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i W A T C H . F R E E
- US-BOERSENBRIEF -
5. Jahrgang - Ausgabe 19 (13.05.2005)
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1616-1521
Erscheinungsweise: woechentlich Freitag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
1. iWATCH ABSTRACT: Fragebogen, Mc Donalds und die Hedge Fonds
2. RUECKBLICK: US-KONJUNKTURDATEN STUETZEN
AKTIENMAERKTE
3. AUSBLICK: DELTA AIR LINES VOR REBOUND ?
4. LESERBRIEFE
5. BRIEF AUS ST.PETERSBURG: Piaterotschka ist Klassenbester
6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
8. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
9. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ, EURO UND GOLD
10. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
11. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
12. AN-/ABMELDUNG
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1. iWATCH ABSTRACT
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Liebe Leser und geduldige Fragebogenbeantworter,
(unsere weiblichen Leser mögen mir verzeihen, dass ich dieses
komplizierte Wort nicht auch noch mit einem -innen versehen habe)
Vielen Dank Ihnen allen für die rege Beteiligung an unserer
Umfrage. Sie hat ein paar interessante Ergebnisse gebracht, die
ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Wie nicht anders zu erwarten,
sind über 90% der Leser/innen an den US-Märkten und über 70% an
den Ost-Märkten interessiert. Nur 21% interessieren sich für die
Zinsentwicklung und 10% für die Politik in den USA. Allerdings
interessieren sich über 60 % für die Einblicke in die Wirtschaft
und Politik in Osteuropa.
Die Bewertung des Preis/Leistungsverhältnis und der Qualität
liegen mit über 75% bei gut bis sehr-gut. Bei der Umsetzung der
Empfehlungen liegen wir bei 70% im klar positiven Bereich.
Gesamtbetrachtet sind 79% der Befragten zufrieden mit dem i-watch,
wobei ihn konsequenterweise 75% weiterempfehlen. Unsere
Leserschicht ist im Schnitt eher über 40 Jahre alt und männlich.
(Entschuldigung bei den Damen sei hier angebracht). Über 50% gaben
an unsere Empfehlungen regelmäßig umzusetzen, wobei die meisten
neben Deutschland auch in West- & Ost-Europa aktiv sind. Der
größte Teil der Leser hat einen Hochschulabschluss und/oder ein
abgeschlossenes Studium.
Wir freuen uns sehr über Ihre positive Bewertung. Wir werden
weiter hart daran arbeiten, das Niveau auszubauen. Auch wenn
unsere Google-Empfehlung im Chaos endete. Es mag wenig Trost sein,
aber dazu fällt mir eine Geschichte ein. Als ich als Junghändler
anfing und einem Kunden einen Kurs stellen musste, ging das
fürchterlich schief. Der Kunde machte einen Verlust mit dem
Geschäft. Ich war ziemlich geknickt. Ein älterer Händlerkollege
sagte dann zu mir: Dieser Kunde wird sich sein Leben lang an Dich
erinnern. Egal wie die nächsten Geschäfte laufen werden, er wird
sich immer an Deinen Namen erinnern können - was willst Du mehr?
Gute Geschäftsbeziehungen müssen manchmal mit einem schlechten
Trade beginnen.
Wir erhielten Anfragen wg. des Shortens. Einige Broker scheinen
das "Leerverkaufen" von Aktien nicht zu unterstützen. Bevor Sie
nun deswegen den Broker wechseln (was meistens mit Kosten
verbunden ist), kaufen Sie sich PUTs auf die Aktien. Wenn Sie den
Terminmarkt bisher gescheut haben ("Nur wer sich nicht am
Terminmarkt engagiert ist ein Spekulant", sagte mal ein berühmter
Börsenfachmann). Sie können auch Verkaufsoptionsscheine erwerben,
sie laufen meistens länger. Meiden Sie in diesem Fall Calls zu
shorten, weil Sie dadurch Ihr Verlustrisiko nicht von vorne herein
limitieren können.
Zurück zu den Märkten. In der Berichtswoche tröpfelte die US-
Aktienmärkte nach unten ohne richtig Fahrt auf zu nehmen. Positiv
zu vermelden sind die milliardenschweren Fusionen wie z.B. die von
Duke Energy mit Cinergy . Zudem spekulierte das "Wall Street
Journal" (das selbst in Kürze schrumpfen wird) über ein
Kaufangebot von E-Trade an Ameritrade. Kodak stieg ein paar
Punkte, nachdem der bisherige CEO Daniel A. Carp von seinen Ämtern
zurücktritt und damit Platz für Antonio M. Perez macht. Der
Rücktritt dürfte laut "WSJ" im Zusammenhang mit den
Restrukturierungen des Unternehmens in Richtung Digitalfotografie
zu sehen sein.
Delta Airlines drohte der Absturz, während die April-Umsatzzahlen
von Mc Donalds (Ich liebe es übrigens überhaupt nicht) leicht
anstiegen. Dazu empfehle ich Ihnen das Buch: Fast Food Nation -
The dark side of the All-American Meal, von Eric Schlosser - es
ist erschreckend. Wußten Sie, dass 90% aller amerikanischen Kinder
zwischen 3 und 9 Jahren mindestens einmal pro Monat Mc Donalds
besuchen. Jährlich sterben 500 Kinder nach dem Verzehr von
Hamburgern etc. .....
Trotz des leicht gefallenen Öl-Preis und den besser als erwartet
ausgefallenen Konjunkturdaten, kommt im Dow Jones keine rechte
Kauflaune auf.
Zudem halten sich am Markt Gerüchte über die angebliche Schieflage
eines US-Hedgefonds. Dieser soll sich vor allem bei GM-Anleihe-
und -Aktiengeschäften verspekuliert haben, hieß es. Ist es nicht
interessant, für was Hedge-Fonds nun plötzlich alles gut oder
schlecht sind? Was machen die bösen Buben eigentlich so den ganzen
Tag - Aktien rauswerfen um jeden Preis und dann warten, dass die
Kurse kollabieren ? Ganz so einfach ist es nicht und Ekip-Leser
sind informiert und clever genug zu wissen, dass sehr oft die
Hedge-Fonds-Ausrede nur benutzt wird. Für die "Neueinsteiger" hier
ein schneller Einführungskurs: Hedging entstand bereits im 17.
Jahrhundert als japanische Reisbauern mittels Kreditnote lange vor
Einbringung der Ernte ein bestimmtes Preisniveau absichern
konnten. Der Begriff Hedge-Fonds ist ein Oberbegriff für eine
Vielzahl verschiedener Anlagestrategien, aber in der Regel
irreführend, weil heute nicht mehr das Ziel der Absicherung
("Hedgeing") im Vordergrund steht. Viel mehr ist das heutige Ziel
eines Hedge-Fonds eine positive Rendite - unabhängig von der
Entwicklung der Kapitalmärkte zu erzielen.
Hedge-Fonds orientieren sich nicht an Vergleichsindizes oder
Benchmarks und erzielen somit auch keine dazu relativ zu sehende
Rendite, sondern sie zielen auf eine positive und risikoeffiziente
Wertentwicklung in jedem Marktfeld ab. Hedge-Fonds unterscheiden
sich von traditionellen Investmentfonds im Wesentlichen durch 3
Kriterien:
Die Verwendung verschiedenster Anlageinstrumente und
Hilfsmittel zur Zielerreichung (Derivate),
2) die Möglichkeit des Leerverkaufs (Short-Selling)
3 )sowie die Erzielung einer Hebelwirkung durch Fremdfinanzierung
(Leverage).
Dadurch haben Hedge-Fonds höhere Freiheitsgrade: Der Hedge-Fonds-
Manager kann in Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Devisen, Optionen
oder Futures investieren und mittels Einsatz dieser
Finanzinstrumente sowohl von steigenden als auch von fallenden
Märkten profitieren. Durch die vielfältigen Möglichkeiten dieses
breit gefächerten Anlagespektrums können Hedge-Fonds weitgehend
unabhängig von Aktien-Märkten agieren und koppeln sich insoweit ab
vom Auf und Ab der Kapitalmärkte.
Hedge-Fonds eignen sich für Anleger, die ihr Anlagerisiko über
eine weitere Anlageklasse streuen wollen und damit in ihrem
Gesamtdepot ein besseres Risiko-Ertrags-Profil anstreben. Hedge-
Fonds haben das Ziel, unabhängig von den Kursschwankungen an den
Aktien- und Rentenmärkten eine konstante und dauerhaft positive
Rendite zu erzielen.
Aprospos Fonds. In der jüngsten 12-Monats-Fond-Performance-
Vergleich für amerikanische Fondsgesellschaften empfehlen sich
folgende: Legg Mason +42,8% mit ihrem Star-Manager William Miller.
