Wall Street - Die ernüchternde Wahrheit
Eigentlich hat man es ja schon immer gewusst: Analysten sind auch nur Menschen. Zwar haben sie Zugang zu Informationen, die den normalsterblichen Anlegern vorenthalten bleiben, und im Idealfall stehen sie den Unternehmen die sie betreuen auch näher. Fehler machen sie trotzdem, wie die Studie eines Bostoner Investmentprofis jetzt belegt.
John Dorfman, Präsident von Dorfman Investments, klopft seit vier Jahren Analystenempfehlungen auf ihre Tauglichkeit für Privatinvestoren ab. Sein Ergebnis: Zum zweiten Mal in Folge schnitten die Favoriten der Finanzexperten schlechter ab als jene Aktien, die sie als potenzielle Verlierer ausgemacht hatten
Die Auswahl nimmt Dorfman nach einem simplen Prinzip vor: Zu Jahresbeginn sucht er sich die Titel mit den prozentual meisten "Buys" und "Strong Buys" zusammen – sie sind die Favoriten. Nach der gleichen Methode ermittelt er die meistgehassten Werte.
2001 standen bei den Analysten VeriSign [Nasdaq: VRSN Kurs/Chart ], Network Appliance [Nasdaq: NETA Kurs/Chart ], ADC Telecommunications [Nasdaq: ADCT Kurs/Chart ] und Winstar Communications [Nasdaq OTC-BB: WCIIQ Kurs/Chart ] besonders hoch im Kurs. Nicht ein einziger Experte hatte für einen dieser Titel ein "Hold", "Neutral" oder gar "Sell" vergeben.
Nur vier Prozent aller Empfehlungen sind ein "Sell"
Das hätten sie aber lieber tun sollen, denn die Performance der genannten Aktien ist erschreckend: Um durchschnittlich 72 Prozent verloren die Titel im vergangenen Börsenjahr. Besonders schlimm erwischte es Winstar Communications, die um 97 Prozent im Kurs einbrachen und vom geregelten Handel in den Telefonverkehr verbannt wurden. ADC gaben 75 Prozent ab, Network Appliance 66 Prozent und VeriSign 49 Prozent.
Das genaue Gegenteil passierte mit der "Finger-weg!-Gruppe": Diese Aktien stiegen im Durchschnitt um satte 59 Prozent (!). Das ist umso beeindruckender, da der marktbreite Standard & Poor's 500 Index um 12 Prozent einknickte und von dem Quartett nur drei zulegten.
JDN Realty verbuchte beispielsweise ein Plus von 25 Prozent. Die Aktie wurde von insgesamt elf Analysten verfolgt, sechs vergaben ein "Sell" für den Titel. Wenn man bedenkt, wie selten sich die Finanzexperten überhaupt zu einem "Sell" durchringen (nur 4 Prozent aller Empfehlungen lauten auf "Sell"), ist die Kursentwicklung wirklich erstaunlich. Weitere Gewinner waren Great Atlantic & Pacific Tea Co. (+240 Prozent) und Airborne (+54 Prozent). Allein US Airways [NYSE: U Kurs/Chart ] gab um 84 Prozent im Kurs nach.
Liste für 2002 enthält eine faustdicke Überraschung
Für 2002 hat Dorfman abermals die Empfehlungslisten nach den Tops und Flops durchstöbert und ist auf folgende Aktien gestoßen: Accenture [NYSE: ACN Kurs/Chart ], Gemstar-TV Guide [Nasdaq: GMST Kurs/Chart ], PepsiCo [NYSE: PEP Kurs/Chart ] und XTO Energy [NYSE: XTO Kurs/Chart ]. Die "Top-Seller" sind Cornerstone Realty Income Trust, New Plan Excel Realty Trust, Stillwater Mining und – man höre und staune – DaimlerChrysler [ Kurs/Chart ].
© 31.01.2002 www.stock-world.de
Schmuggler
Eigentlich hat man es ja schon immer gewusst: Analysten sind auch nur Menschen. Zwar haben sie Zugang zu Informationen, die den normalsterblichen Anlegern vorenthalten bleiben, und im Idealfall stehen sie den Unternehmen die sie betreuen auch näher. Fehler machen sie trotzdem, wie die Studie eines Bostoner Investmentprofis jetzt belegt.
John Dorfman, Präsident von Dorfman Investments, klopft seit vier Jahren Analystenempfehlungen auf ihre Tauglichkeit für Privatinvestoren ab. Sein Ergebnis: Zum zweiten Mal in Folge schnitten die Favoriten der Finanzexperten schlechter ab als jene Aktien, die sie als potenzielle Verlierer ausgemacht hatten
Die Auswahl nimmt Dorfman nach einem simplen Prinzip vor: Zu Jahresbeginn sucht er sich die Titel mit den prozentual meisten "Buys" und "Strong Buys" zusammen – sie sind die Favoriten. Nach der gleichen Methode ermittelt er die meistgehassten Werte.
2001 standen bei den Analysten VeriSign [Nasdaq: VRSN Kurs/Chart ], Network Appliance [Nasdaq: NETA Kurs/Chart ], ADC Telecommunications [Nasdaq: ADCT Kurs/Chart ] und Winstar Communications [Nasdaq OTC-BB: WCIIQ Kurs/Chart ] besonders hoch im Kurs. Nicht ein einziger Experte hatte für einen dieser Titel ein "Hold", "Neutral" oder gar "Sell" vergeben.
Nur vier Prozent aller Empfehlungen sind ein "Sell"
Das hätten sie aber lieber tun sollen, denn die Performance der genannten Aktien ist erschreckend: Um durchschnittlich 72 Prozent verloren die Titel im vergangenen Börsenjahr. Besonders schlimm erwischte es Winstar Communications, die um 97 Prozent im Kurs einbrachen und vom geregelten Handel in den Telefonverkehr verbannt wurden. ADC gaben 75 Prozent ab, Network Appliance 66 Prozent und VeriSign 49 Prozent.
Das genaue Gegenteil passierte mit der "Finger-weg!-Gruppe": Diese Aktien stiegen im Durchschnitt um satte 59 Prozent (!). Das ist umso beeindruckender, da der marktbreite Standard & Poor's 500 Index um 12 Prozent einknickte und von dem Quartett nur drei zulegten.
JDN Realty verbuchte beispielsweise ein Plus von 25 Prozent. Die Aktie wurde von insgesamt elf Analysten verfolgt, sechs vergaben ein "Sell" für den Titel. Wenn man bedenkt, wie selten sich die Finanzexperten überhaupt zu einem "Sell" durchringen (nur 4 Prozent aller Empfehlungen lauten auf "Sell"), ist die Kursentwicklung wirklich erstaunlich. Weitere Gewinner waren Great Atlantic & Pacific Tea Co. (+240 Prozent) und Airborne (+54 Prozent). Allein US Airways [NYSE: U Kurs/Chart ] gab um 84 Prozent im Kurs nach.
Liste für 2002 enthält eine faustdicke Überraschung
Für 2002 hat Dorfman abermals die Empfehlungslisten nach den Tops und Flops durchstöbert und ist auf folgende Aktien gestoßen: Accenture [NYSE: ACN Kurs/Chart ], Gemstar-TV Guide [Nasdaq: GMST Kurs/Chart ], PepsiCo [NYSE: PEP Kurs/Chart ] und XTO Energy [NYSE: XTO Kurs/Chart ]. Die "Top-Seller" sind Cornerstone Realty Income Trust, New Plan Excel Realty Trust, Stillwater Mining und – man höre und staune – DaimlerChrysler [ Kurs/Chart ].
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