Wie war die Börsenstimmung Anfang 2000?
Die Kurse sollten damals in den Himmel wachsen, die Euphorie
war grenzenlos! Fundamentaldaten wurden ignoriert,
der Markt kannte nur eine Richtung. Im März des Jahres war
die Party dann vorbei und es schloss sich eine bis heute andauernde
Baisse an. Nun ja, der Markt konnte in den letzten
Wochen deutlich anziehen und dürfte den Bärenmarkt bald
beendet haben. Die Börse hat jedoch schon etwas zuviel
gefeiert, so dass der Markt mittlerweile etwas überhitzt ist und
Gewinnmitnahmen zunehmend wahrscheinlicher werden.
Erschreckend ist jedenfalls das Sentiment, das ein Niveau
angenommen hat, welches zuletzt in den ersten Monaten im
Jahr 2000 erreicht wurde. Ein ernst zu nehmendes Warnzeichen,
jedoch noch kein klares Verkaufssignal!
Auch die fundamentalen Rahmendaten passen noch nicht so recht in das
Bild einer Trendwende. Hierzu muss allerdings bemerkt werden, dass die
Börse in der Vergangenheit einen Vorsprung von etwa einem halben Jahr
hatte, so dass sich das fundamentale Umfeld in den nächsten Monaten
aufhellen sollte. Insgesamt aber alles zu vage, um kurzfristig danach handeln
zu können. Hierfür sollte der Blick auf die begonnene Woche gerichtet
werden:
Zunächst sollte das Börsengeschehen am Dienstag in Deutschland vom
Zentrum für Europäische Wirtschaftsförderung (ZEW) ermittelten
Konjunkturindikator bestimmt werden. Wesentlich wichtiger am Dienstag
dürften jedoch die Daten zur US-Industrieproduktion sein. Ein schlechter
als erwartetes Ergebnis dürfte den DAX weiter nach unten in Richtung 3.000
Punkte drücken. Fällt das Ergebnis hingegen über den Erwartungen aus,
so kann dies als positiver Impuls verstanden werden. Zum Wochenschluss
dürfte dann noch einmal Bewegung in den Markt aufgrund des großen
Verfallstermins für Optionen auf Aktien und Indizes sowie für Futures auf
Indizes kommen. Die Woche verspricht im Hinblick darauf, ob aus den Warnzeichen
konkrete Signale werden, durchaus spannend zu werden.