Miller hat den Benchmark-S&P500 in den vergangenen 14 Jahren
hintereinander outperformed. 2tr ist Aliance Capital Management
mit einem Zuwachs von 42,6%, gefolgt von Nuveen Investment 41,3%,
Eaton Vance 39,5%. Es gab allerdings auch Schattenseiten. So
verloren Amvescap ADR 6,8% und Waddell & Reed 16,3 % in den
vergangenen 12 Monaten.
In der Donnerstagausgabe der FAZ ist ein interessanter technischer
Kommentar über die Wall Street. Aus den negativen
Stimmungsindikatoren, die als Kontraindikatoren fungierten, ließe
sich ableiten, dass die Kurse wieder steigen könnten. Andererseits
wisse man, dass es auch anders sein kann - na Klasse. Die
Analysten äußern sich vorsichtig, es reiche wenn der Index so
bleibe, er könne auch fallen bevor er wieder steigt.
Nun ja, wir von i-watch mögen nicht immer richtig liegen,
wenigstens bezieht unser Team eine klare Position.
In der kommenden Woche erwarten wir wieder interessante Daten aus
den USA. Am Montag werden Ihre Aktivitäten überprüft, dann wird
der Saldo der Wertpapierkäufe/Verkäufe ausländischer Investoren
veröffentlicht. Dann folgen am Dienstag die Industrieproduktion
und Zahlen über die Kapazitätsauslastung. Am Mittwoch warten wir
mit Spannung auf die Rohöllagerbestände und ob die Benzinpreise
danach wieder zurückkommen (und nicht nur die). Die Woche beenden
der Phil Fed und der Chicago Fed National Activity Index.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen, einen
"unfallfreien" Freitag den 13. und ein sonniges, Frühsommer-
Wochenende.
Ihr
EKIP-Team / gmh
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2. RUECKBLICK: US-KONJUNKTURDATEN STUETZEN
AKTIENMAERKTE
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Liebe Börsenfreunde!
Der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag, 06. Mai, überraschte
mit einem Beschäftigungsaufbau um 274.000 Personen, einer
Aufwärtsrevision der Zahlen der beiden Vormonate um insgesamt
93.000 Personen. Die Kapitalmärkte reagierten sehr heftig
auf diese Konjunkturdaten, insbesondere die Rentenkurse
gaben zum Teil kräftig nach, so dass die Rendite im zehn-
jährigen Laufzeitenbereich in den USA um bis zu 15 Basispunkte
anstiegen. In der Chartanalyse der zehnjährigen US-Rendite
wurde dieses Szenario im vorangegangenen Ekip-Newsletter bereits
skizziert.
Doch bereits im weiteren Verlauf der Berichtswoche konnte sich
die US-Rendite wieder deutlich zurückbilden, was auch von einer
Flucht in den sicheren Hafen von US-Staatsanleihen begünstigt
wurde. Neben Terrorwarnungen durch ein in den Luftraum
Washington´s
eingedrungenen Sportflugzeuges sorgten vor allem weitere negative
Meldungen von Corporate America hierfür. Denn neben General Motors
und Ford kämpft auch die drittgrößte US-Fluggesellschaft, Delta
Air Lines, um das nackte Überleben.
Hierdurch verstärkt sich der Fokus der Renten-Investoren auf erst-
klassige Schuldner. Neben europäischen Staatsanleihen können auch
US-Staatsanleihen hiervon profitieren. In Deutschland führte der
nicht endend wollende Strom von neuen Anlagegeldern in den Renten-
markt, zu einem erneuten historischen Nachkriegsrekord. Im Tief
rentierten deutsche zehnjährige Staatsanleihen nur noch mit 3,32
Prozent mit weiter fallender Tendenz.
Am Mittwoch überraschte dann ein weiteres Konjunkturdatum die
Märkte, da das Handelsbilanzdefizit für den Monat deutlich
niedriger ausfiel, wie im Vorfeld von Volkswirten erwartet wurde.
Der Handelsbilanzsaldo betrug im März 2005 rund 55,0 Milliarden
US-Dollar, wohingegen die Erwartungen im Vorfeld von einem Defizit
von 62 Milliarden US-Dollar ausgingen. Die Importe verzeichneten
mit einem Minus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat den
stärksten Rückgang seit Dezember 2001, also seit über 3 ½ Jahren,
während die US-Exporte um beachtliche 1,5 Prozent zulegen konnten.
Die Verringerung des Handelsbilanzdefizits birgt ein deutliches
Aufwärtsrevisionspotenzial für die Bruttoinlandsproduktszahlen vom
ersten Quartal in sich. Die Revision der BSP-Zahlen für die USA
stehen am 26. Mai an. Zuletzt gingen die ersten Schätzungen davon
aus, dass die US-Wirtschaft im 1. Quartal 2005 um nur 3,1 Prozent
anstelle von 3,7 Prozent gewachsen ist. Nun erhöht sich die
Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl von 3,1 nach oben revidiert
werden muss. Die Verringerung des Handelsbilanzdefizits ist um so
überraschender, da die Rohölimporte um 5,7 Prozent erneut kräftig
gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Demzufolge hat sich das
Defizit nach Herausrechnen der Petroleumgüter sogar um 6,2
Milliarden US-Dollar auf 38,0 Milliarden US-Dollar verringert. Die
Devisenmärkte quittierten diese Zahlen mit einem Aufschlag des US-
Dollars gegenüber allen wichtigen Währungen dieser Welt. Der Euro
verlor binnen wenigen Handelsminuten um einen US-Cent an Wert.
Im Ergebnis stabilisieren die Daten von der Handelsbilanz die
Kapitalmärkte, da eine ausgeglichene Handelsbilanz von jeder
Volkswirtschaft angestrebt wird. Doch wie bereits erwähnt,
stiegen die Kosten für Rohölimporte mit 5,7 Prozent weiterhin
sehr kräftig, was natürlich insbesondere die US-Fluggesellschaften
hart trifft.
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3. AUSBLICK: DELTA AIR LINES VOR REBOUND ?
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Die Fluggesellschaft, die am stärksten von hohen Ölpreisen
betroffen ist, ist Delta Air Lines. Da diese Fluggesellschaft
keine Termingeschäfte im vergangenen Jahr abgeschlossen hat,
als zu Jahresbeginn 2004 das Barrel Rohöl noch zwischen 30
und 35 US-Dollar je Barrel zu haben war, muss das Unternehmen
nun um seinen Fortbestand bangen. In dieser Woche verlor der
Kurs der Aktie nochmals über 25 Prozent von 3,40 US-Dollar
auf zuletzt 2,47 US-Dollar. Vor den Anschlägen am 11.
September 2001 notierte die Aktie sogar noch nahe der
Marke von 50 US-Dollar. Seit dem gleicht der Chart einem
Internet-Wert nach dem Platzen der New-Economy-Bubble.
Mit Wehmut erinnere ich mich noch an das Jahr 1993 zurück,
als Delta Air Lines für Nicht-Amerkikaner ein so genanntes
Stand-By-Ticket anbot, dass dem Inhaber erlaubte, für 800
D-Mark, 30 Tage lang, kreuz und quer mit den Maschinen der
Delta Air Lines durch die USA zu fliegen. Mit diesem Ticket
konnte man 200 Städte der USA besuchen auf der Basis eines
Stand-By-Passagieres, also eines Kunden, der kein Anrecht
Auf Mitnahme im Flugzeug hat, sofern dieses regulär aus-
Verkauft werden konnte, sprich alle Plätze belegt waren.
Doch dies war so gut wie nicht der Fall, so dass ich immer
die Flüge antreten konnte, die ich mir vorgenommen hatte.
Meine Flugroute im August 1995 lautete: New York - Las Vegas
- Los Angeles - Kansas City - Cincinatti - Miami - Buffalo/
Niagra Falls - Miami - Kansas City - Las Vegas - Los Angeles
- New York. In diesen 30 Tagen wurden mir die Ausmaße
des Territoriums der USA verdeutlicht, so dass ich auch
in den Jahren von 1994 bis 1999 meine Semesterferien dafür
verwandt habe die USA näher kennen zu lernen. Mein Fazit
lautete stets, dass die Vereinigten Staaten von Amerika
der größte Freizeitpark dieser Erde ist. Dies hat sich mit
den Anschlägen vom 11. September 2001 dramatisch verändert.
Doch zurück zu Delta Air Lines, die in dieser Woche den
Gläubigern klipp und klar mitteilten, dass die ausstehenden
Schulden dieser Gesellschaft nicht mehr vollständig zurück-
gezahlt werden können, sofern die Gläubiger keine Zugeständ-
nisse bei den Konditionen machen würden. Der Kurs brach
daraufhin wie bereits skizziert um ein weiteres Viertel ein.
