Die Cebit, behaupten Messe-Verantwortliche, sei keine Consumer-Messe. Das mag sein, aber die Öffentlichkeit ist an all den nützlichen, prestigeträchtigen oder völlig verrückten Kleinapparaturen weit mehr interessiert als an E-Commerce-Fachvorträgen. Kein Wunder, übrigens...
Innovatives Design: Das Motorola V 70 wird nicht aufgeklappt, sondern aufgedreht. Das ist schick, obwohl Konkurrenten für 730 Euro mehr Technik bieten - aber Schönheit hat halt ihren Preis
Denn was die Fachmesse Cebit in dieser Hinsicht Jahr für Jahr zu bieten hat, kommt auf keiner anderen Messe zusammen. Nach wie vor ist die ehemalige Computer- und Bürokommunikations-Messe Dreh- und Angelpunkt der "Tech"-Branche. Ähnlich wie zur amerikanischen Comdex gehört es auch anlässlich der Cebit zum guten Ton, mit Überraschungen, innovativen Produkten oder zumindest gewagten Konzeptstudien aufzuwarten.
Das ist eine feine Sache, mal beeindruckend, mal einfach nur noch lustig: Was am Ende Erfolg hat, ist damit längst noch nicht gesagt, denn darüber entscheidet der Kunde - und nicht die Experten. So verweist die Unternehmensberatung Mummert & Partner auf die Tatsache, dass die meisten auf der Cebit präsentierten Trends und In-Themen sich zu Flopps entwickelten. Eine Prognose, die Manager von Telekommunikationsunternehmen zu gläubigen Katholiken wandeln sollte: Der meistbeschworene Trend dieses Jahres ist - wieder mal - UMTS.
Ein hochgeredeter Trend des letzten Jahres entwickelt sich dagegen erst in diesem Jahr vom wiederholten Rohrkrepierer zum sich langsam durchsetzenden Standard: Bluetooth. Die Moral von der Geschicht': Manchmal ist es leichter, eine neue Technik zu akzeptieren, wenn sie unspektakulär den Alltag erleichtert, als wenn Werber verkünden, sie verändere ab sofort die Welt. Apropos Welt verändern: Stückchen für Stückchen würden das wohl auch die sechs folgenden "Gadgets". Wenn der Kunde es zulässt.
"NavTalk" GPSMAP 76 von Garmin: Ein GPS-Navigationssystem fürs Fahrrad der Fetischklasse. Bis auf 15 Meter genau bestimmt der Navigator die Position und leitet den "Biker" ans Ziel: "Rechts ab, links ab, wenden..." . Neben Karten, Stadtplänen etc. gibt es auch einen auf Mond- und Sonnendaten basierenden Empfehlungsservice für Angler. So viel Gutes muss dann schon 660 Euro wert sein
Fossil, kein Fossil: Den PDA nimmt man gern überall mit - außer, man hat gerade keine Tasche und schwitzt. Da freut man sich dann vielleicht über eine "PDA-Außenstelle" am Armgelenk - denn mehr will der "Wrist PDA" gar nicht sein. Daten zieht er sich nur über die Infrarotschnittstelle des PDA: Ein Assistent des Assistenten für nur noch rund 150 Dollar (Euro-Preis noch nicht bekannt)
Endlich mehr Müll: Das Dosenpfand kommt nicht vor 2003, wann kommt das Handypfand? Möglicherweise nie, denn der Verkauf des "Hop-on" wurde bereits mehrere Male verschoben. Die amerikanische Entwicklung soll der Wegwerf-Gesellschaft das recylingfähige One-Way-Handy zum Zeitgeist bescheren. 30 Dollar abtelefonieren - und weg damit: Eine echte Ex-und-hopp-Idee...
Sony Clié PEG-T625C: Merken kann sich einen solchen Namen niemand, und trotzdem hofft Sony auf regen Verkauf. Der Clié ist ein Angebot an die Fanschar des Palm-Betriebssystems: Dass dieses entgegen anders lautender Gerüchte doch Multimedia-fähig sei, soll der kleine Sony mit Videos, Aufstöpsel-Kamera und MP3-Applet beweisen. Preis: rund 500 Euro
"Senseboard": Wohl dem, der des blind Tippens fähig ist. Der mag künftig im Restaurant sitzend auf der Tischplatte trommeln und damit seinen PDA mit neuen Inhalten befüllen. Damit, meint das gleichnamige Unternehmen, habe man quasi einen "vollgütigen PC in der Tasche". Der Preis soll bei etwa 170 Euro liegen
"Origami" von National Semiconductors: Eine Konzeptstudie darüber, wie es mit den PDAs weitergehen könnte. Das klapp- und in sich drehbare Kleingerät soll gleichzeitig Handy, Kamera, Videokonferenzsystem, MP3-Player, Organizer, Web-Browser, E-Mail-Client und Mini-PC sein. Da muss man sich fragen, wo die TV-Karte bleibt, das Diktiergerät, die GPS-Satellitennavigation, der Menstruationskalender, der eingebaute Diabetes-Test, der mobile Kernspin-Tomograph, der...
