US-Autoindustrie: Hilfspaket scheitert im Senat
Das Schicksal des vom Bankrott bedrohten Branchenriesen Chrysler ist ungewiss
Die Einigung im Senat scheiterte an der Weigerung der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), die von den Republikanern geforderten tiefgreifenden Lohnkürzungen zu akzeptieren. Damit sollten die Lohnkosten auf das Niveau der japanischen Anbieter in den USA gesenkt werden. UAW erklärte sich laut republikanischen Angaben zwar zu den Lohnsenkungen bereit, jedoch nicht wie gefordert bereits im kommenden Jahr, sondern frühestens 2011.
Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, äußerte sich am Donnerstagabend (Ortszeit) enttäuscht über das Scheitern eines Kompromissentwurfs, auf den sich Republikaner und Demokraten zuvor nach mehrstündigen Verhandlungen verständigt hatten. Reid sprach von einem „Verlust für das Land“ und fügte hinzu: „Mir graut davor, morgen zur Wall Street zu schauen. Das wird kein erfreulicher Anblick sein.“
Sorge vor Reaktion der Wall Street
Der republikanische Senator Bob Corker sagte, beide Seiten hätten kurz vor einer endgültigen Einigung gestanden. Die UAW habe sich jedoch geweigert, Lohnsenkungen zu einem festen Zeitpunkt 2009 zuzusagen. Auch das Weiße Haus zeigte sich enttäuscht über die Ablehnung des Rettungsplans.
Das Scheitern des Hilfsprogramms erinnerte an das Nein des Repräsentantenhauses zum staatlichen 700-Milliarden-Dollar-Paket zur Rettung der Finanzmärkte im September. Damals reagierte die Wall Street mit Rekordverlusten. Das Gesetz wurde nach mehreren Änderungen schließlich doch verabschiedet und von Präsident George W. Bush unterzeichnet. Es war zunächst unklar, ob das Hilfspaket für die Autoindustrie ebenfalls noch zu retten war.
Das vom Repräsentantenhaus bereits am Mittwoch gebilligte Hilfsprogramm sollte vor allem General Motors (GM) und Chrysler aus der Klemme helfen. Der Opel-Mutterkonzern und die ehemalige Daimler-Tochter hatten erklärt, ohne staatliche Finanzhilfe noch vor Jahresende wären sie in wenigen Wochen zahlungsunfähig. Ford ist nach eigenen Angaben nicht derart akut bedroht, hat aber ebenfalls Bedarf an Kreditoptionen angemeldet.
jba/AP/dpa
Quelle: http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/...at_aid_355315.html
Mit 52 zu 35 Stimmen ist das 14 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die angeschlagene US-Autoindustrie im Senat geplatzt. Damit ist das Schicksal der vom Bankrott bedrohten Branchenriesen General Motors und Chrysler ungewiss.
Das Schicksal des vom Bankrott bedrohten Branchenriesen Chrysler ist ungewiss
Die Einigung im Senat scheiterte an der Weigerung der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), die von den Republikanern geforderten tiefgreifenden Lohnkürzungen zu akzeptieren. Damit sollten die Lohnkosten auf das Niveau der japanischen Anbieter in den USA gesenkt werden. UAW erklärte sich laut republikanischen Angaben zwar zu den Lohnsenkungen bereit, jedoch nicht wie gefordert bereits im kommenden Jahr, sondern frühestens 2011.
Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, äußerte sich am Donnerstagabend (Ortszeit) enttäuscht über das Scheitern eines Kompromissentwurfs, auf den sich Republikaner und Demokraten zuvor nach mehrstündigen Verhandlungen verständigt hatten. Reid sprach von einem „Verlust für das Land“ und fügte hinzu: „Mir graut davor, morgen zur Wall Street zu schauen. Das wird kein erfreulicher Anblick sein.“
Sorge vor Reaktion der Wall Street
Der republikanische Senator Bob Corker sagte, beide Seiten hätten kurz vor einer endgültigen Einigung gestanden. Die UAW habe sich jedoch geweigert, Lohnsenkungen zu einem festen Zeitpunkt 2009 zuzusagen. Auch das Weiße Haus zeigte sich enttäuscht über die Ablehnung des Rettungsplans.
Das Scheitern des Hilfsprogramms erinnerte an das Nein des Repräsentantenhauses zum staatlichen 700-Milliarden-Dollar-Paket zur Rettung der Finanzmärkte im September. Damals reagierte die Wall Street mit Rekordverlusten. Das Gesetz wurde nach mehreren Änderungen schließlich doch verabschiedet und von Präsident George W. Bush unterzeichnet. Es war zunächst unklar, ob das Hilfspaket für die Autoindustrie ebenfalls noch zu retten war.
Das vom Repräsentantenhaus bereits am Mittwoch gebilligte Hilfsprogramm sollte vor allem General Motors (GM) und Chrysler aus der Klemme helfen. Der Opel-Mutterkonzern und die ehemalige Daimler-Tochter hatten erklärt, ohne staatliche Finanzhilfe noch vor Jahresende wären sie in wenigen Wochen zahlungsunfähig. Ford ist nach eigenen Angaben nicht derart akut bedroht, hat aber ebenfalls Bedarf an Kreditoptionen angemeldet.
jba/AP/dpa
Quelle: http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/...at_aid_355315.html