DELTA FORCE
US-Elitekämpfer liefen in die Falle
Entgegen offizieller Angaben des US-Generalstabs sollen amerikanische Elitesoldaten bei Spezialeinsätzen im Süden Afghanistans vor zwei Wochen auf erheblichen Widerstand gestoßen sein. Die Veröffentlichung eines Einsatz-Videofilms durch das US-Pentagon hat zudem erhebliche Kritik innerhalb des Militärs ausgelöst.
AP
US Spezialeinheiten: Mitglieder der "Delta-Force" waren entsetzt, dass das Pentagon Bilder ihrer Einsätze freigab
Washington - Die Delta-Force-Truppen seien in einen Hinterhalt geraten. Dies berichtet der US-Autor Seymour Hersh in einem Beitrag für das Magazin "The New Yorker", der am Samstag vorab veröffentlicht wurde. Das US-Verteidigungsministerium wollte zu den Angaben keine Stellung nehmen.
Hersh berichtet unter Berufung auf hochrangige Verteidigungskreise, bei dem Sondereinsatz südlich von Kandahar am 20. Oktober seien zwölf Soldaten der Eliteeinheit "Delta Force" verletzt worden, drei davon schwer. "Es war wie ein Hinterhalt", sagte ein hochrangiger Offizier dem Bericht zufolge. Die Taliban hätten die US-Soldaten mit leichten Waffen sowie entweder Panzerfäusten oder Granatwerfern angegriffen. Bei dem "taktischen Feuergefecht" seien die Taliban im Vorteil gewesen, sagte der Offizier.
Das Gefecht habe begonnen, nachdem die Soldaten eines der Häuser auf einer Anlage des Taliban-Chefs Mullah Mohammad Omar wieder verlassen hätten. Der Taliban-Chef war zum Zeitpunkt des Einsatzes nicht auf dem Gelände. Luftwaffengeneral Richard Myers hatte über die Operation kurz nach ihrer Beendigung in Washington berichtet und gesagt, die Sondereinheiten hätten Einrichtungen zerstört, die mit "terroristischen Aktivitäten" und der Befehlsstruktur der afghanischen Taliban-Regierung in Zusammenhang stünden. Die Taliban hätten geringen Widerstand geleistet. Zwei Verletzte habe es beim Absprung der Soldaten mit Fallschirmen gegeben. Das Verteidigungsministerium gab Journalisten zudem Filme von einem zweiten Einsatz auf einem Flugplatz ebenfalls im Süden Afghanistans.
Offiziere und Mitglieder der "Delta Force" hätten mit Entsetzen auf die Veröffentlichung der Bilder reagiert, schreibt Hersh. Die Einsätze hätten eine heftige interne Debatte in der Armee ausgelöst. Das im US-Bundesstaat Florida stationierte Zentralkommando habe daraufhin seine Pläne für weitere Einsätze dieser Art revidiert. In Verteidigungskreisen wurde zudem laut Hersh eingeräumt, dass die Einsätze nur eine geringe Ausbeute an Material über die Taliban und die Organisation al-Qaida ergeben hätten. Das Sammeln dieses Materials war auch nach offiziellen Angaben das Ziel der Einsätze.
Hersh war der erste, der über den Einsatz von unbemannten und mit Raketen bestückten US-Aufklärungsflugzeugen in Afghanistan berichtet hatte.
@www.spiegel.de
US-Elitekämpfer liefen in die Falle
Entgegen offizieller Angaben des US-Generalstabs sollen amerikanische Elitesoldaten bei Spezialeinsätzen im Süden Afghanistans vor zwei Wochen auf erheblichen Widerstand gestoßen sein. Die Veröffentlichung eines Einsatz-Videofilms durch das US-Pentagon hat zudem erhebliche Kritik innerhalb des Militärs ausgelöst.
AP
US Spezialeinheiten: Mitglieder der "Delta-Force" waren entsetzt, dass das Pentagon Bilder ihrer Einsätze freigab
Washington - Die Delta-Force-Truppen seien in einen Hinterhalt geraten. Dies berichtet der US-Autor Seymour Hersh in einem Beitrag für das Magazin "The New Yorker", der am Samstag vorab veröffentlicht wurde. Das US-Verteidigungsministerium wollte zu den Angaben keine Stellung nehmen.
Hersh berichtet unter Berufung auf hochrangige Verteidigungskreise, bei dem Sondereinsatz südlich von Kandahar am 20. Oktober seien zwölf Soldaten der Eliteeinheit "Delta Force" verletzt worden, drei davon schwer. "Es war wie ein Hinterhalt", sagte ein hochrangiger Offizier dem Bericht zufolge. Die Taliban hätten die US-Soldaten mit leichten Waffen sowie entweder Panzerfäusten oder Granatwerfern angegriffen. Bei dem "taktischen Feuergefecht" seien die Taliban im Vorteil gewesen, sagte der Offizier.
Das Gefecht habe begonnen, nachdem die Soldaten eines der Häuser auf einer Anlage des Taliban-Chefs Mullah Mohammad Omar wieder verlassen hätten. Der Taliban-Chef war zum Zeitpunkt des Einsatzes nicht auf dem Gelände. Luftwaffengeneral Richard Myers hatte über die Operation kurz nach ihrer Beendigung in Washington berichtet und gesagt, die Sondereinheiten hätten Einrichtungen zerstört, die mit "terroristischen Aktivitäten" und der Befehlsstruktur der afghanischen Taliban-Regierung in Zusammenhang stünden. Die Taliban hätten geringen Widerstand geleistet. Zwei Verletzte habe es beim Absprung der Soldaten mit Fallschirmen gegeben. Das Verteidigungsministerium gab Journalisten zudem Filme von einem zweiten Einsatz auf einem Flugplatz ebenfalls im Süden Afghanistans.
Offiziere und Mitglieder der "Delta Force" hätten mit Entsetzen auf die Veröffentlichung der Bilder reagiert, schreibt Hersh. Die Einsätze hätten eine heftige interne Debatte in der Armee ausgelöst. Das im US-Bundesstaat Florida stationierte Zentralkommando habe daraufhin seine Pläne für weitere Einsätze dieser Art revidiert. In Verteidigungskreisen wurde zudem laut Hersh eingeräumt, dass die Einsätze nur eine geringe Ausbeute an Material über die Taliban und die Organisation al-Qaida ergeben hätten. Das Sammeln dieses Materials war auch nach offiziellen Angaben das Ziel der Einsätze.
Hersh war der erste, der über den Einsatz von unbemannten und mit Raketen bestückten US-Aufklärungsflugzeugen in Afghanistan berichtet hatte.
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