US-Börsenschluss: Chip-Aktien ziehen Märkte nach unten
Von Dirk Benninghoff, Berlin
Die amerikanischen Aktienmärkte haben die Woche am Freitag mit Verlusten beendet. Die Stimmung an den US-Börsen war schlecht. Besonders Hightech-Aktien brachen ein.
Sorgen um die internationale politische Entwicklung sowie negative Analystenkommentare belasteten den Markt. Händler sagten, die Anleger wollten angesichts uneinheitlicher Konjunkturdaten und der erwarteten Vorankündigungen der Unternehmen zum bisherigen Quartalsverlauf keine großen Risiken eingehen. Der Dow-Jones-Index 1,2 Prozent auf 8433 Punkte, der Nasdaq Composite büßte sogar 2,6 Prozent auf 1362 Zähler ein.
Die Stimmung an der Wall Street war äußerst schlecht. Händler sagten, die internationalen Spannungen rückten an den Finanzmärkten zunehmend in den Vordergrund. "Es gibt zu viele politische Unsicherheiten und wenig gute Nachrichten", sagte der Präsident der Investmentfirma LibertyView, Rick Meckler. "Aus Sicht der Käufer gibt es nicht viel Vertrauen in den Markt“, sagte Richard Cripps, Chefstratege bei Legg Mason Wood Walker. "Der Markt hatte eine Rally in einer Abwärtsphase, jetzt sind wir wieder auf dem Weg nach unten."
JP Morgan drückt Chip-Sektor
Chipaktien gaben nach einer negativen Bewertung der US-Investmentbank J.P. Morgan nach. Die Titel des globalen Marktführers Intel fielen um 3,2 Prozent. J.P. Morgan nahm die Bewertung der Intel-Aktien mit "Untergewichten" auf. Das Unternehmen sei durch das nachlassende Wachstum der PC-Verkäufe unter Druck, hieß es zur Begründung. Auch die Titel des Intel-Konkurrrenten AMD wurden von J.P. Morgan mit "Untergewichten" bewertet. Der AMD-Kurs fiel um 5,6 Prozent.
Gleichzeitig verloren auch die Aktien von Texas Instruments. Sie gaben 3,9 Prozent nach. J.P.
Morgan hatte die Titel mit "Neutral" in die Bewertung aufgenommen. Das Unternehmen dürfte zwar von der Ausstattung hoch entwickelter Mobiltelefone mit den Chips des Konzerns profitieren. Gleichzeitig gebe es Sorgen wegen möglicherweise erhöhter Lagerbestände am Chipmarkt, teilte J.P. Morgan dazu mit.
Coca-Cola erholen sich wieder
Dagegen erholten sich die Titel des Getränkekonzerns Coca-Cola von Verlusten im frühen Geschäft und schlossen nahezu unverändert. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es könne mit den Gewinnprognosen der Analysten für das kommende Jahr gut leben. Coca-Cola werde aber selbst keine Schätzungen mehr veröffentlichen, da dadurch die langfristigen Initiativen zu wenig beachtet würden.
Für Aufsehen sorgte auch ein Führungswechsel bei dem Chemiekonzern Dow Chemical . Das Unternehmen entließ seinen bisherigen Chef Michael Parker wegen der schlechten finanziellen Entwicklung. Neuer Chef wird William Stavropoulos, der Dow Chemical schon einmal in der Vergangenheit für mehrere Jahre führte. Die Aktie verlor 0,3 Prozent.
Neue Gerüchte um Bristol-Myers
Schlagzeilen machte zudem der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb Er manipulierte seine Bilanz nach Presseinformationen offenbar stärker als bisher bekannt. Das haben 27 heutige und frühere Topmanager im Gespräch mit dem "Wall Street Journal" (Freitagausgabe) offen gelegt. Demnach sei es bei dem Pharmakonzern gängige Praxis gewesen, das operative Ergebnis durch Anzapfen von Rückstellungen für Restrukturierungen zu verbessern. Der Bericht verunsicherte die Anleger: Die Aktie verlor 1,1 Prozent.
Schlechte Nachrichten gab es einmal mehr auch für Nortel Networks. Der kanadische Telekomausrüster verpfändete den Großteil seiner Vermögensgegenstände an Banken und Anleihebesitzer. Außerdem sei eine bisher ungenutzte Kreditlinie von 1,75 Mrd. $ gekündigt worden. Die Aktie, ohnehin kaum noch etwas wert, gewann bei schwachen Umsätzen 4,4 Prozent.
Neue Pleite in der US-Industrie steht bevor
Während Nortel noch lebt, bahnt sich eine weitere Pleite in den USA an: Der amerikanische Ölfeldausrüster Halliburton plant nach einem Pressebericht für einige Unternehmensteile einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts. Der Konzern wolle mit diesem Schritt Klagen auf Schadenersatz von Asbest-Geschädigten zuvor kommen, schreibt das "Wall Street Journal". Anleger zeigten sich nicht überrascht: Die Aktie verlor 1,3 Prozent.
Ansonsten gehörte der Ölsektor zu den wenigen Gewinnern. Die wachsende Kriegsangst und hohe Rohölpreise beflügelten die Kurse. So legte die Aktie des US-Branchenführers Exxon 0,5 Prozent zu.
