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iWatch.FREE - US-Börsenbrief
Ausgabe 07/ 2006
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INHALT
1. iWATCH ABSTRACT: REITS, DER MARKT UND EIN LANGES WOCHENENDE
2. RUECKBLICK: ENERGIE-MONOPOLY TRITT IN NEUE PHASE EIN
3. AUSBLICK: BEGINNT DER IRAN-KRIEG NOCH IN 2006?
4. LESERBRIEFE: FRAGE ZU FAR EAST ENERGY
5. BRIEF AUS ST.PETERSBURG
6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
8. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
9. OSTEUROPÄISCHE BÖRSEN UND MUSTERDEPOT
10. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ, EURO UND GOLD
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1. iWATCH ABSTRACT:
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Liebe Leser,
Welch gemütlicher Start in die neue Woche. So ein Feiertag ist
doch ,was Schönes. Erinnern Sie sich an unseren Beitrag über die
REITS? Nach langem Zögern ist die britische Regierung nun
bereit, die weltweit immer beliebter werdenden Investmentvehikel
in der Spielart des Reit auf der Insel zuzulassen. Angesichts
geplanter strenger Spielregeln überwiegen in der Londoner City
aber die Sorgen. Heißt das nun, dass die Regierung verstanden
hat um was es da geht, oder sollen wir den iWatch übersetzen und
ihn Tony faxen. Keine Faxen macht die Deutsche Bank am 3.März.
Dann soll endlich der Grundbesitz Invest Immobilienfonds wieder
geöffnet werden. Da wird der ein oder andere Anleger zuschlagen
und sich schnellstmöglich aus dem Fonds verabschieden.
Frühindikatoren und Zinsangst (FOMC lässt schön grüßen) plus
Ölpreis, das ist doch eine nette Mischung für ein neues
Jahreshoch in dieser Woche. Huntsman Corp. meldete, dass sie von
der schweizerischen Ciba Spezialitätenchemie AG die Textile
Effects-Sparte für 253 Mio. Dollar in bar übernehmen wird; Wal-
Mart präsentierte Ergebnisse über den Erwartungen der Analysten;
der Ausblick konnte allerdings nicht überzeugen; Home Depot
meldete, dass ihr Gewinn im abgelaufenen Quartal stärker als
erwartet gestiegen ist; Federated Department Stores konnte
seinen Gewinn und Umsatz im letzten Jahresviertel stärker als
geschätzt steigern; das von TRW vorgelegte Ergebnis des
Automobilzulieferers lag deutlich über den Erwartungen des
Marktes; Fossil Inc. musste im vierten Quartal 2005 einen
deutlichen Gewinnrückgang ausweisen; Clear Channel
Communications, der größte Betreiber von Radiostationen in den
USA, meldete, dass sie im vierten Quartal einen Gewinn nach
einem drastischen Vorjahresverlust erzielt hat; MeriStar
Hospitality Corp., ein Real Estate Investment Trust (REIT) im
Hotelsegment, teilte am Dienstag mit, dass sie der Übernahme
durch eine Beteiligungsgesellschaft der Private Equity-Gruppe
Blackstone Group für rund 2,6 Mrd. Dollar zugestimmt hat; Big
Lots präsentierten Quartalszahlen, wonach der Einzelhändler
einen deutlichen Gewinnrückgang verbuchen musste, der weit
stärker als zuvor prognostiziert ausfiel; Microsoft Corp sieht
sich derzeit mit einer weiteren Beschwerde konfrontiert, welche
von einer Gruppe von Konkurrenten und Kunden bei der
Europäischen Kommission eingereicht wurde; Harrah´s
Entertainment meldete einen Verlust im vierten Quartal, was die
Folge von Sonderbelastungen aus Hurrikanschäden ist; Sprint
Nextel musste im vierten Quartal aufgrund hoher
Einmalbelastungen aus der Fusion von Sprint und Nextel
Communications einen Gewinnrückgang hinnehmen; Bank of America
wird die Bilanzen der letzten Jahre bis 2002 zurück korrigieren,
um dem Bilanzierungsstandard SFAS 133 Rechnung zu tragen; nichts
Neues hingegen von dem Patentstreit zwischen Nike und adidas;
CBS Corp., dessen Abspaltung vom US-Medienkonzern Viacom Inc.
Anfang Januar abgeschlossen wurde, meldete einen
Milliardenverlust im vierten Quartal; Host Marriott Corp. konnte
die Erwartungen des Marktes erfüllen; MGM Mirage konnte im
vierten Quartal 2005 einen Umsatz- und Gewinnzuwachs ausweisen;
KLA-Tencor Corp. will die ADE Corp. Übernehmen; Limited Brands
konnte einen deutlichen Gewinnanstieg für das letzte Quartal
veröffentlichen; Radio One meldete, dass sich sein Gewinn im
vierten Quartal halbiert hat, der Umsatz jedoch zulegen konnte;
Marvel Entertainment meldete, dass es im vierten Quartal einen
Gewinnrückgang verbuchen musste, was mit einer Sonderbelastung
aus der frühzeitigen Kündigung eines Lizenznehmers
zusammenhängt; Viacom Inc. gab bekannt, dass sein Gewinn im
vierten Quartal um 68 Prozent eingebrochen ist. Das Ergebnis ist
von Sonderbelastungen aus der CBS-Abspaltung und
Abfindungskosten belastet; Chiquita Brands International
meldete, dass aufgrund hoher Sonderbelastungen ein Verlust nach
einem Vorjahresgewinn erwirtschaftet wurde - wussten Sie, dass
in Europa die durchschnittliche Lagerzeit einer Banane 3 Jahre
beträgt?
Wussten Sie, dass sich die Hälfte der an der Wall Street
notierten deutschen Firmen einen Rückzug vom New Yorker
Börsenplatz vorstellen können, wenn die Dekotierung erleichtert
würde. Die Sarbanes-Oxley Act hat die Kosten einer
Zweitkotierung in den USA sprunghaft in die Höhe getrieben. Im
Verlauf des Zusammenbruchs von Enron und von Bilanzskandalen bei
anderen Firmen hat der amerikanische Kongress 2002 die Sarbanes-
Oxley Act verabschiedet. Seither müssen Führungskräfte zum
Beispiel mit ihrer Unterschrift für die Richtigkeit der
Finanzberichte bürgen. Das Gesetz soll das Vertrauen der Anleger
in die Kapitalmärkte stärken. Die Manager von 15 deutschen
Firmen, die in New York über eine Zweitkotierung verfügen,
billigen der Sarbanes-Oxley Act zwar durchaus eine richtige
Stossrichtung zu, wie eine Studie des Deutschen Aktieninstituts
(DAI), des Interessenverbands der deutschen Emittenten, zeigt.
Wird jedoch auch der zusätzliche Aufwand für die Firmen in
Rechnung gestellt, fällt der Tenor negativ aus. Schade
eigentlich. Schade auch, dass nunmehr die zweite Zeitung in
Russland innerhalb kürzester Zeit schließen musste. Offiziell
ist der Grund das Veröffentlichen der Mohammad Karikaturen am
Mittwoch, dem 15.Febr. - das nenne ich mal prompt gehandelt.
Hier stimmt doch etwas nicht - oder?
Allerdings schient es in dem kleinen Ort Anderson, Indiana auch
nicht so recht zu stimmen. Hier war einmal zur Blütezeit des GM-
Konzerns jeder dritte Bewohner bei dem Automobilkonzern
beschäftigt. So staute sich eine Schlange PKWs durch die Stadt,
kurz nachdem die Schicht-Sirenen ertönten. Momentan gibt es
weder Sirenen, noch überhaupt ein Werk von GM dort. Auch die
Bevölkerung ging zurück, von über 70.000 auf unter 58.000. Wir
hoffen, dass sich die Bevölkerung im Irak nicht durch einen
Bürgerkrieg dezimiert, die Zeichen stehen momentan nicht rosig.
Auch wenn wichtige Schiitenführer zur Besonnenheit aufriefen,
wurden in Racheakten für die Zerstörung der schiitischen
Heiligtums bis zu 100 Sunniten getötet. Als Reaktion auf die
Gewalttaten haben die Sunniten Gespräche über eine
Regierungsbildung mit den Schiiten und Kurden abgebrochen. Da
fällt mir ein. Haben Sie auch gehört, dass die Mohammed-
Karikaturen bewusst über Dänemark in die Gegend "gestreut"
wurden, um der westlichen Welt zu verdeutlichen wie aggressiv
und mörderisch Islamisten sein können - ziemlich verwegene,
harte These. Wenn sie stimmt, ist die Rechnung prima
aufgegangen, dass muss man den Verfassern lassen. Hätte ein
Propagandaminister auch nicht besser hinbekommen.
Sie erinnern sich bestimmt noch an unsere Meldung, dass in
Sachen Blackberry eine Entscheidung fallen wird. Nun ist es
endlich soweit. Der Schuldige für eine eventuelle Rezession in
Amerika ist ausgemacht. Es ist James Spencer. Der Mann arbeitet
als Bezirksrichter im Bundesstaat Virginia. Heute könnte er eine
folgenschwere Entscheidung treffen: Im schlimmsten Fall muss der
Instant-E-Mailer Research in Motion (Rim) dann seinen
Blackberry-Dienst in Amerika abschalten, weil er Patentrechte
verletzt. Da muss das Gewissen entscheiden. Welche Partei zahlt
mein Sommerhaus in Vermont? Apropos Gehälter. Die SEC verlangt
nun endlich eine Offenlegung der Gehälter von Angestellter der
gelisteten Firmen. 15 Mio. US$ pro Jahr sind da für ein
Vorstandsmitglied keine Seltenheit.
