Wie oft habe ich zu diesem Thema schon gepostet? Die meisten Börsianer (und vor allem Fondsmanager!!!) schneiden unterdurchschnittlich schlecht ab, weil sie immer wieder den Trend hinterherrennen (psychologisch bedingt), und somit die großen Kursgewinne schon verpaßt haben. 2000 war ein hervorragendes Börsenjahr für die Value-Investoren. Allen voran der wohl bekannteste: Warren Buffett's Performance 2000 belief sich auf 107 Prozent! (Dabei ist der gute Warren schon mit 15 mehr als zufrieden :-). Pech nur, daß die meisten Fonds im Jahre 2000 auf growth gesetzt hatten, und zwar, weil das 1999 so gut funktionierte... Die Resultate sind uns allen bekannt...
Anfang 2001 haben wohl sämtliche Fondsmanager mitbekommen, wie gut im Jahr 2000 die Value-Investoren verdienten, wohingegen die Wachstumswert-Anleger Verluste bis zu über 80% an den Neuen Märkten dieser Welt einstecken mußten. Und so kam es, daß plötzlich Value-Fonds wie Pilze aus dem Boden schossen. Waren diese 2000 noch eine echte Rarität, so muß man momentan sogar von einem Überangebot an Value-Fonds sprechen. Und genau da liegt das Problem: Eine Börsenstrategie funktioniert, solange nur einige wenige Börsenspieler sie kennen und anwenden! Je mehr Börsianer sich nach ein und der selben Strategie orientieren, desto schlechter ist diese Strategie. Die meisten Fondsgesellschaften haben das Value-Terrain viel zu spät entdeckt: Buffett's "magische" 107 Prozent werden mit dieser Strategie im aktuellen Jahr 2001 mit Sicherheit nicht zu schlagen sein. Durch das Überangebot an Fondskapital wird erstens verhindert, daß Unternehmen deutlich unterbewertet sein können, denn jedes Unternehmen, daß nur in die Nähe einer Unterbewertung seitens KBV, KUV oder KGV kommt, wird sofort von diversen Fonds aufgesammelt (vereinfacht gesagt). Kommt es dann zu Kursanstiegen der Value-Titel, werden diese durch die fondstypische Geldrotation (Gewinnmitnahmen, Verlustrealisationen, window-dressings) auf marktmechanische Art und Weise zunichte gemacht.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich behaupte nicht, daß jetzt mit der Wachstumswert-Anlage mehr zu verdienen ist, als mit der Value-Strategie. Noch nicht! Aber sollte sich das momentane Börsenszenario noch einige Wochen so fortsetzten (Standardwerte und Wachstumswerte sinken parallel), so käme unvermeidlich der Zeitpunkt an dem die Wachstumswerte, repräsentiert vor allem durch die neuen Märkte, ihren "natürlichen" Boden bereits vor den Standardwerten erreichen. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreffen, so bin ich mir einer Sache hundertprozentig sicher: Zu diesem Zeitpunkt wird die Mehrheit der Fonds auf Standardwerte setzten, obwohl dieser Zeitpunkt den idealen Kaufzeitpunkt für eine bevorstehende Erhohlung der New Economy Titel markieren würde. Wohl gemerkt, dieses war nur ein Szenario, welches nicht so eintreffen muß. In meinen Augen werden wir in den nächsten Monaten und Jahren wohl eine Art Revival der 70er Jahre erleben: Und zwar auf der ganzen Linie, sowohl Standardwerte als auch Wachstumsmärkte werden in einem sogenannten Trading-Market (fast völlig stagnierende Seitwärtsbewegung) einschlafen, bis fast die gesamte Öffentlichkeit das Interesse an Aktien, Börse und Spekulationen verloren hat. Übrigens: Der Dow Jones weist seit Oktober 1999 hundertprozentigen Trading-Market-Charakter auf: Der DJIA stagniert seit 1999, eine Seitwärtsbewegung immer um die 10500 Punkte. Und daran wird sich nichts ändern, bis die Unternehmensgewinne das dem Kurs angemessene Niveau (sprich avg. P/E von ca. 15,00 beim S&P 500) erreicht haben werden, es sei denn, der große Böse Crash kommt doch noch...