Von Dirk Benninghoff, Berlin
Die amerikanischen Aktienmärkte haben die Woche am Freitag mit Verlusten beendet. Die Stimmung an den US-Börsen war schlecht. Besonders Hightech-Aktien brachen ein.
Sorgen um die internationale politische Entwicklung sowie negative Analystenkommentare belasteten den Markt. Händler sagten, die Anleger wollten angesichts uneinheitlicher Konjunkturdaten und der erwarteten Vorankündigungen der Unternehmen zum bisherigen Quartalsverlauf keine großen Risiken eingehen. Der Dow-Jones-Index 1,2 Prozent auf 8433 Punkte, der Nasdaq Composite büßte sogar 2,6 Prozent auf 1362 Zähler ein.
Die Stimmung an der Wall Street war äußerst schlecht. Händler sagten, die internationalen Spannungen rückten an den Finanzmärkten zunehmend in den Vordergrund. "Es gibt zu viele politische Unsicherheiten und wenig gute Nachrichten", sagte der Präsident der Investmentfirma LibertyView, Rick Meckler. "Aus Sicht der Käufer gibt es nicht viel Vertrauen in den Markt“, sagte Richard Cripps, Chefstratege bei Legg Mason Wood Walker. "Der Markt hatte eine Rally in einer Abwärtsphase, jetzt sind wir wieder auf dem Weg nach unten."
JP Morgan drückt Chip-Sektor
Chipaktien gaben nach einer negativen Bewertung der US-Investmentbank J.P. Morgan nach. Die Titel des globalen Marktführers Intel fielen um 3,2 Prozent. J.P. Morgan nahm die Bewertung der Intel-Aktien mit "Untergewichten" auf. Das Unternehmen sei durch das nachlassende Wachstum der PC-Verkäufe unter Druck, hieß es zur Begründung. Auch die Titel des Intel-Konkurrrenten AMD wurden von J.P. Morgan mit "Untergewichten" bewertet. Der AMD-Kurs fiel um 5,6 Prozent.
Gleichzeitig verloren auch die Aktien von Texas Instruments. Sie gaben 3,9 Prozent nach. J.P.
Morgan hatte die Titel mit "Neutral" in die Bewertung aufgenommen. Das Unternehmen dürfte zwar von der Ausstattung hoch entwickelter Mobiltelefone mit den Chips des Konzerns profitieren. Gleichzeitig gebe es Sorgen wegen möglicherweise erhöhter Lagerbestände am Chipmarkt, teilte J.P. Morgan dazu mit.
Coca-Cola erholen sich wieder
Dagegen erholten sich die Titel des Getränkekonzerns Coca-Cola von Verlusten im frühen Geschäft und schlossen nahezu unverändert. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, es könne mit den Gewinnprognosen der Analysten für das kommende Jahr gut leben. Coca-Cola werde aber selbst keine Schätzungen mehr veröffentlichen, da dadurch die langfristigen Initiativen zu wenig beachtet würden.
Für Aufsehen sorgte auch ein Führungswechsel bei dem Chemiekonzern Dow Chemical . Das Unternehmen entließ seinen bisherigen Chef Michael Parker wegen der schlechten finanziellen Entwicklung. Neuer Chef wird William Stavropoulos, der Dow Chemical schon einmal in der Vergangenheit für mehrere Jahre führte. Die Aktie verlor 0,3 Prozent.
Neue Gerüchte um Bristol-Myers
Schlagzeilen machte zudem der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb Er manipulierte seine Bilanz nach Presseinformationen offenbar stärker als bisher bekannt. Das haben 27 heutige und frühere Topmanager im Gespräch mit dem "Wall Street Journal" (Freitagausgabe) offen gelegt. Demnach sei es bei dem Pharmakonzern gängige Praxis gewesen, das operative Ergebnis durch Anzapfen von Rückstellungen für Restrukturierungen zu verbessern. Der Bericht verunsicherte die Anleger: Die Aktie verlor 1,1 Prozent.
Schlechte Nachrichten gab es einmal mehr auch für Nortel Networks. Der kanadische Telekomausrüster verpfändete den Großteil seiner Vermögensgegenstände an Banken und Anleihebesitzer. Außerdem sei eine bisher ungenutzte Kreditlinie von 1,75 Mrd. $ gekündigt worden. Die Aktie, ohnehin kaum noch etwas wert, gewann bei schwachen Umsätzen 4,4 Prozent.
Neue Pleite in der US-Industrie steht bevor
Während Nortel noch lebt, bahnt sich eine weitere Pleite in den USA an: Der amerikanische Ölfeldausrüster Halliburton plant nach einem Pressebericht für einige Unternehmensteile einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts. Der Konzern wolle mit diesem Schritt Klagen auf Schadenersatz von Asbest-Geschädigten zuvor kommen, schreibt das "Wall Street Journal". Anleger zeigten sich nicht überrascht: Die Aktie verlor 1,3 Prozent.
Ansonsten gehörte der Ölsektor zu den wenigen Gewinnern. Die wachsende Kriegsangst und hohe Rohölpreise beflügelten die Kurse. So legte die Aktie des US-Branchenführers Exxon 0,5 Prozent zu.