Falls Sie nach Italien fahren, sorgen Sie dafür, dass
Medikamente oder Spritzen weggeräumt sind. Die Zöllner sollen
wieder auf der Hut sein und gerne auch mal eine Autobarriere
aufstellen. Nun ja, wenn wir die Dopingskandale dann hinter uns
haben, werfen wir einen Blick auf die neueste Studie des
Europäischen Gesundheitsministeriums. So geht die Zahl der
aktiven Raucher um satte 15% zurück, das ist doch einmal ein
Rückgang der uns Freude macht. Freude macht doch auch die
Meldung, dass die EU Strafzölle für Schuhe aus China und Vietnam
erheben will. Wozu brauchen wir denn auch Schuhe aus Asien,
wollen Sie etwa mit Sandalen im Schnee herumrennen?
In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen ein rauchfreies Wochenende
und das passende Kostüm für die kommenden Tage. Aktuell ist das
Bauarbeiter-Kostüm mit einem guten Helm sehr gefragt, (muss ja
nicht der orangefarbige sein) wenn Sie zufällig in einer Halle
das närrische Treiben verfolgen möchten.
Viel Spaß beim Slalom,
Ihr
G-Marcus Hauser
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2. RUECKBLICK: ENERGIE-MONOPOLY TRITT IN NEUE PHASE EIN
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Liebe Börsenfreunde!
Das Monopoly am europäischen Energie- und Strommarkt ist in
dieser Woche in eine neue Phase eingetreten. Der größte deutsche
Energiekonzern, E.on, beabsichtigt den spanischen
Energieversorger ENDESA für 27,1 Milliarden Euro zu übernehmen.
Damit würde E.on seine europäische Spitzenposition, die dieses
Unternehmen derzeit mit einem Jahresumsatz von 55 Milliarden
Euro einnimmt, um weitere 18 Milliarden Euro Jahresumsatz
ausbauen. Das deutsche Oligopol im Strommarkt, lediglich vier
mächtige Anbieter (E.on, ENBW, RWE und Vattenfall) teilen sich
einen Markt mit tausenden Industriekunden und Millionen
Privatkunden unter sich auf, würde sich damit auf Westeuropa
ausbreiten.
Im Strom- und Gasmarkt existiert zurzeit so gut wie kein
Wettbewerb, wie die rasant steigenden Gewinne der
Energieunternehmen beweisen. E.on erwirtschaftete in 2005 einen
Jahresgewinn von 7,4 Milliarden Euro und damit so viel wie nie
zuvor. Der Kurs der E.on-Aktie näherte sich kurzzeitig der Marke
von 100,-- Euro an, was einer Marktkapitalisierung von knapp 68
Milliarden Euro entsprach. Zu diesem Zeitpunkt war E.on erstmals
in seiner Unternehmensgeschichte das teuerste Unternehmen im
DAX-30, wurde zuletzt aber wieder von Siemens überholt.
Während man einigen angelsächsischen Investoren das Gebaren und
Verhalten einer Heuschrecke, also Auftauchen, Abgrasen und
Abhauen, vorwirft, so ist der Übernahmeversuch von Endesa durch
E.on des einen Bulldozers, gleichzusetzen. Mit einer Urkraft an
Kapital wird hier der Versuch unternommen den darwinistischen
Kapitalismus zu praktizieren. Only the fittest of the fittest
will survive. Also nur der Stärkste unter den Starken wird
Überleben. Dieser absolute Gau für den Verbraucher, also das
Manifestieren von Quasi-Monopolen, wäre die Folge. Es ist
deshalb sehr verständlich, dass die spanische Regierung
versucht, mittels Interventionen im politischen Bereich diese
Übernahme abzuwenden. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit werden
die Verlockungen des schnellen Geldes auf mittelfristige Sicht
überwiegen und so die Konzentrationen im europäischen Strom und
Energiemarkt sehr rasch vorankommen. Die Märkte spielen dieses
Szenario bereits durch, wie die kräftigen Kurssteigerungen der
Energieunternehmen Eni, RWE und Suez darlegen.
Dass Wettbewerb funktionieren kann, zeigt der europäische
Telekommunikationsmarkt. Hier kommen die ehemaligen
Staatsunternehmen Deutsche Telekom, France Telecom und
Telefonica immer weiter unter Druck, was die Aktiennotierungen
nahe dem jeweiligen Zwei-Jahrestief belegen. Drastischer
Margenverfall im Mobilfunkgeschäft und Erosion des
Festnetzgeschäftes dürfte für anhaltenden Druck auf die Branche
sorgen. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wenn auch im
Telekomsektor die nächsten Megaübernahmen anstehen, um sich
diesen Abwärtstrend durch schlagkräftige Oligopole entgegen zu
stellen. Die Übernahme von O2 durch Telefonica dürfte hierbei
lediglich der Anfang gewesen sein.
Dieses Treiben ist allerdings nicht nur im Energie- und
Telekomsektor zu beobachten, sondern nahezu in allen Branchen
wie die Milliarden-Übernahme-Vorhaben im Stahlsektor (Mittal
Steel bietet 18 Milliarden Euro für Arcelor), Chemiebereich
(BASF bietet 6 Milliarden US-Dollar für Engelhard) und im
Geschäftsfeld Industriegase (Linde bietet 11 Milliarden Euro für
BOC) belegen. Die notwenige Liquidität hierfür wurde in den
vergangenen Jahren durch die Notenbankpolitik der Europäischen
Zentralbank geschaffen. Die Niedrigstzinspolitik von 2,00
Prozent seit Juni 2003 bzw. 2,25 Prozent seit dem 01. Dezember
2005, spülte Unmengen an Liquidität ins das Finanzsystem,
welches nun auf der Suche nach einer rentierlichen Anlage ist.
Die nächste Leitzinserhöhung durch die EZB am 02. März 2006 um
weitere 25 Basispunkte auf dann 2,50 Prozent dürfte diese
Entwicklung noch nicht unterminieren können, da Leitzinssätze
von unter 3 Prozent noch immer stimulierend auf die europäischen
Volkswirtschaften wirken. Ein neutrales Zinsniveau der
Notenbankpolitik veranschlagen Volkswirte in etwa im Bereich
zwischen 3,25 und 3,75 Prozent. Bis die EZB dieses Niveau
erreicht, falls sie dies überhaupt vorhat, werden noch
zahlreiche Milliarden-Übernahmen besiegelt und den
Konzentrationsprozess in den jeweiligen Branchen forcieren.
Uwe Raab
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3. AUSBLICK: BEGINNT DER IRAN-KRIEG NOCH IN 2006?
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Den Ausblick finden Sie wie immer in unserem iWatch.Pro
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4. LESERBRIEFE:
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Sehr geehrter Herr Raab,
in der Vorwoche haben Sie den Titel Far East Energy Corp.
vorgestellt. Das Unternehmen macht
allerdings noch keine Umsätze. Wie beurteilen Sie diese
Situation?
Mit freundlichen Grüßen
Ignaz Schön
Sehr geehrter Herr Schön,
wie in der Titelvorstellung dargelegt handelt es sich bei dem
Explorationsunternehmen Far East Enery um eine sehr spekulative
Positionierung. Der zuständige Analyst Schneekloth beziffert das
mögliche Umsatzpotenzial des Unternehmens, aus der Gewinnung des
angeblich größten Methan-Gasfeldes in China, allerdings auf
einige Milliarden US-Dollar in den kommenden Jahren. Erste Gas-
Quellen, die zu ersten Umsätzen des Unternehmens führen sollen,
sollen bereits angeschlossen sein. Es ist jedoch klar, dass
Explorationsunternehmen sehr rasch in finanzielle Engpässe
geraten können, falls die Umsatzziele nicht erreicht werden
können. Ein Engagement in Far East Energy sollte daher nur mit
engen Stopp-Loss-Positionierungen vorgenommen werden.
Mit bestem Gruß
Uwe Raab
Nutzen Sie für Ihre Leserbriefe bitte folgende Adresse:
team@ekip.de
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5. BRIEF AUS ST.PETERSBURG:
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Rasgulai und der P-Faktor
Irgendetwas muss dran sein am Buchstaben "P": Sankt-Petersburg
ist eine der schönsten Städte der Welt. Russlands Präsident
Wladimir Putin ist ungemein beliebt im Land. Und das, obwohl
seine autokratische Politik der von südamerikanischen Diktatoren
wie Augusto Pinochet und Juan Domingo Peron gleicht.
Für die Börsianer ist das alles einerlei, sie wittern in
Russland ungeahnte Profite. Auf dem Kongress von "Fonds
Professionell" Anfang Februar in Mannheim wurden die Vorzüge der
BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) und besonders
von Russland gepriesen. Entsprechend hoch ist aktuell der
Zustrom ausländischer Gelder in den russischen Aktienmarkt.
