Was macht der Start-up-Vorstand nach der Pleite?
Mittwoch, den 08.08.01 12:48
Über Nacht zum Unternehmer - das war der Trend der New Economy. Die Veränderungen am Markt haben auch hier neue Zeichen gesetzt. Sind Start-ups deshalb bei High Potentials nicht mehr gefragt? Das Beratungshaus rarecompany untersuchte in den vergangenen drei Monaten dieses Phänomen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass das Interesse an Positionen in Wachstumsunternehmen nach wie vor groß ist. Problematisch sind jedoch die hoch gesetzten Erwartungen der Überflieger der ersten Stunde.
Laut Medienberichten der letzten Wochen zieht es immer mehr Fachkräfte der Start-ups zurück in traditionelle Unternehmen. Das Beratungsunternehmen rarecompany sprach dazu mit ca. 70 New-Economy-Vorständen über ihre beruflichen Perspektiven. Die Untersuchung zeigt, dass sich fast die Hälfte der Befragten eine Führungsaufgabe in einem fortschrittlichen, mittelgroßen Unternehmen vorstellt.
41 Prozent wollen in der New Economy bleiben
Ein Großteil der High Potentials sieht jedoch seine Zukunft auch weiterhin in der New Economy. 41% planen eine Karriere in einem Wachstumsunternehmen. Zwei Drittel davon suchen eine unternehmerisch geprägte Aufgabe in einem größeren Medien- und Technologieunternehmen oder im Bereich der Corporate Spin-offs. Das andere Drittel will erneut den Sprung in die Selbstständigkeit wagen.
Die zum Teil recht wenig berufserfahrenen Kandidaten haben jedoch in vielen Fällen noch völlig überzogene Erwartungen. "Unsere Gespräche zeigen, dass gerade die ehemaligen Vorstände und Manager ihre Fähigkeiten und ihren tatsächlichen Marktwert überbewerten", sagt dazu Sven Kolthof, Vorstand von rarecompany. Sie unterschätzen so wichtige Faktoren wie Umsatzdruck, Kostenmanagement und komplexe Wettbewerbsstrukturen der schnell wachsenden Unternehmen. Ebenso wird dem Einfluss der gebremsten Konjunktur sowie der Herausforderung auf globalen Märkten zu wenig Bedeutung beigemessen.
Die Fähigkeiten zum Management bzw. zur Unternehmensführung bekommt niemand in die Wiege gelegt", so Kolthof. Um in diesen Bereichen die nötigen Fähigkeiten zu entwickeln, bedarf es neben dem Talent auch viel Zeit und die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen. Für viele ehemaligen Vorstände der New Economy fängt dieser Prozess jetzt an.
(pgi)
Mittwoch, den 08.08.01 12:48
Über Nacht zum Unternehmer - das war der Trend der New Economy. Die Veränderungen am Markt haben auch hier neue Zeichen gesetzt. Sind Start-ups deshalb bei High Potentials nicht mehr gefragt? Das Beratungshaus rarecompany untersuchte in den vergangenen drei Monaten dieses Phänomen. Dabei kristallisierte sich heraus, dass das Interesse an Positionen in Wachstumsunternehmen nach wie vor groß ist. Problematisch sind jedoch die hoch gesetzten Erwartungen der Überflieger der ersten Stunde.
Laut Medienberichten der letzten Wochen zieht es immer mehr Fachkräfte der Start-ups zurück in traditionelle Unternehmen. Das Beratungsunternehmen rarecompany sprach dazu mit ca. 70 New-Economy-Vorständen über ihre beruflichen Perspektiven. Die Untersuchung zeigt, dass sich fast die Hälfte der Befragten eine Führungsaufgabe in einem fortschrittlichen, mittelgroßen Unternehmen vorstellt.
41 Prozent wollen in der New Economy bleiben
Ein Großteil der High Potentials sieht jedoch seine Zukunft auch weiterhin in der New Economy. 41% planen eine Karriere in einem Wachstumsunternehmen. Zwei Drittel davon suchen eine unternehmerisch geprägte Aufgabe in einem größeren Medien- und Technologieunternehmen oder im Bereich der Corporate Spin-offs. Das andere Drittel will erneut den Sprung in die Selbstständigkeit wagen.
Die zum Teil recht wenig berufserfahrenen Kandidaten haben jedoch in vielen Fällen noch völlig überzogene Erwartungen. "Unsere Gespräche zeigen, dass gerade die ehemaligen Vorstände und Manager ihre Fähigkeiten und ihren tatsächlichen Marktwert überbewerten", sagt dazu Sven Kolthof, Vorstand von rarecompany. Sie unterschätzen so wichtige Faktoren wie Umsatzdruck, Kostenmanagement und komplexe Wettbewerbsstrukturen der schnell wachsenden Unternehmen. Ebenso wird dem Einfluss der gebremsten Konjunktur sowie der Herausforderung auf globalen Märkten zu wenig Bedeutung beigemessen.
Die Fähigkeiten zum Management bzw. zur Unternehmensführung bekommt niemand in die Wiege gelegt", so Kolthof. Um in diesen Bereichen die nötigen Fähigkeiten zu entwickeln, bedarf es neben dem Talent auch viel Zeit und die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen. Für viele ehemaligen Vorstände der New Economy fängt dieser Prozess jetzt an.
(pgi)