USA-Debatte um Nachfolger von Alan Greenspan

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USA-Debatte um Nachfolger von Alan Greenspan

 
15.09.01 21:13

USA-Debatte um Nachfolger von Alan Greenspan


John B. Taylor werden die größten Chancen eingeräumt

Washington ws - In der Ökonomenzunft Amerikas wird derzeit eine Frage heiß diskutiert: Wann tritt Notenbank-Chef Alan Greenspan ab? Zwar läuft seine Amtszeit noch bis zum Juni 2004, doch viele Insider schätzen, dass "Mister Weltkonjunktur" bereits deutlich früher um seine Demission bitten wird.
Zahlreiche Top-Ökonomen gehen deshalb in Stellung. Hoch gehandelt für den Posten an der Spitze der Federal Reserve Bank wird derzeit Stanford-Ökonom und Bush-Berater John B. Taylor. Anstatt in das einflussreiche Council of Economic Advisers des Präsidenten zu wechseln, entschied sich Taylor jetzt, als Staatssekretär im Finanzministerium anzuheuern. Dort ist er für internationale Beziehungen zuständig. Eine Position, die vor ihm schon von Paul Volcker besetzt wurde, der später Chairman der Fed wurde. Beobachter halten diesen Schritt für einen guten Schachzug.

Gute Chancen werden derzeit aber auch Lawrence B. Lindsey, Chef der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, eingeräumt. Lindsey gilt als enger Vertrauter von George W. Bush und war früher bereits Gouverneur der Notenbank.

Nur Außenseiterchancen hat dagegen derzeit Michael J. Boskin. Boskin lehrt derzeit an der Stanford University und war Berater von Bush senior. In dieser Zeit plädierte Boskin für eine aggressive Geld- und Finanzpolitik, um die US-Rezession 1990/1991 zu bekämpfen. Die Politik scheiterte, und die Republikaner verloren die Wahl gegen den Demokraten Bill Clinton.

DIE WELT

ecki:

Was du auch um das Prozedere, bzw.

 
15.09.01 21:16
Das Wahlgremium oder die Berufungskommission die entscheidet?
ecki:

Sorry: Weißt Du auch um das ....... o.T.

 
15.09.01 21:20
ecki:

Wer bestimmt Greenspans Nachfolger?

 
16.09.01 22:14
Weiß das keiner?
boomer:

Präsident nominiert ihn für 4 Jahre

 
16.09.01 22:34
18. Januar 2000
aus dem Amerikanischen (13. Januar 2000)
Präsident Bill Clinton nominierte vergangene Woche Alan Greenspan zum vierten Mal für vier Jahre zum Vorsitzenden des Federal Reserve Board (Fed). Die Wiederernennung Greenspans, der die amerikanische Zentralbank seit August 1987 führt, wurde von Demokratischen wie Republikanischen Politikern, von Konzernsprechern und Journalisten begrüßt.

ecki:

So einfach ist das? Einfach ernannt durch den Präs

 
16.09.01 22:38
identen.
Dann kann sich der Bush, bzw. die Berater den passenden raussuchen. hmmmmm.
boomer:

Wie funktioniert eigentlich die FED?

 
16.09.01 22:40
Wie funktioniert eigentlich die Fed?
Nachdem Sie es gelesen haben, werden Sie verstehen, dass Alan Greenspan alleine nicht die Fed ist.
Die Federal Reserve Bank hat drei Organe:
1) Board of Governors,
2) Regionalbanken und
3) Federal Open Market Committee (FOMC, Offenmarktausschuss).

Das Board of Governors
Zusammengesetzt aus 7 Mitglieder
Jedes Mitglied wird von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt und durch den Senat bestätigt
Die einfachen Mitglieder (Governors) werden für 14 Jahre ernannt. Diese Mitglieder können nicht zum zweiten Mal ernannt werden
Chairman (Vorsitzender) und Vice-Chairman (Stellvertretender Vorsitzender) werden für vier Jahre ernannt. Wiederholte Ernennung ist möglich
Das Board entscheidet alleine nur über den weniger wichtigen Diskontsatz. Die Zinsrate der am meisten beobachteten Fed Funds (Zinsen für Tagesgeld) wird zusammen mit den 5 Präsidenten der Regionalbanken bestimmt
Das Board hat jedoch die Stimmehrheit in dem 12 Mitglieder zahlenden Federal Open Market Committee (FOMC, Offenmarktausschuss), das über die Zinsen entscheidet
Der Chairman des Boards ist auch der Chairman des FOMC
Die Struktur sollte die Unabhängigkeit des Boards von der Regierung garantieren
Da die Board-Mitglieder vom Presidenten gewählt werden, werden sie oft als sogenannte Tauben (doves) angesehen (Zinstauben konzentrieren sich mehr auf das gesunde Wachstum der Wirtschaft und weniger auf die Inflation, so dass sie Zinsen eher senken, um die Wirtschaft mit billigem Kapital zu versorgen). Letztendlich entscheiden darüber jedoch die Aussagen der einzelnen Mitglieder