Viele Fonds werben mit dem Begriff "Stabilität". Das stimmt
aktuell durchaus. Nicht jeder nimmt es jedoch genau mit der
Sorgfaltspflicht: Gegham Ananyan, der Leiter der Sparte Eastern
European Equities von Warburg Invest, spricht sogar vollmundig
von "Demokratisierung". Das ist plumpe Anbiederung oder gar
bewusste Täuschung. Der Kreml hat die freie Presse
ausgeschaltet, eine unabhängige Justiz existiert nicht, die
Gouverneure werden ernannt und nicht mehr frei gewählt, der
Zugang für Parteien zur Duma-Wahl ist erschwert, Nicht-
Regierungs-Organisationen werden stärker kontrolliert (wir
berichteten).
Der Kreml sei ferner wenig daran interessiert, die russische
Wirtschaft für Marktkräfte zu öffnen, kritisierte Ian Bremmer,
der Leiter des Beratungsunternehmens Eurasia Group jüngst in
"Fortune". Vielmehr verwende Moskau seine nationalen Ressourcen
dazu, die Innenpolitik zu konsolidieren und seinen Einfluss
international auszuweiten. Bremmer, der Russlands Präsident
Putin mit einem Seitenhieb auf den chilenischen Ex-Diktator
Pinochet gerne "Putinochet" nennt, sieht Russland nicht mehr als
Teil der BRIC-Gruppe. "Taking a Brick out of BRIC", lautet der
Titel seines Artikels. Russlands Wachstum basiere erstens fast
ausschließlich auf den zyklischen globalen Energiemärkten,
kleine und mittlere Unternehmen erbrächten nur 13 Prozent des
Brutto-Sozialproduktes. Die anderen drei BRIC-Staaten seien
dagegen gezwungen, ihre Wirtschaft zu diversifizieren,
erläuterte Bremmer. Weiter habe Goldman Sachs -- die
Investmentbank prägte einst den Begriff BRIC -- ausdrücklich
festgestellt, dass die Zugehörigkeit zur Gruppe auf
Beschäftigungswachstum und technischem Fortschritt basiere.
Russlands Arbeitslosigkeit bewege sich aber auf einem
zweistelligen Niveau. Außerdem seien laut Goldman Sachs offener
Handel und die ungehinderte Möglichkeit für Direktinvestitionen
entscheidend. Russland habe mehrfach bewiesen, dass die Politik
die Wirtschaft dominiere.
Im gerade veröffentlichten DESIX-Index, den Bremmer's Eurasia-
Group zusammen mit der Deutschen Bank heraus gibt, steht
Russland auf Rang 15 von 24 beobachteten Ländern. Und damit in
der Nachbarschaft von Algerien und Saudi-Arabien. Gemessen
werden soziale, ökonomische und politische Risiken in
Schwellenländern. Voriges Jahr stand Russland meist auf Platz
14.
Wodka, Brot und Spiele
Den Russen ist das alles egal. Im Privatleben waren sie nie
freier als jetzt: Westliche Mode, Reisen (wer es sich leisten
kann), Diskos, Autos stehen hoch im Kurs. Außerdem setzen auch
die regionalen Regierungen auf "Brot und Spiele": Feiertage
werden in großem Stil zelebriert, zu Silvester beispielsweise
war Sankt-Petersburg wunderbar geschmückt, die Stadt spendierte
ein Konzert und ein Feuerwerk, auf dem abgesperrten
Prachtboulevard Newski Prospekt war morgens um Vier die Hölle
los. Insgesamt ist in Russland eine extrem apolitische und
erschreckend ignorante Party-Gesellschaft entstanden. Das ist
der eigentliche P-Faktor.
An diesem Freitag haben die Russen wieder die Gelegenheit,
kräftig auf den Putz zu hauen, denn wir feiern den "Tag der
Verteidiger der Heimat". Im Kreml-hörigen Fernsehen tobt der
Nationalismus, der Armee wird gehuldigt: Alt-Sowjetrocker Oleg
Gasmanow darf sich mit teils wunderbaren ("Offizeri" -
Offiziere), teils peinlichen Schmachtfetzen ("Delal w SSSR" -
Hergestellt in der UdSSR) ans russische Volk wenden. Schon am
Mittwoch wurde in den Büros kräftig gepichelt und mit endlosen
Trinksprüchen auf das Wohl der Männer angestoßen; am Donnerstag
und Freitag ist frei, dafür wird eben am Sonntag gearbeitet.
Die Feier-, Fress-, Kauf- und Sauf-Wut hat dem Land einen
ungeahnten Konsumboom beschert (wir berichteten über Baltika und
Piaterotschka). Erneuter Beleg: Zum ersten Mal sind in der Liste
der reichsten fünfzig Russen des Magazins "Finanz" Unternehmer
aus dem Einzelhandel vertreten. Mit den Gründern der Supermärkte
Piaterotschka und Magnit sowie mit dem Wodka-Hersteller Russki
Standard haben es gleich drei Konsum-Industrielle in die Top50
geschafft. Erstmals sind damit auch Geschäftsleute ganz oben
vertreten, die ihren Reichtum von selbst aufbauten, ohne von den
zwielichtigen Privatisierungen der Neunziger Jahre zu
profitieren. Ein kurzer Einschub: Als einzige Frau hat sich
Jelena Baturina unter die ersten 50 vorgearbeitet. Die
Bauunternehmerin ist zufällig verheiratet mit Moskaus
Bürgermeister Juri Luschkow, der seiner Stadt in den vergangenen
Jahren einen enormen Bauboom beschert hat. Ob Baturina wohl
Aufträge von ihrem Mann zugeschanzt bekommen hat?
Rasgulai ist Zucker für das Depot
Das Timing für den Börsengang eines Agrar-Unternehmens könnte
also kaum besser sein. Entsprechend sollten die Anleger
aufmerksam einen neuen Titel am Aktienmarkt beobachten, der ab
dem 6. März auf dem Kurszettel steht: Rasgulai ist der erste
Agro-Konzern Russlands, der an die Börse geht (mögliche
Varianten in der transkribierten Schreibweise des Titels sind
Razgulay oder Razguljay). Rasgulai ist einer der drei größten
Zucker- und Getreide-Hersteller Russlands und der größte Reis-
Produzent. Das Unternehmen will am heimischen Aktienmarkt 30
Millionen Aktien emittieren und 144 Millionen Dollar einsammeln.
Die Preisspanne für das Bookbuilding beläuft sich auf 4,00 bis
4,80 Euro pro Aktie. Bookrunner sind die russische MDM Bank und
die Dresdner Kleinwort Wasserstein.
Der Preis erscheint einigen Analysten ein wenig hoch: Als reines
Commodity-Play bestünden Risiken bei den Produktionskosten. Auch
mögliche Konzessionen beim Eintritt in die Welthandels-
Organisation - also die Öffnung des russischen Marktes für
ausländische Konzerne - beurteilt Reanaissance Capital kritisch.
Auch Aton Capital sieht mit Blick auf die engen Margen im Handel
die Preisspanne ein wenig zu hoch: Der Preis bewege sich im
Mittelfeld des globalen Durchschnitts. Internationale
Wettbewerber wie Cargill könnten mittelfristig zu einer Gefahr
werden. Troika Dialog beurteilt dagegen die Preisspanne
angesichts der Kennzahlen positiv und erwartet, dass alle Aktien
platziert werden.
Laut International Accounting Standards belief sich der
Reingewinn 2004 auf 47 Millionen US-Dollar, im Jahr zuvor waren
es 42 Millionen gewesen. 2005 liegt noch nicht vor. Im Jahr 2004
erlöste der Konzern 730 Millionen Dollar, im vorigen Jahr werden
es wohl 720 bis 740 Millionen Dollar gewesen sein. Der enorme
Frost Anfang dieses Jahres hat einerseits Teile der kommenden
Ernte vernichtet. Andererseits dürfte die geringere Absatzmenge
durch steigende Preise kompensiert werden. Und im Schlepptau
der höheren Getreide-Preise lassen sich auch prima höhere Reis-
Preise durchsetzen, obwohl der im Süden produzierte Reis wohl
kaum von der Terrorkälte getroffen wurde. Die Zucker-Preise
stehen wegen eines weltweiten Produktions-Rückganges auf einem
15-Jahres-Hoch, unter anderem, da Brasilien einen Grossteil
seiner Ernte für die Produktion von Bio-Treibstoffen einsetzt.
Trink, Brüderchen!
Bleibt zu erwähnen, dass Zucker nicht nur in Süssigkeiten,
sondern auch in Cocktails verwendet wird. Getreide wird nicht
nur für Brot, sondern auch in der Wodka-Produktion benötigt.
Angesichts des gesellschaftlich akzeptierten Alkoholismus in
Russland stehen die Chancen für diese Grundstoffe somit nicht
schlecht. Die Weltbank warnte übrigens Ende vorigen Jahres vor
dem extremen Rückgang in der Bevölkerung Russlands, der weit
über das übliche Maß eines Landes an der Schwelle zur
Industrialisierung hinausgehe. Die russische Bevölkerungszahl
sank in den vergangenen 14 Jahren um 10,4 Millionen auf 143,3
Millionen Menschen. Bis 2025 soll das Minus dem Report zufolge
weitere 21,4 Millionen betragen, wenn alles weiter geht wie
bisher. Den Grund sieht der Bericht mit dem Titel "Dying too
young" vor allem in der ungesunden Lebensweise. Sprich: Zu fett,
zu viel. Und vor allem zu viel Wodka.
