United Internet kaufen!!!

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DonHappy:

United Internet kaufen!!!

 
12.05.02 14:14
Wer hätte das gedacht - im Internet ist Geld zu verdienen. Zu den wenigen Unternehmen, denen das gelingt, gehört seit heute auch die Beteiligungsgesellschaft United Internet. Im ersten Quartal erlöste der Konzern aus einem um 16 Prozent auf 70,9 Millionen Euro gestiegenen Umsatz einen bereinigten Vorsteuergewinn (EBT) von 8,1 Millionen Euro. Mit dieser Zahl wurde die gesamte Analystengemeinde auf dem falschen Fuß erwischt, hatten die Experten doch im Schnitt mit nicht mehr als 4,8 Millionen Euro gerechnet. Außerdem fielen auch noch Sondereffekte an. Aus dem Verkauf der Adlink-Anteile an Doubleclick flossen dem Unternehmen 10,8 Millionen Euro zu. Dem standen Restrukturierungskosten in Höhe von 5,5 Millionen gegenüber, so dass das reale EBT 13,4 Millionen Euro beträgt.
Zu verdanken ist der positive Trend vor allem den hervorragenden Zahlen des Internet-Providers 1&1, der Kernbeteiligung des United Internet-Konzerns. Bei 1&1 verbesserte sich das EBT von 0,9 auf 7,4 Millionen Euro. Bei 24help kletterte der Gewinn von 2,5 auf 3 Millionen, und der E-Mail-Dienstleister GMX schaffte mit einem EBT von 0,7 Millionen Euro den Sprung in die Gewinnzone, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Minus von 2,4 Millionen angefallen war. Sorgenkind war einmal mehr der Werbevermarkter Adlink. Die Restrukturierung verursachte einen Verlust von 6,8 Millionen Euro. Die roten Zahlen werden sich in den nächsten Quartalen jedoch deutlich reduzieren. Noch hält United Internet 63 Prozent an Adlink. Sobald die Tochter zwei Quartale hintereinander vor Abschreibungen und Restrukturierungskosten schwarze Zahlen schreibt, darf Doubleclick die Option auf weitere 21 Prozent einlösen. In diesem Fall könnte United Internet die ertragsschwache Tochter entkonsolidieren.

Mit dem guten ersten Quartal im Rücken hat sich Vorstandschef Ralph Dommermuth für die Zukunft einiges vorgenommen. Die Planzahlen für das Gesamtjahr sind viel versprechend. Dommermuth prognostiziert ein Umsatzwachstum von 31 Prozent auf 302 Millionen Euro sowie ein bereinigtes Vorsteuerergebnis von 22 Millionen Euro. Der Einfluss durch Sondereffekte soll positiv sein. Gelingen soll das unter anderem durch eine intensivere Vernetzung der drei Tochterunternehmen. Als ersten Schritt will Dommermuth die Dienste von GMX stärker in das Komplettangebot von 1&1 integrieren.

Auch bei der Lösung der Schuldenfrage scheint der Durchbruch gelungen zu sein. Ende 2001 stand das Unternehmen noch mit 86 Millionen Euro in der Kreide, hauptsächlich angehäuft während des Internet-Booms, als Dommermuth durch teure Zukäufe im Start-Up-Bereich rund 30 Millionen Euro in den Sand setzte. Mit den Erlösen aus den Verkäufen von Adlink und Jobpilot sollen die Verbindlichkeiten bis Ende März auf 13 Millionen Euro abgebaut sein, zum Jahresende soll der Konzern dann komplett entschuldet sein. Dank des starken operativen Cash Flows (allein im ersten Quartal 7,3 Millionen Euro) sollte das kein Problem sein.

Fazit: Wegen der Verlustvorträge wird United Internet in diesem Jahr keine Steuern bezahlen müssen. So wird das EBT gleichzeitig auch der Nettogewinn sein. Unterm Strich rechnen wir nun mit rund 25 Millionen Euro beziehungsweise knapp 0,50 Euro pro Aktie. Damit ist United Internet mit einem aktuellen KGV von 12 attraktiv bewertet, wobei das zukünftige Gewinnwachstum unter dem Auslaufen des Verlustvortrags leiden wird. Da wir am Neuen Markt noch Rückschlagspotenzial sehen, unter dem auch die United-Internet-Aktie leiden dürfte, empfehlen wir mit dem Einstieg noch ein wenig zu warten und erst bei Kursen unter 5,50 Euro zuzugreifen.

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