Katastrophe????
Von Christiane Oelrich
Drei der vier gekaperten US-Flugzeuge bohrten sich mit tödlicher Präzision in die Ziele der Terroristen und richteten unfassbare Verwüstung an. Das vierte stürzte auf einem Kornfeld außerhalb von Pittsburgh ab. Aus den letzten Handy-Anrufen, die Angehörige aus 10.000 Metern Höhe erhielten, geht hervor, dass Passagiere die entsetzliche Mission der Terroristen vereiteln wollten. Im Angesicht des Todes brachten sie die Boeing 757, die Kurs auf Washington genommen hatte, wahrscheinlich vorzeitig zum Absturz und verhinderten damit eine weitere große Tragödie.
Dramatische Handy-Anrufe
"Eine Gruppe von uns wird etwas unternehmen!", rief Thomas Burnett (38) in sein Handy. Am anderen Ende war seine vor Schreck gelähmte Frau Deena. Thomas hatte sie mit der Nachricht, dass seine Maschine entführt worden war, aus der morgendlichen Routine gerissen. Auch Jeremy Glick erreichte seine Familie in den letzten Minuten seines Lebens. "Die Männer haben beschlossen, die Terroristen zu überwältigen", sagte er am Telefon zu seiner Schwiegermutter Joanne Makely. Glick war mit seinem zwei Monate alten Sohn in der Maschine. Es waren die letzten Worte, die die Familie des jungen Mannes hörte.
Auch Mark Bingham (31) griff im Angesicht des Todes zum Handy. Er sprach mit seiner Mutter Alice Hoglan. "Es gibt mir viel Trost zu wissen, dass mein Sohn geholfen haben könnte, den Tod vieler unschuldiger Menschen zu verhindern", sagte Hoglan.
"Raus hier! Raus hier!"
Die Maschine mit 45 Menschen an Bord war auf dem Weg von Newark bei New York nach San Francisco. Die Terroristen, unter denen nach Erkenntnissen der Ermittler mindestens ein ausgebildeter Pilot war, brachten die Maschine rund eine Stunde nach dem Start über Cleveland in ihre Gewalt. Weil ein Mikrofon an Bord eingeschaltet blieb, wurden Fluglotsen Ohrenzeugen der Kaperung. Sie hörten plötzlich Lärm und dann die Worte "Raus hier! Raus hier!" aus dem Cockpit.
Abschuss der Maschine erwogen
Die Maschine drehte scharf ab und nahm Kurs auf Washington. Ermittler glauben, dass die Terroristen das Weiße Haus oder das Kapitol im Visier hatten. Die ranghöchsten Kongresspolitiker wurden noch während des Fluges in einem Krisentreffen unterrichtet und zogen den Abschuss der Maschine in Erwägung.
Stimme mit arabischem Akzent
Unterdessen hörten die Fluglotsen aus dem Cockpit der Boeing plötzlich eine Stimme in gebrochenem Englisch und mit starkem arabischen Akzent. "Es ist eine Bombe an Bord. Hier spricht der Kapitän. Bleiben Sie in ihren Sitzen. Bleiben Sie ruhig. Wir werden auf ihre Forderungen eingehen. Wir kehren zum Flughafen zurück."
Gespräche brechen ab
Was sich danach abspielte, weiß niemand. Die Tonbandaufzeichnung und die Handy-Gespräche brechen ab. Um 10.29 Uhr stürzte die Maschine 80 Kilometer südlich von Pittsburgh ab. Der Meldung über den Absturz kommt noch während des Krisentreffens der Kongresspolitiker. Die Abschussvariante wurde hinfällig.
Als Flug 93 in Pittsburgh in einem Kornfeld zerschellte, hatten die drei anderen gekaperten Maschinen in New York und Washington schon tödliche Verwüstung angerichtet.