Passend dazu ein kleines Schmankerl am Rande: Plötzlich und
unerwartet geriert Anfang diesen Jahres der Wodka-Absatz in
Russland für ein paar Tage ins Stocken. Zu schnell für den Markt
trat am ersten Januar das Gesetz "Über die staatliche
Regulierung der Herstellung und des Umsatzes von Ethylalkohol,
Alkohol und alkoholhaltiger Produktion" in Kraft. Demnach müssen
in jeder Destille computergesteuerte Anlagen stehen, die die
Alkoholmengen messen und die Mischverhältnisse bestimmen. Über
ein zentrales Computersystem soll dann die landesweit
verbrauchte Alkoholmenge in Echtzeit erfasst werden. Der Staat
will sich so einen besseren Überblick über Markt und Konsumenten
verschaffen. Natürlich zum Wohle der Volksgesundheit. Die
Aufsicht über das Titanenwerk hat der Inlandsgeheimdienst FSB
übernommen. Dummerweise wurden die Anlagen aber nicht
rechtzeitig in alle Wodka-Fabriken eingebaut. Subito geriet ein
Grossteil der heldenhaften "Verteidiger des Vaterlandes" ins
Zittern. Der Tremor und die Absatz-Delle wurden jedoch schnell
durch eilig nachgeholtes Kampftrinken und eine neue Vorrats-
Hortung beseitigt.
Soweit, so gut - für Rasgulai. Hinter dem Konzern steht der
Multi-Millionär Igor Potapenko, der bislang nicht mit Volten
gegen den Kreml aufgefallen ist. Präsident Wladimir Putin hat
die Entwicklung der Landwirtschaft zu einer seiner vier
Prioritäten erklärt. Russland ist der viertgrösste Anbauer von
Weizen, aber noch immer ein Netto-Importeur von Lebensmitteln.
Um die Wodka-Produktion macht sich Putin dabei bestimmt keine
Sorgen: Zwar ist nach ihm eine populäre Wodka-Marke benannt -
"Putinka", der kleine Putin. Doch der Präsident selbst ist
bekennender Abstinenzler.
Heißgelaufene Börse
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf den Gesamtmarkt:
Die Fundamentaldaten sind weiter positiv. Die russische
Regierung will mit neu eingerichteten Sonderwirtschaftszonen
Kapital aller Branchen aus dem Westen anlocken. Die Hoffnung
bleibt, dass Russland - anders als Saudi-Arabien - seine
Wirtschaft diversifiziert und modernisiert. Der Abbau des
Schutzwalles um Gasprom entzückt die Anleger nach wie vor, zum
G8-Gipfel in diesem Sommer in Sankt-Petersburg sind moderate
Töne aus dem Kreml zu innen- und außenpolitischen Themen zu
erwarten. Die Regierung hat gerade erste Ideen vorgelegt, den
Kapitalmarkt zu modernisieren, strebt in die Welthandels-
Organisation und will westlichen Kapitalgebern in einigen
Branchen, etwa im Bankensektor, die Beteiligung an russischen
Firmen erleichtern. Moskau hofft auf eine Rückkehr des
Fluchtgeldes, das viele reiche Russen beispielsweise in
Briefkasten-Firmen auf Zypern geparkt haben. Der Ausbau des
Finanzmarktes liegt im Interesse der Oligarchen und der Manager
der Staatskonzerne, denn diese wollen ihre zusammen gerafften
Reichtümer nun an der Börse vergolden.
Die anhaltende Hausse ist uns aber ein wenig suspekt, konkrete
Nachrichten die sie rechtfertigen gab es zuletzt wenige. Da der
Erfolg des RTS vor allem auf der Performance der Index-
Schwergewichte im Öl- und Gassektor basiert, könnte eine
Korrektur einsetzen, sobald die Zahlen für das erste Quartal
vorliegen. Die Fördermengen dürften nämlich wegen des enormen
Frostes zum Jahresbeginn erheblich unter denen des Vorjahres
liegen. Die Temperaturen fielen so tief, wie seit dreißig Jahren
nicht mehr. In den Ölregionen Surgut und Nischnewartowsk betrug
beispielsweise die Durchschnittstemperatur im Januar minus 40
Grad. Die Tiefstwerte bewegten sich bei minus 50 bis minus 60
Grad. Die Stromversorgung fiel vielfach aus, Bohrlöcher mussten
geschlossen werden. Auch die Erschließung neuer Vorkommen geriet
ins Stocken. Problemlos und gerne angezapft wurden dagegen die
heimischen Wodka-Vorräte -- sie waren häufig die einzige
verlässliche und auch sehr leicht erreichbare Wärme-Quelle.
Schöne Grüße aus Piter, Ihre Julia
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6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
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Portfolio
Kürzel/Titel akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedar
Gold-Turbo Soc. Gen. 11,65 25.11.2005 8,07 9,86 halten
ALV Allianz 16,08 05/21 11,84 10,66 halten
Barrick Gold 27,38 05.08.2005 26,06 23,45 halten
CSCO Cisco Sys. 19,72 05/10 18,42 16,65 halten
DCX DaimlerChrysler 55,77 05/21 50,28 45,25 halten
Kaufen
Kürzel/Titel akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedar
Far East Energy Corp. (E) 1,73 17.02.2006 1,7 1,53 Kaufen
Royal Gold ($) 31,44 17.02.2006 28,3 25,47 kaufen
Colombia Gold Fields (Eu) 1,92 02.12.2005 0,8 0,72 kaufen
Shortpositionen
Kürzel/Titel akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedar
General Motors (GM) ($) 20,59 05/18 31,05 halten
CIT (Citigroup) ($) 46,8 28.10.2005 45,65 50,22 halten
Phelps Dodge ($) 141,23 09.12.2005 157 172,7 Verkaufen
AAPL (Apple) ($) 71,75 04.11.2005 74 81,4 Verkaufen
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7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
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...was Sie noch wissen sollten, finden Sie wie immer in unserem
iWatch.Pro.
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8. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
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M O N T A G, 27. Februar:
US/Neubauverkäufe Januar
US/Treasury, Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel
CH/ 76. Internationaler Automobil-Salon, Pressetage (bis 1.3.), Genf
D I E N S T A G, 28. Februar:
EU/Verbraucherpreise (HVPI) Januar
EU/Geschäftsklimaindex Eurozone Februar
EU/Index Wirtschaftsstimmung Februar
FR/OECD, PK mit Chefvolkswirt Cotis zum Zwischenbericht über
die Wirtschaftslage in den OECD-Ländern, Paris
GB/Index zum GfK-Konsumklima Februar
US/BIP Q4 (2. Veröffentlichung)
EU/EZB, Wochenausweis Fremdwährungsreserven
US/Index des Verbrauchervertrauens Februar
US/Index Einkaufsmanager Chicago Februar
US/Verkauf bestehender Häuser Januar
M I T T W O C H, 1. März:
DE/Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Februar
EU/Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Eurozone Februar
EU/Verbraucherpreise Eurozone Februar (Vorabschätzung)
EU/Arbeitsmarktdaten Januar
US/Persönliche Ausgaben und Einkommen Januar
US/ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe Februar
US/Bauausgaben Januar
US/DoE, Rohöllagerbestände (Woche)
US/Kfz-Absatzzahlen Februar
D O N N E R S T A G, 2. März:
EU/Erzeugerpreise Januar
EU/EZB, PK nach Ratssitzung, Frankfurt
US/Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)
F R E I T A G, 3. März:
EU/Einkaufsmanagerindex Eurozone Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Februar
EU/BIP Q4 (2. Veröffentlichung)
EU/BIP-Prognose Eurozone Q1/Q2 und Q3
EU/Einzelhandelsumsatz Januar
US/Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Februar (2. Umfrage)
US/ISM-Index Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Februar
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9. DIE OSTEUROPÄISCHEN BÖRSEN MIT MUSTERDEPOT
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Die Börsentipps von Jürgen Büttner sind wir immer unseren Pro Lesern
vorbehalten, bitte haben Sie hierfür Verständnis oder werden
Sie auch einer: www.ekip.de
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10. CHARTTECHNIK & AUSBLICK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ, EURO UND GOLD
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Index /Anleihe/Währung Abstand vom 52 Wochen-Tief zum 52 Wochen Hoch
Aktueller Stand: (23.02.2006)
Änderung in Prozent vom: 16.02.2006 bis: 23.02.2006
Dow Jones 10% - 0% 11069,22 0,46%
Nasdaq Comp. 14% - 2% 2279,32 -0,12%
S&P 500 18% - 1% 1287,79 2,03%
Russell 2000 31% - 0% 732,45 0,07%
Gold 28% - 5% 552,15 1,23%
Oel (WTI) 44% - 14% 62,25 5,06%
Silber 22% - 5% 9,54 0,85%
10-Jahres-Rendite USA 11% - 1% 4,57 -0,03
Euro-Dollar 1% - 10% 1,19 0,01
iWatch.FREE - US-Börsenbrief
Ausgabe 07/ 2006
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INHALT
1. iWATCH ABSTRACT: REITS, DER MARKT UND EIN LANGES WOCHENENDE
2. RUECKBLICK: ENERGIE-MONOPOLY TRITT IN NEUE PHASE EIN
3. AUSBLICK: BEGINNT DER IRAN-KRIEG NOCH IN 2006?
4. LESERBRIEFE: FRAGE ZU FAR EAST ENERGY
5. BRIEF AUS ST.PETERSBURG
6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
8. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
9. OSTEUROPÄISCHE BÖRSEN UND MUSTERDEPOT
10. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ, EURO UND GOLD
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1. iWATCH ABSTRACT:
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Liebe Leser,
Welch gemütlicher Start in die neue Woche. So ein Feiertag ist
doch ,was Schönes. Erinnern Sie sich an unseren Beitrag über die
REITS? Nach langem Zögern ist die britische Regierung nun
bereit, die weltweit immer beliebter werdenden Investmentvehikel
in der Spielart des Reit auf der Insel zuzulassen. Angesichts
geplanter strenger Spielregeln überwiegen in der Londoner City
aber die Sorgen. Heißt das nun, dass die Regierung verstanden
hat um was es da geht, oder sollen wir den iWatch übersetzen und
ihn Tony faxen. Keine Faxen macht die Deutsche Bank am 3.März.
