Vermögensberatung für Normalverdiener

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Vermögensberatung für Normalverdiener

 
12.03.01 08:59

Der Börsencrash auf Raten hat den Höhenflug hunderttausender Hobby-Börsianer abrupt ausgebremst. Verzweifelte Do-it-yourself-Anleger suchen wieder den Rat von Profis.

So manchem dürfte da der neuste Schachzug der "Direkt Anlage Bank" (DAB) in München wie ein Rettungsanker in der Not vorkommen. Die Online-Bank vermittelt seit März gratis Kontakte zu professionellen Vermögensverwaltern bundesweit - und trifft damit offenbar den Beratungsbedarf unerfahrener wie enttäuschter Kleinanleger.

"Wir sind in eine Marktlücke gestoßen", betont Iris Albrecht, Mitbegründerin der Firma "Fonds-Kapital", einem der unabhängigen Beraterunternehmen, die jetzt mit der DAB kooperieren. Nach den Erfahrungen der Finanzberaterin sind Verbraucher zunehmend bereit, Geld für einen stressfreien, professionellen Vermögensaufbau zu bezahlen. Unter www.dab-anlageberatung.de bekommt jedermann Zugang zu der Datenbank, die auf Knopfdruck die nächstgelegenen Firmenadressen herausfiltert, ganz gleich ob Kunde oder nicht. Wer von bankenunabhängigen Spezialisten unter die Arme greifen lassen möchte, wird dort fündig.

Hoher Beratungsbedarf

Dass sich die Profis überhaupt mit den sehr viel kleineren "Brötchen" des klassischen Mittelstands abgeben, zeigt, wie viel Beratungsbedarf in Deutschland erwartet wird. Wollte sich noch vor wenigen Jahren ein Privatmann einen Vermögensverwalter leisten, musste er richtig reich sein. Die Wertpapierprofis fingen erst ab etwa einer Mio. DM an, sich intensiv um das Geld ihrer Kunden zu kümmern, wie Renate Feller von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz bestätigt. Drunter ging nichts. Weit weniger Betuchten blieb nur der Anlagetipp des Bankbeamten um die Ecke, das Sparbuch oder Eigeninitiative. Denn auch die Banken widmen sich nach wie vor nur ungern Kunden, die weniger als 100.000 Mark auf der hohen Kante haben. Und sie verkaufen gern hauseigene Finanzprodukte.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Schon ab dem Startkapital von 1000 Euro kann man grundsätzlich die Dienste eines Vermögensberaters nutzen, wie Markus Kiefer von der DAB hervorhebt. Ob sich das lohnt, ist aber fraglich. Zudem spuckt die DAB-Datenbank lediglich vier Anbieter in ganz Deutschland aus, die überhaupt bereit sind, sich um solche Kleckerbeträge zu kümmern. "Da treten wir nicht an, was sollte man bei diesen Kunden an Honorar nehmen?", winkt Klaus Harprecht von der Münchner Vermögensverwaltung PEH ab, die bislang eher mit Vermögen von Großkunden zu tun hatte.

So richtig empfehlenswert ist ein Einstieg grundsätzlich erst ab einigen zehntausend Mark. Dafür bekommt man schon bei den meisten Beratern Hilfestellung bei der Auswahl von Aktienfonds, einzelnen Wertpapiertiteln, Strategien zur Altersvorsorge und ähnliches. Ab 50.000 DM ist bei manchen Unternehmen sogar schon eine individuelle Verwaltung des Geldes drin. Das Ziel jedes Profis: Dem Kunden ein harmonisch ausgewogenes Depot zu verschaffen, das auch Krisen einigermaßen standhält. "Die meisten Leute haben kein Konzept, kaufen Fonds nach Ranking-Listen und sitzen dann auf Produkten, in denen Aktien doppelt und dreifach vorkommen", meint Albrecht.

Kosten genau durchrechnen

Umsonst ist die Dienstleistung allerdings nicht zu haben. Ein genaues Durchrechnen der Konditionen ist wichtig. Je nach Beraterfirma werden jährliche Verwaltungsgebühren von 0,5 bis einem Prozent fällig sowie zum Teil Erfolgsbeteiligungen von fünf bis 15 Prozent auf den Gewinn. PEH-Kunden müssen beispielsweise zehn Prozent vom Gewinn ab fünf Prozent abgeben, Fonds-Kapital-Anleger nur fünf Prozent ab sieben Prozent Ertrag. Was für weniger nervenstarke Anleger wichtig sein könnte: Für das Honorar gibt es in schlechten Börsenzeiten eine psychologische "Betreuung". "Wir gehen mit den Leuten auch durch das Tal und halten sie bei der Stange, wenn es mal schlecht läuft", betont Iris Albrecht.


"Die Leute sollten sich gründlich überlegen, ob sie ihr Geld fremd verwalten lassen wollen. Der Gewinn muss dann schon ordentlich sein, dass etwas übrig bleibt", gibt Renate Feller zu bedenken. Auch Profis seien keine Hellseher, Wunder dürfe man sich von ihnen nicht erwarten. "Wenn der Aktienmarkt nicht läuft, läuft er nicht."


baanbruch:

Super - das ist was für mich!

 
12.03.01 11:15

Kaufempfehlung bei Nemax = 8000
Verkaufempfehlung bei Nemax = 2000

Klasse, hierdrauf hat die Welt gewartet!
DarkKnight:

@baanbruch: Volltreffer o.T.

 
12.03.01 11:20
Flore:

Da geht man lieber in eine Bank, da gibt es nämlic

 
12.03.01 11:24
h auch gute Berater u die kosten gar nichts.
major:

@flore : genau

 
12.03.01 11:28
und wenn du glueck hast, ist der gute berater auch laenger als ein halbes jahr bei der gleichen zweigstelle taetig.

gruss
tom
zit1:

beonders gut gefällt mir die letzte aussage:

 
12.03.01 11:31
"Wenn der Aktienmarkt nicht läuft, läuft er nicht."
das ist eine wirklich tiefgründige, bemerkenswerte, von allergrößter weitsicht und professionalität geprägte feststellung, die wir ohne diese seriösen vermögensberater schließlich nie bemerkt hätten.
ist es nicht schön, daß es noch völlig selbstlose menschen gibt, denen nur an unserem materiellen wohl gelegen ist?  
;-)
RudiP:

ICH

 
12.03.01 11:42
Ich habe für 2000 +5% in meiner Bank bekommen, und wie war es bei euch am NM ?
DarkKnight:

@ICH: Was hast Du hier verloren? o.T.

 
12.03.01 11:43
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