Der Kurs von Delta Air Lines hat allerdings durchaus das Poten-
zial nochmals einen Rebound von bis zu 50 Prozent an den Tag
zu legen, was einem Kursniveau von 3,60 US-Dollar entsprechen
würde, bevor die Gesellschaft, ähnlich wie Pan Am in den 1980er
Jahren, vom Kurszettel verschwindet.
Die Nachricht, die diesen Rebound auslösen könnte, wäre,
dass sich die Gläubiger zu deutlichen Einschnitten ihrer
Forderungen gegenüber Delta Air Lines bereit erklären. Dies
könnte bereits in den kommenden Handelstagen bevorstehen.
Amerikaner sprechen hier zynisch von Dead Cat Bouncing.
Also, dass eine bereits aus hoher Höhe gefallene Katze, mit
tödlichem Aufschlag, nochmals einen kleinen Sprung nach oben
bzw. einen Rebound, vollzieht.
Wir eröffnen daher am Montag, 16. Mai 2005, eine Delta-
Air-Lines-Kauf-Position und legen umgehend nach Erwerb einen
Stopp-Loss-Kurs von 10 Prozent unterhalb dem Kaufniveau in
den Markt. Das Chance-Risiko-Verhältnis von 10 Prozent
Verlustpotenzial gegenüber einem Rebound von 50 Prozent
ist lukrativ.
Ihr EKIP-Team / UR
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4. LESERBRIEFE :
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Mit Interesse lese ich immer ihren Börsenbrief.
Zitat:
Nunmehr fuehle ich mich auf
erschreckende Art bestaetigt, dass die eiserne Regel,
NIEMALS eine Short-Position zu eroeffnen ohne zeitgleich
eine Covermarke zu setzen eine der wichtigsten, wenn nicht
DIE wichtigste Regel im trading-orientierten Aktienhandel ist.
Zitat Ende:
Nun, da es sich offensichtlich um etwas Wichtiges handelt,
wüsste ich gerne was ist eine Covermarke?
Ich habe diese Bezeichnung noch nie gehört. Auch Google weiß
keine Antwort. Über Ihre Erklärung würde ich mich freuen.
Grüße E. N. aus Mühltal
Sehr geehrte Frau N.,
eine Covermarke ist ein Stopp-Buy-Limit, also ein
Kursniveau bei dem eine Short-Position eingedeckt wird.
Covern bedeutet eindecken. Covermarke ist Deutsch-
Englisch und wurde vom Leser-Brief-Schreiber verwandt.
Eine Covermarke ist also in keinem Duden als Wort bzw.
Erklärung zu finden.
Mit bestem Gruß
Uwe Raab
Sehr geehrtes Team,
habe jetzt schon wieder von der Bank ein Umtauschangebot bekommen
über Gold Fields. Für eine Gold Fields Aktie 1,275 neue von
Harmony Gold Mining Company. Würde mich freuen über Ihre Meinung,
leider ist der Termin in knapp einer Woche.
R.
Sehr geehrter Herr R.
Wir sind der Meinung Sie sollten das Umtauschangebot nicht
annehmen. Kurze Frage von Ihnen und auch eine ziemlich kurze
Antwort von uns. Wir warten auf ein besseres Angebot - nicht von
Ihnen, wohl aber von Gold Fields
Schöne Grüße
gmh
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Wenn uns interessante Leserfragen erreichen, die auch
andere Leser oder Leserinnen interessieren koennten, so
werde wir diese hier veroeffentlichen. Um Rückfragen zu
vermeiden, bitte ich Sie, mir mit Ihrer Anfrage
anzugeben, ob Sie ggf. etwas gegen eine Veroeffentlichung
haben; ohne diese Mitteilung gehe ich davon aus, dass
eine allfällige Publikation im iWatch für Sie okay ist.
Die Redaktion behält sich eine Teilkürzung vor, falls
sich dies aus Platzgründen als notwendig erweisen sollte.
Bitte senden Sie Ihre Fragen zum I n h a l t des iWatch.Pro
n e u an folgende eMail-Adresse: team@ekip.de , diese
kommen dann direkt zu uns.
**************************************************
5. BRIEF AUS ST. PETERSBURG
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Piaterotschka ist Klassenbester
Eine liebenswerte Angewohnheit im ansonsten recht rauen Russland
ist die Verniedlichung in der Sprache: Freunde und Kinder werden
nicht nur mit ihrem Taufnamen angesprochen, sondern mit zärtlichen
Kosenamen versehen -- Lena wird zu Lenotschka, Michail zu Mischka.
Diese russische Tradition hat die Einzelhandelskette Piaterotschka
in ihrem Firmennamen aufgegriffen. "Piat" heißt "Fünf", ein
"Piaterotschka" ist im Volksmund auch die 5-Rubel-Münze - ein
Fünferchen also.
Der größte Retailer Russlands spricht ferner von fünf Vorteilen,
die jeder Supermarkt bieten muss, darunter günstige Preise und
gute Lage. Die meisten Piaterotschkas haben sich tatsächlich in
den grauen Wohnburgen der Schlafstädte angesiedelt, sie sind somit
gut erreichbar für die Rabotniks (Arbeiter), die sich nach einem
langen Tag nach Hause schleppen. Die Standortpolitik spart Geld,
da die Ladenmieten außerhalb der City niedriger sind. Service oder
eine fesche Inneneinrichtung in den Läden erwartet in dieser
Nachbarschaft niemand -- Hauptsache der Preis stimmt.
Preisdruck
Und tatsächlich: Dank ihrer Einkaufsmacht bieten die mittlerweile
235 Supermärkte in Russland Preise, die mitunter zwanzig Prozent
unter dem nationalen Durchschnitt liegen. Gegen diesen russischen
Aldi hat es die Konkurrenz im unteren Preissegment entsprechend
schwer, sie besteht zum Großteil aus Tante-Emma-Läden, die sich
aus Mangel an guten Flächen in die Souterrains der Innenstädte
drängen. Schon jetzt liegt die Nettomarge von 6,7 Prozent laut
Aton weltweit in der Spitzengruppe. Piaterotschka hat in seiner
Nische keine echte Konkurrenz zu fürchten - der Konzern ist auf
seinem Gebiet der Klassenbeste. Womit wir wieder beim Firmennamen
wären: Dieser bezieht sich auch auf die beste Note im russischen
Schulsystem - die Fünf; die Eins ist in Russland die schlechteste
Note.
Allenfalls mit einer Drei ist Piaterotschka allerdings am
vergangenen Freitag an die Börse gestartet: Die Aktie wurde zwar
vollständig platziert, der Ausgabepreis lag jedoch nur am unteren
Rand der anvisierten Emissionsspanne von 13 bis 16 Dollar. Mit den
erreichten 13 Dollar wurde die Aktie beim 16,6 fachen des
erwarteten Reingewinns für 2005 gepreist, wie die Investmentbank
Aton Capital berechnete. Ein angemessener Kurs: Nach Angaben von
Troika Dialog liegt der Durchschnitt für Retailer in den Emerging
Markets nur beim 17fachen.
Dass es nicht mehr wurde, liegt an der aktuellen Flut von
Börsengängen in Russland: In den vergangenen sechs Monaten sind
neun Konzerne an die Börse gegangen. Im vergangenen Oktober etwa
hatte der fünftgrößte Stahlkonzern Mechel Aktien im Wert von 331
Millionen Dollar an der Wall Street platziert, für spätestens Juni
hat sich der größte Stahlkonzern Ewras mit einem Initial Public
Offering in London von 500 bis 700 Millionen Dollar angekündigt.
Immerhin: Piaterotschka platzierte knapp 600 Millionen Dollar, das
sind 30 Prozent der Aktien des Konzerns, die Börsenkapitalisierung
liegt bei knapp zwei Milliarden Dollar. Piaterotschka ist somit
auf einen Schlag zum Blue Chip unter den russischen Retailern
geworden, Seventh Continent folgt mit einer Marktkapitalisierung
von 819 Millionen Dollar und einem Free Float von rund 107
Millionen Dollar. Diese hohe Liquidität dürfte dazu führen, dass
sich verstärkt Fonds eindecken.
Rein in den Einkaufswagen
Aufgrund des vorteilhaften makroökonomischen Umfelds dürfte
Piaterotschka weiter zulegen: In den vergangenen drei Jahren sind
die Umsätze im russischen Lebensmittel-Einzelhandel jeweils um
rund zehn Prozent jährlich gestiegen, die Wirtschaft wächst
ungebremst. Bis 2012 will der 1999 gegründete Sankt-Petersburger
Konzern 1.000 Supermärkte in Russland führen, davon 250 in der
Heimatstadt und 750 in Moskau und in den Nachbarregionen. Die
Ballung der Märkte dürfte die Logistik-Vernetzung weiter
verbessern und damit die Kosten für die Lagerhaltung senken. Das
Unternehmen hat außerdem noch Freiraum für das Wachstum in den
Regionen und den GUS-Staaten.
