~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ Selbstreinegend ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Unsere Ohren sind selbstreinigende Organe; das Cerumen (Ohrenschmalz) sorgt dafür, dass Schmutz aus dem Gehörgang heraustransportiert wird. Deshalb genügt es, sie mit einem feuchtem Lappen oder nach dem Duschen mit einem Handtuch sauber zu wischen, und zwar genau so weit, wie Sie mit dem Zeigefinger kommen- kein Stück weiter! Erst recht nicht mit Wattestäbchen. Damit entfernt man ohnehin nur die Hälfte des Ohrenschmalzes, den Rest schiebt man immer tiefer in den Gehörgang. Irgendwann bildet sich dann ein Pfropf vor dem Trommelfell, was Probleme beim Hören bereitet und Entzündungen hervorrufen kann. So ein Cerumenpfropf bildet sich bei einigen Menschen auch ohne ständiges Pulen im Ohr immer wieder und kann sich- außer durch ein regelmäßiges "Häh?"- auch durch Völlegefühl im Ohr, Jucken und Schwindel bemerkbar machen. Ein Hals- Nasen- Ohren- Arzt kann Sie durch eine schmerzlose Spülung davon befreien. Die Gehörschutz- Stopfen verursachen übrigens keine Schmalz- Probleme. Dafür reichen sie nämlich gar nicht tief genug ins Ohr.
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ Achtung ! ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Die Wattestäbchen sind nicht bloß überflüssig, sondern wirklich gefährlich. Wird man beim Reinigen angestoßen, kann man sich die Teile leicht bis in die Tiefe des Ohres rammen und dort bis hin zur völligen Ertaubung alles zerfetzen. Dabei gehören Wattestäbchen noch zu den eher harmlosen Dingen, mit denen die Menschen sich ihre Gehörgänge zu reinigen versuchen. Beliebt sind auch Streichhölzer, Sicherheitsnadeln, Zahnstocher. Richtig krimminell wird es, wenn diese Werkzeuge abbrechen und im Ohr steckenbleiben. Auch andere Fremdkörper wie Erbsen, Münzen, Knoblauchzehen, Ameisen, Sand oder Legosteine haben HNO- Ärzte schon aus Gehörgängen gefischt. Sollte ein Kind auch in Ihrem Ohr mal eine Murmel auf Nimmerwiedersehen versenken, sollten Sie auf keinen Fall selber danach suchen. Das Trommelfell kann dabei schnell verletzt werden, lassen Sie lieber eine Fachmann ran.
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ Pflegen ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Vor allem lange, aus den Ohren herauswachsende Haare stören die Ästhetik- sie erinnern uns einfach zu sehr daran, daß sich lediglich 1,6 % des menschlichen Erbgutes von Schimpansen- Genen unterscheiden. Vorsichtiges Abschneiden ist erlaubt, aber auf keinen Fall mit Haarentfernungsmitteln oder -geräten in die Ohren gehen. Auch Pickel im Ohr sind erstens hässlich und sollten zweitens in Ruhe gelassen werden. Solche Entzündungen von Talgdrüsen oder Haarbälgen können richtig schmerzhaft werden, deshalb sollte man die Behandlung lieber dem Ohrenarzt überlassen.
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ Ohrschmuck ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Ringe und Stecker in den Ohrläppchen sind okay, aber Piercings in den Ohrmuscheln können gefährlich werden. Das Schmuckloch kann sich entzünden, was besonders bei unechtem Schmuck häufig vorkommt. Die Infektion breitet sich dann auf den Knorpel aus, und es entsteht das sogenannte Blumenkohl- Ohr. Es kann vollkommen die Form verlieren, weil die Muschel zusammenschrumpelt. Auch ein Faustschlag oder irgendwelche Verletzungen können solche Folgen haben, wenn eine Infektion nicht rechtzeitig behandelt wird.