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Eine hochrangige Delegation der pakistanischen Regierung ist in Afghanistan eingetroffen. Die Abordnung will die in Afghanistan regierenden Taliban zur Auslieferung des Terroristenführers Osama bin Laden bewegen. Es wird erwartet, dass die Delegation ein auf drei Tage befristetes Ultimatum zur Auslieferung bin Ladens überbringen wird. Bin Laden wird verdächtigt, die Terroranschläge gegen die USA angeordnet zu haben.
Leiter der Delegation ist der pakistanische Geheimdienstchef Faiz Gilani. Der pakistanische Geheimdienst soll maßgeblich an der Gründung der Taliban beteiligt gewesen sein und die Miliz mit Waffen und Ausbildung unterstützen.
Die Delegation soll zunächst mit dem Taliban-Außenminister Wakil Ahmed Muttawakil zusammentreffen. Später seien Gespräche mit dem Taliban-Oberhaupt Mullah Mohammed Omar geplant, hieß aus Taliban-Quellen. Falls bin Laden nicht ausgeliefert werde, könne ein Angriff auf Afghanistan schon am kommenden Wochenende erfolgen, verlautete aus der pakistanischen Regierung.
"Zorn der USA"
Die USA forderten die Taliban unterdessen auf, sich an der Zerschlagung des internationalen Terrorismus zu beteiligen. Außenminister Colin Powell warnte die Taliban-Führung im n-tv Partnersender CNN, ihr drohe der "Zorn der USA", falls sie bin Laden nicht ausliefere.
Kadratullah Dschamal, Informationsminister der international nicht anerkannten Taliban-Regierung, sagte, alle wichtigen Einrichtungen, seien zusätzlich befestigt worden. Diese Maßnahmen beträfen Bunker, Militärstützpunkte und Flughäfen. Pakistanische Grenzbeamte berichteten, auch die Grenzbefestigungen seien verstärkt worden.
Pakistan gibt US-Forderungen nach
Nach einem Treffen von Regierung und Nationalem Sicherheitsrat hatte Pakistan entschieden, man wolle auf alle Forderungen der USA für einen Angriff auf Afghanistan eingehen. Dazu gehöre auch die Stationierung einer multinationalen Streitmacht in Pakistan und eine Genehmigung für die Benutzung des Luftraums bei einem Angriff auf die Taliban und die in ihrem Land vermuteten Stützpunkte von Terroristen.
Pakistan befindet sich in einer Zwickmühle: Einerseits ist das Land der wichtigste Verbündete der USA in der Region. Zugleich unterstützt Pakistan aber auch die in Afghanistan herrschende Taliban-Miliz, die bin Laden Unterschlupf gewährt hat.
Zu den Unterstützungsleistungen Pakistans gehören dem Vernehmen nach eine Überflugerlaubnis über pakistanisches Territorium, die Schließung der 2.510 Kilometer langen Grenze zu Afghanistan und die Einstellung der finanziellen Unterstützung terroristischer Gruppen.
Anschlag in Pakistan
Bei der Explosion eines Sprengkörpers in einem voll besetzten Bus sind unterdessen am Samstag in der pakistanischen Großstadt Haiderabad ein Mensch getötet und 14 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt worden. Die Polizei sprach von einem Anschlag mit terroristischem Hintergrund.