Gefahr droht Piaterotschka allenfalls durch die hochpreisige
Konkurrenz, die in wenigen, dafür aber riesigen Hypercentern um
die neu entstehende Mittelschicht buhlt. Lenta, Paterson, oder
etwa Metro sind teurer, bieten aber häufig Parkplätze, einen guten
Service, lange Öffnungszeiten, Sauberkeit, ein riesiges Sortiment
und vor allem frische Ware. Vorige Woche kaufte sich außerdem der
Schweizer Retailer und Projektentwickler Jelmoli mit 49 Prozent
bei Hypercenter Investment ein, um zehn neue Großmärkte zu
errichten. Eng wird es für Piaterotschka nur, wenn diese
Konkurrenz die Preise senken sollte.
Bis dahin dürften selbst unappetitliche Zwischenfälle
Piaterotschka kaum schaden: Anfang Mai mussten in Sankt-Petersburg
110 Märkte wegen eines Ausbruchs von Hepatitis A vorübergehend
schließen. Die Krankheit, die bei mangelnder Hygiene übertragen
wird, wurde nach Mitteilung des Unternehmens bei 65 Mitarbeitern
aus 18 Piaterotschka-Supermärkten diagnostiziert, offensichtlich
hatten sie sich durch abgepacktes Mittagsessen eines Zulieferers
infiziert. Lakonisch kommentierte die Investmentbank UralSib, dies
werde Piaterotschka wenig anhaben, da die Konkurrenz in Russland
nur schwach sei.
Außerdem sind die Kunden in Russland so einiges gewohnt: Bei
Piaterotschka, den Konkurrenten Kopeika und Bin, aber auch bei der
Metro, wurden im vergangenen September Tonnen von gepanschter
Kondensmilch konfisziert. Die Dosen waren mit staatlichen
Gütesiegeln und Originaletiketten versehen, enthielten aber nur
Milch auf billigerer Palmölbasis.
Wir halten die Aktie grundsätzlich für eine Bereicherung im Depot.
Wer auf eine Diversifizierung der russischen Wirtschaft und des
von Rohstoffen geprägten Aktienmarkts sowie einen weiter
wachsenden Konsum setzt, sollte einkaufen. Zudem hat sich das
Unternehmen mit einem Nettoumsatz von 1,1 Milliarden Dollar in
2004 an die Spitze des noch hoch fragmentierten Marktes gesetzt,
wir erwarten künftig Zukäufe. Noch ein Hinweis zur Schreibweise:
In den meisten Medien und Börsensites werden russische Namen nach
der angelsächsischen Transkription der Nachrichtenagentur
Associated Press übernommen -- Pyaterochka. Wir halten uns dagegen
im Text an die Übereinkunft der Nachrichtenagenturen in
Deutschland - Piaterotschka.
Ihr EKIP-Team / jd
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6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
==================================================
Kürzel/Titel. akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedarf
====PORTFOLIO===========================================
CENT Central 43,88 05/04 42,00 37,80 halten
KAUFEN==================================================
GG Goldcorp 13,37 05/12 Kaufen bei 12,00 US-Dollar
==================================================
====SHORTPOSITIONEN=====================================
BRCM (Broadcom) 31,48 05/06 31.84 35.00 Short Pos.
Halten
WEITER ZU BEOBACHTEN=========================================
GG Goldcorp 13,37 05/12 Kaufen bei 12,00 US-Dollar
====VERÄNDERUNGEN=(StoppLoss/Buy)=======================
Die Google-Short-Position wurde am 11. Mai mit einem
Kursverlust von 25 Prozent ausgestoppt bzw. eingedeckt.
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7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
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Die ausführliche Beschreibung was hinter unseren Tradingideen
Steckt und was es trotzdem zu beachten gibt, ist in unserem
iWatch.Pro nachzulesen
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8. TERMINE DER KOMMENDEN WOCHE
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M O N T A G, 16. Mai:
14:30 US/Empire State Manufacturing Index Mai
15:00 US/Saldo Wertpapierkäufe und -verkäufe ausländischer Investoren März
19:00 US/Treasury, Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel
Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:
- AT/CH/HU/Feiertag ("Pfingstmontag"), Börsen geschlossen
- HK/Feiertag ("Buddhas Geburtstag"), Börse geschlossen
D I E N S T A G, 17. Mai:
11:15 EU/EZB, Zuteilung Haupt-Refi-Zinstender
14:30 US/Erzeugerpreise April
14:30 US/Baubeginne/-genehmigungen April
15:00 EU/EZB, Wochenausweis Fremdwährungsreserven
15:15 US/Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung April
22:30 US/Applied Materials Inc, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,17), Santa Clara
- AT/OPEC, Ölmarkt-Monatsbericht, Wien
- US/Hewlett-Packard Co, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,36), Palo Alto
- US/Home Depot Inc, Ergebnis Q1 (PROGNOSE: 0,56), Atlanta
M I T T W O C H, 18. Mai:
14:30 US/Verbraucherpreise April
14:30 US/Realeinkommen April
16:30 US/DoE, Rohöllagerbestände
- US/BEA Systems Inc, Ergebnis Q1 (PROGNOSE: 0,09), San Jose
D O N N E R S T A G, 19. Mai:
11:00 EU/Verbraucherpreise (HVPI) April
11:00 EU/Industrieproduktion März
13:00 DE/ifo Institut für Wirtschaftsforschung,Wirtschaftsklima Eurozone Q2, München
14:30 US/Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)
16:00 US/Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) April
16:00 US/Index der Frühindikatoren April
18:00 US/Philadelphia-Fed-Index Mai
- EU/EZB, Sitzung des Rates ohne zinspolitische Entscheidung,Frankfurt
F R E I T A G, 20. Mai:
- US/Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI), Book-to-Bill-Ratio April
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9. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ UND GOLD
**************************************************
Index: Abstand vom 52/W-Tief 52/W-Hoch: Index-Stand:
Änderung in Prozent vom 05.05.05 bis 12.05.05
S&P 500 11% - 4% 1.171,11 -0,09%
Nasdaq Comp 13% -10% 1.964 +0,50%
QQQQ 17% - 6% 35,95 +0,53%
Dow Jones 3% - 6% 10.189 -0,39%
Russell 2000 17% - 8% 595,57 -0,01%
Gold 13% - 7% 427,50 -0,61%
Oel (WTI) 72% - 13% 50,45 -1,81%
30-Jahr Anl 8% - 16% 4,55 +0,04
10-Jahr Anl 6% - 15% 4,20 +0,05
Euro-Dollar 10% - 7% 1,28 -0,01
Dow Jones Industrial Index Stand am 12.05.05: 10.300,25 -40,13
--------------------------------------------------
Die Charts finden Sie auf unserer Internetseite www.ekip.de
unter dem Kunden-Login die ausführliche Charttechnik in
unsererm kostenpflichtigem iWatch.Pro, den Sie auch über
www.ekip.de beziehen können.
Eine erfolgreiche und spannende Börsenwoche wünscht Ihnen
Ihr
EKIP-Team
Bitte senden Sie Ihre Fragen zum I n h a l t des
iWatch.Pro
n e u an folgende e-Mail-Adresse: team@ekip.de
**************************************************
10. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
**************************************************
Ich habe hier einige Broker ausgesucht, die einen
deutschsprachigen Support anbieten, und dennoch das
Shorten in US-Aktien ermoeglichen.
E*Trade: Diesen Broker kennen Sie vielleicht von der
einen oder anderen Aktienanalyse meinerseits. E*Trade
Deutschland bietet sowohl deutsche Depots als auch US-Depots an.
Ueber die US-Depots koennen Sie dann shorten.
Gleichzeitig erhalten Sie jedoch den Support aus
Deutschland.
www.ekip.de/exit.php?id=30
2. Interactivebrokers: Dieser britische Broker ist
extrem guenstig, bietet jedoch nur bedingt
deutschsprachigen Support an.
www.ekip.de/exit.php?id=31
Lassen Sie mich Ihre Erfahrungen wissen. Die iWatch
Gemeinde umfasst inzwischen eine ausreichende Anzahl, um
auch einmal mit Wuenschen Gehoer bei diesen Brokern zu
finden.
**************************************************
11. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
**************************************************
Wir recherchieren sorgfaeltig und richten uns selber
nach unseren Empfehlungen. Dennoch muessen wir jegliche
Regressansprueche ausschliessen, die aus der Verwendung
der Inhalte dieses Newsletters entstehen koennten.
Die Inhalte des Newsletters spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.
