiteten zusammen an einem Paket zur Konjunkturbelebung. Alle IWF-Länder sollten Maßnahmen ergreifen, das globale Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Die US-Regierung unter Präsident George W. Bush erfülle hierbei ihren Teil. (red)