L05215810
USA/ARBEITSMARKT/SPOTANALYSE
SPOTANALYSE - Volkswirte zu den US-Arbeitsmarktdaten=
Washington, 05. Jan - Die US-Beschäftigung
außerhalb der Landwirtschaft ist im Dezember 2000 im Vergleich
zum Vormonat um 105.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote blieb
nach Angaben des US-Arbeitsministeriums vom Freitag in den USA
damit unverändert bei 4,0 Prozent. Von Reuters befragte
Analysten hatten mit einem Stellenzuwachs von 102.000 und einem
Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,1 Prozent gerechnet.
Volkswirte in Deutschland und den USA sagten dazu in ersten
Stellungnahmen:
STAN SHIPLEY, VOLKSWIRT, MERRILL LYNCH, NEW YORK:
"Dieser (Arbeitsmarkt-) Bericht ist schwächer als die
Headline-Zahlen zeigen. Die meisten der neuen Stellen wurden im Regierungsbereich (und nicht im privaten Sektor) geschaffen...
Die Arbeitslosenrate war unverändert, sollte aber in den
kommenden Monaten steigen...Die Zahlen sind daher konsistent mit
der Fed-Entscheidung vom Mittwoch (Zinssenkung um 50
Basispunkte). Sie (die US-Notenbank) wird die Zinsen Ende Januar
wahrscheinlich um weitere 25 Basispunkte senken."
DREW MATUS, LEHMAN BROTHERS, NEW YORK:
"Die Zahlen sind etwas schwächer ausgefallen als wir
erwartet hatten, liegen aber nahe dem Konsens. Der einzige
beunruhigende Aspekt ist der Lohnanstieg. Es lässt sich ein
leichter Anstieg des Lohndrucks erkennen. Wir bleiben bei
unserer Prognose und rechnen damit, dass die Federal Reserve
sich auf eine zinspolitisch neutrale Haltung zubewegt und gehen
von einem Wachstum von 3,0 Prozent im vierten Quartal aus. Mir gefällt es nicht, dass der durchschnittliche Stundenlohn steigt,
wenn die Arbeitslosigkeit nach oben geht. Das weist darauf hin,
dass einerseits rigoros Stellen abgebaut werden aber
andererseits kein qualifiziertes Personal zu finden ist, so dass
weniger qualifizierte Arbeitskräfte angeboten werden."
SCOTT BROWN, CHEFVOLKSWIRT, RAYMOND JAMES AND ASSOCIATES:
"Nicht so schlecht wie erwartet, wenn man sich die Zahl der
neu geschaffenen Stellen ansieht. Ich glaube, viele Leute hatten
sich auf einen viel schlechteren Bericht eingestellt. Ein Grund
zur Sorge sind jedoch die Stundenlöhne, die um 0,4 Prozent
gestiegen sind. Das könnte einige der Fed-Offiziellen etwas
zögerlicher stimmen, die Zinsen in den nächsten Monaten zu
senken." BARBARA LAMBRECHT, COMMERZBANK:
"Die Zahlen sind auf den ersten Blick gar nicht so schlecht
ausgefallen, es hätte weitaus schlimmer kommen können.
Allerdings wurden die Zahlen davor wohl nach unten revidiert.
Die konjunkturelle Abkühlung ist auch auf dem Arbeitsmarkt zu
spüren. Das zeigen auch die nach unten revidierten Löhne. Das
könnte die (US-Notenbank) Fed eher davon abhalten, die Zinsen
weiter zu senken. Allerdings überwiegen die konjunkturellen
Gefahren im Moment, so dass doch mit weiteren Zinssenkungen zu
rechnen ist. Die EZB (Europäische Zentralbank) hingegen verfolgt
eine unabhängige Politik und wird ihr Augenmerk primär auf
Euroland richten. Da hier die Wirtschaft noch immer robust ist,
rechnen wir mit keinen Zinsschritten der EZB."