Dann soll endlich der Grundbesitz Invest Immobilienfonds wieder
geöffnet werden. Da wird der ein oder andere Anleger zuschlagen
und sich schnellstmöglich aus dem Fonds verabschieden.
Frühindikatoren und Zinsangst (FOMC lässt schön grüßen) plus
Ölpreis, das ist doch eine nette Mischung für ein neues
Jahreshoch in dieser Woche. Huntsman Corp. meldete, dass sie von
der schweizerischen Ciba Spezialitätenchemie AG die Textile
Effects-Sparte für 253 Mio. Dollar in bar übernehmen wird; Wal-
Mart präsentierte Ergebnisse über den Erwartungen der Analysten;
der Ausblick konnte allerdings nicht überzeugen; Home Depot
meldete, dass ihr Gewinn im abgelaufenen Quartal stärker als
erwartet gestiegen ist; Federated Department Stores konnte
seinen Gewinn und Umsatz im letzten Jahresviertel stärker als
geschätzt steigern; das von TRW vorgelegte Ergebnis des
Automobilzulieferers lag deutlich über den Erwartungen des
Marktes; Fossil Inc. musste im vierten Quartal 2005 einen
deutlichen Gewinnrückgang ausweisen; Clear Channel
Communications, der größte Betreiber von Radiostationen in den
USA, meldete, dass sie im vierten Quartal einen Gewinn nach
einem drastischen Vorjahresverlust erzielt hat; MeriStar
Hospitality Corp., ein Real Estate Investment Trust (REIT) im
Hotelsegment, teilte am Dienstag mit, dass sie der Übernahme
durch eine Beteiligungsgesellschaft der Private Equity-Gruppe
Blackstone Group für rund 2,6 Mrd. Dollar zugestimmt hat; Big
Lots präsentierten Quartalszahlen, wonach der Einzelhändler
einen deutlichen Gewinnrückgang verbuchen musste, der weit
stärker als zuvor prognostiziert ausfiel; Microsoft Corp sieht
sich derzeit mit einer weiteren Beschwerde konfrontiert, welche
von einer Gruppe von Konkurrenten und Kunden bei der
Europäischen Kommission eingereicht wurde; Harrah´s
Entertainment meldete einen Verlust im vierten Quartal, was die
Folge von Sonderbelastungen aus Hurrikanschäden ist; Sprint
Nextel musste im vierten Quartal aufgrund hoher
Einmalbelastungen aus der Fusion von Sprint und Nextel
Communications einen Gewinnrückgang hinnehmen; Bank of America
wird die Bilanzen der letzten Jahre bis 2002 zurück korrigieren,
um dem Bilanzierungsstandard SFAS 133 Rechnung zu tragen; nichts
Neues hingegen von dem Patentstreit zwischen Nike und adidas;
CBS Corp., dessen Abspaltung vom US-Medienkonzern Viacom Inc.
Anfang Januar abgeschlossen wurde, meldete einen
Milliardenverlust im vierten Quartal; Host Marriott Corp. konnte
die Erwartungen des Marktes erfüllen; MGM Mirage konnte im
vierten Quartal 2005 einen Umsatz- und Gewinnzuwachs ausweisen;
KLA-Tencor Corp. will die ADE Corp. Übernehmen; Limited Brands
konnte einen deutlichen Gewinnanstieg für das letzte Quartal
veröffentlichen; Radio One meldete, dass sich sein Gewinn im
vierten Quartal halbiert hat, der Umsatz jedoch zulegen konnte;
Marvel Entertainment meldete, dass es im vierten Quartal einen
Gewinnrückgang verbuchen musste, was mit einer Sonderbelastung
aus der frühzeitigen Kündigung eines Lizenznehmers
zusammenhängt; Viacom Inc. gab bekannt, dass sein Gewinn im
vierten Quartal um 68 Prozent eingebrochen ist. Das Ergebnis ist
von Sonderbelastungen aus der CBS-Abspaltung und
Abfindungskosten belastet; Chiquita Brands International
meldete, dass aufgrund hoher Sonderbelastungen ein Verlust nach
einem Vorjahresgewinn erwirtschaftet wurde - wussten Sie, dass
in Europa die durchschnittliche Lagerzeit einer Banane 3 Jahre
beträgt?
Wussten Sie, dass sich die Hälfte der an der Wall Street
notierten deutschen Firmen einen Rückzug vom New Yorker
Börsenplatz vorstellen können, wenn die Dekotierung erleichtert
würde. Die Sarbanes-Oxley Act hat die Kosten einer
Zweitkotierung in den USA sprunghaft in die Höhe getrieben. Im
Verlauf des Zusammenbruchs von Enron und von Bilanzskandalen bei
anderen Firmen hat der amerikanische Kongress 2002 die Sarbanes-
Oxley Act verabschiedet. Seither müssen Führungskräfte zum
Beispiel mit ihrer Unterschrift für die Richtigkeit der
Finanzberichte bürgen. Das Gesetz soll das Vertrauen der Anleger
in die Kapitalmärkte stärken. Die Manager von 15 deutschen
Firmen, die in New York über eine Zweitkotierung verfügen,
billigen der Sarbanes-Oxley Act zwar durchaus eine richtige
Stossrichtung zu, wie eine Studie des Deutschen Aktieninstituts
(DAI), des Interessenverbands der deutschen Emittenten, zeigt.
Wird jedoch auch der zusätzliche Aufwand für die Firmen in
Rechnung gestellt, fällt der Tenor negativ aus. Schade
eigentlich. Schade auch, dass nunmehr die zweite Zeitung in
Russland innerhalb kürzester Zeit schließen musste. Offiziell
ist der Grund das Veröffentlichen der Mohammad Karikaturen am
Mittwoch, dem 15.Febr. - das nenne ich mal prompt gehandelt.
Hier stimmt doch etwas nicht - oder?
Allerdings schient es in dem kleinen Ort Anderson, Indiana auch
nicht so recht zu stimmen. Hier war einmal zur Blütezeit des GM-
Konzerns jeder dritte Bewohner bei dem Automobilkonzern
beschäftigt. So staute sich eine Schlange PKWs durch die Stadt,
kurz nachdem die Schicht-Sirenen ertönten. Momentan gibt es
weder Sirenen, noch überhaupt ein Werk von GM dort. Auch die
Bevölkerung ging zurück, von über 70.000 auf unter 58.000. Wir
hoffen, dass sich die Bevölkerung im Irak nicht durch einen
Bürgerkrieg dezimiert, die Zeichen stehen momentan nicht rosig.
Auch wenn wichtige Schiitenführer zur Besonnenheit aufriefen,
wurden in Racheakten für die Zerstörung der schiitischen
Heiligtums bis zu 100 Sunniten getötet. Als Reaktion auf die
Gewalttaten haben die Sunniten Gespräche über eine
Regierungsbildung mit den Schiiten und Kurden abgebrochen. Da
fällt mir ein. Haben Sie auch gehört, dass die Mohammed-
Karikaturen bewusst über Dänemark in die Gegend "gestreut"
wurden, um der westlichen Welt zu verdeutlichen wie aggressiv
und mörderisch Islamisten sein können - ziemlich verwegene,
harte These. Wenn sie stimmt, ist die Rechnung prima
aufgegangen, dass muss man den Verfassern lassen. Hätte ein
Propagandaminister auch nicht besser hinbekommen.
Sie erinnern sich bestimmt noch an unsere Meldung, dass in
Sachen Blackberry eine Entscheidung fallen wird. Nun ist es
endlich soweit. Der Schuldige für eine eventuelle Rezession in
Amerika ist ausgemacht. Es ist James Spencer. Der Mann arbeitet
als Bezirksrichter im Bundesstaat Virginia. Heute könnte er eine
folgenschwere Entscheidung treffen: Im schlimmsten Fall muss der
Instant-E-Mailer Research in Motion (Rim) dann seinen
Blackberry-Dienst in Amerika abschalten, weil er Patentrechte
verletzt. Da muss das Gewissen entscheiden. Welche Partei zahlt
mein Sommerhaus in Vermont? Apropos Gehälter. Die SEC verlangt
nun endlich eine Offenlegung der Gehälter von Angestellter der
gelisteten Firmen. 15 Mio. US$ pro Jahr sind da für ein
Vorstandsmitglied keine Seltenheit.