Mit äußerster Brutalität vorgegangen
In allen vier Maschinen müssen die Terroristen mit äußerster Brutalität gegen Passagiere und Besatzung vorgegangen sein. Eine Flugbegleiterin von Flug 93 berichtete ihrem Mann vom Handy aus aufgeregt, die Männer hätten drei ihrer Kolleginnen mit Messern verletzt. Über verletzte Kollegen berichtete auch eine Anruferin aus der Maschine, die kurz darauf ins World Trade Center raste. (dpa)
Von Christiane Oelrich
Drei der vier gekaperten US-Flugzeuge bohrten sich mit tödlicher Präzision in die Ziele der Terroristen und richteten unfassbare Verwüstung an. Das vierte stürzte auf einem Kornfeld außerhalb von Pittsburgh ab. Aus den letzten Handy-Anrufen, die Angehörige aus 10.000 Metern Höhe erhielten, geht hervor, dass Passagiere die entsetzliche Mission der Terroristen vereiteln wollten. Im Angesicht des Todes brachten sie die Boeing 757, die Kurs auf Washington genommen hatte, wahrscheinlich vorzeitig zum Absturz und verhinderten damit eine weitere große Tragödie.
Dramatische Handy-Anrufe
"Eine Gruppe von uns wird etwas unternehmen!", rief Thomas Burnett (38) in sein Handy. Am anderen Ende war seine vor Schreck gelähmte Frau Deena. Thomas hatte sie mit der Nachricht, dass seine Maschine entführt worden war, aus der morgendlichen Routine gerissen. Auch Jeremy Glick erreichte seine Familie in den letzten Minuten seines Lebens. "Die Männer haben beschlossen, die Terroristen zu überwältigen", sagte er am Telefon zu seiner Schwiegermutter Joanne Makely. Glick war mit seinem zwei Monate alten Sohn in der Maschine. Es waren die letzten Worte, die die Familie des jungen Mannes hörte.
Auch Mark Bingham (31) griff im Angesicht des Todes zum Handy. Er sprach mit seiner Mutter Alice Hoglan. "Es gibt mir viel Trost zu wissen, dass mein Sohn geholfen haben könnte, den Tod vieler unschuldiger Menschen zu verhindern", sagte Hoglan.
"Raus hier! Raus hier!"
Die Maschine mit 45 Menschen an Bord war auf dem Weg von Newark bei New York nach San Francisco. Die Terroristen, unter denen nach Erkenntnissen der Ermittler mindestens ein ausgebildeter Pilot war, brachten die Maschine rund eine Stunde nach dem Start über Cleveland in ihre Gewalt. Weil ein Mikrofon an Bord eingeschaltet blieb, wurden Fluglotsen Ohrenzeugen der Kaperung. Sie hörten plötzlich Lärm und dann die Worte "Raus hier! Raus hier!" aus dem Cockpit.
Abschuss der Maschine erwogen
Die Maschine drehte scharf ab und nahm Kurs auf Washington. Ermittler glauben, dass die Terroristen das Weiße Haus oder das Kapitol im Visier hatten. Die ranghöchsten Kongresspolitiker wurden noch während des Fluges in einem Krisentreffen unterrichtet und zogen den Abschuss der Maschine in Erwägung.
Stimme mit arabischem Akzent
Unterdessen hörten die Fluglotsen aus dem Cockpit der Boeing plötzlich eine Stimme in gebrochenem Englisch und mit starkem arabischen Akzent. "Es ist eine Bombe an Bord. Hier spricht der Kapitän. Bleiben Sie in ihren Sitzen. Bleiben Sie ruhig. Wir werden auf ihre Forderungen eingehen. Wir kehren zum Flughafen zurück."
Gespräche brechen ab
Was sich danach abspielte, weiß niemand. Die Tonbandaufzeichnung und die Handy-Gespräche brechen ab. Um 10.29 Uhr stürzte die Maschine 80 Kilometer südlich von Pittsburgh ab. Der Meldung über den Absturz kommt noch während des Krisentreffens der Kongresspolitiker. Die Abschussvariante wurde hinfällig.
Als Flug 93 in Pittsburgh in einem Kornfeld zerschellte, hatten die drei anderen gekaperten Maschinen in New York und Washington schon tödliche Verwüstung angerichtet.
Mit äußerster Brutalität vorgegangen
In allen vier Maschinen müssen die Terroristen mit äußerster Brutalität gegen Passagiere und Besatzung vorgegangen sein. Eine Flugbegleiterin von Flug 93 berichtete ihrem Mann vom Handy aus aufgeregt, die Männer hätten drei ihrer Kolleginnen mit Messern verletzt. Über verletzte Kollegen berichtete auch eine Anruferin aus der Maschine, die kurz darauf ins World Trade Center raste. (dpa)