Die Boerse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how ueber
die Boerse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermoegensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Newsletters erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Boerse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
**************************************************
i W A T C H . F R E E
- US-BOERSENBRIEF -
5. Jahrgang - Ausgabe 19 (13.05.2005)
______________________________________________
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1616-1521
Erscheinungsweise: woechentlich Freitag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
1. iWATCH ABSTRACT: Fragebogen, Mc Donalds und die Hedge Fonds
2. RUECKBLICK: US-KONJUNKTURDATEN STUETZEN
AKTIENMAERKTE
3. AUSBLICK: DELTA AIR LINES VOR REBOUND ?
4. LESERBRIEFE
5. BRIEF AUS ST.PETERSBURG: Piaterotschka ist Klassenbester
6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
8. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
9. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ, EURO UND GOLD
10. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
11. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
12. AN-/ABMELDUNG
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1. iWATCH ABSTRACT
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Liebe Leser und geduldige Fragebogenbeantworter,
(unsere weiblichen Leser mögen mir verzeihen, dass ich dieses
komplizierte Wort nicht auch noch mit einem -innen versehen habe)
Vielen Dank Ihnen allen für die rege Beteiligung an unserer
Umfrage. Sie hat ein paar interessante Ergebnisse gebracht, die
ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Wie nicht anders zu erwarten,
sind über 90% der Leser/innen an den US-Märkten und über 70% an
den Ost-Märkten interessiert. Nur 21% interessieren sich für die
Zinsentwicklung und 10% für die Politik in den USA. Allerdings
interessieren sich über 60 % für die Einblicke in die Wirtschaft
und Politik in Osteuropa.
Die Bewertung des Preis/Leistungsverhältnis und der Qualität
liegen mit über 75% bei gut bis sehr-gut. Bei der Umsetzung der
Empfehlungen liegen wir bei 70% im klar positiven Bereich.
Gesamtbetrachtet sind 79% der Befragten zufrieden mit dem i-watch,
wobei ihn konsequenterweise 75% weiterempfehlen. Unsere
Leserschicht ist im Schnitt eher über 40 Jahre alt und männlich.
(Entschuldigung bei den Damen sei hier angebracht). Über 50% gaben
an unsere Empfehlungen regelmäßig umzusetzen, wobei die meisten
neben Deutschland auch in West- & Ost-Europa aktiv sind. Der
größte Teil der Leser hat einen Hochschulabschluss und/oder ein
abgeschlossenes Studium.
Wir freuen uns sehr über Ihre positive Bewertung. Wir werden
weiter hart daran arbeiten, das Niveau auszubauen. Auch wenn
unsere Google-Empfehlung im Chaos endete. Es mag wenig Trost sein,
aber dazu fällt mir eine Geschichte ein. Als ich als Junghändler
anfing und einem Kunden einen Kurs stellen musste, ging das
fürchterlich schief. Der Kunde machte einen Verlust mit dem
Geschäft. Ich war ziemlich geknickt. Ein älterer Händlerkollege
sagte dann zu mir: Dieser Kunde wird sich sein Leben lang an Dich
erinnern. Egal wie die nächsten Geschäfte laufen werden, er wird
sich immer an Deinen Namen erinnern können - was willst Du mehr?
Gute Geschäftsbeziehungen müssen manchmal mit einem schlechten
Trade beginnen.
Wir erhielten Anfragen wg. des Shortens. Einige Broker scheinen
das "Leerverkaufen" von Aktien nicht zu unterstützen. Bevor Sie
nun deswegen den Broker wechseln (was meistens mit Kosten
verbunden ist), kaufen Sie sich PUTs auf die Aktien. Wenn Sie den
Terminmarkt bisher gescheut haben ("Nur wer sich nicht am
Terminmarkt engagiert ist ein Spekulant", sagte mal ein berühmter
Börsenfachmann). Sie können auch Verkaufsoptionsscheine erwerben,
sie laufen meistens länger. Meiden Sie in diesem Fall Calls zu
shorten, weil Sie dadurch Ihr Verlustrisiko nicht von vorne herein
limitieren können.
Zurück zu den Märkten. In der Berichtswoche tröpfelte die US-
Aktienmärkte nach unten ohne richtig Fahrt auf zu nehmen. Positiv
zu vermelden sind die milliardenschweren Fusionen wie z.B. die von
Duke Energy mit Cinergy . Zudem spekulierte das "Wall Street
Journal" (das selbst in Kürze schrumpfen wird) über ein
Kaufangebot von E-Trade an Ameritrade. Kodak stieg ein paar
Punkte, nachdem der bisherige CEO Daniel A. Carp von seinen Ämtern
zurücktritt und damit Platz für Antonio M. Perez macht. Der
Rücktritt dürfte laut "WSJ" im Zusammenhang mit den
Restrukturierungen des Unternehmens in Richtung Digitalfotografie
zu sehen sein.
Delta Airlines drohte der Absturz, während die April-Umsatzzahlen
von Mc Donalds (Ich liebe es übrigens überhaupt nicht) leicht
anstiegen. Dazu empfehle ich Ihnen das Buch: Fast Food Nation -
The dark side of the All-American Meal, von Eric Schlosser - es
ist erschreckend. Wußten Sie, dass 90% aller amerikanischen Kinder
zwischen 3 und 9 Jahren mindestens einmal pro Monat Mc Donalds
besuchen. Jährlich sterben 500 Kinder nach dem Verzehr von
Hamburgern etc. .....
Trotz des leicht gefallenen Öl-Preis und den besser als erwartet
ausgefallenen Konjunkturdaten, kommt im Dow Jones keine rechte
Kauflaune auf.
Zudem halten sich am Markt Gerüchte über die angebliche Schieflage
eines US-Hedgefonds. Dieser soll sich vor allem bei GM-Anleihe-
und -Aktiengeschäften verspekuliert haben, hieß es. Ist es nicht
interessant, für was Hedge-Fonds nun plötzlich alles gut oder
schlecht sind? Was machen die bösen Buben eigentlich so den ganzen
Tag - Aktien rauswerfen um jeden Preis und dann warten, dass die
Kurse kollabieren ? Ganz so einfach ist es nicht und Ekip-Leser
sind informiert und clever genug zu wissen, dass sehr oft die
Hedge-Fonds-Ausrede nur benutzt wird. Für die "Neueinsteiger" hier
ein schneller Einführungskurs: Hedging entstand bereits im 17.
Jahrhundert als japanische Reisbauern mittels Kreditnote lange vor
Einbringung der Ernte ein bestimmtes Preisniveau absichern
konnten. Der Begriff Hedge-Fonds ist ein Oberbegriff für eine
Vielzahl verschiedener Anlagestrategien, aber in der Regel
irreführend, weil heute nicht mehr das Ziel der Absicherung
("Hedgeing") im Vordergrund steht. Viel mehr ist das heutige Ziel
eines Hedge-Fonds eine positive Rendite - unabhängig von der
Entwicklung der Kapitalmärkte zu erzielen.
Hedge-Fonds orientieren sich nicht an Vergleichsindizes oder
Benchmarks und erzielen somit auch keine dazu relativ zu sehende
Rendite, sondern sie zielen auf eine positive und risikoeffiziente
Wertentwicklung in jedem Marktfeld ab. Hedge-Fonds unterscheiden
sich von traditionellen Investmentfonds im Wesentlichen durch 3
Kriterien:
Die Verwendung verschiedenster Anlageinstrumente und
Hilfsmittel zur Zielerreichung (Derivate),
2) die Möglichkeit des Leerverkaufs (Short-Selling)
3 )sowie die Erzielung einer Hebelwirkung durch Fremdfinanzierung
(Leverage).
Dadurch haben Hedge-Fonds höhere Freiheitsgrade: Der Hedge-Fonds-
Manager kann in Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Devisen, Optionen
oder Futures investieren und mittels Einsatz dieser
Finanzinstrumente sowohl von steigenden als auch von fallenden
Märkten profitieren. Durch die vielfältigen Möglichkeiten dieses
breit gefächerten Anlagespektrums können Hedge-Fonds weitgehend
unabhängig von Aktien-Märkten agieren und koppeln sich insoweit ab
vom Auf und Ab der Kapitalmärkte.
Hedge-Fonds eignen sich für Anleger, die ihr Anlagerisiko über
eine weitere Anlageklasse streuen wollen und damit in ihrem
Gesamtdepot ein besseres Risiko-Ertrags-Profil anstreben. Hedge-
Fonds haben das Ziel, unabhängig von den Kursschwankungen an den
Aktien- und Rentenmärkten eine konstante und dauerhaft positive
Rendite zu erzielen.
Aprospos Fonds. In der jüngsten 12-Monats-Fond-Performance-
Vergleich für amerikanische Fondsgesellschaften empfehlen sich
folgende: Legg Mason +42,8% mit ihrem Star-Manager William Miller.
