Wachstum bei Online-Werbemarkt droht Einbruch
Nach dem rasanten Wachstum des Online-Werbemarktes in den vergangenen Jahren droht 2001 ein großer Einbruch. Weltweit könnten die Umsätze um 20 Prozent zurückgehen, prophezeit der Chef des größten Online-Werbevermarkters DoubleClick, Kevin Ryan. "Wir mussten unsere Prognosen seit dem vergangenen Sommer schrittweise nach unten korrigieren. Die Realität gibt uns Recht", so Ryan im Interview mit dem Magazin 'w&v - werben und verkaufen'.
Im ersten Quartal 2001 hätten die Verlage in den USA einen Anzeigenrückgang von rund 30 Prozent verzeichnet. "Warum sollte dann die Werbung im Internet mit 50 Prozent oder mehr wachsen?", so Ryan. Für Deutschland rechnet er mit einem stagnierenden oder leicht steigenden Online-Werbevolumen. "Insgesamt wird der Markt im Jahr 2001 wie schon im vergangenen Jahr etwa 400 bis 500 Millionen Mark betragen."
Seiner Ansicht nach werden Großkonzerne 2001 ihre Online-Werbeausgaben leicht erhöhen. Sie allein würden aber die Ausfälle der anderen Budgets nicht kompensieren können. Im Moment müssen nur wenige Unternehmen für ihre Börsengänge laut klappern, und die meisten Dot-coms haben ohnehin kaum noch Geld. Sind die Konten leer, werden die Marketing-Ausgaben als erstes gestrichen oder gekürzt.
(susa)