Zu guter Letzt: Das hohe Angebot an Value-Fonds ist zwar momentan eine traurige Sache, doch der "wahre" Value-Investor denkt und investiert langfristig, und auf lange Sicht ist diese Strategie die wohl langweiligste, aber dafür auch eine der "bestperformanten". Und wer jetzt schon an die private Altersvorsorge denkt, ist mit ihr sicherlich gut beraten.
cu, seth
Anfang 2001 haben wohl sämtliche Fondsmanager mitbekommen, wie gut im Jahr 2000 die Value-Investoren verdienten, wohingegen die Wachstumswert-Anleger Verluste bis zu über 80% an den Neuen Märkten dieser Welt einstecken mußten. Und so kam es, daß plötzlich Value-Fonds wie Pilze aus dem Boden schossen. Waren diese 2000 noch eine echte Rarität, so muß man momentan sogar von einem Überangebot an Value-Fonds sprechen. Und genau da liegt das Problem: Eine Börsenstrategie funktioniert, solange nur einige wenige Börsenspieler sie kennen und anwenden! Je mehr Börsianer sich nach ein und der selben Strategie orientieren, desto schlechter ist diese Strategie. Die meisten Fondsgesellschaften haben das Value-Terrain viel zu spät entdeckt: Buffett's "magische" 107 Prozent werden mit dieser Strategie im aktuellen Jahr 2001 mit Sicherheit nicht zu schlagen sein. Durch das Überangebot an Fondskapital wird erstens verhindert, daß Unternehmen deutlich unterbewertet sein können, denn jedes Unternehmen, daß nur in die Nähe einer Unterbewertung seitens KBV, KUV oder KGV kommt, wird sofort von diversen Fonds aufgesammelt (vereinfacht gesagt). Kommt es dann zu Kursanstiegen der Value-Titel, werden diese durch die fondstypische Geldrotation (Gewinnmitnahmen, Verlustrealisationen, window-dressings) auf marktmechanische Art und Weise zunichte gemacht.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich behaupte nicht, daß jetzt mit der Wachstumswert-Anlage mehr zu verdienen ist, als mit der Value-Strategie. Noch nicht! Aber sollte sich das momentane Börsenszenario noch einige Wochen so fortsetzten (Standardwerte und Wachstumswerte sinken parallel), so käme unvermeidlich der Zeitpunkt an dem die Wachstumswerte, repräsentiert vor allem durch die neuen Märkte, ihren "natürlichen" Boden bereits vor den Standardwerten erreichen. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreffen, so bin ich mir einer Sache hundertprozentig sicher: Zu diesem Zeitpunkt wird die Mehrheit der Fonds auf Standardwerte setzten, obwohl dieser Zeitpunkt den idealen Kaufzeitpunkt für eine bevorstehende Erhohlung der New Economy Titel markieren würde. Wohl gemerkt, dieses war nur ein Szenario, welches nicht so eintreffen muß. In meinen Augen werden wir in den nächsten Monaten und Jahren wohl eine Art Revival der 70er Jahre erleben: Und zwar auf der ganzen Linie, sowohl Standardwerte als auch Wachstumsmärkte werden in einem sogenannten Trading-Market (fast völlig stagnierende Seitwärtsbewegung) einschlafen, bis fast die gesamte Öffentlichkeit das Interesse an Aktien, Börse und Spekulationen verloren hat. Übrigens: Der Dow Jones weist seit Oktober 1999 hundertprozentigen Trading-Market-Charakter auf: Der DJIA stagniert seit 1999, eine Seitwärtsbewegung immer um die 10500 Punkte. Und daran wird sich nichts ändern, bis die Unternehmensgewinne das dem Kurs angemessene Niveau (sprich avg. P/E von ca. 15,00 beim S&P 500) erreicht haben werden, es sei denn, der große Böse Crash kommt doch noch...
Zu guter Letzt: Das hohe Angebot an Value-Fonds ist zwar momentan eine traurige Sache, doch der "wahre" Value-Investor denkt und investiert langfristig, und auf lange Sicht ist diese Strategie die wohl langweiligste, aber dafür auch eine der "bestperformanten". Und wer jetzt schon an die private Altersvorsorge denkt, ist mit ihr sicherlich gut beraten.
cu, seth