"Wasserratten" sollen Blakes Mörder sein
Sir Peter Blake, einer der prominentesten Hochsee-Segler der Welt, ist auf seinem Schiff im brasilianischen Urwald von Seeräubern ermordet worden. Die Polizei hat inzwischen sieben Verdächtige festgenommen.
AFP/DPA
Sir Peter Blake: Ermordet von Flusspiraten
Rio de Janeiro - "In der Abenddämmerung erscheint die Wasseroberfläche in einem öligen Grau, der Himmel wird schnell dunkel, nachdem die orangenen und goldenen Farben der Sonne verschwunden sind. Wir hoffen stets auf eine klare Nacht, heute Abend geht der Mond gegen 21 Uhr auf. Das bedeutet bis dahin zweieinhalb Stunden absolute Dunkelheit", schrieb Sir Peter Blake am 4. Dezember in sein Tagebuch, das auch im Internet veröffentlicht wurde. Einen Tag später war Blake tot, erschossen bei einem Überfall von Flusspiraten auf sein Boot, das auf dem Amazonas im brasilianischen Bundesstaat Amapá vor Anker lag.
Nach Berichten brasilianischer Medien wurden inzwischen sieben Männer festgenommen, die an dem Überfall auf das Boot des 53-Jährigen beteiligt gewesen seien. Nach einer achten Person wird noch gefahndet. Die Gruppe, die sich "ratos d'água", "Wasserratten", nannten, soll sich darauf spezialisiert haben, Schiffe auf dem Amazonas zu überfallen und deren Besatzungen zu berauben.
Die festgenommen Personen hätten bereits Geständnisse abgelegt, teilte die Polizei in Amapá mit. Bei den Männern wurden Waffen, Uhren, CDs und 1500 Reais, umgerechnet rund 1300 Mark, gefunden, die der Besatzung gestohlen worden waren.
AP
Die "Seamaster" auf dem Amazonas - auf dem Boot wurde Blake getötet
Der Neuseeländer Blake, der von Königin Elizabeth geadelt worden war, gehörte zu den prominentesten Sportlern seines Landes. Der bekannte Umweltschützer hatte im März 2000 Drohbriefe bekommen, in denen angekündigt wurde, dass er bald getötet und seiner Familie Unheil widerfahren werde. Blake hatte die Morddrohungen ernst genommen und nach eigenen Aussagen alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die ihm angeraten wurden.
Im November 2000 hatte Blake drei Monate lang das Tierleben am Südpol erforscht und war dann zu einer achtmonatigen Segeltour im Amazonas-Gebiet aufgebrochen. Blake war im Juli zum Sondergesandten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ernannt worden. Auf dem Amazonas wollte er die Arbeit für das Uno-Programm fortsetzen. Blake gewann mit dem Team New Zealand zweimal den berühmten America's Cup, 1995/96 und 1999/2000. Er siegte auch bei der legendären Whitbread-Regatta.
Blake hinterlässt seine Frau Pippa und zwei Kinder. Unterschiedliche Angaben gibt es darüber, ob sich Blakes Familie zum Zeitpunkt des Überfalls an Bord des Schiffes befand. Einige Quellen sprechen davon, dass der Umweltschützer vor den Augen seiner Angehörigen getötet wurde, nach anderen Angaben hat sich die Familie zum Zeitpunkt des Überfalls in Großbritannien aufgehalten.
SPIEGEL ONLINE - 07. Dezember 2001, 14:00
URL: www.spiegel.de/panorama/0,1518,171616,00.html
Sir Peter Blake, einer der prominentesten Hochsee-Segler der Welt, ist auf seinem Schiff im brasilianischen Urwald von Seeräubern ermordet worden. Die Polizei hat inzwischen sieben Verdächtige festgenommen.
AFP/DPA
Sir Peter Blake: Ermordet von Flusspiraten
Rio de Janeiro - "In der Abenddämmerung erscheint die Wasseroberfläche in einem öligen Grau, der Himmel wird schnell dunkel, nachdem die orangenen und goldenen Farben der Sonne verschwunden sind. Wir hoffen stets auf eine klare Nacht, heute Abend geht der Mond gegen 21 Uhr auf. Das bedeutet bis dahin zweieinhalb Stunden absolute Dunkelheit", schrieb Sir Peter Blake am 4. Dezember in sein Tagebuch, das auch im Internet veröffentlicht wurde. Einen Tag später war Blake tot, erschossen bei einem Überfall von Flusspiraten auf sein Boot, das auf dem Amazonas im brasilianischen Bundesstaat Amapá vor Anker lag.
Nach Berichten brasilianischer Medien wurden inzwischen sieben Männer festgenommen, die an dem Überfall auf das Boot des 53-Jährigen beteiligt gewesen seien. Nach einer achten Person wird noch gefahndet. Die Gruppe, die sich "ratos d'água", "Wasserratten", nannten, soll sich darauf spezialisiert haben, Schiffe auf dem Amazonas zu überfallen und deren Besatzungen zu berauben.
Die festgenommen Personen hätten bereits Geständnisse abgelegt, teilte die Polizei in Amapá mit. Bei den Männern wurden Waffen, Uhren, CDs und 1500 Reais, umgerechnet rund 1300 Mark, gefunden, die der Besatzung gestohlen worden waren.
AP
Die "Seamaster" auf dem Amazonas - auf dem Boot wurde Blake getötet
Der Neuseeländer Blake, der von Königin Elizabeth geadelt worden war, gehörte zu den prominentesten Sportlern seines Landes. Der bekannte Umweltschützer hatte im März 2000 Drohbriefe bekommen, in denen angekündigt wurde, dass er bald getötet und seiner Familie Unheil widerfahren werde. Blake hatte die Morddrohungen ernst genommen und nach eigenen Aussagen alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die ihm angeraten wurden.
Im November 2000 hatte Blake drei Monate lang das Tierleben am Südpol erforscht und war dann zu einer achtmonatigen Segeltour im Amazonas-Gebiet aufgebrochen. Blake war im Juli zum Sondergesandten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ernannt worden. Auf dem Amazonas wollte er die Arbeit für das Uno-Programm fortsetzen. Blake gewann mit dem Team New Zealand zweimal den berühmten America's Cup, 1995/96 und 1999/2000. Er siegte auch bei der legendären Whitbread-Regatta.
Blake hinterlässt seine Frau Pippa und zwei Kinder. Unterschiedliche Angaben gibt es darüber, ob sich Blakes Familie zum Zeitpunkt des Überfalls an Bord des Schiffes befand. Einige Quellen sprechen davon, dass der Umweltschützer vor den Augen seiner Angehörigen getötet wurde, nach anderen Angaben hat sich die Familie zum Zeitpunkt des Überfalls in Großbritannien aufgehalten.
SPIEGEL ONLINE - 07. Dezember 2001, 14:00
URL: www.spiegel.de/panorama/0,1518,171616,00.html