Falls Sie nach Italien fahren, sorgen Sie dafür, dass
Medikamente oder Spritzen weggeräumt sind. Die Zöllner sollen
wieder auf der Hut sein und gerne auch mal eine Autobarriere
aufstellen. Nun ja, wenn wir die Dopingskandale dann hinter uns
haben, werfen wir einen Blick auf die neueste Studie des
Europäischen Gesundheitsministeriums. So geht die Zahl der
aktiven Raucher um satte 15% zurück, das ist doch einmal ein
Rückgang der uns Freude macht. Freude macht doch auch die
Meldung, dass die EU Strafzölle für Schuhe aus China und Vietnam
erheben will. Wozu brauchen wir denn auch Schuhe aus Asien,
wollen Sie etwa mit Sandalen im Schnee herumrennen?
In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen ein rauchfreies Wochenende
und das passende Kostüm für die kommenden Tage. Aktuell ist das
Bauarbeiter-Kostüm mit einem guten Helm sehr gefragt, (muss ja
nicht der orangefarbige sein) wenn Sie zufällig in einer Halle
das närrische Treiben verfolgen möchten.
Viel Spaß beim Slalom,
Ihr
G-Marcus Hauser
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2. RUECKBLICK: ENERGIE-MONOPOLY TRITT IN NEUE PHASE EIN
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Liebe Börsenfreunde!
Das Monopoly am europäischen Energie- und Strommarkt ist in
dieser Woche in eine neue Phase eingetreten. Der größte deutsche
Energiekonzern, E.on, beabsichtigt den spanischen
Energieversorger ENDESA für 27,1 Milliarden Euro zu übernehmen.
Damit würde E.on seine europäische Spitzenposition, die dieses
Unternehmen derzeit mit einem Jahresumsatz von 55 Milliarden
Euro einnimmt, um weitere 18 Milliarden Euro Jahresumsatz
ausbauen. Das deutsche Oligopol im Strommarkt, lediglich vier
mächtige Anbieter (E.on, ENBW, RWE und Vattenfall) teilen sich
einen Markt mit tausenden Industriekunden und Millionen
Privatkunden unter sich auf, würde sich damit auf Westeuropa
ausbreiten.
Im Strom- und Gasmarkt existiert zurzeit so gut wie kein
Wettbewerb, wie die rasant steigenden Gewinne der
Energieunternehmen beweisen. E.on erwirtschaftete in 2005 einen
Jahresgewinn von 7,4 Milliarden Euro und damit so viel wie nie
zuvor. Der Kurs der E.on-Aktie näherte sich kurzzeitig der Marke
von 100,-- Euro an, was einer Marktkapitalisierung von knapp 68
Milliarden Euro entsprach. Zu diesem Zeitpunkt war E.on erstmals
in seiner Unternehmensgeschichte das teuerste Unternehmen im
DAX-30, wurde zuletzt aber wieder von Siemens überholt.
Während man einigen angelsächsischen Investoren das Gebaren und
Verhalten einer Heuschrecke, also Auftauchen, Abgrasen und
Abhauen, vorwirft, so ist der Übernahmeversuch von Endesa durch
E.on des einen Bulldozers, gleichzusetzen. Mit einer Urkraft an
Kapital wird hier der Versuch unternommen den darwinistischen
Kapitalismus zu praktizieren. Only the fittest of the fittest
will survive. Also nur der Stärkste unter den Starken wird
Überleben. Dieser absolute Gau für den Verbraucher, also das
Manifestieren von Quasi-Monopolen, wäre die Folge. Es ist
deshalb sehr verständlich, dass die spanische Regierung
versucht, mittels Interventionen im politischen Bereich diese
Übernahme abzuwenden. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit werden
die Verlockungen des schnellen Geldes auf mittelfristige Sicht
überwiegen und so die Konzentrationen im europäischen Strom und
Energiemarkt sehr rasch vorankommen. Die Märkte spielen dieses
Szenario bereits durch, wie die kräftigen Kurssteigerungen der
Energieunternehmen Eni, RWE und Suez darlegen.
Dass Wettbewerb funktionieren kann, zeigt der europäische
Telekommunikationsmarkt. Hier kommen die ehemaligen
Staatsunternehmen Deutsche Telekom, France Telecom und
Telefonica immer weiter unter Druck, was die Aktiennotierungen
nahe dem jeweiligen Zwei-Jahrestief belegen. Drastischer
Margenverfall im Mobilfunkgeschäft und Erosion des
Festnetzgeschäftes dürfte für anhaltenden Druck auf die Branche
sorgen. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wenn auch im
Telekomsektor die nächsten Megaübernahmen anstehen, um sich
diesen Abwärtstrend durch schlagkräftige Oligopole entgegen zu
stellen. Die Übernahme von O2 durch Telefonica dürfte hierbei
lediglich der Anfang gewesen sein.
Dieses Treiben ist allerdings nicht nur im Energie- und
Telekomsektor zu beobachten, sondern nahezu in allen Branchen
wie die Milliarden-Übernahme-Vorhaben im Stahlsektor (Mittal
Steel bietet 18 Milliarden Euro für Arcelor), Chemiebereich
(BASF bietet 6 Milliarden US-Dollar für Engelhard) und im
Geschäftsfeld Industriegase (Linde bietet 11 Milliarden Euro für
BOC) belegen. Die notwenige Liquidität hierfür wurde in den
vergangenen Jahren durch die Notenbankpolitik der Europäischen
Zentralbank geschaffen. Die Niedrigstzinspolitik von 2,00
Prozent seit Juni 2003 bzw. 2,25 Prozent seit dem 01. Dezember
2005, spülte Unmengen an Liquidität ins das Finanzsystem,
welches nun auf der Suche nach einer rentierlichen Anlage ist.
Die nächste Leitzinserhöhung durch die EZB am 02. März 2006 um
weitere 25 Basispunkte auf dann 2,50 Prozent dürfte diese
Entwicklung noch nicht unterminieren können, da Leitzinssätze
von unter 3 Prozent noch immer stimulierend auf die europäischen
Volkswirtschaften wirken. Ein neutrales Zinsniveau der
Notenbankpolitik veranschlagen Volkswirte in etwa im Bereich
zwischen 3,25 und 3,75 Prozent. Bis die EZB dieses Niveau
erreicht, falls sie dies überhaupt vorhat, werden noch
zahlreiche Milliarden-Übernahmen besiegelt und den
Konzentrationsprozess in den jeweiligen Branchen forcieren.
Uwe Raab
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3. AUSBLICK: BEGINNT DER IRAN-KRIEG NOCH IN 2006?
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Den Ausblick finden Sie wie immer in unserem iWatch.Pro
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4. LESERBRIEFE:
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Sehr geehrter Herr Raab,
in der Vorwoche haben Sie den Titel Far East Energy Corp.
vorgestellt. Das Unternehmen macht
allerdings noch keine Umsätze. Wie beurteilen Sie diese
Situation?
Mit freundlichen Grüßen
Ignaz Schön
Sehr geehrter Herr Schön,
wie in der Titelvorstellung dargelegt handelt es sich bei dem
Explorationsunternehmen Far East Enery um eine sehr spekulative
Positionierung. Der zuständige Analyst Schneekloth beziffert das
mögliche Umsatzpotenzial des Unternehmens, aus der Gewinnung des
angeblich größten Methan-Gasfeldes in China, allerdings auf
einige Milliarden US-Dollar in den kommenden Jahren. Erste Gas-
Quellen, die zu ersten Umsätzen des Unternehmens führen sollen,
sollen bereits angeschlossen sein. Es ist jedoch klar, dass
Explorationsunternehmen sehr rasch in finanzielle Engpässe
geraten können, falls die Umsatzziele nicht erreicht werden
können. Ein Engagement in Far East Energy sollte daher nur mit
engen Stopp-Loss-Positionierungen vorgenommen werden.
Mit bestem Gruß
Uwe Raab
Nutzen Sie für Ihre Leserbriefe bitte folgende Adresse:
team@ekip.de
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5. BRIEF AUS ST.PETERSBURG:
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Rasgulai und der P-Faktor
Irgendetwas muss dran sein am Buchstaben "P": Sankt-Petersburg
ist eine der schönsten Städte der Welt. Russlands Präsident
Wladimir Putin ist ungemein beliebt im Land. Und das, obwohl
seine autokratische Politik der von südamerikanischen Diktatoren
wie Augusto Pinochet und Juan Domingo Peron gleicht.
Für die Börsianer ist das alles einerlei, sie wittern in
Russland ungeahnte Profite. Auf dem Kongress von "Fonds
Professionell" Anfang Februar in Mannheim wurden die Vorzüge der
BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) und besonders
von Russland gepriesen. Entsprechend hoch ist aktuell der
Zustrom ausländischer Gelder in den russischen Aktienmarkt.
