Tchibo will mit Allianz über Beiersdorf-Anteil verhandeln
Hamburg (vwd) - Die beiden Großaktionäre der Beiersdorf AG, Hamburg, könnten in naher Zukunft in Verhandlungen über die künftige Aktionätsstruktur einsteigen. Dies deutete Tchibo-Miteigentümer Joachim Herz gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" (Mittwochausgabe) an. "Tchibo und Allianz haben sich 25 Jahre lang nebeneinander bei Beiersdorf engagiert. Doch das geht jetzt nicht mehr. Und wenn die Allianz verkaufen will, müssen wir mit ihr darüber verhandeln", wurde Joachim Herz zitiert.
Um den Anteil der Allianz AG, München, von 44 Prozent zu erwerben, schlägt Herz den Angaben zufolge eine Teilung des Tchibo-Konzerns in zwei Teile - Tchibo Kaffee und Beieresdorf - vor. Günter und Daniela Herz hätten einer Auszahlung für deren 39,6-prozentige Tchibo-Beteiligung mit vier Mrd EUR nur zugestimmt, da sie ihre Zielsetzung, Beiersdorf zu übernehmen, unter den gegebenen Bedingungen nicht durchsetzen könnten. Das Geld aus dem Verkauf der Reemtsma-Anteile dürfe nicht für den "Auskauf von Aktionären" ausgegeben werden.
"Jetzt hat mir Günter aber gesagt, dass er bereit sei, eine Lösung für sein Engagement bei Beiersdorf zu finden", wurde Joachim Herz zitiert. Günter Herz war am Mittwoch für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Bereits am Vortag war vwd aus informierten Kreisen bestätigt worden, dass es ein Schreiben seitens Joachim Herz an die zerstrittenen Geschwister gibt, in dem die Aufstockung der Anteile eindringlich vorgeschlagen wird. +++ Michael Brendel
vwd/6.8.2003/mbr/bb