Die US-Börsenaufsicht überdenkt ihre Bilanzvorschriften und guckt dabei nach Europa.
Washington - Die US-Börsenaufsicht "Securities and Exchange Commission" (SEC) überdenkt ihre Vorschriften zur Rechnungslegung und zur Berichterstattung der in den USA börsennotierten Unternehmen. Zwar gebe es keine Anzeichen für eine bevorstehende weitere spektakuläre Insolvenz, sagte der leitende Wirtschaftsprüfer der SEC, Robert Herdman. Dennoch müsse der zunehmenden Praxis der Unternehmen Einhalt geboten werden, zurückliegende Jahre neu zu bilanzieren, wie der mit der Durchsetzung der Vorschriften betraute SEC-Prüfer Charles Niemeier erläuterte.
Herdman sprach sich auch dafür aus, sich den europäischen Bilanzregeln zu nähern. Denn der strukturell durch allgemein gültige Vorschriften geprägte europäische Ansatz sei dem amerikanischen Status Quo der fallweise definierten, sehr detaillierten Regeln (Case Law) vorzuziehen. Auch die Zulassung und Reglementierung der Buchprüfer solle auf den Prüfstand kommen. "Alles muss nun neu überdacht werden", sagte Herdman, "damit so ein Debakel wie bei Enron nicht mehr vorkommt".
Irreführende Ergebnisse
Allerdings würden die bisherigen Vorschriften nicht sofort hinfällig, betonten die Verantwortlichen der SEC. Es sei aber nicht länger tragbar, dass es Jahre dauere, bis Bilanzierungsvorschriften für den US-Standard US-GAAP erlassen würden, die von den Unternehmen dennoch leicht zu umgehen seien. Dadurch könnten irreführende Ergebnisse publiziert werden, die dennoch den Vorschriften nach US-GAAP genügten.
Niemeier warnte die Verantwortlichen der Unternehmen, dass das Ausnutzen von Lücken der Bilanzvorschriften zur unredlich beschönigten Darstellung der Finanzlage zwar vielleicht formal die Vorschriften der SEC erfülle, "aber dennoch den Straftatbestand des Betrugs erfüllen kann".
Bessere Unternehmensberichte gefordert
SEC-Mitarbeiterin Cynthia Glassman sprach sich für "bessere Unternehmensberichte" aus, die "dem Anleger klare, aussagekräftige und korrekte Informationen geben, und das rechtzeitig". Die von der SEC nun geforderten zeitnäheren Unternehmensmeldungen seien nur der Beginn einer ganzen Reihe von Änderungen, betonte der Leiter der Abteilung Unternehmensfinanzen der SEC, Alan Beller am Samstag. Die SEC fordert mittlerweile, dass Unternehmen relevante Ereignisse nun sofort veröffentlichen (ad hoc), statt damit bis zum Quartalsbericht zu warten.
Auch an eine verkürzte Frist zur Mitteilung von Insiderverkäufen werde gedacht. Der Kongress werde die aus den dreißiger Jahren stammenden Vorschriften überdenken müssen, wonach Insider bis zu 45 Tagen eingeräumt wird, um ihre Transaktionen offen zu legen, sagte Mauri Osheroff von der Vorschriftsabteilung der SEC.
Washington - Die US-Börsenaufsicht "Securities and Exchange Commission" (SEC) überdenkt ihre Vorschriften zur Rechnungslegung und zur Berichterstattung der in den USA börsennotierten Unternehmen. Zwar gebe es keine Anzeichen für eine bevorstehende weitere spektakuläre Insolvenz, sagte der leitende Wirtschaftsprüfer der SEC, Robert Herdman. Dennoch müsse der zunehmenden Praxis der Unternehmen Einhalt geboten werden, zurückliegende Jahre neu zu bilanzieren, wie der mit der Durchsetzung der Vorschriften betraute SEC-Prüfer Charles Niemeier erläuterte.
Herdman sprach sich auch dafür aus, sich den europäischen Bilanzregeln zu nähern. Denn der strukturell durch allgemein gültige Vorschriften geprägte europäische Ansatz sei dem amerikanischen Status Quo der fallweise definierten, sehr detaillierten Regeln (Case Law) vorzuziehen. Auch die Zulassung und Reglementierung der Buchprüfer solle auf den Prüfstand kommen. "Alles muss nun neu überdacht werden", sagte Herdman, "damit so ein Debakel wie bei Enron nicht mehr vorkommt".
Irreführende Ergebnisse
Allerdings würden die bisherigen Vorschriften nicht sofort hinfällig, betonten die Verantwortlichen der SEC. Es sei aber nicht länger tragbar, dass es Jahre dauere, bis Bilanzierungsvorschriften für den US-Standard US-GAAP erlassen würden, die von den Unternehmen dennoch leicht zu umgehen seien. Dadurch könnten irreführende Ergebnisse publiziert werden, die dennoch den Vorschriften nach US-GAAP genügten.
Niemeier warnte die Verantwortlichen der Unternehmen, dass das Ausnutzen von Lücken der Bilanzvorschriften zur unredlich beschönigten Darstellung der Finanzlage zwar vielleicht formal die Vorschriften der SEC erfülle, "aber dennoch den Straftatbestand des Betrugs erfüllen kann".
Bessere Unternehmensberichte gefordert
SEC-Mitarbeiterin Cynthia Glassman sprach sich für "bessere Unternehmensberichte" aus, die "dem Anleger klare, aussagekräftige und korrekte Informationen geben, und das rechtzeitig". Die von der SEC nun geforderten zeitnäheren Unternehmensmeldungen seien nur der Beginn einer ganzen Reihe von Änderungen, betonte der Leiter der Abteilung Unternehmensfinanzen der SEC, Alan Beller am Samstag. Die SEC fordert mittlerweile, dass Unternehmen relevante Ereignisse nun sofort veröffentlichen (ad hoc), statt damit bis zum Quartalsbericht zu warten.
Auch an eine verkürzte Frist zur Mitteilung von Insiderverkäufen werde gedacht. Der Kongress werde die aus den dreißiger Jahren stammenden Vorschriften überdenken müssen, wonach Insider bis zu 45 Tagen eingeräumt wird, um ihre Transaktionen offen zu legen, sagte Mauri Osheroff von der Vorschriftsabteilung der SEC.