Gruß
Happy End
spiegel.de
Innovatives Design: Das Motorola V 70 wird nicht aufgeklappt, sondern aufgedreht. Das ist schick, obwohl Konkurrenten für 730 Euro mehr Technik bieten - aber Schönheit hat halt ihren Preis
Denn was die Fachmesse Cebit in dieser Hinsicht Jahr für Jahr zu bieten hat, kommt auf keiner anderen Messe zusammen. Nach wie vor ist die ehemalige Computer- und Bürokommunikations-Messe Dreh- und Angelpunkt der "Tech"-Branche. Ähnlich wie zur amerikanischen Comdex gehört es auch anlässlich der Cebit zum guten Ton, mit Überraschungen, innovativen Produkten oder zumindest gewagten Konzeptstudien aufzuwarten.
Das ist eine feine Sache, mal beeindruckend, mal einfach nur noch lustig: Was am Ende Erfolg hat, ist damit längst noch nicht gesagt, denn darüber entscheidet der Kunde - und nicht die Experten. So verweist die Unternehmensberatung Mummert & Partner auf die Tatsache, dass die meisten auf der Cebit präsentierten Trends und In-Themen sich zu Flopps entwickelten. Eine Prognose, die Manager von Telekommunikationsunternehmen zu gläubigen Katholiken wandeln sollte: Der meistbeschworene Trend dieses Jahres ist - wieder mal - UMTS.
Ein hochgeredeter Trend des letzten Jahres entwickelt sich dagegen erst in diesem Jahr vom wiederholten Rohrkrepierer zum sich langsam durchsetzenden Standard: Bluetooth. Die Moral von der Geschicht': Manchmal ist es leichter, eine neue Technik zu akzeptieren, wenn sie unspektakulär den Alltag erleichtert, als wenn Werber verkünden, sie verändere ab sofort die Welt. Apropos Welt verändern: Stückchen für Stückchen würden das wohl auch die sechs folgenden "Gadgets". Wenn der Kunde es zulässt.
"NavTalk" GPSMAP 76 von Garmin: Ein GPS-Navigationssystem fürs Fahrrad der Fetischklasse. Bis auf 15 Meter genau bestimmt der Navigator die Position und leitet den "Biker" ans Ziel: "Rechts ab, links ab, wenden..." . Neben Karten, Stadtplänen etc. gibt es auch einen auf Mond- und Sonnendaten basierenden Empfehlungsservice für Angler. So viel Gutes muss dann schon 660 Euro wert sein
Fossil, kein Fossil: Den PDA nimmt man gern überall mit - außer, man hat gerade keine Tasche und schwitzt. Da freut man sich dann vielleicht über eine "PDA-Außenstelle" am Armgelenk - denn mehr will der "Wrist PDA" gar nicht sein. Daten zieht er sich nur über die Infrarotschnittstelle des PDA: Ein Assistent des Assistenten für nur noch rund 150 Dollar (Euro-Preis noch nicht bekannt)
Endlich mehr Müll: Das Dosenpfand kommt nicht vor 2003, wann kommt das Handypfand? Möglicherweise nie, denn der Verkauf des "Hop-on" wurde bereits mehrere Male verschoben. Die amerikanische Entwicklung soll der Wegwerf-Gesellschaft das recylingfähige One-Way-Handy zum Zeitgeist bescheren. 30 Dollar abtelefonieren - und weg damit: Eine echte Ex-und-hopp-Idee...
Sony Clié PEG-T625C: Merken kann sich einen solchen Namen niemand, und trotzdem hofft Sony auf regen Verkauf. Der Clié ist ein Angebot an die Fanschar des Palm-Betriebssystems: Dass dieses entgegen anders lautender Gerüchte doch Multimedia-fähig sei, soll der kleine Sony mit Videos, Aufstöpsel-Kamera und MP3-Applet beweisen. Preis: rund 500 Euro
"Senseboard": Wohl dem, der des blind Tippens fähig ist. Der mag künftig im Restaurant sitzend auf der Tischplatte trommeln und damit seinen PDA mit neuen Inhalten befüllen. Damit, meint das gleichnamige Unternehmen, habe man quasi einen "vollgütigen PC in der Tasche". Der Preis soll bei etwa 170 Euro liegen
"Origami" von National Semiconductors: Eine Konzeptstudie darüber, wie es mit den PDAs weitergehen könnte. Das klapp- und in sich drehbare Kleingerät soll gleichzeitig Handy, Kamera, Videokonferenzsystem, MP3-Player, Organizer, Web-Browser, E-Mail-Client und Mini-PC sein. Da muss man sich fragen, wo die TV-Karte bleibt, das Diktiergerät, die GPS-Satellitennavigation, der Menstruationskalender, der eingebaute Diabetes-Test, der mobile Kernspin-Tomograph, der...
Gruß
Happy End
spiegel.de