Unwort des Jahres 2001 gewählt

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zombi17:

Unwort des Jahres 2001 gewählt

 
22.01.02 15:34
Es ist " Starikone"!!!

OK , Spass beiseite

ftd.de, Di, 22.1.2002, 10:48  
Unwort des Jahres 2001 gewählt

Die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden hat "Gotteskrieger" zum Unwort des vergangenen Jahres gewählt. Auch die weiteren Begriffe stehen ganz im Zeichen der Terroranschläge in den USA vom 11. September.

Die Sprachwissenschaftler wählten "Gotteskrieger" aus über 700 Vorschlägen aus. In der Begründung der Jury heißt es: "Kein Glaube an einen Gott gleich welcher Religion kann einen Krieg oder gar Terroranschläge rechtfertigen." Die Bezeichnung werde vor allem in akustischen Medien oft ohne kritische Distanz gebraucht.

Auf Platz zwei kam der "Kreuzzug" als Umschreibung der militärischen Vergeltung. Auf Rang drei wurde die "extrem verharmlosende Benennung" von Osama bin Laden als "Topterrorist" gesetzt.


Die Formulierungen wurden aus rund 1400 Zuschriften mit 727 verschiedenen Vorschlägen ausgewählt. Mit dem "Unwort" werden Begriffe gerügt, "welche die Erfordernisse sachlicher Angemessenheit und humanen Miteinanders besonders deutlich verfehlen".



© dpa
zombi17:

Die Worte und Unworte seit 1991

 
22.01.02 15:36
ftd.de, Di, 22.1.2002, 10:59  
Die Worte und Unworte seit 1991

Seit 1991 geißeln Sprachwissenschaftler zudem abwertende und schönfärberische Begriffe als "Unworte". Es folgen die "Worte" und - mit einer kurzen Begründung der Jury - die "Unworte" seit 1991.

Wort des Jahres
1991: "Besserwessi"

1992: "Politikverdrossenheit"

1993: "Sozialabbau"

1994: "Superwahljahr"

1995: "Mulitmedia"

1996: "Sparpaket"

1997: "Reformstau"

1998: "Rot-Grün"

1999: "Millennium"

2000: "Schwarzgeldaffäre"

2001: "Der 11. September"



Unwort des Jahres (mit Begründung)

1991: "Ausländerfrei" (fremdenfeindliche Parole in Hoyerswerda)


1992: "Ethnische Säuberung" (Propagandaformel im ehemaligen Jugoslawien)


1993: "Überfremdung" (Scheinargument gegen den Zuzug von Ausländern)


1994: "Peanuts" (Der ehemalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, geringschätzig über die offenen Handwerkerrechnungen in Höhe von rund 50 Mio. DM im Zusammenhang mit der Pleite des Bauunternehmers Jürgen Schneider)


1995: "Diätenanpassung" (Beschönigung der Diätenerhöhung im Bundestag)


1996: "Rentnerschwemme" (falsches, angstauslösendes Naturbild für einen sozialpolitischen Sachverhalt)


1997: "Wohlstandsmüll" (Umschreibung arbeitsunwilliger und -unfähiger Menschen des früheren Verwaltungspräsidenten von Nestlé, Helmut Maucher)


1998: "sozialverträgliches Frühableben" (zynisch wirkende Ironisierung des Ex-Präsidenten der Bundesärztekammer Karsten Vilmar)


1999: "Kollateralschaden" (Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit, Nato-offizieller Terminus im Kosovo-Krieg)


2000: "National befreite Zone" (zynisch heroisierende Umschreibung einer Region, die von Rechtsextremisten terrorisiert wird)


2001: "Gotteskrieger" (Kein Glaube an einen Gott gleich welcher Religion kann einen Krieg oder gar Terroranschläge rechtfertigen)



© dpa
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