Miller hat den Benchmark-S&P500 in den vergangenen 14 Jahren
hintereinander outperformed. 2tr ist Aliance Capital Management
mit einem Zuwachs von 42,6%, gefolgt von Nuveen Investment 41,3%,
Eaton Vance 39,5%. Es gab allerdings auch Schattenseiten. So
verloren Amvescap ADR 6,8% und Waddell & Reed 16,3 % in den
vergangenen 12 Monaten.
In der Donnerstagausgabe der FAZ ist ein interessanter technischer
Kommentar über die Wall Street. Aus den negativen
Stimmungsindikatoren, die als Kontraindikatoren fungierten, ließe
sich ableiten, dass die Kurse wieder steigen könnten. Andererseits
wisse man, dass es auch anders sein kann - na Klasse. Die
Analysten äußern sich vorsichtig, es reiche wenn der Index so
bleibe, er könne auch fallen bevor er wieder steigt.
Nun ja, wir von i-watch mögen nicht immer richtig liegen,
wenigstens bezieht unser Team eine klare Position.
In der kommenden Woche erwarten wir wieder interessante Daten aus
den USA. Am Montag werden Ihre Aktivitäten überprüft, dann wird
der Saldo der Wertpapierkäufe/Verkäufe ausländischer Investoren
veröffentlicht. Dann folgen am Dienstag die Industrieproduktion
und Zahlen über die Kapazitätsauslastung. Am Mittwoch warten wir
mit Spannung auf die Rohöllagerbestände und ob die Benzinpreise
danach wieder zurückkommen (und nicht nur die). Die Woche beenden
der Phil Fed und der Chicago Fed National Activity Index.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen, einen
"unfallfreien" Freitag den 13. und ein sonniges, Frühsommer-
Wochenende.
Ihr
EKIP-Team / gmh
**************************************************
2. RUECKBLICK: US-KONJUNKTURDATEN STUETZEN
AKTIENMAERKTE
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Liebe Börsenfreunde!
Der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag, 06. Mai, überraschte
mit einem Beschäftigungsaufbau um 274.000 Personen, einer
Aufwärtsrevision der Zahlen der beiden Vormonate um insgesamt
93.000 Personen. Die Kapitalmärkte reagierten sehr heftig
auf diese Konjunkturdaten, insbesondere die Rentenkurse
gaben zum Teil kräftig nach, so dass die Rendite im zehn-
jährigen Laufzeitenbereich in den USA um bis zu 15 Basispunkte
anstiegen. In der Chartanalyse der zehnjährigen US-Rendite
wurde dieses Szenario im vorangegangenen Ekip-Newsletter bereits
skizziert.
Doch bereits im weiteren Verlauf der Berichtswoche konnte sich
die US-Rendite wieder deutlich zurückbilden, was auch von einer
Flucht in den sicheren Hafen von US-Staatsanleihen begünstigt
wurde. Neben Terrorwarnungen durch ein in den Luftraum
Washington´s
eingedrungenen Sportflugzeuges sorgten vor allem weitere negative
Meldungen von Corporate America hierfür. Denn neben General Motors
und Ford kämpft auch die drittgrößte US-Fluggesellschaft, Delta
Air Lines, um das nackte Überleben.
Hierdurch verstärkt sich der Fokus der Renten-Investoren auf erst-
klassige Schuldner. Neben europäischen Staatsanleihen können auch
US-Staatsanleihen hiervon profitieren. In Deutschland führte der
nicht endend wollende Strom von neuen Anlagegeldern in den Renten-
markt, zu einem erneuten historischen Nachkriegsrekord. Im Tief
rentierten deutsche zehnjährige Staatsanleihen nur noch mit 3,32
Prozent mit weiter fallender Tendenz.
Am Mittwoch überraschte dann ein weiteres Konjunkturdatum die
Märkte, da das Handelsbilanzdefizit für den Monat deutlich
niedriger ausfiel, wie im Vorfeld von Volkswirten erwartet wurde.
Der Handelsbilanzsaldo betrug im März 2005 rund 55,0 Milliarden
US-Dollar, wohingegen die Erwartungen im Vorfeld von einem Defizit
von 62 Milliarden US-Dollar ausgingen. Die Importe verzeichneten
mit einem Minus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat den
stärksten Rückgang seit Dezember 2001, also seit über 3 ½ Jahren,
während die US-Exporte um beachtliche 1,5 Prozent zulegen konnten.
Die Verringerung des Handelsbilanzdefizits birgt ein deutliches
Aufwärtsrevisionspotenzial für die Bruttoinlandsproduktszahlen vom
ersten Quartal in sich. Die Revision der BSP-Zahlen für die USA
stehen am 26. Mai an. Zuletzt gingen die ersten Schätzungen davon
aus, dass die US-Wirtschaft im 1. Quartal 2005 um nur 3,1 Prozent
anstelle von 3,7 Prozent gewachsen ist. Nun erhöht sich die
Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl von 3,1 nach oben revidiert
werden muss. Die Verringerung des Handelsbilanzdefizits ist um so
überraschender, da die Rohölimporte um 5,7 Prozent erneut kräftig
gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Demzufolge hat sich das
Defizit nach Herausrechnen der Petroleumgüter sogar um 6,2
Milliarden US-Dollar auf 38,0 Milliarden US-Dollar verringert. Die
Devisenmärkte quittierten diese Zahlen mit einem Aufschlag des US-
Dollars gegenüber allen wichtigen Währungen dieser Welt. Der Euro
verlor binnen wenigen Handelsminuten um einen US-Cent an Wert.
Im Ergebnis stabilisieren die Daten von der Handelsbilanz die
Kapitalmärkte, da eine ausgeglichene Handelsbilanz von jeder
Volkswirtschaft angestrebt wird. Doch wie bereits erwähnt,
stiegen die Kosten für Rohölimporte mit 5,7 Prozent weiterhin
sehr kräftig, was natürlich insbesondere die US-Fluggesellschaften
hart trifft.
**************************************************
3. AUSBLICK: DELTA AIR LINES VOR REBOUND ?
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Die Fluggesellschaft, die am stärksten von hohen Ölpreisen
betroffen ist, ist Delta Air Lines. Da diese Fluggesellschaft
keine Termingeschäfte im vergangenen Jahr abgeschlossen hat,
als zu Jahresbeginn 2004 das Barrel Rohöl noch zwischen 30
und 35 US-Dollar je Barrel zu haben war, muss das Unternehmen
nun um seinen Fortbestand bangen. In dieser Woche verlor der
Kurs der Aktie nochmals über 25 Prozent von 3,40 US-Dollar
auf zuletzt 2,47 US-Dollar. Vor den Anschlägen am 11.
September 2001 notierte die Aktie sogar noch nahe der
Marke von 50 US-Dollar. Seit dem gleicht der Chart einem
Internet-Wert nach dem Platzen der New-Economy-Bubble.
Mit Wehmut erinnere ich mich noch an das Jahr 1993 zurück,
als Delta Air Lines für Nicht-Amerkikaner ein so genanntes
Stand-By-Ticket anbot, dass dem Inhaber erlaubte, für 800
D-Mark, 30 Tage lang, kreuz und quer mit den Maschinen der
Delta Air Lines durch die USA zu fliegen. Mit diesem Ticket
konnte man 200 Städte der USA besuchen auf der Basis eines
Stand-By-Passagieres, also eines Kunden, der kein Anrecht
Auf Mitnahme im Flugzeug hat, sofern dieses regulär aus-
Verkauft werden konnte, sprich alle Plätze belegt waren.
Doch dies war so gut wie nicht der Fall, so dass ich immer
die Flüge antreten konnte, die ich mir vorgenommen hatte.
Meine Flugroute im August 1995 lautete: New York - Las Vegas
- Los Angeles - Kansas City - Cincinatti - Miami - Buffalo/
Niagra Falls - Miami - Kansas City - Las Vegas - Los Angeles
- New York. In diesen 30 Tagen wurden mir die Ausmaße
des Territoriums der USA verdeutlicht, so dass ich auch
in den Jahren von 1994 bis 1999 meine Semesterferien dafür
verwandt habe die USA näher kennen zu lernen. Mein Fazit
lautete stets, dass die Vereinigten Staaten von Amerika
der größte Freizeitpark dieser Erde ist. Dies hat sich mit
den Anschlägen vom 11. September 2001 dramatisch verändert.
Doch zurück zu Delta Air Lines, die in dieser Woche den
Gläubigern klipp und klar mitteilten, dass die ausstehenden
Schulden dieser Gesellschaft nicht mehr vollständig zurück-
gezahlt werden können, sofern die Gläubiger keine Zugeständ-
nisse bei den Konditionen machen würden. Der Kurs brach
daraufhin wie bereits skizziert um ein weiteres Viertel ein.