USA/ARBEITSMARKT/SPOTANALYSE
SPOTANALYSE - Volkswirte zu den US-Arbeitsmarktdaten=
Washington, 05. Jan - Die US-Beschäftigung
außerhalb der Landwirtschaft ist im Dezember 2000 im Vergleich
zum Vormonat um 105.000 gestiegen. Die Arbeitslosenquote blieb
nach Angaben des US-Arbeitsministeriums vom Freitag in den USA
damit unverändert bei 4,0 Prozent. Von Reuters befragte
Analysten hatten mit einem Stellenzuwachs von 102.000 und einem
Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,1 Prozent gerechnet.
Volkswirte in Deutschland und den USA sagten dazu in ersten
Stellungnahmen:
STAN SHIPLEY, VOLKSWIRT, MERRILL LYNCH, NEW YORK:
"Dieser (Arbeitsmarkt-) Bericht ist schwächer als die
Headline-Zahlen zeigen. Die meisten der neuen Stellen wurden im Regierungsbereich (und nicht im privaten Sektor) geschaffen...
Die Arbeitslosenrate war unverändert, sollte aber in den
kommenden Monaten steigen...Die Zahlen sind daher konsistent mit
der Fed-Entscheidung vom Mittwoch (Zinssenkung um 50
Basispunkte). Sie (die US-Notenbank) wird die Zinsen Ende Januar
wahrscheinlich um weitere 25 Basispunkte senken."
DREW MATUS, LEHMAN BROTHERS, NEW YORK:
"Die Zahlen sind etwas schwächer ausgefallen als wir
erwartet hatten, liegen aber nahe dem Konsens. Der einzige
beunruhigende Aspekt ist der Lohnanstieg. Es lässt sich ein
leichter Anstieg des Lohndrucks erkennen. Wir bleiben bei
unserer Prognose und rechnen damit, dass die Federal Reserve
sich auf eine zinspolitisch neutrale Haltung zubewegt und gehen
von einem Wachstum von 3,0 Prozent im vierten Quartal aus. Mir gefällt es nicht, dass der durchschnittliche Stundenlohn steigt,
wenn die Arbeitslosigkeit nach oben geht. Das weist darauf hin,
dass einerseits rigoros Stellen abgebaut werden aber
andererseits kein qualifiziertes Personal zu finden ist, so dass
weniger qualifizierte Arbeitskräfte angeboten werden."
SCOTT BROWN, CHEFVOLKSWIRT, RAYMOND JAMES AND ASSOCIATES:
"Nicht so schlecht wie erwartet, wenn man sich die Zahl der
neu geschaffenen Stellen ansieht. Ich glaube, viele Leute hatten
sich auf einen viel schlechteren Bericht eingestellt. Ein Grund
zur Sorge sind jedoch die Stundenlöhne, die um 0,4 Prozent
gestiegen sind. Das könnte einige der Fed-Offiziellen etwas
zögerlicher stimmen, die Zinsen in den nächsten Monaten zu
senken." BARBARA LAMBRECHT, COMMERZBANK:
"Die Zahlen sind auf den ersten Blick gar nicht so schlecht
ausgefallen, es hätte weitaus schlimmer kommen können.
Allerdings wurden die Zahlen davor wohl nach unten revidiert.
Die konjunkturelle Abkühlung ist auch auf dem Arbeitsmarkt zu
spüren. Das zeigen auch die nach unten revidierten Löhne. Das
könnte die (US-Notenbank) Fed eher davon abhalten, die Zinsen
weiter zu senken. Allerdings überwiegen die konjunkturellen
Gefahren im Moment, so dass doch mit weiteren Zinssenkungen zu
rechnen ist. Die EZB (Europäische Zentralbank) hingegen verfolgt
eine unabhängige Politik und wird ihr Augenmerk primär auf
Euroland richten. Da hier die Wirtschaft noch immer robust ist,
rechnen wir mit keinen Zinsschritten der EZB."
