Lies dir bitte mal meine 2 Postings durch von Gestern und heute.
Das Geschäftsmodell von Vonovia ist klar die Vermietung von Immobilien. Vonovia hat stolze Mieteinnahmen von 3,2 Mrd. Das ist schon mal ein Hausnummer wo am Ende auch einiges übrig bleibt. FFO die relevante Steuerungskennzahl für Immobilienkonzerne erwarte ich für 2023 bei 1,8 Mrd.
Das Geschäftsmodell von Vonovia in den letzten Jahren war eine starke Expansion um auch von Skaleneffekten zu profitieren. Desto mehr Immobilien im Bestand desto geringer die Kosten für die Verwaltung pro Einheit. Dadurch hat Vonovia es geschafft letztes Jahr eine EBITDA Marge von 78% zu erzielen. Diese Expansion wurde durch Ausgabe von Aktien wie auch Aufnahme von FK finanziert.
Vonovia ist ein richtig stark aufgestellter Konzern der von Verwaltung, Energieversorgung, Handwerker fast alles aus eigener Hand anbietet.
Jedem ist klar, dass sich das Umfeld für Vonovia in den letzten 12 Monaten durch das steigende Zinsumfeld MASSIVST verschlechtert hat. Das heißt aber nicht, dass das Geschäftsmodell von Vonovia jetzt tot ist. Es wird sich jetzt nur anpassen. Vorerst keine Expansion, weniger Dividende, Fokus auf Schuldentilgung. Man wird zukünftig deutlich kleiner Brötchen packen und es wird auch viel weniger Gewinn übrig bleiben.
Deine bisher skeptische Haltung zur Aktie wenn man sich den Kursverfall anschaust da hattest du vollkommen recht. In meinen Augen darf man nicht jede Sekunde nur auf den Aktienkurs schauen und wenn ich mir Vonovia anschaue den Geschäftsbericht lese, die Präsentation anschaue und sagen wir Vonovia wäre nicht börsennotiert und eine Einschätzung treffen müsste was Vonovia wert ist komme ich auf Kurse die deutlich höher sind als der aktuelle Aktienkurs. Im Moment ist sehr viel Panik im Markt. Ich persönlich sehe die Aussichten nicht so pessimistisch wie viele andere oder der Aktienkurs.
Für mich kommt die finale Abrechnung in ein paar Jahren und dann wird man sehen ob ich mit meiner Einschätzung richtig oder falsch liege. Ich hoffe natürlich auf ersteres.
In meinen ersten Posting gestern gehe ich auf die zukünftige FFO Entwicklung ein auf Basis des steigenden Zinsumfeld. Hier ist der große Vorteil, dass der Großteil der Schulden erst in vielen Jahren fällig ist und die Zinsen nicht sofort massiv steigen werden. Zusätzlich sehe ich auch Vorteile, dass die Mieten aufgrund der Inflation und der Entwicklung der Mietpreisspiegel mittelfristig auch stärker steigen werden. Dass kann dann auch einen Teil des Zinsanstieg kompensieren. Nichtdestortrotz wird am Ende des Tages Vonovia viel weniger verdienen als die Jahre davor. Auch dürfte es heuer aufgrund Abwertung von Immobilien einen Mrd. Verlust geben.
In einem zweiten Posting gehe ich auf den Immobilien Investment Markt ein. Gerade dieser ist entscheidend da Vonovia einen Teil der Immobilien auch verkaufen möchte um sich zu entschulden und LTV zu senken. Auch um das Risiko zu reduzieren. In meinem ersten Posting ist aber auch gut erläutert, dass Vonovia aufgrund des hohen FFO von 2023 von ca. 1,8 Mrd nicht unmittelbar auf Immobilienverkäufe im großen Stil angewiesen ist. Einige Immobilien an Private (Development to Sell oder recurring sale) wird man immer verkaufen können aber größere Transaktionen sind aktuell schwierig. In meinem 2 Posting gibt es eine aktuelle Einschätzung von CBRE wie der größte Bewerter/Makler .. den Investmentmarkt einschätzt. Dieser geht insbesondere ab der 2. Hälfte von 2023 von einer Besserung der Lage aus.
Würde mich interessieren was du zu meinen 2 Postings inkl. diesen sagst. Ich finde es gut auch kritische Meinungen zu lesen um auch eine andere Sichtweise zu lesen. Das Risiko darf man nie aus den Augen verlieren. Man kann auch falsch liegen und daher niemals eine Aktie (egal welche) massiv Übergewichten.