Der Kurs von Delta Air Lines hat allerdings durchaus das Poten-
zial nochmals einen Rebound von bis zu 50 Prozent an den Tag
zu legen, was einem Kursniveau von 3,60 US-Dollar entsprechen
würde, bevor die Gesellschaft, ähnlich wie Pan Am in den 1980er
Jahren, vom Kurszettel verschwindet.
Die Nachricht, die diesen Rebound auslösen könnte, wäre,
dass sich die Gläubiger zu deutlichen Einschnitten ihrer
Forderungen gegenüber Delta Air Lines bereit erklären. Dies
könnte bereits in den kommenden Handelstagen bevorstehen.
Amerikaner sprechen hier zynisch von Dead Cat Bouncing.
Also, dass eine bereits aus hoher Höhe gefallene Katze, mit
tödlichem Aufschlag, nochmals einen kleinen Sprung nach oben
bzw. einen Rebound, vollzieht.
Wir eröffnen daher am Montag, 16. Mai 2005, eine Delta-
Air-Lines-Kauf-Position und legen umgehend nach Erwerb einen
Stopp-Loss-Kurs von 10 Prozent unterhalb dem Kaufniveau in
den Markt. Das Chance-Risiko-Verhältnis von 10 Prozent
Verlustpotenzial gegenüber einem Rebound von 50 Prozent
ist lukrativ.
Ihr EKIP-Team / UR
**************************************************
4. LESERBRIEFE :
**************************************************
Mit Interesse lese ich immer ihren Börsenbrief.
Zitat:
Nunmehr fuehle ich mich auf
erschreckende Art bestaetigt, dass die eiserne Regel,
NIEMALS eine Short-Position zu eroeffnen ohne zeitgleich
eine Covermarke zu setzen eine der wichtigsten, wenn nicht
DIE wichtigste Regel im trading-orientierten Aktienhandel ist.
Zitat Ende:
Nun, da es sich offensichtlich um etwas Wichtiges handelt,
wüsste ich gerne was ist eine Covermarke?
Ich habe diese Bezeichnung noch nie gehört. Auch Google weiß
keine Antwort. Über Ihre Erklärung würde ich mich freuen.
Grüße E. N. aus Mühltal
Sehr geehrte Frau N.,
eine Covermarke ist ein Stopp-Buy-Limit, also ein
Kursniveau bei dem eine Short-Position eingedeckt wird.
Covern bedeutet eindecken. Covermarke ist Deutsch-
Englisch und wurde vom Leser-Brief-Schreiber verwandt.
Eine Covermarke ist also in keinem Duden als Wort bzw.
Erklärung zu finden.
Mit bestem Gruß
Uwe Raab
Sehr geehrtes Team,
habe jetzt schon wieder von der Bank ein Umtauschangebot bekommen
über Gold Fields. Für eine Gold Fields Aktie 1,275 neue von
Harmony Gold Mining Company. Würde mich freuen über Ihre Meinung,
leider ist der Termin in knapp einer Woche.
R.
Sehr geehrter Herr R.
Wir sind der Meinung Sie sollten das Umtauschangebot nicht
annehmen. Kurze Frage von Ihnen und auch eine ziemlich kurze
Antwort von uns. Wir warten auf ein besseres Angebot - nicht von
Ihnen, wohl aber von Gold Fields
Schöne Grüße
gmh
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Wenn uns interessante Leserfragen erreichen, die auch
andere Leser oder Leserinnen interessieren koennten, so
werde wir diese hier veroeffentlichen. Um Rückfragen zu
vermeiden, bitte ich Sie, mir mit Ihrer Anfrage
anzugeben, ob Sie ggf. etwas gegen eine Veroeffentlichung
haben; ohne diese Mitteilung gehe ich davon aus, dass
eine allfällige Publikation im iWatch für Sie okay ist.
Die Redaktion behält sich eine Teilkürzung vor, falls
sich dies aus Platzgründen als notwendig erweisen sollte.
Bitte senden Sie Ihre Fragen zum I n h a l t des iWatch.Pro
n e u an folgende eMail-Adresse: team@ekip.de , diese
kommen dann direkt zu uns.
**************************************************
5. BRIEF AUS ST. PETERSBURG
**************************************************
Piaterotschka ist Klassenbester
Eine liebenswerte Angewohnheit im ansonsten recht rauen Russland
ist die Verniedlichung in der Sprache: Freunde und Kinder werden
nicht nur mit ihrem Taufnamen angesprochen, sondern mit zärtlichen
Kosenamen versehen -- Lena wird zu Lenotschka, Michail zu Mischka.
Diese russische Tradition hat die Einzelhandelskette Piaterotschka
in ihrem Firmennamen aufgegriffen. "Piat" heißt "Fünf", ein
"Piaterotschka" ist im Volksmund auch die 5-Rubel-Münze - ein
Fünferchen also.
Der größte Retailer Russlands spricht ferner von fünf Vorteilen,
die jeder Supermarkt bieten muss, darunter günstige Preise und
gute Lage. Die meisten Piaterotschkas haben sich tatsächlich in
den grauen Wohnburgen der Schlafstädte angesiedelt, sie sind somit
gut erreichbar für die Rabotniks (Arbeiter), die sich nach einem
langen Tag nach Hause schleppen. Die Standortpolitik spart Geld,
da die Ladenmieten außerhalb der City niedriger sind. Service oder
eine fesche Inneneinrichtung in den Läden erwartet in dieser
Nachbarschaft niemand -- Hauptsache der Preis stimmt.
Preisdruck
Und tatsächlich: Dank ihrer Einkaufsmacht bieten die mittlerweile
235 Supermärkte in Russland Preise, die mitunter zwanzig Prozent
unter dem nationalen Durchschnitt liegen. Gegen diesen russischen
Aldi hat es die Konkurrenz im unteren Preissegment entsprechend
schwer, sie besteht zum Großteil aus Tante-Emma-Läden, die sich
aus Mangel an guten Flächen in die Souterrains der Innenstädte
drängen. Schon jetzt liegt die Nettomarge von 6,7 Prozent laut
Aton weltweit in der Spitzengruppe. Piaterotschka hat in seiner
Nische keine echte Konkurrenz zu fürchten - der Konzern ist auf
seinem Gebiet der Klassenbeste. Womit wir wieder beim Firmennamen
wären: Dieser bezieht sich auch auf die beste Note im russischen
Schulsystem - die Fünf; die Eins ist in Russland die schlechteste
Note.
Allenfalls mit einer Drei ist Piaterotschka allerdings am
vergangenen Freitag an die Börse gestartet: Die Aktie wurde zwar
vollständig platziert, der Ausgabepreis lag jedoch nur am unteren
Rand der anvisierten Emissionsspanne von 13 bis 16 Dollar. Mit den
erreichten 13 Dollar wurde die Aktie beim 16,6 fachen des
erwarteten Reingewinns für 2005 gepreist, wie die Investmentbank
Aton Capital berechnete. Ein angemessener Kurs: Nach Angaben von
Troika Dialog liegt der Durchschnitt für Retailer in den Emerging
Markets nur beim 17fachen.
Dass es nicht mehr wurde, liegt an der aktuellen Flut von
Börsengängen in Russland: In den vergangenen sechs Monaten sind
neun Konzerne an die Börse gegangen. Im vergangenen Oktober etwa
hatte der fünftgrößte Stahlkonzern Mechel Aktien im Wert von 331
Millionen Dollar an der Wall Street platziert, für spätestens Juni
hat sich der größte Stahlkonzern Ewras mit einem Initial Public
Offering in London von 500 bis 700 Millionen Dollar angekündigt.
Immerhin: Piaterotschka platzierte knapp 600 Millionen Dollar, das
sind 30 Prozent der Aktien des Konzerns, die Börsenkapitalisierung
liegt bei knapp zwei Milliarden Dollar. Piaterotschka ist somit
auf einen Schlag zum Blue Chip unter den russischen Retailern
geworden, Seventh Continent folgt mit einer Marktkapitalisierung
von 819 Millionen Dollar und einem Free Float von rund 107
Millionen Dollar. Diese hohe Liquidität dürfte dazu führen, dass
sich verstärkt Fonds eindecken.
Rein in den Einkaufswagen
Aufgrund des vorteilhaften makroökonomischen Umfelds dürfte
Piaterotschka weiter zulegen: In den vergangenen drei Jahren sind
die Umsätze im russischen Lebensmittel-Einzelhandel jeweils um
rund zehn Prozent jährlich gestiegen, die Wirtschaft wächst
ungebremst. Bis 2012 will der 1999 gegründete Sankt-Petersburger
Konzern 1.000 Supermärkte in Russland führen, davon 250 in der
Heimatstadt und 750 in Moskau und in den Nachbarregionen. Die
Ballung der Märkte dürfte die Logistik-Vernetzung weiter
verbessern und damit die Kosten für die Lagerhaltung senken. Das
Unternehmen hat außerdem noch Freiraum für das Wachstum in den
Regionen und den GUS-Staaten.
