13.12.2005 21:32
TUI baut die Touristik um - Handelsblatt
Die TUI AG, Hannover, plant einem Zeitungsbericht zufolge einen tiefgreifenden Umbau im wichtigsten Geschäftsbereich Touristik. TUI-Deutschlandchef Volker Böttcher wolle seine Führungskräfte am Mittwoch erstmals über die Änderungen informieren, schreibt die Tageszeitung "Handelsblatt" vor ab aus der Mittwochausgabe unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Kern des Strukturprojekts unter dem Namen "Pelikan" sei eine neue IT-Plattform, die einen flexibleren Reisevertrieb nach dem Vorbild der Internetanbieter ermöglichen soll. Ähnlich wie in der Automobilindustrie wolle TUI ihre Urlaubskomponenten bald "just in time" bestellen. Statt wie bisher Millionen von Pauschalreisen auf Vorrat einzukaufen, werde TUI ab 2007 die einzelnen Teile einer Reise erst bestellen, wenn eine Buchung vorliegt, schreibt das Handelsblatt weiter.
Die Umstellung bringe TUI mehrere Vorteile. Sie solle eine tagesaktuelle Preissteuerung erlauben und den bisher auf Pauschalurlaub ausgerichteten Konzern im Geschäft mit einzelnen Reisebausteinen nach vorn bringen. Dies und Kostensenkungen führten, so hoffe das Management, zu einem Gewinnsprung, berichtet die Zeitung weiter.
Weil das neue System einen Umbau der Organisation erfordere, sorge es für Unruhe im Konzern, berichtet das Handelsblatt. So würden Branchenexperten erwarten, dass vor allem die Chefs der Veranstaltermarken dadurch entmachtet werden. Böttcher selbst müsse die Verantwortung für die Airlines Hapagfly und HLX (Nachrichten/Aktienkurs) abtreten und Frenzel installiere einen weiteren Bereichsvorstand, der die Airlines des Konzerns steuern soll. TUI war am Dienstagabend für eine Stellungnahme in der Sache nicht zu erreichen.
DJG/cbr