Viele Fonds werben mit dem Begriff "Stabilität". Das stimmt
aktuell durchaus. Nicht jeder nimmt es jedoch genau mit der
Sorgfaltspflicht: Gegham Ananyan, der Leiter der Sparte Eastern
European Equities von Warburg Invest, spricht sogar vollmundig
von "Demokratisierung". Das ist plumpe Anbiederung oder gar
bewusste Täuschung. Der Kreml hat die freie Presse
ausgeschaltet, eine unabhängige Justiz existiert nicht, die
Gouverneure werden ernannt und nicht mehr frei gewählt, der
Zugang für Parteien zur Duma-Wahl ist erschwert, Nicht-
Regierungs-Organisationen werden stärker kontrolliert (wir
berichteten).
Der Kreml sei ferner wenig daran interessiert, die russische
Wirtschaft für Marktkräfte zu öffnen, kritisierte Ian Bremmer,
der Leiter des Beratungsunternehmens Eurasia Group jüngst in
"Fortune". Vielmehr verwende Moskau seine nationalen Ressourcen
dazu, die Innenpolitik zu konsolidieren und seinen Einfluss
international auszuweiten. Bremmer, der Russlands Präsident
Putin mit einem Seitenhieb auf den chilenischen Ex-Diktator
Pinochet gerne "Putinochet" nennt, sieht Russland nicht mehr als
Teil der BRIC-Gruppe. "Taking a Brick out of BRIC", lautet der
Titel seines Artikels. Russlands Wachstum basiere erstens fast
ausschließlich auf den zyklischen globalen Energiemärkten,
kleine und mittlere Unternehmen erbrächten nur 13 Prozent des
Brutto-Sozialproduktes. Die anderen drei BRIC-Staaten seien
dagegen gezwungen, ihre Wirtschaft zu diversifizieren,
erläuterte Bremmer. Weiter habe Goldman Sachs -- die
Investmentbank prägte einst den Begriff BRIC -- ausdrücklich
festgestellt, dass die Zugehörigkeit zur Gruppe auf
Beschäftigungswachstum und technischem Fortschritt basiere.
Russlands Arbeitslosigkeit bewege sich aber auf einem
zweistelligen Niveau. Außerdem seien laut Goldman Sachs offener
Handel und die ungehinderte Möglichkeit für Direktinvestitionen
entscheidend. Russland habe mehrfach bewiesen, dass die Politik
die Wirtschaft dominiere.
Im gerade veröffentlichten DESIX-Index, den Bremmer's Eurasia-
Group zusammen mit der Deutschen Bank heraus gibt, steht
Russland auf Rang 15 von 24 beobachteten Ländern. Und damit in
der Nachbarschaft von Algerien und Saudi-Arabien. Gemessen
werden soziale, ökonomische und politische Risiken in
Schwellenländern. Voriges Jahr stand Russland meist auf Platz
14.
Wodka, Brot und Spiele
Den Russen ist das alles egal. Im Privatleben waren sie nie
freier als jetzt: Westliche Mode, Reisen (wer es sich leisten
kann), Diskos, Autos stehen hoch im Kurs. Außerdem setzen auch
die regionalen Regierungen auf "Brot und Spiele": Feiertage
werden in großem Stil zelebriert, zu Silvester beispielsweise
war Sankt-Petersburg wunderbar geschmückt, die Stadt spendierte
ein Konzert und ein Feuerwerk, auf dem abgesperrten
Prachtboulevard Newski Prospekt war morgens um Vier die Hölle
los. Insgesamt ist in Russland eine extrem apolitische und
erschreckend ignorante Party-Gesellschaft entstanden. Das ist
der eigentliche P-Faktor.
An diesem Freitag haben die Russen wieder die Gelegenheit,
kräftig auf den Putz zu hauen, denn wir feiern den "Tag der
Verteidiger der Heimat". Im Kreml-hörigen Fernsehen tobt der
Nationalismus, der Armee wird gehuldigt: Alt-Sowjetrocker Oleg
Gasmanow darf sich mit teils wunderbaren ("Offizeri" -
Offiziere), teils peinlichen Schmachtfetzen ("Delal w SSSR" -
Hergestellt in der UdSSR) ans russische Volk wenden. Schon am
Mittwoch wurde in den Büros kräftig gepichelt und mit endlosen
Trinksprüchen auf das Wohl der Männer angestoßen; am Donnerstag
und Freitag ist frei, dafür wird eben am Sonntag gearbeitet.
Die Feier-, Fress-, Kauf- und Sauf-Wut hat dem Land einen
ungeahnten Konsumboom beschert (wir berichteten über Baltika und
Piaterotschka). Erneuter Beleg: Zum ersten Mal sind in der Liste
der reichsten fünfzig Russen des Magazins "Finanz" Unternehmer
aus dem Einzelhandel vertreten. Mit den Gründern der Supermärkte
Piaterotschka und Magnit sowie mit dem Wodka-Hersteller Russki
Standard haben es gleich drei Konsum-Industrielle in die Top50
geschafft. Erstmals sind damit auch Geschäftsleute ganz oben
vertreten, die ihren Reichtum von selbst aufbauten, ohne von den
zwielichtigen Privatisierungen der Neunziger Jahre zu
profitieren. Ein kurzer Einschub: Als einzige Frau hat sich
Jelena Baturina unter die ersten 50 vorgearbeitet. Die
Bauunternehmerin ist zufällig verheiratet mit Moskaus
Bürgermeister Juri Luschkow, der seiner Stadt in den vergangenen
Jahren einen enormen Bauboom beschert hat. Ob Baturina wohl
Aufträge von ihrem Mann zugeschanzt bekommen hat?
Rasgulai ist Zucker für das Depot
Das Timing für den Börsengang eines Agrar-Unternehmens könnte
also kaum besser sein. Entsprechend sollten die Anleger
aufmerksam einen neuen Titel am Aktienmarkt beobachten, der ab
dem 6. März auf dem Kurszettel steht: Rasgulai ist der erste
Agro-Konzern Russlands, der an die Börse geht (mögliche
Varianten in der transkribierten Schreibweise des Titels sind
Razgulay oder Razguljay). Rasgulai ist einer der drei größten
Zucker- und Getreide-Hersteller Russlands und der größte Reis-
Produzent. Das Unternehmen will am heimischen Aktienmarkt 30
Millionen Aktien emittieren und 144 Millionen Dollar einsammeln.
Die Preisspanne für das Bookbuilding beläuft sich auf 4,00 bis
4,80 Euro pro Aktie. Bookrunner sind die russische MDM Bank und
die Dresdner Kleinwort Wasserstein.
Der Preis erscheint einigen Analysten ein wenig hoch: Als reines
Commodity-Play bestünden Risiken bei den Produktionskosten. Auch
mögliche Konzessionen beim Eintritt in die Welthandels-
Organisation - also die Öffnung des russischen Marktes für
ausländische Konzerne - beurteilt Reanaissance Capital kritisch.
Auch Aton Capital sieht mit Blick auf die engen Margen im Handel
die Preisspanne ein wenig zu hoch: Der Preis bewege sich im
Mittelfeld des globalen Durchschnitts. Internationale
Wettbewerber wie Cargill könnten mittelfristig zu einer Gefahr
werden. Troika Dialog beurteilt dagegen die Preisspanne
angesichts der Kennzahlen positiv und erwartet, dass alle Aktien
platziert werden.
Laut International Accounting Standards belief sich der
Reingewinn 2004 auf 47 Millionen US-Dollar, im Jahr zuvor waren
es 42 Millionen gewesen. 2005 liegt noch nicht vor. Im Jahr 2004
erlöste der Konzern 730 Millionen Dollar, im vorigen Jahr werden
es wohl 720 bis 740 Millionen Dollar gewesen sein. Der enorme
Frost Anfang dieses Jahres hat einerseits Teile der kommenden
Ernte vernichtet. Andererseits dürfte die geringere Absatzmenge
durch steigende Preise kompensiert werden. Und im Schlepptau
der höheren Getreide-Preise lassen sich auch prima höhere Reis-
Preise durchsetzen, obwohl der im Süden produzierte Reis wohl
kaum von der Terrorkälte getroffen wurde. Die Zucker-Preise
stehen wegen eines weltweiten Produktions-Rückganges auf einem
15-Jahres-Hoch, unter anderem, da Brasilien einen Grossteil
seiner Ernte für die Produktion von Bio-Treibstoffen einsetzt.
Trink, Brüderchen!
Bleibt zu erwähnen, dass Zucker nicht nur in Süssigkeiten,
sondern auch in Cocktails verwendet wird. Getreide wird nicht
nur für Brot, sondern auch in der Wodka-Produktion benötigt.
Angesichts des gesellschaftlich akzeptierten Alkoholismus in
Russland stehen die Chancen für diese Grundstoffe somit nicht
schlecht. Die Weltbank warnte übrigens Ende vorigen Jahres vor
dem extremen Rückgang in der Bevölkerung Russlands, der weit
über das übliche Maß eines Landes an der Schwelle zur
Industrialisierung hinausgehe. Die russische Bevölkerungszahl
sank in den vergangenen 14 Jahren um 10,4 Millionen auf 143,3
Millionen Menschen. Bis 2025 soll das Minus dem Report zufolge
weitere 21,4 Millionen betragen, wenn alles weiter geht wie
bisher. Den Grund sieht der Bericht mit dem Titel "Dying too
young" vor allem in der ungesunden Lebensweise. Sprich: Zu fett,
zu viel. Und vor allem zu viel Wodka.
