DIE BÖRSEN-ZEITUNG BERICHTETE VON EINER "KÜNDIGUNGSWELLE" BEI BROKAT.
DAZU MÖCHTE BROKAT STELLUNG NEHMEN:
Wieviele Mitarbeiter verlassen das Unternehmen und wie bewerten Sie den Weggang dieser Mitarbeiter?
Insgesamt wollen elf Mitarbeiter, die bisher bei MeTechnology beschäftigt waren, das Unternehmen verlassen. Natürlich bedauern wir das Ausscheiden dieser Mitarbeiter. Grundsätzlich ist der Wechsel qualifizierter Mitarbeiter allerdings ein ganz normaler Vorgang und gerade in der IT-Branche, die gekennzeichnet ist durch eine hohe Fluktuation, nicht außergewöhnlich. Es ist allgemein bekannt, daß gerade auf dem IT-Markt ein großer Mangel an Fachkräften herrscht.
In diesem konkreten Fall ist das Ausscheiden der Mitarbeiter sicherlich im Zusammenhang mit der Fusion mit MeTechnology zu sehen. Wir möchten alle Mitarbeiter von MeTechnology in das neue Unternehmen übernehmen. Wir haben aber auch eine Verantwortung gegenüber unseren Aktionären, die von uns erwarten, daß wir weiterhin am Markt erfolgreich sind. Um eine Fusion erfolgreich abzuschließen, müssen klare Verantwortungsbereiche mit den entsprechenden Personalentscheidungen getroffen werden. Hierbei kommt es natürlich auch zu personellen Überschneidungen, die dazu führen, daß in Einzelfällen Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Die Fluktuation von elf Mitarbeitern bei einer Gesamtzahl von 495 bewegt sich absolut im Rahmen einer Fusion dieser Größenordnung.
Wurden diese Mitarbeiter entlassen?
Nein, die Mitarbeiter verlassen das Unternehmen auf eigenen Wunsch.
Wird der Weggang dieser Mitarbeiter Einfluß auf die Fusion mit MeTechnology haben?
Nein, der Weggang hat keinen Einfluß auf die Fusion. Wie bereits im Mai verkündet, ist der rechtliche Zusammenschluß abgeschlossen. Die internen Integrationsprozesse laufen wie geplant und stehen kurz vor dem Abschluß. Dazu haben wir bereits seit März gemeinsame Entwicklerteams aus BROKAT- und MeTechnology-Mitarbeitern gebildet und unsere Vertriebsleute sind gemeinsam bei Kunden vor Ort. Organisatorisch wird der Standort Leipzig eine eigenständige Einheit mit dem Schwerpunkt der Entwicklung von e-Commerce-Applikationen bilden.
Wieviele Mitarbeiter hat BROKAT weltweit?
BROKAT hatte vor dem Zusammenschluß weltweit 310 Mitarbeiter, MeTechnology 140. Zur Zeit beschäftigt BROKAT nach der Fusion mit MeTechnology und der Übernahme des amerikanischen Cash-Management Spezialisten TST weltweit 495 Mitarbeiter an 12 Standorten.
Welche Mitarbeiter haben gekündigt?
Gekündigt haben sieben Mitarbeiter, die bisher im Personal- und Entwicklungsbereich am Stammsitz von MeTechnology in Leipzig beschäftigt waren. Außerdem vier Mitarbeiter, darunter der Geschäftsführer UK, die bisher in der Londoner Niederlassung von MeTechnology arbeiteten.
Welche Auswirkungen hat der Weggang der Entwickler auf das technologische Know how von BROKAT?
Im Bereich Entwicklung arbeiten zur Zeit weltweit 102 Mitarbeiter. In unser Niederlassung in London hatte BROKAT vor der Fusion 21 Beschäftigte, MeTechnology fünf. Im Zuge der Fusion werden beide Niederlassungen zusammengelegt. Es bleiben damit 22 Mitarbeiter in London.
Das Ausscheiden der Mitarbeiter bedeutet daher keinen substantiellen Verlust für das Know how und die weitere Expansion des Unternehmens. Wir besitzen weiterhin die fachlichen und quantitativen Ressourcen, um den in den vergangenen Jahren erarbeiteten Technologievorsprung zu sichern und weiter auszubauen. Natürlich werden wir uns auch in Zukunft kontinuierlich verstärken.
Es gibt Gerüchte, daß einzelne Mitarbeiter zu direkten Wettbewerbern gehen. Spricht das nicht gegen Ihr Unternehmen?
Nein, es entspricht lediglich unserer Situation als Marktführer, daß unsere Wettbewerber versuchen, von uns Mitarbeiter zu rekrutieren. Der Innovationsvorsprung unserer e-Services Plattform Twister ist hoch. Natürlich versuchen unsere Wettbewerber auch gezielt Know how durch ehemalige Mitarbeiter zu erwerben.
In einigen Medien war zu lesen, daß die Mitarbeiter aufgrund einer zentralistischen Führungsstrukur bei BROKAT das Unternehmen verlassen. Wie kommentieren Sie das?
BROKAT hat bisher ein rasantes Wachstum mit innovativen Ideen gezeigt. Ohne flache Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen wäre dies nicht möglich gewesen. Von einer zentralistischen Führungsstruktur kann bei uns keine Rede sein. Im Gegenteil, wir haben über das ganze Unternehmen hinweg beim Vorstand angefangen flache Hierarchien mit höchstmöglicher Entscheidungskompetenz jedes einzelnen Mitarbeiters. Dies zeigt sich beispielsweise auch an der erfolgreichen Entwicklung unserer Niederlassungen, die durch ein starkes lokales und selbständig arbeitendes Management gekennzeichnet sind.