Gefahr droht Piaterotschka allenfalls durch die hochpreisige
Konkurrenz, die in wenigen, dafür aber riesigen Hypercentern um
die neu entstehende Mittelschicht buhlt. Lenta, Paterson, oder
etwa Metro sind teurer, bieten aber häufig Parkplätze, einen guten
Service, lange Öffnungszeiten, Sauberkeit, ein riesiges Sortiment
und vor allem frische Ware. Vorige Woche kaufte sich außerdem der
Schweizer Retailer und Projektentwickler Jelmoli mit 49 Prozent
bei Hypercenter Investment ein, um zehn neue Großmärkte zu
errichten. Eng wird es für Piaterotschka nur, wenn diese
Konkurrenz die Preise senken sollte.
Bis dahin dürften selbst unappetitliche Zwischenfälle
Piaterotschka kaum schaden: Anfang Mai mussten in Sankt-Petersburg
110 Märkte wegen eines Ausbruchs von Hepatitis A vorübergehend
schließen. Die Krankheit, die bei mangelnder Hygiene übertragen
wird, wurde nach Mitteilung des Unternehmens bei 65 Mitarbeitern
aus 18 Piaterotschka-Supermärkten diagnostiziert, offensichtlich
hatten sie sich durch abgepacktes Mittagsessen eines Zulieferers
infiziert. Lakonisch kommentierte die Investmentbank UralSib, dies
werde Piaterotschka wenig anhaben, da die Konkurrenz in Russland
nur schwach sei.
Außerdem sind die Kunden in Russland so einiges gewohnt: Bei
Piaterotschka, den Konkurrenten Kopeika und Bin, aber auch bei der
Metro, wurden im vergangenen September Tonnen von gepanschter
Kondensmilch konfisziert. Die Dosen waren mit staatlichen
Gütesiegeln und Originaletiketten versehen, enthielten aber nur
Milch auf billigerer Palmölbasis.
Wir halten die Aktie grundsätzlich für eine Bereicherung im Depot.
Wer auf eine Diversifizierung der russischen Wirtschaft und des
von Rohstoffen geprägten Aktienmarkts sowie einen weiter
wachsenden Konsum setzt, sollte einkaufen. Zudem hat sich das
Unternehmen mit einem Nettoumsatz von 1,1 Milliarden Dollar in
2004 an die Spitze des noch hoch fragmentierten Marktes gesetzt,
wir erwarten künftig Zukäufe. Noch ein Hinweis zur Schreibweise:
In den meisten Medien und Börsensites werden russische Namen nach
der angelsächsischen Transkription der Nachrichtenagentur
Associated Press übernommen -- Pyaterochka. Wir halten uns dagegen
im Text an die Übereinkunft der Nachrichtenagenturen in
Deutschland - Piaterotschka.
Ihr EKIP-Team / jd
**************************************************
6. AKTUELLE EMPFEHLUNGSLISTE UND PERFORMANCE
==================================================
Kürzel/Titel. akt.Kurs Empf.in Empf.Kurs SL Handl.bedarf
====PORTFOLIO===========================================
CENT Central 43,88 05/04 42,00 37,80 halten
KAUFEN==================================================
GG Goldcorp 13,37 05/12 Kaufen bei 12,00 US-Dollar
==================================================
====SHORTPOSITIONEN=====================================
BRCM (Broadcom) 31,48 05/06 31.84 35.00 Short Pos.
Halten
WEITER ZU BEOBACHTEN=========================================
GG Goldcorp 13,37 05/12 Kaufen bei 12,00 US-Dollar
====VERÄNDERUNGEN=(StoppLoss/Buy)=======================
Die Google-Short-Position wurde am 11. Mai mit einem
Kursverlust von 25 Prozent ausgestoppt bzw. eingedeckt.
**************************************************
7. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER AKTUELLEN TRADINGIDEEN
**************************************************
Die ausführliche Beschreibung was hinter unseren Tradingideen
Steckt und was es trotzdem zu beachten gibt, ist in unserem
iWatch.Pro nachzulesen
**************************************************
8. TERMINE DER KOMMENDEN WOCHE
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M O N T A G, 16. Mai:
14:30 US/Empire State Manufacturing Index Mai
15:00 US/Saldo Wertpapierkäufe und -verkäufe ausländischer Investoren März
19:00 US/Treasury, Auktion drei- und sechsmonatiger Schatzwechsel
Außerdem im Laufe des Tages zu erwarten:
- AT/CH/HU/Feiertag ("Pfingstmontag"), Börsen geschlossen
- HK/Feiertag ("Buddhas Geburtstag"), Börse geschlossen
D I E N S T A G, 17. Mai:
11:15 EU/EZB, Zuteilung Haupt-Refi-Zinstender
14:30 US/Erzeugerpreise April
14:30 US/Baubeginne/-genehmigungen April
15:00 EU/EZB, Wochenausweis Fremdwährungsreserven
15:15 US/Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung April
22:30 US/Applied Materials Inc, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,17), Santa Clara
- AT/OPEC, Ölmarkt-Monatsbericht, Wien
- US/Hewlett-Packard Co, Ergebnis Q2 (PROGNOSE: 0,36), Palo Alto
- US/Home Depot Inc, Ergebnis Q1 (PROGNOSE: 0,56), Atlanta
M I T T W O C H, 18. Mai:
14:30 US/Verbraucherpreise April
14:30 US/Realeinkommen April
16:30 US/DoE, Rohöllagerbestände
- US/BEA Systems Inc, Ergebnis Q1 (PROGNOSE: 0,09), San Jose
D O N N E R S T A G, 19. Mai:
11:00 EU/Verbraucherpreise (HVPI) April
11:00 EU/Industrieproduktion März
13:00 DE/ifo Institut für Wirtschaftsforschung,Wirtschaftsklima Eurozone Q2, München
14:30 US/Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche)
16:00 US/Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) April
16:00 US/Index der Frühindikatoren April
18:00 US/Philadelphia-Fed-Index Mai
- EU/EZB, Sitzung des Rates ohne zinspolitische Entscheidung,Frankfurt
F R E I T A G, 20. Mai:
- US/Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI), Book-to-Bill-Ratio April
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9. CHARTTECHNIK DOW JONES, S&P 500, NASDAQ UND GOLD
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Index: Abstand vom 52/W-Tief 52/W-Hoch: Index-Stand:
Änderung in Prozent vom 05.05.05 bis 12.05.05
S&P 500 11% - 4% 1.171,11 -0,09%
Nasdaq Comp 13% -10% 1.964 +0,50%
QQQQ 17% - 6% 35,95 +0,53%
Dow Jones 3% - 6% 10.189 -0,39%
Russell 2000 17% - 8% 595,57 -0,01%
Gold 13% - 7% 427,50 -0,61%
Oel (WTI) 72% - 13% 50,45 -1,81%
30-Jahr Anl 8% - 16% 4,55 +0,04
10-Jahr Anl 6% - 15% 4,20 +0,05
Euro-Dollar 10% - 7% 1,28 -0,01
Dow Jones Industrial Index Stand am 12.05.05: 10.300,25 -40,13
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Die Charts finden Sie auf unserer Internetseite www.ekip.de
unter dem Kunden-Login die ausführliche Charttechnik in
unsererm kostenpflichtigem iWatch.Pro, den Sie auch über
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Eine erfolgreiche und spannende Börsenwoche wünscht Ihnen
Ihr
EKIP-Team
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10. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
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Ich habe hier einige Broker ausgesucht, die einen
deutschsprachigen Support anbieten, und dennoch das
Shorten in US-Aktien ermoeglichen.
E*Trade: Diesen Broker kennen Sie vielleicht von der
einen oder anderen Aktienanalyse meinerseits. E*Trade
Deutschland bietet sowohl deutsche Depots als auch US-Depots an.
Ueber die US-Depots koennen Sie dann shorten.
Gleichzeitig erhalten Sie jedoch den Support aus
Deutschland.
www.ekip.de/exit.php?id=30
2. Interactivebrokers: Dieser britische Broker ist
extrem guenstig, bietet jedoch nur bedingt
deutschsprachigen Support an.
www.ekip.de/exit.php?id=31
Lassen Sie mich Ihre Erfahrungen wissen. Die iWatch
Gemeinde umfasst inzwischen eine ausreichende Anzahl, um
auch einmal mit Wuenschen Gehoer bei diesen Brokern zu
finden.
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11. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wir recherchieren sorgfaeltig und richten uns selber
nach unseren Empfehlungen. Dennoch muessen wir jegliche
Regressansprueche ausschliessen, die aus der Verwendung
der Inhalte dieses Newsletters entstehen koennten.
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wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.
Die Boerse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how ueber
die Boerse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermoegensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Newsletters erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Boerse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
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