Alan Greenspan ist zur Zeit (1987 von dem damaligen Präsidenten George Bush nominiert) der Chairman (Kadenz bis 2004), Vice-Chairman ist zur Zeit Roger Ferguson (seit 1999). Greenspan übt dank seiner Autorität den meisten Einfluß auf die Zinspolitik der Fed aus, er alleine ist allerdings nicht die Fed. Greenspan ist definitiv eine Taube und will Wachstum, Wachstum, Wachstum, allerdings nicht um jeden Preis (Inflationsaufkommen)
Zur Zeit hat das Board of Governors zwei vakante Stellen und somit nur 5 Stimmen auf den FOMC-Sitzungen
Susan Phillips verließ das Board im Juni 1998. Vice-Chairman Alice Rivlin verließ das Board in Juli 1999. Bisher wurden noch keine Nachfolger nominiert
Governor Edward Kelley hat ebenfalls bereits resigniert, er bleibt allerdings noch solange am Bord, bis ein Nachfolger nominiert wird
Governor Lawrence Meyer wird das Board wahrscheinlich im Januar 2002 verlassen und in den privaten Sektor zurückgehen. Er wird als ein Falke (hawk) angesehen (anders als Zinstauben konzentrieren sich Zinsfalken mehr auf die Bekämpfung der Inflation und sind schneller bereit, Zinsen anzuheben, um das Aufkommen der Inflation zu bekämpfen)
Die Regierung und der Präsident haben angedeutet, die vakanten Stellen eher mit Kandidaten aus Bankenkreisen als aus der Wissenschaft nominieren zu wollen
Präsident Bush hat im Juni 2001 Susan Schmidt Bies nominiert und will Mark Olson demnächst nominieren. Susan Schmidt Bies ist stellvertretende Präsidentin bei der Regionalbank First Tennessee National Corporation, wo sie das Risikomanagement-Team leitet. Sie wurde bereits 1984 als eine mögliche Board-Teilnehmerin im Gespräch, als sie in der St. Louis Federal Reserve Bank gearbeitet hat. Sie hat ein Doktortitel (PhD) der Northwestern University und lehrte Volkswirtschaftslehre in Memphis und Detroit. Mark Olson war bis zum Anfang 2001 ein Direktor bei dem Bankenausschuss des Senates (Subkommission: Wertpapiere). Vorher war er Präsident der Security State Bank of Minnesota und der American Bankers Association. Die Nominierungen müssen noch durch das Senat bestätigt werden.
Regionale Federal Reserve Banken
Es gibt 12 regionale Banken (Fed districts). Jede Regionalbank wird durch einen regionalen Präsidenten (President) geführt
Die Präsidenten der Regionalbanken werden von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten für 5 Jahre nominiert. Alle zwölf Stellen laufen 2002 aus, eine wiederholte Nominierung ist erlaubt und wird oft vorgenommen
New York Fed President ist gleichzeitig der Vice Chairman des FOMC und ist immer im FOMC vertreten
Vier weiteren Präsidenten der Regionalbanken wechseln sich bei der FOMC-Sitzung jeweils am 1. Januar eines jeden Jahres ab, so dass sie insgesamt 5 Stimmen bei der Zinsentscheidung haben
Gegenwärtige Voter sind: New York Fed President McDonough, Chicago Fed President Moskow, Boston Fed President Minehan, Kansas City Fed President Hoenig und Saint Louis Fed President Poole.
In 2002 werden es: McDonough (New York), Jordan (Cleveland), Santomero (Philadelphia), Stern (Minneapolis) und McTeer (Dallas)
Cleveland Fed President Jordan ist definitiv ein Falke, Dallas Fed President McTeer ist wohl eine Taube. Im allgemeinen sind die Regionalpräsidenten eher Falken und konzentrieren sich mehr auf die Bekämpfung der Inflation
Federal Open Market Committee (FOMC, Offenmarktausschuss)
Das FOMC alleine bestimmt über die Zinspolitik der Federal Reserve Bank
Sie hat 12 Mitglieder (7 aus der Board of Governors und 5 Präsidenten der Regionalbanken), die über die Zinspolitik abstimmen (allerdings nicht offen, die Zinsentscheidung wird lediglich kurz nach 20:00 unserer Zeit mitgeteilt)
Das FOMC trifft sich 8 mal im Jahr, ausserordentliche Zinsentscheidungen sind möglich und finden nicht selten statt
Das FOMC entscheidet alleine über den Zinssatz der sogenannten Fed Funds (Zinsrate, die für das übernacht geliehene Geld verlangen wird). Die Terminkontrakte auf die Fed Funds (Fed Funds Futures), die an der Börse gehandelt werden, können Sie auf unserer Startseite finden. Sie müssen allerdings den jeweiligen Kurs von 100 abziehen, um die Markterwartung für die Kontraktmonate März, Juni, Oktober, Dezember zu berechnen
Das FOMC gibt auch nach jeder Sitzung bekannt, ob es eher geneigt ist, die Zinsen zu senken oder zu erhöhen (sogenannte bias, Neigung)
Die Mitglieder des Offenmarkausschusses können sich öffentlich gegen die Abstimmung äussern. Letzte solche Äusserung machte im August 1999 der Dallas Fed President Mc Teer
Das FOMC bestimmt auch über andere Instrumente der Geldpolitik (wie z.B. die erforderlichen Hinterlegungsförderungen für die Banken)
Das Protokoll der vorherigen FOMC-Sitzung (sogenannte minutes) werden 6 bis 8 Wochen nach dieser Sitzung jeweils am Donnerstag nach der aktuellen Sitzung, die am Dienstag und Mittwoch stattfindet, veröffentlicht
Das Wichtigste in Kürze:
Die Fed, anders als die EZB (Europäische Zentralbank), kümmert sich sowohl um die Bekämpfung der Inflation als auch um das Wirtschaftswachstum. Die EZB soll lediglich die Preisstabilität garantieren und die Geldmenge steuern
Die Federal Reserve übersieht das Bankensystem und leiht den Banken nach Bedarf Geld zum entsprechenden Zinssatz
Die Fed arbeitet mit dem Wirtschaftsministerium (Treasury) zusammen und verhilft ihm bei der Beobachtung der weltweiten Wirtschaftskonditionen

www.us-market.de/archiv/investorwissen/federalreservebank.html

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