14.10.2009 10:39
CIT - Pleite offenbar immer wahrscheinlicher/CEO-Rücktritt negatives Zeichen?
New York (BoerseGo.de) - Beim schwer angeschlagenen New Yorker Kreditgeber CIT Group Inc. ist der am Vortag angekündigte Rücktritt von CEO Jeffrey M. Peek als möglicher Vorbote für eine Pleite in Betracht zu ziehen. Dies berichtete die “New York Times”. Aus dem für Jahresende angekündigten Rückzug von Peek von der Spitze des Konzerns lasse sich offenbar ein schwerer Überlebenskampf ableiten. Die vorgesehene Änderung im Bereich der Führung dürfte auf das Verhalten der Anleihegläubiger keinen großen Einfluss ausüben.
Die Kredit-Ratingagentur Egan-Jones sieht in der Rücktrittsankündigung von Peek keine Überraschung. Bei dieser Ankündigung seien die Schwierigkeiten zur Erlangung einer Einwilligung der Anleihegläubiger für einen Sanierungs-Deal ins Gewicht gefallen. Egan-Jones geht davon aus, dass das an die Anleihegläubiger gerichtete Umtauschangebot mit einem erheblichen Bewertungsabschlag verbunden ist. So dürften sich die Inhaber der Papiere im Rahmen der Offerte mit einer Wertminderung von 50 Prozent konfrontiert sehen. In diesem Fall handle es sich vermutlich um eine inakzeptable Bedingung. Da die Anleihegläubiger aus einer Insolvenz mehr Wertschöpfung an Land ziehen könnten ist eine Nicht-Einwilligung in das Umtauschangebot und eine daraus resultierende Pleite ein wahrscheinliches Szenario.
Egan-Jones hält es weiter für wahrscheinlich, dass sich die Anleihegläubiger im Falle einer Insolvenz eine Investment-Entschädigung in Höhe von 82,5 Prozent zum Ziel setzen. Ein Umtauschangebot mit einer Investment-Entschädigung von weniger als 90 Prozent dürfte jede Verweigerung einer Zustimmung für einen Sanierungsdeal nach sich ziehen. Zudem erheben die Experten die Kalkulation, dass eine Schuldenreduzierung um 5,7 Milliarden Dollar durch eine etwaige Annahme des Umtauschangebots nicht ausreicht, um die Finanzkraft des Konzerns ausreichend zu stützen. Dies bedeute, dass es für CIT in der Folge eines neuen Umtauschangebots an die Anleihegläubiger mit einem weiteren Ersuchen um Akzeptanz eines Bewertungsabschlags bedarf, um das Überleben des Konzerns zu sichern.
CIT führe derzeit einen Kampf gegen die Zeit, zumal sich der bedeutende Finanzierer für kleine und mittlere Unternehmen im vierten Quartal mit der Fälligkeit zur Rückzahlung von 3 Milliarden Dollar konfrontiert sieht. Dabei gehe es um die notwendige Begleichung von gesicherten und ungesicherten Verbindlichkeiten. Das Umtauschangebot an die Gläubiger weise eine Befristung bis 29. Oktober auf.