Passend dazu ein kleines Schmankerl am Rande: Plötzlich und
unerwartet geriert Anfang diesen Jahres der Wodka-Absatz in
Russland für ein paar Tage ins Stocken. Zu schnell für den Markt
trat am ersten Januar das Gesetz "Über die staatliche
Regulierung der Herstellung und des Umsatzes von Ethylalkohol,
Alkohol und alkoholhaltiger Produktion" in Kraft. Demnach müssen
in jeder Destille computergesteuerte Anlagen stehen, die die
Alkoholmengen messen und die Mischverhältnisse bestimmen. Über
ein zentrales Computersystem soll dann die landesweit
verbrauchte Alkoholmenge in Echtzeit erfasst werden. Der Staat
will sich so einen besseren Überblick über Markt und Konsumenten
verschaffen. Natürlich zum Wohle der Volksgesundheit. Die
Aufsicht über das Titanenwerk hat der Inlandsgeheimdienst FSB
übernommen. Dummerweise wurden die Anlagen aber nicht
rechtzeitig in alle Wodka-Fabriken eingebaut. Subito geriet ein
Grossteil der heldenhaften "Verteidiger des Vaterlandes" ins
Zittern. Der Tremor und die Absatz-Delle wurden jedoch schnell
durch eilig nachgeholtes Kampftrinken und eine neue Vorrats-
Hortung beseitigt.
Soweit, so gut - für Rasgulai. Hinter dem Konzern steht der
Multi-Millionär Igor Potapenko, der bislang nicht mit Volten
gegen den Kreml aufgefallen ist. Präsident Wladimir Putin hat
die Entwicklung der Landwirtschaft zu einer seiner vier
Prioritäten erklärt. Russland ist der viertgrösste Anbauer von
Weizen, aber noch immer ein Netto-Importeur von Lebensmitteln.
Um die Wodka-Produktion macht sich Putin dabei bestimmt keine
Sorgen: Zwar ist nach ihm eine populäre Wodka-Marke benannt -
"Putinka", der kleine Putin. Doch der Präsident selbst ist
bekennender Abstinenzler.
Heißgelaufene Börse
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick auf den Gesamtmarkt:
Die Fundamentaldaten sind weiter positiv. Die russische
Regierung will mit neu eingerichteten Sonderwirtschaftszonen
Kapital aller Branchen aus dem Westen anlocken. Die Hoffnung
bleibt, dass Russland - anders als Saudi-Arabien - seine
Wirtschaft diversifiziert und modernisiert. Der Abbau des
Schutzwalles um Gasprom entzückt die Anleger nach wie vor, zum
G8-Gipfel in diesem Sommer in Sankt-Petersburg sind moderate
Töne aus dem Kreml zu innen- und außenpolitischen Themen zu
erwarten. Die Regierung hat gerade erste Ideen vorgelegt, den
Kapitalmarkt zu modernisieren, strebt in die Welthandels-
Organisation und will westlichen Kapitalgebern in einigen
Branchen, etwa im Bankensektor, die Beteiligung an russischen
Firmen erleichtern. Moskau hofft auf eine Rückkehr des
Fluchtgeldes, das viele reiche Russen beispielsweise in
Briefkasten-Firmen auf Zypern geparkt haben. Der Ausbau des
Finanzmarktes liegt im Interesse der Oligarchen und der Manager
der Staatskonzerne, denn diese wollen ihre zusammen gerafften
Reichtümer nun an der Börse vergolden.
Die anhaltende Hausse ist uns aber ein wenig suspekt, konkrete
Nachrichten die sie rechtfertigen gab es zuletzt wenige. Da der
Erfolg des RTS vor allem auf der Performance der Index-
Schwergewichte im Öl- und Gassektor basiert, könnte eine
Korrektur einsetzen, sobald die Zahlen für das erste Quartal
vorliegen. Die Fördermengen dürften nämlich wegen des enormen
Frostes zum Jahresbeginn erheblich unter denen des Vorjahres
liegen. Die Temperaturen fielen so tief, wie seit dreißig Jahren
nicht mehr. In den Ölregionen Surgut und Nischnewartowsk betrug
beispielsweise die Durchschnittstemperatur im Januar minus 40
Grad. Die Tiefstwerte bewegten sich bei minus 50 bis minus 60
Grad. Die Stromversorgung fiel vielfach aus, Bohrlöcher mussten
geschlossen werden. Auch die Erschließung neuer Vorkommen geriet
ins Stocken. Problemlos und gerne angezapft wurden dagegen die
heimischen Wodka-Vorräte -- sie waren häufig die einzige
verlässliche und auch sehr leicht erreichbare Wärme-Quelle.
Schöne Grüße aus Piter, Ihre Julia
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6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
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Portfolio
Kürzel/Titel akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedar
Gold-Turbo Soc. Gen. 11,65 25.11.2005 8,07 9,86 halten
ALV Allianz 16,08 05/21 11,84 10,66 halten
Barrick Gold 27,38 05.08.2005 26,06 23,45 halten
CSCO Cisco Sys. 19,72 05/10 18,42 16,65 halten
DCX DaimlerChrysler 55,77 05/21 50,28 45,25 halten
Kaufen
Kürzel/Titel akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedar
Far East Energy Corp. (E) 1,73 17.02.2006 1,7 1,53 Kaufen
Royal Gold ($) 31,44 17.02.2006 28,3 25,47 kaufen
Colombia Gold Fields (Eu) 1,92 02.12.2005 0,8 0,72 kaufen
Shortpositionen
Kürzel/Titel akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedar
General Motors (GM) ($) 20,59 05/18 31,05 halten
CIT (Citigroup) ($) 46,8 28.10.2005 45,65 50,22 halten
Phelps Dodge ($) 141,23 09.12.2005 157 172,7 Verkaufen
AAPL (Apple) ($) 71,75 04.11.2005 74 81,4 Verkaufen
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7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
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...was Sie noch wissen sollten, finden Sie wie immer in unserem
iWatch.Pro.
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8. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
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M O N T A G, 27. Februar:
US/Neubauverkäufe Januar
US/Treasury, Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel
CH/ 76. Internationaler Automobil-Salon, Pressetage (bis 1.3.), Genf
D I E N S T A G, 28. Februar:
EU/Verbraucherpreise (HVPI) Januar
EU/Geschäftsklimaindex Eurozone Februar
EU/Index Wirtschaftsstimmung Februar
FR/OECD, PK mit Chefvolkswirt Cotis zum Zwischenbericht über
die Wirtschaftslage in den OECD-Ländern, Paris
GB/Index zum GfK-Konsumklima Februar
US/BIP Q4 (2. Veröffentlichung)
EU/EZB, Wochenausweis Fremdwährungsreserven
US/Index des Verbrauchervertrauens Februar
US/Index Einkaufsmanager Chicago Februar
US/Verkauf bestehender Häuser Januar
M I T T W O C H, 1. März:
DE/Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Februar
EU/Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Eurozone Februar
EU/Verbraucherpreise Eurozone Februar (Vorabschätzung)
EU/Arbeitsmarktdaten Januar
US/Persönliche Ausgaben und Einkommen Januar
US/ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe Februar
US/Bauausgaben Januar
US/DoE, Rohöllagerbestände (Woche)
US/Kfz-Absatzzahlen Februar
D O N N E R S T A G, 2. März:
EU/Erzeugerpreise Januar
EU/EZB, PK nach Ratssitzung, Frankfurt
US/Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)
F R E I T A G, 3. März:
EU/Einkaufsmanagerindex Eurozone Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Februar
EU/BIP Q4 (2. Veröffentlichung)
EU/BIP-Prognose Eurozone Q1/Q2 und Q3
EU/Einzelhandelsumsatz Januar
US/Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Februar (2. Umfrage)
US/ISM-Index Nicht-Verarbeitendes Gewerbe Februar
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9. DIE OSTEUROPÄISCHEN BÖRSEN MIT MUSTERDEPOT
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Die Börsentipps von Jürgen Büttner sind wir immer unseren Pro Lesern
vorbehalten, bitte haben Sie hierfür Verständnis oder werden
Sie auch einer: www.ekip.de
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10. CHARTTECHNIK & AUSBLICK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ, EURO UND GOLD
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Index /Anleihe/Währung Abstand vom 52 Wochen-Tief zum 52 Wochen Hoch
Aktueller Stand: (23.02.2006)
Änderung in Prozent vom: 16.02.2006 bis: 23.02.2006
Dow Jones 10% - 0% 11069,22 0,46%
Nasdaq Comp. 14% - 2% 2279,32 -0,12%
S&P 500 18% - 1% 1287,79 2,03%
Russell 2000 31% - 0% 732,45 0,07%
Gold 28% - 5% 552,15 1,23%
Oel (WTI) 44% - 14% 62,25 5,06%
Silber 22% - 5% 9,54 0,85%
10-Jahres-Rendite USA 11% - 1% 4,57 -0,03
Euro-Dollar 1% - 10% 1,19 0,01